Nach der UNCED Weltkonferenz in Rio de Janeiro (1992) hat sich mit dem Aktionsprogramm Agenda 21 der Begriff der Nachhaltigen Entwicklung für die Privatwirtschaft etabliert. Die Agenda 21 war die Reaktion auf einen im Zuge der Globalisierung raschen Wandel, der mit einer Vielzahl von Finanzskandalen, erheblichen globalen Umweltbeeinträchtigungen (zum Beispiel Klimaveränderung, Trinkwasserverschmutzung und -verknappung sowie armutsbedingte Umweltzerstörungen in den Ländern der Dritten Welt) verbunden ist.
Darüber hinaus sind auch soziale Probleme, wie steigende Arbeitslosigkeit und Menschenrechtsverletzungen, zu beobachten. Die Verantwortung der Unternehmen sollte nicht nur auf die betriebswirtschaftliche Dimension begrenzt sein. Die Gestaltung einer Unternehmensethik, die eine auch in ethischer Perspektive gesellschaftliche und ökologische Verantwortung berücksichtigt, ist die neue Herausforderung insbesondere für global agierende Unternehmen.
Die Unternehmen sind auch zunehmend gefordert, die Auswirkungen ihres Handelns auf Gesellschaft und Umwelt aufzuzeigen, um mehr Glaubwürdigkeit und Akzeptanz der Öffentlichkeit zu erlangen. Eine anerkannte Form der Rechenschaftslegung, die Themen der ökonomischen, ökologischen sowie auch der sozialen Verantwortung einbezieht, ist die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Dabei ist seit einigen Jahren ein Wandel von der eindimensionalen Berichterstattung (z.B. Geschäftsbericht, Umweltbericht) hin zu einer integrierten Berichterstattung, die die ökonomische, ökologische und soziale Dimension der Nachhaltigen Entwicklung berücksichtigt, zu beobachten. „Derzeit existieren zahlreiche Ansätze, Anforderungen und Vorschläge für nachhaltige Berichterstattung. Angesichts dieser Vielfalt besteht jedoch eine gewisse Unsicherheit darüber, welche grundlegenden Anforderungen berücksichtigt werden sollen“.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist den aktuellen Status der Nachhaltigkeitsberichterstattung darzustellen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Begriff der nachhaltigen Entwicklung und ihre Bedeutung für die Unternehmen
- Vorbemerkungen: Nachhaltige Entwicklung und Unternehmensführung
- Berichterstattung: ein Instrument zur Umsetzung der betrieblichen Nachhaltigkeit
- Nachhaltigkeitsberichterstattung
- Vorbemerkungen
- Gründe und Hauptmotive der Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen
- Zielgruppen – Anspruchsgruppen (Stakeholder)
- Erwartungen der Stakeholder und Ausgestaltung der Unternehmenskommunikation
- Zwischenfazit
- Ziele und Nutzen der Nachhaltigkeitsberichterstattung
- Gestaltung der Nachhaltigkeitsberichte – Richtlinien/Standards/Indizes
- Grundsätze der Nachhaltigkeitsberichte
- Institutionen der Richtlinien von Nachhaltigkeitsberichten
- Normen und Standards zur Prüfung der Nachhaltigkeitsberichte
- Nachhaltigkeitsindizes
- Global-Reporting-Initiative-(GRI-)Richtlinien/Global Compact
- Anwendung der GRI-Richtlinien
- GRI-Anforderungen an Nachhaltigkeitsberichte
- Neuer GRI-Leitfaden (G3-Guidelines)
- Leitfaden-Anforderungen an Nachhaltigkeitsberichte von IÖW/imug und IFEU
- Sicherung der Glaubwürdigkeit/externe Prüfung
- Bewertungsmethode des Nachhaltigkeitsrankings von IÖW/future
- Schwäche oder Fehlerquellen der Nachhaltigkeitsberichte
- Fallbeispiele der chemischen Industrie
- Kurzbeschreibung der deutschen chemischen Industrie
- BASF AG: Zukunft gestalten; Unternehmensbericht 2005
- Unternehmenspolitik und ihre Umsetzungsstrategien
- Nachhaltigkeitsstrategien im Unternehmen
- Nachhaltigkeitsindikatoren und externe Bewertung
- Henkel: Nachhaltigkeitsbericht 2005
- Die Unternehmenspolitik des Unternehmens (Ziele,Werte und Vision)
- Umsetzungsstrategien der Unternehmenspolitik
- Nachhaltigkeitsstrategien im Unternehmen
- Nachhaltigkeitsindikatoren und externe Bewertung
- Merck KGaA: „Verantwortung für Mitarbeiter, Umwelt und Gesellschaft“
- Unternehmenspolitik und Umsetzungsstrategien des Unternehmens
- Nachhaltigkeitsstrategien im Unternehmen
- Nachhaltigkeitsindikatoren und externe Bewertung
- Nachhaltigkeitsberichte der Unternehmen im Vergleich
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit dem aktuellen Status der Nachhaltigkeitsberichterstattung in der chemischen Industrie. Sie untersucht die Bedeutung der nachhaltigen Entwicklung für Unternehmen, die Gründe und Motive für die Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten sowie die Ziele und den Nutzen dieser Berichterstattung. Die Arbeit analysiert außerdem die Gestaltung von Nachhaltigkeitsberichten, inklusive Richtlinien, Standards und Indizes, und beleuchtet die Sicherung der Glaubwürdigkeit durch externe Prüfungen. Abschließend werden Fallbeispiele aus der chemischen Industrie vorgestellt, die den Einsatz von Nachhaltigkeitsberichten zur Umsetzung des Leitbildes der nachhaltigen Entwicklung in der Unternehmenspraxis illustrieren.
- Die Bedeutung der nachhaltigen Entwicklung für Unternehmen
- Die Gründe und Motive für die Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten
- Die Ziele und der Nutzen der Nachhaltigkeitsberichterstattung
- Die Gestaltung von Nachhaltigkeitsberichten und die Anwendung von Richtlinien, Standards und Indizes
- Die Sicherung der Glaubwürdigkeit von Nachhaltigkeitsberichten durch externe Prüfungen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in das Thema der nachhaltigen Entwicklung und ihrer Bedeutung für Unternehmen ein. Es beleuchtet die Entstehungsgeschichte des Begriffs und stellt die wichtigsten Ziele und Aspekte der nachhaltigen Entwicklung dar. Das zweite Kapitel befasst sich mit der Nachhaltigkeitsberichterstattung als Instrument zur Umsetzung der betrieblichen Nachhaltigkeit. Es untersucht die Gründe und Hauptmotive von Unternehmen, Nachhaltigkeitsberichte zu erstellen, und beleuchtet die Erwartungen der Stakeholder und die Ausgestaltung der Unternehmenskommunikation. Darüber hinaus werden die Ziele und der Nutzen der Nachhaltigkeitsberichterstattung diskutiert. Das dritte Kapitel fokussiert auf die Gestaltung von Nachhaltigkeitsberichten und die relevanten Richtlinien, Standards und Indizes. Es stellt die wichtigsten Institutionen und Normen vor, die die Nachhaltigkeitsberichterstattung prägen, und zeigt die Anwendung der GRI-Richtlinien sowie die Anforderungen an Nachhaltigkeitsberichte auf. Das vierte Kapitel analysiert die Sicherung der Glaubwürdigkeit von Nachhaltigkeitsberichten durch externe Prüfungen und beleuchtet die Bewertungsmethode des Nachhaltigkeitsrankings von IÖW/future. Das fünfte Kapitel präsentiert Fallbeispiele aus der chemischen Industrie, die die Umsetzung des Leitbildes der nachhaltigen Entwicklung in der Unternehmenspraxis aufzeigen. Es analysiert die Unternehmenspolitik und die Nachhaltigkeitsstrategien von BASF AG, Henkel und Merck KGaA und untersucht die jeweiligen Nachhaltigkeitsindikatoren und die externe Bewertung der Berichte.
Schlüsselwörter
Nachhaltige Entwicklung, Nachhaltigkeitsberichterstattung, Unternehmensethik, Stakeholder, GRI-Richtlinien, Nachhaltigkeitsindizes, externe Prüfung, chemische Industrie, BASF AG, Henkel, Merck KGaA.
- Citar trabajo
- Diplom Volkswirtin Grigoria Alevromageirou (Autor), 2007, Nachhaltigkeitsberichterstattung in der chemischen Industrie, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/90177