Von der Weltwirtschaftskrise zur Globalisierungskrise!
Eine der ersten schweren globalen Krisen der Weltwirtschaft war die so genannte „Große Depression“ in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts: Ein unbändiger Konjunkturoptimismus und der Glaube an eine anhaltende Prosperität der amerikanischen Wirtschaft führten in den USA zu umfangreichen Aktienspekulationen. Diese spekulative Loslösung der Aktienkurse vom realen Unternehmenswert und das Zusammentreffen mit einer Überproduktionskrise führten letztendlich zu der uns bekannten Weltwirtschaftskrise. Aus der Börsenkrise entwickelte sich durch die Kreditfinanzierung der Aktien und die daraus entstehenden nicht mehr zu deckenden Verluste rasch eine Bankenkrise. Dem folgte ein Konjunktureinbruch mit rapidem Produktionsrückgang und weiter zunehmender Arbeitslosigkeit.
Die allgemeine Katastrophenstimmung veränderte zunehmend die politischen und sozialen Rahmenbedingungen. Mit der Weltwirtschaftskrise endete in den westlichen Ländern die Phase des Liberalismus und seinem Glauben an die Selbstheilungskräfte der Wirtschaft. Die große Krise führte zu radikaler Neuorientierung in Wirtschaftstheorie und Wirtschaftspolitik. Sie bedeutete für ein halbes Jahrhundert das Ende des Laisser-faire und den Beginn einer antizyklischen, Vollbeschäftigung anstrebenden Wirtschaftspolitik.
Die wirtschaftlichen Krisen seit den 1970er Jahren können gemäß ihren Erscheinungen als kleinere, weniger offensichtlichere Weltwirtschaftskrisen interpretiert werden.Die heute wieder vorherrschenden Positionen, nicht nur in den Wirtschaftswissenschaften, ähneln verblüffend den Auffassungen, mit der die klassische politische Ökonomie Anfang der 30er Jahre in Frage gestellt wurde.
Den Ausgangspunkt unserer Betrachtung soll deshalb die Weltwirtschaftskrise Ende der 20er - Anfang der 30er Jahre des 20.Jahrhunderts bilden. In der Wirtschaftsgeschichte stellt sie aufgrund ihrer Schwere und tiefgreifenden Wirkung auf das zeitgenössische ökonomische, politische und soziale System ein geeignetes Objekt zur Bewertung wirtschaftlicher Rezessionen dar. Vergleichsgegenstück soll die bundesrepublikanische Entwicklung bzw. der Verlauf der wirtschaftlichen Krisen ab Beginn der 1970er Jahre bis zum Fall des Eisernen Vorhangs in den 1990er Jahren sein.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- DER KRISE „ERSTER“ TEIL
- DIE VERGOLDETEN ZWANZIGER JAHRE
- DER BÖRSENKRACH
- DAS SCHEITERN DES LAISSER-FAIRE
- EIN INTERMEZZO
- DER KRISE „ZWEITER“ TEIL ?
- DIE,,GUTEN JAHRE“
- DIE KRISEN DER FRÜHEN 70ER JAHRE
- SCHLUSSBETRACHTUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre und die daraus resultierenden Veränderungen in der Wirtschaftstheorie und -politik. Dabei wird die Krise als ein Wendepunkt im Denken über die Funktionsweise von Wirtschaftssystemen betrachtet, der das Ende des Laissez-faire und den Beginn einer interventionistischen Wirtschaftspolitik markierte. Die Arbeit analysiert die Entwicklung der Weltwirtschaft vor dem Hintergrund der Weltwirtschaftskrise und beleuchtet die Ursachen und Folgen dieses bedeutenden Ereignisses.
- Die Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre als Wendepunkt in der Wirtschaftstheorie und -politik
- Die Rolle von Spekulation, Überproduktion und Kreditfinanzierung bei der Entstehung der Krise
- Die Folgen der Krise für die Weltwirtschaft, insbesondere in Bezug auf Arbeitslosigkeit, Produktionsrückgang und Staatsverschuldung
- Der Übergang vom Laissez-faire zur antizyklischen Wirtschaftspolitik
- Vergleichende Analyse der Weltwirtschaftskrise und der wirtschaftlichen Krisen der 1970er Jahre
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung definiert den Begriff „Depression“ sowohl im medizinischen als auch im wirtschaftlichen Kontext und stellt die Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre als ein bedeutendes Beispiel für eine globale Wirtschaftskrise dar. Sie beleuchtet die Ursachen der Krise, die sich aus Spekulation, Überproduktion und Kreditfinanzierung ergaben, und erläutert die Auswirkungen auf die Weltwirtschaft, insbesondere auf den Anstieg der Arbeitslosigkeit und den Rückgang der Produktion.
- Der Krise „Erster“ Teil: Dieses Kapitel befasst sich mit den Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre. Es zeichnet ein Bild der globalen Wirtschaftsstruktur vor dem Hintergrund der Krise und untersucht die Rolle des Protektionismus in der Entstehung der Krise. Das Kapitel beleuchtet auch die Auswirkungen der Krise auf die politische und soziale Ordnung der westlichen Welt.
- Die vergoldeten Zwanziger Jahre: Dieses Kapitel beschreibt die wirtschaftliche Situation der Welt in den Jahren vor der Weltwirtschaftskrise. Es analysiert die wirtschaftliche Struktur und die Wachstumstrends der wichtigsten Wirtschaftszentren, insbesondere Nordamerika, Westeuropa und Ostasien. Das Kapitel beleuchtet die Rolle des Welthandels und der „Aufspaltung“ der Weltwirtschaft in verschiedene Wirtschaftsblöcke.
Schlüsselwörter
Weltwirtschaftskrise, Depression, Laissez-faire, Antizyklische Wirtschaftspolitik, Spekulation, Überproduktion, Kreditfinanzierung, Arbeitslosigkeit, Produktionsrückgang, Staatsverschuldung, Protektionismus, Welthandel, Nordamerika, Westeuropa, Ostasien, Japan, USA, Deutschland.
- Citar trabajo
- Torsten Hänel (Autor), 2007, Im Bann der Depression?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/90382