Die Schweizer Zauberformel ist einzigartig, dennoch gibt es eventuelle Gemeinsamkeiten zu anderen Mehr-Parteien-Koalitionen (surplus coalitions) in anderen europäischen Staaten. Diese Arbeit beschäftigt sich daher mit der Frage, ob es Ähnlichkeiten zwischen dem schweizerischen Regierungsbildungsprozess und den Regierungsbildungsprozessen anderer europäischer Länder gibt. Ein solcher Vergleich könnte Aspekte liefern, die hilfreich sein können, um zu verstehen weshalb sich solche surplus coalitions bilden. Die Analyse wird mittels der Koalitionstheorie erfolgen. Da die einmalige Struktur der schweizerischen Regierung Vergleiche erschwert, werden für die Analyse zunächst möglichst ähnliche Fälle ermittelt. Hiernach werden die Fälle qualitativ analysiert und verglichen. In Anbetracht der Struktur des schweizerischen Systems wird die These aufgestellt, dass starke Gliedstaaten innerhalb eines Föderalstaats zur Bildung von informellen Institutionen bei der Regierungsbildung beitragen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Herangehensweise
- Fallauswahl
- Schweizer System der Regierungsbildung
- Allgemein
- Historische Entwicklung
- Prozess und Wirkung
- Belgisches System der Regierungsbildung
- Allgemein
- Historische Entwicklung
- Prozess und Wirkung
- Vergleichende Analyse
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die informelle Institution der Zauberformel im schweizerischen Regierungssystem und vergleicht sie mit vergleichbaren Regierungsbildungsprozessen in anderen europäischen Staaten. Ziel ist es, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu identifizieren und die Entstehung von surplus coalitions in Mehr-Parteien-Systemen besser zu verstehen. Die Analyse erfolgt mit Hilfe der Koalitionstheorie und untersucht, ob die in der Theorie aufgeführten Faktoren auch die Bildung de facto Institutionen wie der Zauberformel erklären können.
- Analyse der Zauberformel als informelle Institution in der schweizerischen Regierungsbildung
- Vergleich mit ähnlichen Regierungsbildungsprozessen in anderen europäischen Staaten
- Untersuchung von Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen den Systemen
- Anwendung der Koalitionstheorie zur Erklärung der Bildung von surplus coalitions
- Bedeutung der Föderalstruktur und der gesellschaftlichen Fragmentierung für die Regierungsbildung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Forschungsfrage und die Zielsetzung vor. Sie erläutert die Bedeutung der Zauberformel als informelle Institution im Schweizer System und die Notwendigkeit eines Vergleichs mit ähnlichen Regierungsbildungsprozessen in anderen europäischen Staaten.
- Theoretische Herangehensweise: Dieses Kapitel erklärt die Koalitionstheorie und ihre Anwendung auf die Schweizer Regierungsbildung. Es wird erläutert, was surplus coalitions sind und welche Faktoren zu ihrer Bildung beitragen können.
- Fallauswahl: In diesem Kapitel werden die Kriterien für die Fallauswahl beschrieben, die dazu dienen, möglichst ähnliche Fälle zum Vergleich mit der Schweiz zu finden. Es wird argumentiert, warum Belgien als Vergleichsfall geeignet ist, während andere Staaten wie Deutschland, Österreich und die Niederlande ausgeschlossen werden.
- Schweizer System der Regierungsbildung: Dieses Kapitel beschreibt die Besonderheiten des schweizerischen Regierungssystems und die Rolle der Konkordanz in der Regierungsbildung. Es werden die Institution des Bundesrats, die Wahlmodalitäten und die Bedeutung des Föderalismus erläutert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die informelle Institution der Zauberformel, surplus coalitions, Koalitionstheorie, Mehr-Parteien-Koalitionen, Föderalismus, Konkordanz, Schweizer Regierungssystem, Belgisch Regierungssystem, Vergleichende Analyse, Regierungsbildungsprozess, politische Institutionen.
- Quote paper
- Patrizia Krauss (Author), 2019, Die informelle Institution der Zauberformel im Vergleich. Schweizer und belgisches System der Regierungsbildung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/900478