Die Debatte über Entstehung und Verbreitung populistischer Denkmuster dauert bereits seit Jahrzehnten an. Problematisch wird diese aufgrund der fehlenden Definition, was Populismus eigentlich beinhaltet und von welchem Gesichtspunkt aus Populismus betrachtet werden muss. Philip Manow versucht sich in seinem Buch daran, das Auftreten von Populismus anhand politökonomischer Beschaffenheiten zu erklären. Er meint, ein europaweites Muster ausmachen zu können, dass sich anhand verschiedener Wirtschaftsmodelle und Einstellungen gegenüber der Globalisierung beschreiben lässt. In dieser Arbeit sollen die Thesen Philip Manows zunächst vorgestellt und erläutert werden. Da er sich auf die Entwicklung der populistischen Muster in der EU-Wahl 2014 und den darauffolgenden Parlamentswahlen bezieht, wird ein Vergleich zum Ergebnis der EU-Wahl 2019 gezogen. Im Anschluss werden einige Kritiken des Werkes vorgestellt, die helfen sollen, ein Fazit über das wissenschaftliche Potential des Buches zu ziehen. Es soll die Frage beantwortet werden, ob sich die Theorie Philip Manows als bahnbrechend für die Forschung der politischen Soziologie herausstellt oder doch eine Art Verallgemeinerung der Populismus-Problematik in Europa darstellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptannahmen in „Die politische Ökonomie des Populismus“
- Geographische Varianz und Europawahl
- Theorien der Globalisierung und europäisches Spannungsverhältnis
- Internationalisierung und Populismus in Südeuropa
- Idealtypen politischer Ökonomien
- Kritik am Werk
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Philip Manow's Buch „Die politische Ökonomie des Populismus“ strebt danach, das Aufkommen und die Verbreitung populistischer Denkweisen im kapitalistischen Europa anhand politökonomischer Faktoren zu erklären. Dabei fokussiert er sich weniger auf programmatische Inhalte oder kulturelle Aspekte und konzentriert sich stattdessen auf die Rolle von Globalisierung und wirtschaftlichen Modellen. Manow untersucht, wie das Spannungsverhältnis zwischen Globalisierung und nationaler Souveränität den Aufstieg von Populismus fördert.
- Die geographische Verbreitung von Populismus in Europa und die Verbindung zu links- und rechtspopulistischen Bewegungen.
- Die Rolle der Globalisierung und der unterschiedlichen Wirtschaftsmodelle in Europa bei der Entstehung von Populismus.
- Die Auswirkungen der Flüchtlingskrise 2015 auf das Aufkommen populistischer Denkweisen.
- Die Analyse von vier Idealtypen politischer Ökonomie in Europa und deren Einfluss auf Populismus.
- Die Frage nach dem wissenschaftlichen Potential von Manow's Theorie und der Verallgemeinerung der Populismus-Problematik in Europa.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung des Buches beleuchtet die komplexe Debatte um Populismus und die Schwierigkeit einer einheitlichen Definition. Manow stellt seine These vor, die das Auftreten von Populismus anhand politökonomischer Strukturen zu erklären versucht.
Im ersten Hauptteil des Buches werden die geographischen Unterschiede im Auftreten von Populismus in Europa untersucht. Manow argumentiert, dass Linkspopulismus im Süden Europas, insbesondere in Spanien, Griechenland und Süditalien, stärker vertreten ist, während Rechtspopulismus in den nördlichen Ländern, wie den Benelux-Staaten, Norditalien, Deutschland und Skandinavien, vorherrscht. Die Rolle Osteuropas mit seiner sowjetischen Vergangenheit wird separat betrachtet. Manow stützt seine Analyse auf die Ergebnisse der Europawahl 2014 und darauf folgende Parlamentswahlen.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselbegriffe in Manow's Werk sind: Populismus, politische Ökonomie, Globalisierung, Europawahl, Linkspopulismus, Rechtspopulismus, Wirtschaftsmodelle, Idealtypen politischer Ökonomien, Flüchtlingskrise, Europa, Nord-Süd-Gefälle.
- Citation du texte
- Chantal Elisabeth Hohe Sehling (Auteur), 2019, Philip Manows "Politische Ökonomie des Populismus". Bahnbrechende Theorie oder verallgemeinerte Darstellung?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/902094