Die Taufe ist ein Sakrament, das zu den drei Initiationssakramenten zählt. Die beiden anderen sind neben jener die Eucharistie und die Firmung. Das bedeutet, dass alle am Anfang eines Prozesses bzw. des menschlichen Weges stehen, der das ganze Leben lang wirksam ist. Bei dem Sakrament der Taufe wird die Entscheidung getroffen, selbst und sichtbar ein Fest auf Gott hin zu richten. Jene steht am Beginn eines Glaubensweges. Die Taufe hat im Neuen Testament verschiedene Bedeutungen. „Sie ist christliche Praxis (Apg 2,38 u. ö.) von Anfang an, sie bedeutet die große Lebenswende durch die Übereignung an Jesus Christus (Mt 28,18 f; Röm10, 9), sie spricht von einer wirksamen Verbindung mit Christus und seinem Schicksal (Röm 6, 2-6), sie ist auf den Glauben angewiesen (Röm 10,9) und wirkt zudem kirchenübergreifend (Apg 2, 41f; Eph 5,25f.).“ Somit steht der Mensch also schon immer in der Relation zu Gott, zu seinem Sohn Jesus Christus und zur Glaubensgemeinschaft, die ihren Ursprung im Volk Israel hat. Im Sakrament der Taufe wird jene Beziehung zu einem wirklichen Geschehen von gegenwärtiger Bedeutung. Sie passiert hier zeichenhaft und es geschieht das, was das Neue Testament „Wiedergeburt“ nennt. Es wird die Begründung christlicher Einheit zwischen den vielen Glaubenden sichtbar, es passiert die Übereignung an Jesus Christus, die Errettung von Sünde, die Illumination durch den Heiligen Geist. Der Christ soll eine Reise antreten, welche die Sehnsucht nach Vollendung und nach dem Heil des Menschen bzw. nach der Gnade Gottes zum Ziel hat. Die Taufe betrifft eine Beziehung, was theologisch dadurch hervorgehoben wird, dass sie die Gemeinschaft mit dem dreifaltigen Gott begründet. „Das trinitarische Gottesbild ist ein zutiefst von Relationalität und spannungsvollen Beziehungen geprägtes Gottesbild.“ Der Täufling kommt bereits mit Gott, mit Jesus und mit der Gemeinschaft der Glaubenden in Verbindung. Es geschieht Gnade. „Die Nähe Gottes und des anderen Menschen ist uns schon gegeben, bevor wir uns dies bewusst machen. Diese Nähe wird nicht durch uns hergestellt oder vermittelt, sondern geht unserer Existenz voraus.“ Das Entscheidende der urchristlichen Taufe im Gegensatz zur Taufe des Johannes des Täufers, ihrem Vorreiter, ist, dass erstere „auf den Namen Jesu Christi” vollzogen wird. Dazu werden bei Kurt Koch mehrere Bibelstellen des Neuen Testaments angegeben. In Apostelgeschichte 2,38 heißt es:
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG: DAS BEZIEHUNGSGESCHEHEN DER TAUFE ALS BEGINN EINES WEGES UND EINER BEANSPRUCHUNG
- DIE TAUFE ALS ÜBEREIGNUNG AN CHRISTUS
- Christuszugehörigkeit aufgrund der Taufe
- Taufe als Teilhabe an Tod und Auferstehung Jesu Christi
- Taufe als Aufnahme in den Leib Christi
- TAUFE UND HEILIGER GEIST
- Die Taufe als Geistsakrament
- Das Wasserzeichen und der Geist
- ENTWICKLUNG DER FIRMUNG ZU EINEM SELBSTSTÄNDIGEN
SAKRAMENT
- Historische Loslösung von Taufe und Firmung
- Firmung als Besiegelung der Taufe
- Die Firmung als Sakrament der Sendung
- SCHLUSS: ZUSAMMENHANG VON TAUFE UND FIRMUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Seminar beleuchtet das Sakrament der Taufe aus systematisch-theologischer Perspektive und untersucht dessen Bedeutung als Beginn eines christlichen Lebenswegs und einer Beziehung zu Gott. Die Arbeit analysiert die Taufe als ein Sakrament der Übereignung an Christus, das die Teilhabe am Heilsgeschehen Jesu Christi und die Aufnahme in den Leib Christi symbolisiert.
- Die Taufe als Beginn eines christlichen Lebensweges und einer Beziehung zu Gott
- Die Taufe als Übereignung an Christus und die Bedeutung der Christuszugehörigkeit
- Die Taufe als Teilhabe am Heilsgeschehen von Tod und Auferstehung Jesu Christi
- Die Taufe als Aufnahme in den Leib Christi und die Verbindung mit der Glaubensgemeinschaft
- Die Rolle des Heiligen Geistes in der Taufe und die Bedeutung des Wasserzeichens
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Taufe als eines der drei Initiationssakramente vor und betont deren Bedeutung als Beginn eines lebenslangen Glaubensweges. Kapitel 2 beleuchtet die Taufe als Übereignung an Christus und analysiert die Christuszugehörigkeit aufgrund der Taufe, die Teilhabe am Heilsgeschehen von Tod und Auferstehung Jesu Christi sowie die Aufnahme in den Leib Christi. Kapitel 3 untersucht die Taufe als Geistsakrament und befasst sich mit der Rolle des Heiligen Geistes und dem Wasserzeichen als Symbol für die Verbindung mit dem Heiligen Geist.
Schlüsselwörter
Taufe, Initiationssakrament, Christuszugehörigkeit, Heilsgeschehen, Tod und Auferstehung Jesu Christi, Leib Christi, Heiliger Geist, Wasserzeichen, Firmung, Sendung, Glaubensgemeinschaft.
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- Veronika Bernau (Autor), 2005, Taufe aus systematisch-theologischer Sicht, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/90003