Mitte bis Ende des 18. Jahrhunderts überwog die Überzeugung von Ökonomen, dass Länder, die mit natürlichen Ressourcen gesegnet sind, schnell wachsen und einen hohen Wohlstand erreichen. In den letzten Jahrzehnten beobachteten Wirtschaftswissenschaftler jedoch, dass ressourcenreiche Länder tendenziell langsamer wachsen als Länder mit weniger natürlichen Ressourcen. Wenn es nach einem Ressourcenboom zu einer Deindustrialisierung kommt, wird dieses wirtschaftliche Phänomen als Holländische Krankheit bezeichnet.
Wenn Rohstoffreichtum durch strukturelle Anpassungen auf nationaler Ebene ein Problem darstellt, ist davon auszugehen, dass dies auch für die regionale Ebene gilt. Gerade im Hinblick auf die zunehmende Umweltverschmutzung, den Klimawandel oder die Globalisierung stellt sich daher die Frage, ob Regionen einen Ressourcenboom fördern oder eindämmen und ob sie am Rohstoffsektor festhalten sollten.
Christian Dobler-Eggers untersucht, welche lokalen Auswirkungen Ressourcenreichtum auf Regionen innerhalb von Ländern hat. Profitiert eine Region von einem Ressourcenboom oder gibt es einen „Ressourcenfluch“, der durch die Mechanismen der Holländischen Krankheit lokal zu einer Deindustrialisierung führt? Politischen Entscheidungsträgern gibt er konkrete Handlungsempfehlungen zu diesem Thema.
Aus dem Inhalt:
- Dutch Disease;
- Ressourcenfluch;
- Ressourcenmanagement;
- Wirtschaftswachstum;
- Ausgabeneffekt;
- Deindustrialisierung
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Wissenschaftlicher Hintergrund
- 2.1 Die verschiedenen Kanäle des Ressourcenfluchs
- 2.2 Ursprung und Bedeutung der Holländischen Krankheit
- 2.3 Die Verwendung von Ressourceneinnahmen
- 2.4 Aktueller Stand der Forschung
- 2.5 Methodischer Ansatz
- 3 Theoretischer Rahmen
- 3.1 Die Holländische Krankheit auf Länderebene
- 3.2 Die Holländische Krankheit auf regionaler Ebene
- 3.3 Ein Modell zur regionalen Holländischen Krankheit
- 4 Empirische Betrachtung
- 4.1 Empirische Vorgehensweise
- 4.2 Ausgaben- und Ressourcenbewegungseffekt
- 4.3 Bevölkerung und Löhne
- 4.4 Die Beschäftigung im handeltreibenden Sektor
- 4.5 Die Produktivität des handeltreibenden Sektors
- 4.6 Langfristige Auswirkungen und Wirtschaftswachstum
- 4.7 Regionale Übertragungskanäle
- 4.8 Abmilderungseffekte
- 5 Diskussion
- 5.1 Schlussfolgerungen und weiterführende Überlegungen
- 5.2 Einordnung und Ausblick
- 5.3 Politische Handlungsempfehlungen
- 6 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Auswirkungen von Ressourcenreichtum auf regionaler Ebene und die damit verbundene „Holländische Krankheit“. Sie analysiert die Ursachen, Mechanismen und Folgen dieses Phänomens und entwickelt Handlungsempfehlungen zur Eindämmung der negativen Folgen.
- Die verschiedenen Kanäle des Ressourcenfluchs und die Entstehung der Holländischen Krankheit
- Die Auswirkungen von Ressourcenreichtum auf regionale Wirtschaftsstrukturen und Beschäftigung
- Die Rolle von staatlichen Eingriffen und Politikmaßnahmen zur Abmilderung der negativen Folgen
- Die Entwicklung eines Modells zur Analyse der regionalen Holländischen Krankheit
- Die Identifizierung von Handlungsempfehlungen zur nachhaltigen Nutzung von Ressourcen und zur Förderung einer diversifizierten Wirtschaft
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Die Einleitung stellt die Relevanz der Thematik vor und skizziert den wissenschaftlichen Hintergrund und den Aufbau der Arbeit.
- Kapitel 2: Wissenschaftlicher Hintergrund: Dieses Kapitel behandelt die verschiedenen Kanäle des Ressourcenfluchs, die Entstehung und Bedeutung der Holländischen Krankheit, die Verwendung von Ressourceneinnahmen sowie den aktuellen Stand der Forschung. Es erläutert auch den methodischen Ansatz der Arbeit.
- Kapitel 3: Theoretischer Rahmen: Dieses Kapitel entwickelt ein Modell zur Analyse der regionalen Holländischen Krankheit und diskutiert die Auswirkungen des Phänomens auf Länderebene und regionaler Ebene.
- Kapitel 4: Empirische Betrachtung: In diesem Kapitel werden die empirischen Befunde der Arbeit vorgestellt. Es werden die Auswirkungen von Ressourcenreichtum auf Ausgaben, Ressourcenbewegung, Bevölkerung, Löhne, Beschäftigung, Produktivität und Wirtschaftswachstum analysiert. Außerdem werden regionale Übertragungskanäle und Abmilderungseffekte untersucht.
- Kapitel 5: Diskussion: Das Kapitel diskutiert die Schlussfolgerungen der Arbeit und formuliert weiterführende Überlegungen. Es ordnet die Ergebnisse in den wissenschaftlichen Kontext ein und gibt einen Ausblick auf zukünftige Forschungsfragen. Außerdem werden politische Handlungsempfehlungen entwickelt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Ressourcenreichtum, Holländische Krankheit, regionale Entwicklung, Wirtschaftswachstum, Beschäftigung, Ressourcenfluch, Diversifizierung, Politikmaßnahmen und nachhaltige Entwicklung.
- Quote paper
- Christian Dobler-Eggers (Author), 2021, Welche Auswirkungen hat Ressourcenreichtum auf regionaler Ebene? Empfehlungen zur Eindämmung der Holländischen Krankheit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/902884