Im Jahr 2004 übertrug die damalige Kulturstaatsministerin Christina Weiss das Aus-wahlverfahren für den höchst dotierten deutschen Kulturpreis an einen Verein, der sich erst im September 2003 gegründet hatte: Die Deutsche Filmakademie.
Nach dem amerikanischen Vorbild, der Oscar-Verleihung, sollten auch in Deutschland fortan Filmschaffende als Mitglieder einer Akademie selbst abstimmen dürfen, wer aus ihren Reihen für den Deutschen Filmpreis nominiert wird und wer ihn letztlich gewinnt. Vorher hatte es immer wieder Kritik am Vergabeverfahren des Deutschen Filmpreises gegeben, denn seit seiner Einführung 1951 war es stets eine branchenfremde Kommis-sion aus Vertretern von Verbänden, Politik und auch den Kirchen gewesen, die allein entschieden hatte, wem der Deutsche Filmpreis zu gebühren hatte.
Doch auch mit der Übertragung des Auswahlverfahrens für den Deutschen Filmpreis an die zweifelsohne fachkundigen Mitglieder der Deutschen Filmakademie ist die Kritik an der Vergabepraxis nicht abgerissen. Dabei kommt die Kritik seit 2004 vor allem aus den eigenen Reihen. Einige der prominenteren Mitglieder werden nicht müde, die Vergabe-praxis der Akademie sehr medienwirksam zu kritisieren, um dann im Zuge ihrer Kritik genauso öffentlich das Ende ihrer Mitgliedschaft zu verkünden.
Aktuellstes und viel berichtetes Beispiel ist der am 20.1.08 in der Zeitschrift Focus zi-tierte Akademie-Austritt Til Schweigers (vgl. Pauli 2008). Nachdem er anschließend die Filmakademie mit Kritik überzogen hatte und die Gründung eines eigenen Filmpreises propagiert, bat Til Schweiger bereits drei Wochen später, am 10.2.08, vor dem Berlina-le Publikum und allen anwesenden Journalisten um seine Wiederaufnahme in die Deut-sche Filmakademie. Ein Verhalten wie dieses, das einer öffentlichen Unterwerfung gleichkommt, wirft unweigerlich die Frage auf, die Gegenstand dieser Hausarbeit sein soll: Welche Bedeutung hat die Deutsche Filmakademie für die Filmschaffenden in Deutschland?
Inhaltsverzeichnis
- I. DIE DEUTSCHE FILMAKADEMIE
- 1.1 STRUKTUR UND ORGANISATION
- 1.2 DAS AUSWAHLVERFAHREN FÜR DEN DEUTSCHEN FILMPREIS
- 1.3 DER DEUTSCHE FILMPREIS
- 1.4 ZWISCHENBILANZ
- II. DIE DEUTSCHE FILMAKADEMIE IN DER FILMFÖRDERUNGSLANDSCHAFT
- 2.1 DER BEAUFTRAGTE FÜR KULTUR UND MEDIEN (BKM)
- 2.2 DIE FILMFÖRDERUNGSANSTALT (FFA)
- III. KRITIK AN DER DEUTSCHEN FILMAKADEMIE
- 3.1 GEGENSTÄNDE DER KRITIK
- 3.2 ZWISCHENBILANZ
- IV. FAZIT
- 4.1 ALLGEMEINE BEDEUTUNG DER DEUTSCHEN FILMAKADEMIE
- 4.2 DIE BEDEUTUNG DER MITGLIEDSCHAFT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Bedeutung der Deutschen Filmakademie für Filmschaffende in Deutschland, insbesondere im Hinblick auf die Produktion programmfüllender Spielfilme. Die Analyse fokussiert auf die Struktur und Organisation der Akademie, ihr Auswahlverfahren für den Deutschen Filmpreis, ihre Rolle in der Filmförderlandschaft und die Kritik an ihrer Arbeit.
- Die Struktur und Organisation der Deutschen Filmakademie
- Das Auswahlverfahren für den Deutschen Filmpreis
- Die Rolle der Filmakademie in der deutschen Filmförderung
- Kritik an der Deutschen Filmakademie und deren Vergabepraxis
- Die Bedeutung der Mitgliedschaft in der Deutschen Filmakademie
Zusammenfassung der Kapitel
I. Die Deutsche Filmakademie: Dieses Kapitel beschreibt die Struktur und Organisation der Deutschen Filmakademie, beleuchtet ihre zentralen Aufgaben, insbesondere das Auswahlverfahren für den Deutschen Filmpreis, und skizziert weitere Aktivitäten wie das Lola-Festival und die „Blaue Stunde“. Es erklärt die verschiedenen Mitgliederkategorien (ordentliche, fördernde, Freundeskreis) und deren unterschiedliche Rechte und Pflichten. Die Kapitel verdeutlicht die finanzielle Unabhängigkeit der Akademie durch Mitgliedsbeiträge und die Rolle des Vorstandes und der Präsidenten.
II. Die Deutsche Filmakademie in der Filmförderungslandschaft: Der Abschnitt analysiert die Einbindung der Deutschen Filmakademie in das deutsche Filmsystem, untersucht ihre Beziehungen zum Beauftragten für Kultur und Medien (BKM) und zur Filmförderungsanstalt (FFA). Es wird die Frage der Einflussnahme und Kooperation der Akademie mit staatlichen Institutionen im Kontext der Filmförderung beleuchtet und deren Bedeutung für die deutsche Filmproduktion dargelegt.
III. Kritik an der Deutschen Filmakademie: Dieses Kapitel befasst sich mit der Kritik an der Deutschen Filmakademie, sowohl aus der Öffentlichkeit als auch aus den eigenen Reihen. Es analysiert die konkreten Kritikpunkte an der Vergabepraxis des Deutschen Filmpreises und diskutiert die medienwirksamen Austritte prominenter Mitglieder. Die Kapitel beleuchtet die Kontroversen um die Fairness und Transparenz des Auswahlverfahrens und die daraus resultierenden Debatten über die Legitimität der Akademie.
Schlüsselwörter
Deutsche Filmakademie, Deutscher Filmpreis, Filmförderung, Filmschaffende, Programmfüllender Spielfilm, Auswahlverfahren, Kritik, Mitgliedschaft, Lola-Festival, BKM, FFA.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Deutschen Filmakademie
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über die Deutsche Filmakademie. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und eine Liste der Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf der Struktur und Organisation der Akademie, ihrem Auswahlverfahren für den Deutschen Filmpreis, ihrer Rolle in der Filmförderlandschaft und der Kritik an ihrer Arbeit.
Welche Themen werden in dem Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt die Struktur und Organisation der Deutschen Filmakademie, das Auswahlverfahren für den Deutschen Filmpreis, die Rolle der Akademie in der deutschen Filmförderung (inkl. der Beziehungen zum BKM und FFA), die Kritik an der Akademie und ihrer Vergabepraxis, sowie die Bedeutung der Mitgliedschaft in der Akademie. Es werden außerdem das Lola-Festival und die „Blaue Stunde“ erwähnt.
Wie ist die Deutsche Filmakademie strukturiert und organisiert?
Das Dokument beschreibt die Struktur und Organisation der Deutschen Filmakademie, einschließlich der verschiedenen Mitgliederkategorien (ordentliche, fördernde, Freundeskreis) und deren Rechte und Pflichten. Es beleuchtet die finanzielle Unabhängigkeit der Akademie durch Mitgliedsbeiträge und die Rolle des Vorstandes und der Präsidenten.
Wie funktioniert das Auswahlverfahren für den Deutschen Filmpreis?
Das Dokument beleuchtet das Auswahlverfahren für den Deutschen Filmpreis, jedoch ohne detaillierte Beschreibung des Prozesses. Es wird jedoch erwähnt, dass die Kritik an der Fairness und Transparenz des Verfahrens ein wichtiger Bestandteil des Dokuments ist.
Welche Rolle spielt die Deutsche Filmakademie in der deutschen Filmförderung?
Der Text analysiert die Einbindung der Deutschen Filmakademie in das deutsche Filmsystem und untersucht ihre Beziehungen zum Beauftragten für Kultur und Medien (BKM) und zur Filmförderungsanstalt (FFA). Die Bedeutung der Kooperation mit staatlichen Institutionen im Kontext der Filmförderung für die deutsche Filmproduktion wird beleuchtet.
Welche Kritikpunkte werden an der Deutschen Filmakademie geäußert?
Das Dokument behandelt die Kritik an der Deutschen Filmakademie, sowohl aus der Öffentlichkeit als auch von Mitgliedern. Es werden konkrete Kritikpunkte an der Vergabepraxis des Deutschen Filmpreises analysiert und medienwirksame Austritte prominenter Mitglieder thematisiert. Die Kontroversen um Fairness und Transparenz des Auswahlverfahrens und die daraus resultierenden Debatten über die Legitimität der Akademie werden beleuchtet.
Welche Bedeutung hat die Mitgliedschaft in der Deutschen Filmakademie?
Die Bedeutung der Mitgliedschaft in der Deutschen Filmakademie wird als wichtiger Aspekt des Dokuments genannt. Es wird jedoch nicht im Detail erläutert, welche Vorteile oder Nachteile eine Mitgliedschaft mit sich bringt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt des Dokuments?
Schlüsselwörter sind: Deutsche Filmakademie, Deutscher Filmpreis, Filmförderung, Filmschaffende, Programmfüllender Spielfilm, Auswahlverfahren, Kritik, Mitgliedschaft, Lola-Festival, BKM, FFA.
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- Julia Mierzwa (Author), 2008, Die Bedeutung der Deutschen Filmakademie für die Filmschaffenden in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/90410