Palästina, unter dem hier nicht, wie im aktuellen engeren Sinne die palästinensischen Autonomiegebiete verstanden werden, sondern vielmehr die Gesamtheit des Siedlungsraumes, wie er sich im britischen Völkerbundsmandat ‚Palestine’, welches von 1920 bis 1948 in dieser Form existierte, niederschlug, und heute geographisch wesentlich als Israel und die palästinensischen Autonomiegebiete benannt wird, verstanden wird, zeichnet sich dadurch aus, dass die demographische Problematik eine ganz eigene, auf brisante Art und Weise besondere ist. Es bedarf hierzu nicht einmal der Erwähnung oder Erörterung der Zahlen der Nachkömmlingen der zahlreichen, sog. Interkulturellen Ehen.
Sowohl die Israelis als auch die Bewohner der Gebiete der palästinensischen Autonomiegebiete müssen daher heute als Palästinenser betrachtet werden. Keinesfalls handelt es sich bei der Frage der demographischen Entwicklung Palästinas um die „berühmt-berüchtigte Formel, Palästina sei ‚ein Land ohne Volk für ein Volk ohne Land’. Die tatsächlichen Zahlen der jeweils zu verschiedenen Zeiten ansässigen Bevölkerung sind vielmehr mehr oder minder heftig umstritten, ohne dass diese Zahlen etwa Anlass zur Ableitung von Ansprüchen zu gewährleisten vermögen.
Selbst unter diesen bewusst vorurteilsfrei gehaltenen Vorzeichen aber gibt es signifikante demographische Spannungen und Disparitäten, die einer weiteren Erörterung bedürfen.
Weder handelt es sich bei diesen demographischen Problemen, wie aus westlichen oder fernöstlichen – wie Japan - Industriegesellschaften mit guter Gesundheits- und Nahrungsmittelversorgung weitgehend kompromissloser Betonung auf Individualität oder Integration in den Industrialisierungsprozess bekannt, um das Problem der Überalterung der Gesellschaft, mit daraus folgender Belastung der Renten- bzw. Sozialversicherungssysteme, denen es an Einzahlenden mangelt, noch um die aus sog. Entwicklungsländern ohne schlagkräftige soziale Sicherungssysteme bekannte Überjüngung der Gesellschaft, die sich in zahlreichen Kindern ohne hinreichende Zahl von zugeordneten erwachsenen Ernährern ausdrückt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Araber in Palästina
- Die Christen in Palästina
- Die Juden in Palästina
- Ethnisch inspirierte, exklusive Nation oder Gemeinschaft der ein Gebiet bevölkernden Menschen?
- Ausblick: Siedlungsfragen sind und bleiben Machtfragen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die demographische Entwicklung in Palästina, wobei der Fokus auf die drei Hauptgruppen - Araber, Christen und Juden - liegt. Sie untersucht die Veränderungen der Bevölkerungszahlen, die historischen und politischen Faktoren, die diese Entwicklung beeinflusst haben, sowie die Folgen für die gegenwärtige Situation in der Region.
- Die demographische Entwicklung der verschiedenen Bevölkerungsgruppen in Palästina
- Die Rolle des Britischen Mandats und der Balfour-Deklaration
- Die Spannungen und Disparitäten, die sich aus der demographischen Entwicklung ergeben
- Die Bedeutung der demographischen Entwicklung für den israelisch-palästinensischen Konflikt
- Der Einfluss der Weltpolitik auf die demographische Entwicklung in Palästina
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die besondere Bedeutung der demographischen Problematik in Palästina, die durch eine komplexe historische Entwicklung und die politische Situation geprägt ist.
Das Kapitel über die Araber in Palästina präsentiert historische Zahlen zur Entwicklung der arabischen Bevölkerung und zeigt, dass diese sich im Vergleich zu den anderen Gruppen in Palästina seit dem Britischen Mandat deutlich verändert hat.
Schlüsselwörter
Demographische Entwicklung, Palästina, Araber, Christen, Juden, Britisches Mandat, Balfour-Deklaration, israelisch-palästinensischer Konflikt, Bevölkerungszahlen, historische Entwicklung, politische Faktoren, Spannungen, Disparitäten, Weltpolitik.
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- Mohamed Zarifi (Autor), 2008, Die demographische Entwicklung in Palästinas, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/90306