Die Arbeit verfolgt das Ziel, die Dimensionen des Nationenbegriffs exemplarisch in literaturhistorischer Perspektive aufzuzeigen und zum Nachdenken anzuregen.
In einem ersten Schritt soll untersucht werden, in welchem Entwicklungsstadium des Nationenbildungsprozesses sich die deutschen Lande in der Zeit um 1200 und der Folgezeit befanden und wie sich dessen Ursachen belegen lassen können. Anhand ausgewählter Quellen soll diese Frage darauf aufbauend, interdisziplinär durch die schwerpunktmäßige Analyse von Walther von der Vogelweides Preislied "Ír sult sprechen willekomen" und weniger ausführlichen Ausschnitten aus Alexander von Roes "Notitia Seculi" diskutiert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gibt es einen mittelalterlichen Nationenbegriff? Erklärungsansätze im philologisch-historischen Vergleich.
- Der Nationenbegriff im philologisch-historischen Vergleich: Walther von der Vogelweide und Alexander von Roes.
- Fazit: Der deutsche Nationenbegriff im Werkvergleich.
- Mittelhochdeutsche Lyrik und Literatur im Deutschunterricht. Didaktisch-methodologische Überlegungen zur Aktualität des Mittelalters am Beispiel der Nation.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit setzt sich zum Ziel, den Nationenbegriff im Mittelalter zu beleuchten und die Entstehung des deutschen Nationalbewusstseins in dieser Epoche zu untersuchen. Dabei wird die Frage untersucht, inwieweit die Entstehung des deutschen Nationenbegriffs durch die Entwicklungen im Mittelalter geprägt wurde.
- Das Fehlen eines klar definierten Nationenbegriffs im Mittelalter.
- Die Bedeutung von ethnischen Gruppenbezeichnungen und deren Einfluss auf die Identitätsbildung.
- Der Einfluss des Personenverbandsstaates und des Lehnswesens auf die Entwicklung von Herrschaftsstrukturen.
- Die Rolle der Sprache im Prozess der Nationenbildung.
- Die Entwicklung eines deutschen Sprachraums im Mittelalter.
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Ausgangssituation und die Relevanz des Themas dar. Sie führt den Leser in die Forschungsfrage ein und skizziert die methodische Vorgehensweise.
- Gibt es einen mittelalterlichen Nationenbegriff? Erklärungsansätze im philologisch-historischen Vergleich.: Dieses Kapitel beleuchtet die Frage, ob im Mittelalter ein klar definierter Nationenbegriff existierte und welche Faktoren für die Entwicklung des Nationalbewusstseins verantwortlich waren. Dabei wird die Bedeutung von ethnischen Gruppenbezeichnungen und deren Einfluss auf die Identitätsbildung thematisiert.
- Der Nationenbegriff im philologisch-historischen Vergleich: Walther von der Vogelweide und Alexander von Roes.: Das Kapitel befasst sich mit der Analyse von zwei ausgewählten Quellen: Walther von der Vogelweides Preislied "Ír sult sprechen 'willekomen'" und Ausschnitten aus Alexander von Roes Notitia Seculi. Ziel ist es, die unterschiedlichen Sichtweisen auf den Nationenbegriff in diesen Werken zu beleuchten und Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede aufzuzeigen.
- Fazit: Der deutsche Nationenbegriff im Werkvergleich.: Dieses Kapitel fasst die wichtigsten Ergebnisse der Untersuchung zusammen und zieht Schlüsse aus der Analyse der Quellen. Es zeigt, inwiefern die Erkenntnisse aus den vorherigen Kapiteln zur Entwicklung des deutschen Nationenbegriffs im Mittelalter beitragen.
Schlüsselwörter
Der Text beschäftigt sich mit der Entstehung des deutschen Nationalbewusstseins und dem Nationenbegriff im Mittelalter. Dabei werden Schlüsselbegriffe wie Ethnische Gruppenbezeichnungen, Personenverbandsstaat, Lehnswesen, Sprachentwicklung, deutsche Literatursprache und die Rolle von Walther von der Vogelweide und Alexander von Roes in der Diskussion um das nationale Selbstverständnis im Mittelalter behandelt.
- Arbeit zitieren
- Christopher Muhler-Carrera (Autor:in), 2013, Gibt es einen mittelalterlichen Nationenbegriff?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/900546