In der vorliegenden Hausarbeit soll Joseph Conrads Verhältnis zur Literatur vor dem Hintergrund seiner Weltanschauung und Bewusstseinskonzeption skizziert werden.
Eine gute Kenntnis seines literarischen Ansatzes ist hilfreich, um Besonderheiten seines Werks, zum Beispiel seine innovativen, impressionistischen Erzählmuster oder Leitmotive, wie Isolation oder „darkness“, zu erfassen.
Zum besseren Verständnis seines Literaturansatzes und seines Weltbildes werden als erstes der historische Kontext des 19. Jahrhunderts und die damaligen philosophischen Diskurse umrissen. Zentrale Fragen werden hierbei sein, warum Conrads Verständnis der menschlichen Existenz so pessimistisch geprägt ist und welche Rolle seine Bewusstseinskonzeption für sein Weltbild spielt.
Von besonderer Wichtigkeit für das Verständnis von Conrads Prosa ist weiterhin sein Wahrheitsbegriff. Zusammen mit seinen Prämissen für das Funktionieren von literarischer Kommunikation soll dieser erläutert werden. Darauf aufbauend kann dann schließlich Conrads Literaturverständnis nachvollzogen werden. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei seinen literarischen Zielsetzungen und theoretischen Ansätzen zu deren Verwirklichung.
Bezüglich des Literaturverständnisses sind die wichtigsten Fragen, wie der Künstler es nach Conrads Ansicht schaffen kann, seine subjektive Vision allgemeingültig zu machen und welche Bedeutung der Evozierung von Sinneseindrücken dabei zukommt.
Abschließend soll Conrads Literaturansatz exemplarisch anhand der Kurzgeschichte „The Lagoon“ skizziert werden. Die Analyse der Erzählsituation bildet hierbei den Schwerpunkt, da letztere in ihrer Eigenschaft als konstitutives Gattungsmerkmal narrativer Texte ein zentrales Element der Erzähltextanalyse darstellt (Nünning 2001: 105).
Grundlage der Erzähltextanalyse in dieser Hausarbeit sind die Kategorien, Modelle und Erkenntnisse der strukturalistisch ausgerichteten Narratologie mit Schwerpunkt „discourse“ (Nünning 2001: 104-121).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Philosophie und Literaturansatz Conrads
- Conrads Weltbild
- Conrads Prämissen für das Funktionieren von Literatur
- Der literarische Ansatz Conrads
- Conrads Erzähltechnik am Beispiel von „The Lagoon“
- Einführung zu „The Lagoon“
- Die Erzählsituation in „The Lagoon“
- Funktionen der beiden Erzählinstanzen in „The Lagoon“
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit untersucht Joseph Conrads Literaturverständnis im Kontext seiner Weltanschauung und Bewusstseinskonzeption. Sie beleuchtet Conrads pessimistisches Verständnis von menschlicher Existenz, seinen Wahrheitsbegriff und die Rolle der Evozierung von Sinneseindrücken in seiner Literatur. Die Analyse der Erzählsituation in der Kurzgeschichte „The Lagoon“ soll exemplarisch Conrads literarischen Ansatz verdeutlichen.
- Joseph Conrads pessimistisches Weltbild und die Abwesenheit eines göttlichen Orientierungszentrums
- Conrads Erkenntnistheoretischer Skeptizismus und die Problematik des Solipsismus
- Conrads Wahrheitsbegriff und die Unterscheidung zwischen „facts and truth“
- Die Bedeutung der Evozierung von Sinneseindrücken für Conrads literarische Kommunikation
- Die Analyse der Erzählsituation in „The Lagoon“ als zentrales Element der Erzähltextanalyse
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema der Hausarbeit ein und skizziert den Ansatz zur Analyse von Conrads Literaturverständnis. Es wird erläutert, warum die Kenntnis von Conrads Weltanschauung und Bewusstseinskonzeption für das Verständnis seiner Werke unerlässlich ist.
Philosophie und Literaturansatz Conrads
Conrads Weltbild
Dieser Abschnitt beleuchtet Conrads pessimistisches Verständnis von menschlicher Existenz im historischen Kontext des viktorianischen fin de siècle. Conrads Weltbild ist geprägt von der Abwesenheit eines göttlichen Orientierungszentrums, dem Einfluss der Wissenschaft auf die Religion und der Problematik des Solipsismus.
Conrads Prämissen für das Funktionieren von Literatur
Dieser Abschnitt widmet sich Conrads Wahrheitsbegriff und seiner Unterscheidung zwischen „facts and truth“. Es wird erläutert, wie Conrads Bewusstseinskonzeption seine literarische Kommunikation beeinflusst.
Der literarische Ansatz Conrads
Dieser Abschnitt untersucht Conrads literarische Zielsetzungen und theoretische Ansätze. Es wird die Frage nach der Fähigkeit des Künstlers, seine subjektive Vision allgemeingültig zu machen, sowie die Bedeutung der Evozierung von Sinneseindrücken behandelt.
Conrads Erzähltechnik am Beispiel von „The Lagoon“
Einführung zu „The Lagoon“
Dieser Abschnitt bietet eine kurze Einführung in die Kurzgeschichte „The Lagoon“ und stellt ihre Bedeutung im Kontext von Conrads Gesamtwerk dar.
Die Erzählsituation in „The Lagoon“
Dieser Abschnitt analysiert die Erzählsituation in „The Lagoon“ unter Anwendung der Kategorien und Modelle der narratologischen Forschung. Es werden die Funktionen der verschiedenen Erzählinstanzen und ihre Auswirkungen auf die Rezeption des Textes untersucht.
Funktionen der beiden Erzählinstanzen in „The Lagoon“
Dieser Abschnitt betrachtet die konkreten Funktionen der beiden Erzählinstanzen in „The Lagoon“ und ihre Rolle in der Gestaltung der Erzählung.
Schlüsselwörter
Joseph Conrad, Literaturverständnis, Weltbild, Bewusstseinskonzeption, Solipsismus, Wahrheitsbegriff, „facts and truth“, Sinneseindrücke, Erzählsituation, Erzähltextanalyse, „The Lagoon“, Narratologie, „discourse“.
- Citation du texte
- Yann Martin (Auteur), 2007, Joseph Conrads Literaturverständnis am Beispiel von "The Lagoon", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/90455