In unsicheren und ertragsschwachen Zeiten richten viele Unternehmen verstärkt ihr
Augenmerk auf Konzepte und Strategien, die ihnen die Möglichkeit bieten, Kosten zu
senken und die betriebliche Effizienz zu steigern. Oftmals macht in solchen Situationen
der vielzitierte Spruch „Do what you can do best – outsource the rest“ die Runde. Das
Konzept des Outsourcing, was den Fremdbezug von unternehmerischen Leistungen
durch externe Dritte meint, wurde in angelsächsischen Unternehmen bereits schon vor
Jahrzehnten praktiziert und gewinnt nun mittlerweile auch in Deutschland immer mehr
an Bedeutung. Gerade im Bereich der Informationstechnologie eröffnen sich für viele
Unternehmen erhebliche Einsparpotenziale. Externe Dritte sind aufgrund ihres höheren
Spezialisierungsgrads meist in der Lage IT-Aufgaben kostengünstiger anzubieten, als es
Unternehmen möglich ist. Daher erscheint Outsourcing für viele Unternehmen als eine
Möglichkeit ihre Effektivität zu steigern, Kosten zu senken und so profitabler zu
arbeiten. Jedoch ist in diesem Zusammenhang unbedingt zu beachten, dass die
Zauberformel Outsourcing mit nicht zu vernachlässigen Risiken verbunden ist. So
verfügen viele Unternehmen über sensible Kundendaten. Die Kunden dieser
Unternehmen müssen darauf vertrauen können, dass ihre Daten geschützt bleiben und
diese sind nicht ohne weiteres dem Staat oder anderen Dritten zugänglich gemacht
werden. Hier können Konflikte auftreten, da gerade im IT-Bereich viele solcher
sensiblen Daten archiviert werden. Darüber hinaus sind auch die nicht unerheblichen
rechtlichen Konsequenzen, welche aus einem Outsourcingprojekt resultieren zu
beachten. Diese Rechtsfolgen wie z.B. die Übernahme von Arbeitsverhältnissen oder
der Verlust von speziellem Wissen können den geplanten Erfolg in Form von
Kosteneinsparungen und Effizienzsteigerungen gefährden, wenn nicht gar komplett
zunichte machen. Ziel dieser Arbeit wird es daher sein, die Vorteile und Risiken des
Outsourcings am Beispiel der IT-Auslagerung darzustellen. Hierzu werden sowohl
wirtschaftliche als auch arbeitsrechtliche Aspekte beleuchtet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit
- Gang der Untersuchung
- Definitionen und Realisationsformen des Outsourcings in der Praxis
- Begriffliche Grundlagen
- Erscheinungsformen des Outsourcings in der Praxis
- Arbeitsrechtliches Rahmenwerk des Outsourcings
- Die Bedeutung des § 613a BGB
- Definitionen des Betriebsübergangs nach BAG und EuGH
- Die Rechtswirkungen auf das IT-Outsourcing
- Kündigungsrechtliche Aspekte des Outsourcings
- Wirtschaftliche Chancen und Risiken beim IT-Outsourcing
- Chancen
- Erschließung von Kostensenkungspotenzialen
- Fokussierung auf Kernkompetenzen
- Zugang zu spezialisierten Ressourcen
- Pesonalbeschaffungsvorteil
- Risikotransfer auf externe Dritte
- Risiken
- Abhängigkeiten vom Anbieter
- Verlust von Know-how
- Zunahme von Datenschutzrisiken
- Gefahr vor Einheitslösungen
- Störung des Betriebsklimas
- Abschließende Bewertung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den rechtlichen und wirtschaftlichen Aspekten des Outsourcings, insbesondere im Bereich der Informationstechnologie. Sie analysiert die Chancen und Risiken, die mit der Auslagerung von IT-Aufgaben verbunden sind, und beleuchtet die relevanten arbeitsrechtlichen Rahmenbedingungen.
- Definition und Realisationsformen des Outsourcings
- Arbeitsrechtliche Rahmenbedingungen des Outsourcings, insbesondere im Hinblick auf § 613a BGB und Betriebsübergang
- Wirtschaftliche Chancen des IT-Outsourcings, wie z.B. Kostensenkungspotenziale und Fokussierung auf Kernkompetenzen
- Wirtschaftliche Risiken des IT-Outsourcings, wie z.B. Abhängigkeiten vom Anbieter und Verlust von Know-how
- Rechtliche Risiken des IT-Outsourcings, wie z.B. Datenschutzrisiken und Kündigungsrechtliche Aspekte
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel zwei bietet eine Einführung in die Thematik des Outsourcings und definiert grundlegende Begriffe. Es werden verschiedene Realisationsformen des Outsourcings in der Praxis vorgestellt. Kapitel drei beleuchtet das arbeitsrechtliche Rahmenwerk des Outsourcings, wobei § 613a BGB und die Definitionen des Betriebsübergangs nach BAG und EuGH im Vordergrund stehen. Die Rechtswirkungen auf das IT-Outsourcing und kündigungsrechtliche Aspekte werden ebenfalls erörtert. Kapitel vier widmet sich den wirtschaftlichen Chancen und Risiken des IT-Outsourcings. Hier werden sowohl positive Aspekte wie Kostensenkungspotenziale und Fokussierung auf Kernkompetenzen, als auch negative Aspekte wie Abhängigkeiten vom Anbieter und Verlust von Know-how beleuchtet.
Schlüsselwörter
IT-Outsourcing, § 613a BGB, Betriebsübergang, Kostensenkung, Effizienzsteigerung, Kernkompetenzen, Datenschutzrisiken, Abhängigkeiten vom Anbieter, Know-how-Verlust, Rechtsfolgen, Wirtschaftliche Chancen, Wirtschaftliche Risiken.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2005, Rechtliche und wirtschaftliche Aspekte des Outsourcings, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/90173