Konzeption sowie Aufbau dieser Arbeit sind nach folgenden Überlegungen strukturiert: Anfangs erfährt Kants Philosophie eine knappe Darstellung in den ersten drei Punkten als auch den Einzug der Erkenntnisse seiner Philosophie in den wissenschaftlichen Diskurs in Punkt vier. Um Kants Formalismus auf den Gegenstand der Sozialpädagogik, konkreter: auf das Handeln innerhalb dieser Disziplin, anwenden zu können, ist es unumgänglich, eine Möglichkeit und Methode darzulegen, mit welchen der Übergang von Formalismus in praktisches Handeln hinreichend erläutert werden kann. Anschließend darf Kants Formalismus auf Sozialpädagogik umgelegt/projiziert werden. Abschließend folgen generelle Konklusionen aus den Prämissen von Kants Philosophie hinsichtlich ihrer Relation mit Sozialpädagogik.
Dass die Inhalte der einzelnen Punkte, v.a. die Punkte 1 bis 4, nur einen kleinen, unvollständigen Abriss der in den Überschriften angedeuteten Gegenstände darstellen können, ist Umfang sowie Konzeption dieser Studienarbeit zuzuschreiben.
Inhalt
Konzept und Aufbau
1. Kants erkenntnistheoretische Philosophie
2. Kant und das erkennende Individuum
3. Kants Moralphilosophie
4. Einzug Kants philosophischer Erkenntnisse in den zeitgenössischen Diskurs
Erläuterung der Möglichkeit einer Überführung von (theoretischem) Formalismus in praktisches Handeln
Anwendung der aus 1 – 4 gewonnenen Erkenntnisse auf Sozialpädagogik
Ad 1) Erkennen der Bedeutung des Zeitgeistes
Ad 2) Bedeutung Kants Philosophie für die Pädagogik
Ad 3) Bedeutung Kants Moral für die Pädagogik und das Soziale
Ad 4) Die deduktive Konsequenz Kants Philosophie für Sozialwissenschaften
Generelle Schlussfolgerungen
Literaturverzeichnis
Konzept und Aufbau
Konzeption sowie Aufbau dieser Arbeit sind nach folgenden Überlegungen strukturiert: Anfangs erfährt Kants Philosophie eine knappe Darstellung in den ersten drei Punkten als auch den Einzug der Erkenntnisse seiner Philosophie in den wissenschaftlichen Diskurs in Punkt vier. Um Kants Formalismus auf den Gegenstand der Sozialpädagogik, konkreter: auf das Handeln innerhalb dieser Disziplin, anwenden zu können, ist es unumgänglich, eine Möglichkeit und Methode darzulegen, mit welchen der Übergang von Formalismus in praktisches Handeln hinreichend erläutert werden kann. Anschließend darf Kants Formalismus auf Sozialpädagogik umgelegt/projiziert werden. Abschließend folgen generelle Konklusionen aus den Prämissen von Kants Philosophie hinsichtlich ihrer Relation mit Sozialpädagogik.
Dass die Inhalte der einzelnen Punkte, v.a. die Punkte eins bis vier, nur einen kleinen, unvollständigen Abriss der in den Überschriften angedeuteten Gegenstände darstellen können, ist Umfang sowie Konzeption dieser Studienarbeit zuzuschreiben.
1. Kants erkenntnistheoretische Philosophie
Der Philosoph Immanuel Kant (1724 – 1804) gilt vielen als Begründer und Initiator des deutschen Idealismus. Als Idealismus bezeichnet man gemein eine philosophische Schule, deren Vertreter Ideen (Geist, Vernunft oder Bewusstsein) als das eigentlich Wirkliche betrachten und die Materie nur als deren Erscheinungsform verstehen. Die Sinnesorgane des Menschen sind nur in der Lage, die Phänomene der Ideen, also die Erscheinungen von Ideen, zu perzipieren. Hieraus resultieren nun zwei verschiedene philosophische Auffassungen[1]: Zum einen der Empirismus, der die Ansicht vertritt, dass Erkenntnis nur durch anschauliche Erfahrungen der Wirklichkeit gewonnen werden kann. Dem Empirismus steht der Rationalismus diametral entgegen, denn dieser sieht Erkenntnisse über die Wirklichkeit in der Unabhängigkeit von anschaulichen Daten begründet. Kritik darf an beiden Richtungen geübt werden. Es ist wahr, dass reine Verstandeserkenntnis ohne Einfluss von sinnlicher Anschauung nicht möglich wäre. Diese Behauptung richtet sich gegen den Rationalismus (konsequent weitergedacht, endet diese Feststellung im Skeptizismus, aber diese Ausführung würde den Gegenstand dieses Punktes verzerren und ist somit auszublenden). Der Empirismus erfährt Kritik in der Feststellung, dass sinnliche Anschauung ohne Verstand weder geordnet noch strukturiert wäre. Der Verstand reichert sinnliche Erkenntnis mit Begriffen und Kategorien an; diese werden durch Urteile und Schlüsse wiederum auf die Wahrnehmung umgelegt. Nur auf diese Weise erfahren wir zeitliche Abläufe als Sukzession, räumliche Ordnung als dreidimensional etc. Zeit und Kausalität sind somit keine Gegenstände der Wahrnehmung, sondern vielmehr die Bedingung dessen, denn es lässt sich schwerlich etwas ohne Raum, Zeit und Kausalität wahrnehmen. Für Kant war die bisher unversuchte oder gescheiterte Vereinbarkeit von Empirismus und Rationalismus ein „Skandal der Philosophie“. In seiner kopernikanischen Wende brachte Kant die Fixierung des Empirismus auf den ausschließlichen Erkenntnisgewinn durch Sinneswahrnehmungen in Einklang mit der Fokussierung des Rationalismus auf ausschließlichen Erkenntnisgewinn durch Aktivitäten des reinen Verstandes: Die Erkenntnis richtet sich nicht nach den Gegenständen, sondern die Gegenstände richten sich nach der Erkenntnis.[2]
2. Kant und das erkennende Individuum
Nach Kant gibt es nun vier verschiedene Arten des Erkenntnisgewinns. Es ist grundsätzlich zu unterscheiden zwischen Wissen, das a posteriori und Wissen, das a priori gewonnen wird. Erkenntnisse a posteriori werden nur aufgrund von Erfahrung induktiv (durch Beschreibung) vermittelt. Erkenntnisse a priori werden durch Denktätigkeiten des Verstandes, ohne auf eine „sinnliche“ Erfahrung zu rekurrieren, deduktiv hervorgebracht. Nun ist weiter zu differenzieren zwischen analytischen und synthetischen Urteilen. Im analytischen Urteil ist die zu gewinnende Erkenntnis schon im behandelten Subjekt - im Subjekt-Prädikatgefüge - implizit enthalten. Diese Urteile nennt man Erläuterungsurteile, weil ein bestehender Begriff und/oder Sachverhalt „nur“ erläutert, i.S.v. expliziert, wird. Ein synthetisches Urteil generiert eine Supervenienz von Erkenntnis, da der Erkenntnisgewinn die Prämissen über ihren Begriffsinhalt hinausführt. Man nennt synthetische Urteile auch Erweiterungsurteile, da dem Subjekt inhaltlich etwas „hinzugefügt“ wird.
Die Kombination der eben angeführten Erkenntnisarten mit den Urteilen ergibt Folgendes:
Im Gegensatz zu analytischen Urteilen a posteriori[3] hat es einen Sinn zu sagen, dass es analytische Urteile a priori sowie synthetische Urteile a posteriori gibt.[4] Analytische Urteile a posteriori sind der Logik nach unmöglich, da alle analytischen Urteile beobachtungsunabhängig Geltung haben. Synthetische Urteile hingegen können erkenntnistheoretisch meist a posteriori geltend gemacht werden, weil sich ein Subjekt-Prädikatgefüge notwendigerweise fast ausschließlich auf Erfahrung stützen muss.[5] Synthetische Urteile a priori sind fast ausschließlich der Mathematik vorbehalten[6] (mittlerweile wird auch dies bestritten, da Peano zeigen konnte, dass man jede Zahl aus einer allgemeinen Definition der natürlichen Zahlen ableiten kann. Dies bedeutet, dass man die Mathematik analytisch a priori aufbauen kann). Die für diesen Punkt wichtige und hieraus resultierende Frage lautet: Wie ist Metaphysik als Wissenschaft möglich?
3. Kants Moralphilosophie
Kant war im größten Teil seines Schaffens und seiner Werke Moralphilosoph. Da Ethik das System ist, welches Moral hervorbringt oder an welchem sich Moral orientiert sowie konstituiert, ist Ethik nach Kant eine begründete Disziplin, die allerdings nicht bestimmte Gebote und Verbote, sondern ein rein formales Sittengesetz zu begründen hat. „Pflicht und Schuldigkeit sind die Benennungen, die wir allein unserem Verhältnisse zum moralischen Gesetze geben müssen.“[7] Er wollte verstehend machen, wie moralisches Sollen möglich ist. Das moralische Gesetz bestimmt den Willen[8], und was den Willen bestimmt, demütigt den Menschen[9]. Durch Willensbestimmung und Demütigung erweckt das moralische Gesetz Achtung.[10] Die Pflicht schließlich fordert Übereinstimmung mit dem Gesetz und Achtung für das Gesetz.[11] Unter Pflicht ist begrifflich nach Kant eine „Formel“ zu fassen, die „…das, was zu tun sei, um eine Aufgabe zu befolgen, ganz genau bestimmt…“.[12] Der Mensch, als Subjekt des moralischen Gesetzes, ist Zweck an sich selbst und darf daher alles, exklusive anderer Vernunftwesen – anderer Menschen – als Zweck (zu etwas) gebrauchen. Andere Menschen dürfen immer nur zugleich selbst als Zweck gebraucht werden.[13] Diese Prämissen münden nun folgereich in Kants berühmten kategorischen Imperativ: „Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte.“[14] Menschen als vernünftige Wesen gehören einem Reich der Zwecke an und unterstehen moralischen Gesetzen, die ihnen nicht von einer äußeren Instanz oktroyiert werden, sondern diese sie sich selbst geben. Sie haben also die Freiheit, sich Gesetze zu geben.
Misst man objektiven moralischen Richtigkeitsansprüchen Möglichkeiten bei, so glaubt man an praktische Vernunft.[15] Objekte der praktischen Vernunft sind entweder gut oder böse.[16]
4. Einzug Kants philosophischer Erkenntnisse in den zeitgenössischen Diskurs
Kants Philosophie blieb nicht ohne Folgen für die zeitgenössische Polemik und letztlich für den vorherrschenden und immer noch andauernden Diskurs um die Akzentuierung des Charakters der (unserer) Epoche (Moderne oder Postmoderne). Das aktuelle sozio-kulturelle Selbstverständnis unserer (der westlichen) Gesellschaft wurde stark von der Polemik Kants und Hamanns beeinflusst.[17] Kants Anhänger verteidigen die Autorität der Vernunft und des methodischen wissenschaftlichen Denkens und so fungierte Kant als ein Ausweis der Moderne. Die Anhänger Hamanns emphasieren die Bedeutung von Phantasie, moralischen Empfindungen und des künstlerischen Scharfsinns. Die antagonistischen Richtungen haben mit Sicherheit noch Wirkung auf heutige Wissenschaftler jeglicher Couleur sowie deren Methoden und Forschungsgegenstände.
[...]
[1] Vgl. Röd, 2000, S. 152.
[2] Vgl. Weischedel, 2003, S. 222.
[3] Ein Beispiel für ein analytisches Urteil a posteriori ist logisch unmöglich.
[4] Ein Beispiel für ein analytisches Urteil a priori wäre: Bewegungen laufen sukzessiv ab. Dem Subjekt der Bewegung ist die Sukzession inhärent, der Begriff des Subjektes enthält implizit den der Sukzession. In der Logik nennt man dies eine Tautologie, eine „doppelte Aussage“.
[5] Ein Beispiel für ein synthetisches Urteil a posteriori wäre: Bewegungen erzeugen Wärme, laufen schnell oder langsam ab etc. Um zu wissen, dass Bewegungen Wärme erzeugen muss man sich bewegen, bewegte Gegenstände anfassen etc. und stellt durch Erfahrung fest, dass sie durch Bewegung Wärme erzeugt haben. Oder man muss hinsehen um wissen zu können, ob die Bewegung schnell oder langsam ist. Es kann also nicht begrifflich-abstrakt auf das Wissen geschlossen werden. In der Logik nennt man dieses Induktion, durch den „Vergleich“ von Dingen oder Sachverhalten erhält man empirisches Wissen.
[6] Ein Beispiel für ein synthetisches Urteil a priori wäre: 8 – 5 = 3. Das Ergebnis der Gleichung ist weder im Minuenden 8, noch im Subtrahenden 5, enthalten. Das Ergebnis dieser Operation „erweitert“ das Wissen der Ausgangspositionen. In der (Modal-) Logik nennt man dieses Prädikat „notwendig wahr“.
[7] Kant, Kritik der praktischen Vernunft, S. 134.
[8] Vgl. Kant, Kritik der praktischen Vernunft, S. 117.
[9] Vgl. Kant, Kritik der praktischen Vernunft, S. 121.
[10] Vgl. Kant, Kritik der praktischen Vernunft, S. 121.
[11] Vgl. Kant, Kritik der praktischen Vernunft, S. 131.
[12] Kant, Kritik der praktischen Vernunft, S. 16 f.
[13] Vgl. Kant, Kritik der praktischen Vernunft, S. 141.
[14] Kant, Kritik der praktischen Vernunft, S. 53.
[15] Vgl. Steinvorth, 2002, S. 123.
[16] Vgl. Kant, Kritik der praktischen Vernunft, S. 96.
[17] Vgl. http//www.staff.uni-marburg.de/~stark/vilnius/joku_D.htm
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