Kostenerfassung der statischen und dynamischen Investitionsrechnung

Methodische Ansätze


Hausarbeit, 2020

17 Seiten

Anonym


Leseprobe


Inhalt

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Begriffserklärung Investition und Investitionsrechnung
2.1 Begriffserklärung Investition
2.2 Begriffserklärung Investitionsrechnung

3 Statische Methoden der Investitionsrechnung
3.1 Kostenvergleichsrechnung
3.1.1 Beispiel der Kostenvergleichsrechnung
3.2 Gewinnvergleichsrechnung
3.2.1 Beispiel der Gewinnvergleichsrechnung
3.3 Rentabilitätsvergleichsrechnung
3.3.1 Beispiel der Rentabilitätsvergleichsrechnung
3.4 Amortisationsrechnung
3.4.1 Beispiel der Amortisationsrechnung
3.5 Vor- und Nachteile der statischen Methoden

4 Dynamische Methoden der Investitionsrechnung
4.1 Kapitalwertmethode
4.2 Annuitätenmethode
4.2.1 Beispiel der Annuitätenmethode
4.3 Interne Zinsfußmethode
4.4 Vor- und Nachteile dieser Methoden

5 Fazit

Abbildungsverzeichnis

Quellenverzeichnis

1 Einleitung

Die Investitionstheorie beinhaltet verschiedene Verfahren der Investitionsrechnung. Zum einen gibt es statische Verfahren und zum anderen dynamische Verfahren. Beiden Verfahren haben das Ziel auf Basis von Berechnungen, Investitionsentscheidungen zu belegen. Ziel dieser Arbeit ist es, die einzelnen Methoden der Investitionsrechnung darzustellen und genauer zu erläutern wie Kosten in den verschiedenen Verfahren erfasst werden. Im Hauptteil dieser Arbeit werden die statistischen und dynamischen Verfahren der Investitionsrechnung erläutert und anhand von Beispielen verdeutlicht. Im Anschluss daran werden Vor- und Nachteile beider Methoden aufgezeigt.

Ziel dieser Arbeit ist es, genauer darzustellen, in welchen Situationen welches Verfahren angewendet werden soll und welches der Verfahren ein realitätsnahes Ergebnis aufweist.

2 Begriffserklärung Investition und Investitionsrechnung

2.1 Begriffserklärung Investition

Investition bedeutet die Verwendung von finanziellen Mitteln zur Beschaffung von Sach- (z.B. Betriebsmittel), Finanz- (z.B. Beteiligugen), oder immatrielle Gütern (z.B. Forschung oder Sozialleistungen). Man unterscheidet zwischen verschiedenen Arten von Investitionen. Die Gründung eines Unternehmens oder eines Betriebs wird als Erst- oder Anfangsinvestition bezeichnet. Die Ersatzinvestition beschreibt das Ersetzen alter Investitionsgüter, beispielweise die Erneuerung von Produktionsanlagen. Von einer Erweiterungsinvestition wird gesprochen, wenn zusätzlicher Input geschaffen wird, um den Output zu steigern, zum Beispiel durch den Bau einer zusätzlichen Produktionsstätte. Wenn die Kosten bei gleichbleibenden Output gesenkt werden soll und somit die Produktivität gesteigert werden soll, spricht man von einer Rationalisierungsinvestition.1

2.2 Begriffserklärung Investitionsrechnung

Investitionsrechnungen sind Verfahren, um die finanzielle Vorteilhaftig von Investitionsprojekten zu analysieren und sind die Grundlage für Investitionsentscheidungen. Diese Entscheidungen beziehen die monetären Unternehmensziele mit ein. Der Zahlungsstrom, welcher durch das Investitionsprojekt erzeugt wurde, wird durch die Investitionsrechnungen vorausberechnet und als Zielgröße komprimiert. Anhand dessen lässt sich das Vorhaben der Investition bewerten.2

3 Statische Methoden der Investitionsrechnung

Die statischen Investitionsrechnungsverfahren verwenden Erfolgsgrößen aus der Kosten – und Leistungsrechnung. Es werden nicht die tatsächlichen Nettoeinzahlungen und –auszahlungen betrachtet, sondern Durchschnittswerte gebildet.

3.1 Kostenvergleichsrechnung

Bei der Kostenvergleichsrechnung werden alle anfallenden Kosten eines Investitionsprojektes mit einer oder mehreren Investitionsalternativen verglichen. Es müssen alle verursachten Kosten erfasst werden. Die zu berücksichtigenden Gesamtkosten setzen sich aus Betriebskosten und Kapitalkosten zusammen. Betriebskosten beinhalten variable Kosten (Personal-, Material-, Instandhaltungs- und Reparaturkosten) und fixen Kosten (Miete Versicherung). Die Kapitalkosten enthalten kalkulatorische Zinsen und kalkulatorische Abschreibungen. Bei den Abschreibungen werden nur lineare Abschreibungen unterstellt. Ziel ist es, die kostengünstige Investitionsalternative zu ermitteln. Dabei ergeben sich zwei Möglichkeiten die Alternativen in Bezug auf Kosten zu vergleichen. Der Investor kann zum einen die durchschnittlichen Kosten je Zeitabschnitt oder je Leistungseinheit betrachten.3

3.1.1 Beispiel der Kostenvergleichsrechnung

Aufgabe:

Es wird eine Erweiterung der Herstellungskapazitäten geplant. Eines der drei nachfolgenden Investitionsprojekte in der dargestellten Tabelle soll realisiert werden. Die Sachanlagen werden grundsätzlich linear abgeschrieben und der kalkulatorische Zinssatz beträgt 10%.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1 Daten für die Aufgabe der statischen Investitionsrechnung (Eigene Darstellung

Lösung:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2 Ergebnis Kostenvergleichsrechnung (eigene Darstellung)

Hieraus ergibt sich, dass die durchschnittlichen Kosten des Investitionsprojektes A mit 59.200 € niedriger ist als Projekt B und C. Bei der Berechnung wurden alle variablen und fixe Kosten, kalkulatorische Abschreibungen sowie kalkulatorische Zinsen berücksichtigt.

3.2 Gewinnvergleichsrechnung

Die Gewinnvergleichsrechnung ist ähnlich wie die Kostenvergleichsrechnung, jedoch werden den Kosten nun die Erlöse gegenübergestellt. In der Regel wird nur der Gewinn in der ersten Planungsperiode ermittelt. Da die Zurechnung der Erlöse nicht immer eindeutig ist, wird häufig nur die Verzichts- (ohne zusätzliche Investition) und die Realisierungsalternative (mit zusätzlicher Investition) verglichen. Das Ziel des Verfahren der statischen Investitionsrechnung ist es, die Investition mit dem durchschnittlich größten Gewinn zu ermitteln, dafür wird die Differenz aus den Umsätzen und den Kosten berechnet, welche sich durch die Investition ergeben, darauf ergibt sich dann der durchschnittliche Gewinn. Auf die Investitionen wo mit Verlusten gerechnet wird, wird verzichtet.4

3.2.1 Beispiel der Gewinnvergleichsrechnung

Für die Berechnung der Gewinnvergleichsrechnung wird das gleiche Beispiel wie bei der Kostenvergleichsrechnung genutzt.

Lösung:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3 Lösung Gewinnvergleichsrechnung (eigene Darstellung)

Für die Berechnung des Gewinns wird im Wesentlichen die folgende vereinfachte Formel genutzt:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Es werden alle entscheidungsrelevanten Kosten von den Erlösen abgezogen. Das sind in diesem Beispiel die variablen Kosten, sonstige fixe Kosten, kalkulatorische Abschreibungen und Zinsen. In Diesem Beispiel der Gewinnvergleichsrechnung beläuft sich der Gewinn von Projekt A auf 4.800 €. Demnach ist Projekt A rentabler für den Investor.

3.3 Rentabilitätsvergleichsrechnung

Die Rentabilitätsvergleichsrechnung unterscheidet sich von der Kosten- und der Gewinnvergleichsrechnung hinsichtlich der Betrachtung der Anschaffungskosten, die hier durchaus von großer Bedeutung sind und mit einbezogen werden müssen. Dies funktioniert, indem man den Gewinn der Investitionsalternativen ins Verhältnis zu ihrem Kapital setzt.5 Bildet man die Summe aus Anschaffungskosten und dem Restwert und dividiert dieses Ergebnis durch zwei, erhält man das durchschnittlich gebundene Kapital. Ziel ist die Maximierung der Rentabilität der Investition. Das Projekt mit der höchsten Rendite wird bevorzugt.6

Es wird die Rendite (r) als prozentuale Größe ermittelt, dabei wird der korrigierte Gewinn durch das durchschnittlich gebundene Kapital dividiert und mit 100 multipliziert. Der korrigierte Gewinn ist der Gewinn, vor Steuern. Dafür müssen die kalkulatorischen Zinsen wieder zum tatsächlichen Gewinn addiert werden. Dies ergibt folgende Formel:7

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

3.3.1 Beispiel der Rentabilitätsvergleichsrechnung

Bezugnehmend auf das Beispiel der Kostenvergleichsrechnung wird anhand dessen die Rentabilitätsvergleichsrechnung durchgeführt:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4 Ergebnis der Rentabilitätsvergleichsrechnung (eigene Darstellung)

Unter Berücksichtigung des korrigierten Gewinns und des durchschnittlich gebundenen Kapitals, wurden die Renditen ermittelt. Obwohl Projekt A einen höheren Gewinn vorweist, hat Projekt B eine höhere Rendite und ist somit auf Grund der Rentabilitätsvergleichsrechnung vorteilhafter. Das hängt damit zusammen, dass weniger Kapital eingesetzt wurde und die Nutzungsdauer ebenfalls acht Jahr beträgt.

3.4 Amortisationsrechnung

Das Verfahren der Amortisationsrechnung wird in der Praxis besonders oft angewendet. Allerdings unterscheidet sie sich deutlich von allen anderen statischen Investitionsrechnungen. Die Amortisationsrechnung betrachtet mehrere Perioden im Gegensatz zu den anderen Verfahren. Für die Betrachtung der Amortisationsdauer der Investitionsalternativen werden nicht die Erlöse oder Kosten verwendet, sondern nur die Auszahlungen und Einzahlungen. Auszahlungen werden beschrieben als Aufwendungen für Anschaffungen einer Investition und Aufwendungen für variable sowie fixe Kosten, welche mit dem Investitionsobjekt zusammenhängen, beispielsweise Löhne. Kalkulatorische Abschreibungen und Zinsen gehören nicht zu den Aufwendungen. Einzahlungen sind Umsatzerlöse, die durch das Investitionsobjekt gebildet werden. Einzahlungsüberschüsse ergeben sich also aus den Einzahlungen abzüglich der Auszahlungen in einer Periode. Ziel dieser Methode ist es also, den Zeitraum zu ermitteln, in dem das investierte Kapital über die Einzahlungsüberschüsse wieder in das Unternehmen zurückfließt (=amortisiert). Die Entscheidung fällt hierbei auf die Investitionsalternative mit der kürzesten Amortisationsdauer. Man unterscheidet dabei zwei unterschiedliche Methoden:8

a) Durchschnittsrechnung

Hierbei werden alle Überschüsse als konstant über die Nutzungsdauer des Investitionsobjektes angesehen.

Amortisationsdauer= Anschaffungsausgaben – Restwert / jährliche Überschüsse

Für Erweiterungs- und Rationalisierungsinvestitionen muss die Berechnung der jährlichen Überschüsse geändert werden:

- Erweiterung: zusätzlicher Gewinn + Abschreibungen
- Rationalisierung: Kostenersparnis + Abschreibungen

b) Kumulationsrechnung

Die Einzahlungsüberschüsse werden so lange summiert, bis sie den Stand des Kapitaleinsatzes erreichen. Dabei wird der jährliche Überschuss über den Cash- Flow ermittelt:

Jahresüberschuss + Abschreibungen + veränd. Rückstellungen - Zuschreibungen

3.4.1 Beispiel der Amortisationsrechnung

Die Kumulationsmethode eignet sich nur für eine detaillierte Darstellung zu diesem Beispiel nur bedingt, deswegen wird für dieses Verfahren nur die Theorie vorgestellt.

Die Amortisationszeit der Investitionsalternativen wird bei der Kumulationsmethode durch ein schrittweise durchgeführtes Rechenverfahren durchgeführt.

Die Aus- und Einzahlungen (Zeitpunkt (t) = 0) werden schrittweise miteinander addiert, bis die Summe der kumulierten Einzahlungen mit der Summe der kumulierten Auszahlungen übereinstimmt.9 Die Durchschnittsmethode kann anhand des Beispiels der vorangegangenen Methoden veranschaulicht werden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 5 Lösung Amortisationsrechnung (eigene Darstellung)

Wird das Verfahren der Amortisationszeitberechnung verwendet, ist anhand diesem Beispiel Investition B als günstiger zu bewerten.

[...]


1 vgl. https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/investition-39454 (letzter Zugriff: 12.05.2020)

2 vgl. https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/investitionsrechnung-41465 (letzter Zugriff: 12.05.2020)

3 Vgl. Blohm, Hans/ Lüder,Klaus / Scheafer, Christina: Investition, 2006, S.137

4 vgl. Kruschwitz, Lutz: Investitionsrechnung, 2014, S. 32

5 vgl. Kruschwitz, Lutz: Investitionsrechnung, 2014, S. 35-36

6 vgl. Blohm, Hans/ Lüder,Klausr / Schaefer, Christina: Investition, 2006, S. 145

7 vgl. Busse, F.-J.: Betriebliche Finanzwirtschaft, 2003, S. 585

8 vgl. Wöhe, Günter/Döring,Ulrich: Einführung in die allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 2010, S. 533-534

9 vgl. Kruschwitz, Lutz: Investitionsrechnung, 2014, S. 38

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Details

Titel
Kostenerfassung der statischen und dynamischen Investitionsrechnung
Untertitel
Methodische Ansätze
Jahr
2020
Seiten
17
Katalognummer
V900513
ISBN (eBook)
9783346217776
ISBN (Buch)
9783346217783
Sprache
Deutsch
Schlagworte
ansätze, investitionsrechnung, kostenerfassung, methodische
Arbeit zitieren
Anonym, 2020, Kostenerfassung der statischen und dynamischen Investitionsrechnung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/900513

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