ADHS ist keine neu erfundene Erkrankung. Der Frankfurter Nervenarzt Dr. Heinrich Hoffmann kreierte 1845 schon die allseits bekannten Figuren des „Zappelphilipp“ und „Hans-guck-in-die-Luft“, die in dem Kinderbuch „Der Struwwelpeter“ noch heute bestimmte Aspekte dieser Störung vortrefflich darstellen (vgl. Lauth & Schlottke, 2002, 3). In der internationalen Fachwelt geht man bei ADHS von einer Störung aus, die sich aus einem Bündel von Verhaltenssymptomen zusammensetzt, die in unterschiedlich starker Ausprägung auftreten können.
Das vielfältige Erscheinungsbild reicht vom Zappelphilipp über brav träumerische Kinder bis hin zum depressiv orientierungslosen Jugendlichen und umfasst unstete impulsive, aber auch depressive Erwachsene bis zum brillanten zerstreuten Professor. (Farnkopf, 2002, S. 14)
Einen Untertyp von ADHS stellt ADS dar, „d.h. bei diesen Kindern findet sich das Merkmal der allgemeinen motorischen Unruhe / mangelnden Impulskontrolle nicht, aber das Merkmal Unaufmerksamkeit ist vorhanden“ (Bundesärztekammer, 2005a, S. 3).
Unaufmerksamkeit, erhöhte Ablenkbarkeit, motorische Unruhe, vorschnelles Handeln, Clownerie etc. sind Verhaltensweisen, die in der Schule sehr negativ auffallen. Die Anzahl der von ADHS betroffenen Kinder liegt in Deutschland momentan bei etwa 3-5 %, Tendenz steigend. Im Durchschnitt sind also 1-2 Kinder pro Klasse betroffen, wobei Jungen gegenüber Mädchen etwa zwei- bis viermal häufiger betroffen sind (Bundesärztekammer, 2005a, S. 4). Die Kinder bereiten mit ihrem Verhalten sich selbst, aber auch ihren Eltern und Erziehern/Lehrern erhebliche Schwierigkeiten.
Im Folgenden wird ein kurzer Überblick über ADHS und seine Ursachen gegeben, um anschließend auf die Diagnostik der ADHS näher einzugehen. Um das Thema abzurunden, werden abschließend mögliche Therapieformen angesprochen. ADHS existiert als psychiatrische Diagnose, wobei sich die Vergabe der Diagnose ausschließlich nach der Symptomatik und nicht wie früher nach den Entstehungsbedingungen oder Ursachen richtet. Daher spricht man auch von einem Syndrom.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Thema der Seminararbeit
- 2 Definition und Klassifikation der ADHS
- 3 Ursachen für ADHS
- 4 Diagnostik der ADHS
- 4.1 Screening
- 4.1.1 Verhaltensbeobachtung
- 4.1.2 Strengths and Difficulties Questionnaire
- 4.1.3 Child Behavior Checklist
- 4.1.4 Familie in Tieren
- 4.1.5 Scenotest
- 4.2 Exploration
- 4.3 EM
- 4.4 Leistungsdiagnostik
- 4.4.1 Marburger Verhaltensliste
- 4.4.2 Conners-Skala
- 4.5 Intelligenzdiagnostik
- 4.5.1 Aufmerksamkeitstests
- 4.5.2 Erfassung der Emotionalität
- 4.6 Weiterführende Diagnostik
- 4.1 Screening
- 5 Therapie der ADHS
- 6 Fazit
- 7 Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Seminararbeit widmet sich der Diagnostik von ADHS. Sie befasst sich mit der Definition und Klassifikation der Störung, beleuchtet die Ursachen und geht detailliert auf verschiedene diagnostische Ansätze ein. Neben Screening- und Explorationsmethoden werden Leistungsdiagnostik, Intelligenzdiagnostik sowie die Erfassung der Emotionalität beleuchtet. Die Arbeit bietet einen umfassenden Überblick über die diagnostischen Verfahren, die bei ADHS angewendet werden, ohne jedoch auf konkrete Therapiemöglichkeiten oder deren Ergebnisse einzugehen.
- Definition und Klassifikation von ADHS
- Ursachen von ADHS
- Verschiedene diagnostische Ansätze
- Screening- und Explorationsmethoden
- Leistungsdiagnostik, Intelligenzdiagnostik und Erfassung der Emotionalität
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik der Seminararbeit ein und stellt ADHS als Störung mit vielfältigen Erscheinungsbildern vor. Kapitel 2 definiert und klassifiziert ADHS anhand der DSM-IV-Kriterien und geht auf die Untertypen der Störung ein. Die Ursachen von ADHS werden in Kapitel 3 diskutiert, wobei sowohl genetische als auch umweltbedingte Faktoren beleuchtet werden. Kapitel 4 widmet sich ausführlich der Diagnostik von ADHS und erläutert verschiedene Verfahren. Von Screening- und Explorationsmethoden über Leistungsdiagnostik und Intelligenzdiagnostik bis hin zur Erfassung der Emotionalität werden alle wichtigen Bereiche der Diagnostik abgedeckt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Diagnostik von ADHS, wobei die wichtigsten Themenbereiche die Definition und Klassifikation der Störung, die Ursachen, die verschiedenen diagnostischen Ansätze und die Anwendung von Screening- und Explorationsmethoden, Leistungsdiagnostik, Intelligenzdiagnostik sowie die Erfassung der Emotionalität umfassen.
- Citation du texte
- Désirée Frietsch (Auteur), 2007, Diagnostik von ADHS , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/90231