Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Wortdefinitionen
2.1 Corporate Social Responsibility (CSR)
2.2 Nachhaltigkeit
3 Unternehmenszweck
4 Unternehmensphilosophie
5 ImagedesUnternehmens
6 Konkrete Maßnahmen zur Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility
6.1 „The Climate Pledge"
6.2 „ShipmentZero"
6.3 Verpackungen
6.4 „Amazon Second Chance"
6.5 Weitere Maßnahmen
7 Warum beschäftigt sich Amazon mit Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility?
8 Fazit
9 Literaturverzeichnis
1 Einleitung
E-Commerce ist die größte Konkurrenz für den stationären Handel geworden. Online-Shopping ist bequem, einfach und rundum die Uhr durchführbar. Des Weiteren ermöglicht es eine enorme Zeitersparnis. Der Kunde muss weder an der Kasse Schlange stehen, noch die Einkäufe nach Hause tragen. Laut einer Studie des „Digitalverband Bitkom" schätzen dies 67 Prozent der Befragten. Mehr als jeder Zweite (56 Prozent) vermuten, dass sie Online mehr Produkten finden und kaufen können als im stationären Handel. Außerdem schätzen die Befragten die transparenten Preise im Onlinehandel und kaufen somit günstiger ein, als im lokalen Geschäft (vgl. Nina Paulsen, bitkom, 2018).
Dieser Luxus geht jedoch meist auf die Kosten der Umwelt. Durch die vielen Bestellungen, Retouren und Verpackungen der Ware entsteht ein großer ökologischer Fußabdruck und es verursacht Tonnen von CO2 (vgl. Parcellab, 2018).
Der größte und bekannteste Online-Händler ist „Amazon". Der Weltkonzern hat einen durchschnittlichen Umsatz von 232,9 Milliadren USD pro Jahr (vgl. Amazon Autor, aboutamazon, 2018). Der Weltkonzern stand nach der Greenpeace-Studie „Guide to Greener Electronics" im Jahre 2017 im schlechten Licht, da dieser auf dem letzten Platz was das Thema Umweltschutz angeht landete (vgl. Wired Staff, GQ-Magazin, 2017).
Als Maßnahme dagegen haben Amazon und Global Optimism im September 2019 ein Klimaschutzversprechen („The Climate Pledge) vorgestellt. Damit hat Amazon sich dazu verpflichtet, bis 2040 CO2-neutral zu sein (vgl. Amazon Autor, aboutamazon, 2019).
In dieser Hausarbeit soll der Weltkonzern Amazon in Hinblick auf Nachhaltigkeit untersucht werden. Dafür wird zunächst im ersten Kapitel die Begriffe „Corporate Social Responsibility CSR" und „Nachhaltig" definiert und der Unternehmenszweck von Amazon vorgestellt. In Kapitel zwei und drei wird über das Leitbild und das Image von Amazon gesprochen.
Anschließend wird im vierten Kapitel die konkreten Maßnahmen zu Nachhaltigkeit und CSR aufgezeigt. Das fünfte Kapitel beschäftigt sich mit der Frage, warum sich das Unternehmen mitThema Nachhaltigkeit und CSR auseinandersetzt.
2 Wortdefinitionen
Im Folgenden und für die bessere Verständlichkeit der Arbeit werden die Begrifflichkeiten „Corporate Social Responsibility" und „Nachhaltigkeit" definiert.
2.1 Corporate Social Responsibility (CSR)
Für den Begriff Corporate Social Responsibility gibt es keine allgemein anerkannte Definition. Das CSR-Konzept oder die Unternehmerische Gesellschaftsverantwortung dient Unternehmen als Grundlage für die auf freiwilliger Basis, soziale Belangen und Umweltbelangen in ihre Tätigkeit und in die Wechselbeziehung mit den Stakeholdern zu integrieren (vgl. Grünbuch der europäischen Kommission (2001), S.7).
2.2 Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit konzentriert sich drauf, die Bedürfnisse der Gegenwart zu befriedigen, ohne die Möglichkeit die Bedürfnisse der künftigen Generation zu gefährden. Das Konzept der Nachhaltigkeit setzt sich im unternehmerischen Sinne häufig aus drei Säulen zusammen (vgl. Mitchell Grant, Investopedia, 2020).
Die erste der drei Säulen ist die ökologische Nachhaltigkeit, diese hat die Erhaltung und gegebenenfalls auch die Erhöhung der natürlichen Ressourcen zum Ziel. Bei der zweiten Säule, der ökonomischen Nachhaltigkeit dreht es sich an erster Stelle um die Erhaltung aber auch die Erhöhung des Physischen Kapitals. Unternehmen sollen es sich zum erklärten Ziel machen, den Wissenstand und die Lernfähigkeit gegenüber der Gesellschaft zu verbessern. Die dritte und somit letzte Säule der Nachhaltigkeit ist die Soziale Nachhaltigkeit. Das Hauptziel dieser Säule ist, die Erhaltung beziehungsweise die Erhöhung des Humankapitals eines Unternehmens (vgl. BundBin, 2018).
3 Unternehmenszweck
Vom Buchhändler zum viert wertvollsten Konzern weltumspannend, das ist die Geschichte von Amazon.com. Heutzutage hat die Marktplattform so gut wie alles in der Kollektion, was das Herz begehrt. (vgl. Sarah Gondorfer, it-business, 2016). Amazon ist ein Online-Händler, der seit Juni 2018 eine Marktkapazität besitzt, die mehr als $268 Milliarden US-Dollar beträgt. Außerdem ermöglicht Amazon es, Unternehmen und Privatpersonen, Produkte online zu präsentieren und zu verkaufen. Laut Zahlen aus dem Jahre 2017 ist Amazon der größte Internet-Händler der Welt mit einem Umsatz von mehr als $ 177 Millarden. Dazu kommt, dass der Onlineriese auch noch die wertvollste Einzelhändler-Periode ist.
Bekannt ist der Onlinehändler für seine niedrigen Preise, große Auswahl und die schnelle Lieferung (Amazon Prime) (vgl. Amazon Autor, aboutamazon, 2019).
Durch die technischen Innovationen wie zum Beispiel die Funktion „Blick ins Buch", die „1- Click Shopping" Kassenabwicklung, die Wunschzettelfunktion und die Community-Features wie die Kundenrezensionen können sich die Kunden vor ihrem Kauf umfassend informieren (vgl. Amazon Autor, aboutamazon, 2019).Außerdem offeriert Amazon eigene Marktprodukte, dazu zählen das Lesegerät „Amazon Kindle", das Tablet „Amazon Fire HD", die „Set-Top-Box Fire TV", der Sprachassistet „Alexa" sowie der HDMI-Stick „Fire TV. Außerdem vertreibt der Weltkonzern seit 2009 Zubehör wie Notebook-Taschen, USB-Sticks oder Ladekabel seiner Hausmarke „AmazonBasics". Ein wichtiger Umsatztreiber sind aktuell die Amazon Web Services (AWS) (vgl. Sarah Gondorfer, it-business, 2016).
Die deutsche Website des Onlinehändlers startete im Jahre 1998 und ist derweil nach der US- amerikanischen Seite die umsatzstärkste Website von Amazon. Dies macht Deutschland zum zweiten Wohnsitz des Weltkonzerns (vgl. Amazon Autor, aboutamazon, 2019).
4 Unternehmensphilosophie
„Lass es nie zu Tag 2 kommen. Die Energie des ersten Tages gelte es für immer zu bewahren, bereits Tag 2 sei der Anfang vom Ende. Tag 2 ist Stillstand. Gefolgt von Irrelevanz. Gefolgt von einem schmerzhaften Niedergang. Gefolgt vom Tod." (Jens- Christoph Brendel, linux-magazin, 2017).
Dies ist das Erfolgsrezept von Amazon und seinem Gründer Jeff Bezos. Des Weiteren ist es dem Unternehmen sehr wichtig, die Form und Fähigkeiten eines Großunternehmens zu präsentieren jedoch trotzdem das Herz einer kleinen Firma zu besitzen (vgl. Michael Gassmann, welt, 2018).
Wenn man auf die Geschäftsergebnisse des Online-Riesen schaut, dann lässt sich sehr schnell erkennen, dass Amazon und Jeff Bezos den hohen Ansprüchen der Unternehmensphilosophie gerecht wird.
5 ImagedesUnternehmens
Der Weltkonzern Amazon leidet seit längerer Zeit an Image-Problemen. Am meisten wird über die schlechten Arbeitsbedingungen berichtet (vgl. Jan Werner, the best social media, 2019) . Es tauchen Berichte über erbärmliche Arbeitsbedingungen, unzureichendem Arbeitsschutz und schlechte Bezahlungen auf (vgl. Paol Hergert, Computerbild, 2019).
Mitarbeiter schildern, dass sie sich während der Arbeit „wie Roboter in einer isolierten Kolonie der Hölle" fühlen würden (vgl. Merkur, 2019).
Amazon Deutschland steht seit Jahren dafür in der Kritik, dass sie eine ablehnende Haltung gegenüberTarifverträgen haben. Amazon beteuert, dass ein solch modernes Unternehmen weder Gewerkschaften noch Tarifverträge benötigt (vgl. Philip Kaleta, Business Insider, 2020) . 2017 kam es zur Kritik gegen das Amazon Logistikzentrum in Winsen an der Luhe. Dort kam es zu Verstößen gegen die Mitarbeiterrechte. An diesem Standort ist ein engmaschiges Netz an Überwachungskameras installiert. Im Arbeitsbereich, in den Gängen aber auch im Spindraum sind Kameras vorzufinden (vgl. Kaveh Kooroshy, NDR, 2017).
Die Landesbeauftragte für Datenschutz in Niedersachasen Barbara Thiel hat ein Kontrollverfahren eingeleitet gegen das Logistikzentrum in Winsen an der Luhe und prüft somit einen möglichen „Verstoß gegen das Bundesdatenschutzgesetz" aber auch gegen das „Grundrecht auf informelle Selbstbestimmung" (vgl. Kaveh Kooroshy, NDR, 2017).
Amazon möchte gegen die Berichte über die schlechten Arbeitsbedingungen kämpfen.
Bei der Plattform „Twitter" verfassen Amazon-Mitarbeiter positive Beiträge und Kommentare über ihre eigene Firma. Auf der Plattform Facebook sind es die selben Personen, die versuchen den Ruf des Online-Riesen zu verteidigen (vgl. Jan, the best social media, 2019). Es ist jedoch bekannt geworden, dass Amazon seine Angestellten für ihre positiven Beiträge in Internet entlohnt (vgl. Paol Hergert, Computerbild, 2019).
Darüber hinaus veröffentlicht Amazon TV- und Kinospots, die die Reaktionen von Besuchern im Logistikzentrum zeigen. Bei diesen Spots werden Kunden in die Logistikzentren von Amazon eingeladen und befragen die Angestellten bezüglich der Arbeitsbedingungen, der Entlohnung und das Unternehmensklima. In allen Werbefilmen sind die Mitarbeiter positiv auf ihren Arbeitgeber Amazon gestimmt (vgl. Amazon LogistikTeam, aboutamazon, 2019).
Noch dazu kommend ist die schlechte Kritik über das nachhaltige Handeln des Onlinekonzerns. Im Jahre 2017 wurde Amazon im „Guide to Greener Electronics" Report der Non-Profit-Organisation Greenpeace der das Thema Umweltschutz in der Unterhaltungselektronik untersucht, auf den letzten Platz gewählt (vgl. GQ Magazin, Wired Staff, 2017).
Ein weiterer großer Kritikpunkt in Hinblick auf die Nachhaltigkeit ist die Vernichtung von Retouren. Laut der Organisation Greenpeace gehen rund 30 Prozent aller Amazon- Retouren nicht wieder in den direkten Verkauf, sondern werden zerstört (vgl. Spiegel Wirtschaft, 2019). Amazon dementiert diese Aussagen und macht auf ihre „Second Chance" Produkte in ihrem Nachhaltigkeitsbericht aufmerksam (vgl. Amazon Autor, aboutamazon, 2019). In diesem Nachhaltigkeitsbericht erwähnt Amazon, dass sie mit der Verwendung von vollständig recycelbarer papiergepolsterter Versandtaschen begonnen haben und mit der Initiative „Shipment Zero" CO2 einsparen und die Hälfte der Pakete klimaneutral verschickt werden (vgl. Amazon Autor, aboutamazon, 2019). Jedoch setzt Amazon seit 2018 nicht mehr auf die bekannten Pappkartons sondern wieder vermehrt auf Plastik als Verpackungsmaterial. Somit wiedersprechen sich die Aussagen des Unternehmens eigenen Nachhaltigkeitsbericht (vgl. Logistik-watchblog, 2019).
Für weitere negativ Schlagzeilen sorgen aber auch die gefälschten Bewertungen auf dem Marktplace von Amazon und der Verkauf von „Neonazi T-Shirts" (vgl. Sebastian Leber, Tagespiegel, 2019).
6 Konkrete Maßnahmen zur Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility
Amazon hat sich dazu entschieden, durch hochgesteckte Ziele, sofortiges Handeln und nachhaltiges Wirtschaften etwas Gutes für ihre Kunden und die Umwelt zutun (vgl. Amazon Autor, aboutamazon, 2019).
Im folgenden Kapitel werden die nachhaltigen Maßnahmen vorgestellt und beschrieben.
6.1 „The Climate Pledge"
Das Großunternehmen Amazon und Global Optimism haben im September 2019 zusammen ein Klimaschutzversprechen („The Climate Pledge") vorgestellt. Mit diesem Abkommen verpflichtet sich das Unternehmen bis 2040 CO2-neutral zu sein. Damit würde Amazon das Ziel im vereinbarten Pariser Klimaschutzabkommen zehn Jahre früher erreichen. Mit dem unterzeichnen dieses Versprechens hat sich der Versandhändler dazu verpflichtet, regelmäßige Messungen und Meldungen der Treibhausemissionen durchzuführen und zu veröffentlichen. Ebenfalls müssen erneuerbare Energien genutzt werden, der Materialverbrauch gesenkt werden und Maßnahmen zur Vermeidung von Kohlenstoffemissionen durchgeführt werden (vgl. Amazon Autor, aboutamazon, 2019).
Amazon investiert in Wind- und Solarenergie und macht es sich somit zum Ziel, bis 2024 im gesamten Betrieb zu 80% und bis 2030 zu 100% mit erneuerbaren Energien zu arbeiten. Des Weiteren haben sie die Vision, den gesamten Versand bis 2030 zu 50% CO2-neutral zu machen (vgl. Amazon Autor, aboutamazon, 2019).
6.2 „ShipmentZero"
Eine weitere Maßnahme zur Nachhaltigkeit sind die von Amazon vorgestellten nachhaltigen Betriebsabläufe. Im Jahre 2019 stellte der Online-Riese das Projekt „Shipment Zero" vor. Ziel dieses Projektes ist es, alle Sendungen 100% CO2-neutral zuzustellen.
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