Die Pharmaindustrie ist eine der umsatzstärksten Industrien weltweit. Getrieben von dem konstanten Druck, neue Medikamente auf den Markt zu bringen, sind gleichermaßen die Forschungs- und Entwicklungs-Ausgaben (F&E-Ausgaben) in keiner anderen Industrie so hoch. Jedoch stehen diesen F&E-Ausgaben eine abnehmende Produktivität der großen Pharmaunternehmen und eine leere F&E-Pipeline gegenüber.
Zusätzlich läuft der Patentschutz vieler wichtiger Medikamente aus, wodurch den Pharmaunternehmen ein beachtlicher Teil des Umsatzes wegbricht. Um dem erhöhten Risiko entgegenzuwirken und eigene Defizite auszugleichen, werden stetig mehr F&E-Allianzen mit innovativen Forschungseinrichtungen, wie z.B. den Biotechnologieunternehmen (Biotechs), initiiert. Während 1993 nur 69 Pharma-Biotech-Allianzen geformt wurden, entstanden in dem Jahr 2004 bereits 502 und in dem Jahr 2007 sogar über 600 dieser Allianzen.
Pharmaunternehmen und Biotechs verfügen über komplementäre Kompetenzen, mit deren Unterstützung die Zusammenarbeit einen effektiveren F&E-Prozess und ein erfolgreicheres Endprodukt hervorbringen kann. Dafür muss das Management jedoch die Fähigkeit besitzen, eine Allianz erfolgreich steuern zu können, um die Zusammenarbeit zu ermöglichen und ein Scheitern aufgrund von Unstimmigkeiten zu verhindern.
Durch die steigende Relevanz der Pharma-Biotech-Allianzen, rücken diese immer mehr in den Fokus der aktuellen Literatur. Viele Studien beschäftigen sich mit der Analyse des Ablaufs und der Funktion dieser Allianzen sowie mit den Herausforderungen der Steuerung und den Einflussfaktoren des Allianzerfolgs. Ziel dieser Arbeit ist es, die Ergebnisse der aktuellen Forschung im Zusammenhang mit den verschiedenen Phasen des Lebenszyklus zu erläutern und die potentiellen Herausforderungen chronologisch zu analysieren.
Innerhalb dieser Arbeit werden nur die F&E-Allianzen zwischen Pharmaunternehmen und Biotechs analysiert, da diese in der Praxis die höchste Relevanz besitzen.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- 1.1 Einführung in die Thematik
- 1.2 Eingrenzung und Vorgehensweise
- THEORETISCHE GRUNDLAGEN
- 2.1 Strategische Allianzen
- 2.2 Allianzlebenszyklus
- EINBLICK IN DIE PHARMAINDUSTRIE
- 3.1 Aufbau der Pharmaindustrie und der Pharmaunternehmen
- 3.2 Formen strategischer Allianzen in der Pharmaindustrie
- 3.3 Forschungs- und Entwicklungs-Allianzen mit Biotechs
- PHARMA-BIOTECH-ALLIANZLEBENSZYKLUS
- 4.1 Formation Stage
- 4.1.1 Partnerselektion
- 4.1.2 Vertragsverhandlung und -gestaltung
- 4.2 Operation Stage
- 4.2.1 Intra-organisationales Management der Allianzpartner
- 4.2.2 Inter-organisationales Allianzmanagement
- 4.3 Outcome Stage
- DISKUSSION
- FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit der Analyse von Forschungs- und Entwicklungs-Allianzen in der Pharmaindustrie. Sie untersucht deren Funktion, Ablauf und Steuerung, insbesondere im Kontext der Zusammenarbeit mit Biotechnologieunternehmen. Die Arbeit verfolgt das Ziel, einen umfassenden Einblick in den Lebenszyklus dieser Allianzen zu gewähren und die Herausforderungen bei deren Steuerung zu beleuchten.
- Die Bedeutung strategischer Allianzen für die Pharmaindustrie
- Der Lebenszyklus von Forschungs- und Entwicklungs-Allianzen
- Die Herausforderungen bei der Steuerung von Pharma-Biotech-Allianzen
- Der Einfluss von komplementären Kompetenzen auf den Erfolg von Allianzen
- Die Rolle von Managementfähigkeiten für die effektive Steuerung von Allianzen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Forschungs- und Entwicklungs-Allianzen in der Pharmaindustrie ein. Sie beleuchtet die Herausforderungen, denen die Pharmaindustrie gegenübersteht, und die steigende Bedeutung von Allianzen, um diese zu bewältigen.
Das zweite Kapitel beleuchtet die theoretischen Grundlagen von strategischen Allianzen und deren Lebenszyklus. Es wird das Konzept der strategischen Allianzen definiert und der Ablauf des Allianzlebenszyklus von der Formation bis zur Outcome Stage beschrieben.
Kapitel 3 bietet einen Einblick in die Pharmaindustrie, ihre Struktur und die verschiedenen Formen von strategischen Allianzen, die in diesem Sektor vorkommen. Ein besonderer Fokus liegt auf Forschungs- und Entwicklungs-Allianzen mit Biotechs, die aufgrund ihres innovativen Potenzials für die Pharmaindustrie von großer Bedeutung sind.
Das vierte Kapitel widmet sich dem Lebenszyklus von Pharma-Biotech-Allianzen. Es untersucht die einzelnen Phasen der Formation, Operation und Outcome Stage, wobei besondere Aufmerksamkeit auf die Herausforderungen in jeder Phase gelegt wird. So werden beispielsweise die Partnerselektion, die Vertragsverhandlung, das intra- und inter-organisationales Management sowie die Erfolgsfaktoren der Allianz betrachtet.
Schlüsselwörter
Pharmaindustrie, Forschungs- und Entwicklungs-Allianzen, Biotechs, strategische Allianzen, Allianzlebenszyklus, Partnerselektion, Vertragsverhandlung, Allianzmanagement, komplementäre Kompetenzen, Erfolgsfaktoren, Herausforderungen, F&E-Pipeline.
- Citar trabajo
- Ruth Beniermann (Autor), 2016, Forschungs- und Entwicklungsallianzen in der Pharmaindustrie. Funktion, Ablauf und Steuerung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/900204