Carl Schmitt war einer der führenden Staatsrechtler seiner Zeit. Dennoch oder wohl gerade deshalb war er nicht unumstritten. So hatte er in seiner Stellung selbstverständlich nicht nur Freunde und Unterstützer. Denn Schmitt nutzte gerne Polemik, um seinen Worten Ausdruck zu verleihen und galt zumindest bei seinen Bewunderern und Schülern als „Künstler der Begriffschöpfung bis zur Wortzauberei“. Seine Kritiker würden diesen Satz jedoch nicht unbedingt unterschreiben.
Auf die stark kontroversen Reaktionen zum Staatsrechtler, Autor und womöglichen Nationalsozialist Carl Schmitt werde ich im vierten Kapitel dieser Arbeit „Carl Schmitt – Die Freund-Feind-Unterscheidung“ noch näher eingehen. Zuvor, im nächsten Abschnitt, ein kurzer Überblick über das Leben des Carl Schmitt. Im eigentlichen Hauptteil, dem dritten Kapitel, wende ich mich dann einer von Schmitts Schriften zu: `Der Begriff des Politischen´ von 1932. Mit ihr sollte nach Schmitts Vorwort von 1963, ein „Rahmen für bestimmte rechtswissenschaftliche Fragen abgesteckt werden“.
Schmitt selbst sah sich mit seinem Werk eher als Theoretiker denn als (politischer) Philosoph und hatte für sich den Anspruch als Jurist an andere Juristen zu schreiben. Dennoch wurden seine Ideen nicht nur von Juristen aufgenommen, sondern auch politische Strömungen aller Couleur machten sie sich zu Eigen. Je nach Situation und Haltung wurden seine Vorstellungen mal in die eine und mal in die andere Richtung interpretiert.
Die Widersprüchlichkeit, die ihn und seine Schriften umgibt möchte ich im Folgenden mit dieser Arbeit versuchen exemplarisch aufzuzeigen. Geboren wurde Carl Schmitt am 11. Juli 1888 in Plettenberg (Westfalen). Er wuchs in einem stark katholisch-konservativ geprägten Elternhaus auf und war der erste seiner Familie, der das Gymnasium und die Universität besuchte. Eine`Traumkarriere´ für den Sohn eines Kaufmanns aus einer Kleinstadt. Schmitt schloss sein Studium der Staats- und Rechtswissenschaften, das ihn nach Berlin, München und Straßburg führte mit der Promotion 1910 ab. Die Habilitation über den Wert des Staates und die Bedeutung des Einzelnen folgte im Jahr 1916. Als Professor für Öffentliches Recht arbeitete Schmitt seit 1922 an der Universität Bonn. Er galt zu seiner Zeit als Vordenker einer neuen, antipositiv eingestellten konservativ-revolutionären Staatswissenschaft.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kurze Biographie des Carl Schmitt
- Der Begriff des Politischen
- Die Freund-Feind-Unterscheidung
- Der Ausnahmefall und die Normalität
- Die Souveränität und das `ius belli`
- Legitimität eines Krieges
- Pluralismus der Staatenwelt und der Begriff der Menschheit
- Die Anthropologie des Carl Schmitt
- Das Politisch werden' bei Carl Schmitt
- Carl Schmitt und seine Stellung zum Liberalismus
- Reaktionen zu Carl Schmitt
- Kritik zum Begriff des Politischen und Carl Schmitt
- Neutrale bis zustimmende Reaktionen
- Reaktionen zu Carl Schmitt und die Zeit des Nationalsozialismus
- Schlussbemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit "Carl Schmitt – Die Freund-Feind-Unterscheidung" analysiert das Werk "Der Begriff des Politischen" von Carl Schmitt und untersucht dessen Kernaussagen und Auswirkungen. Sie beleuchtet die kontroversen Reaktionen auf Schmitts Denken und zeigt dessen komplexen Beitrag zur Staatsrechtswissenschaft.
- Der Begriff des Politischen und die Freund-Feind-Unterscheidung
- Die Rolle des Staates und der Souveränität
- Der Ausnahmefall und die Legitimität von Krieg
- Schmitts Verhältnis zum Liberalismus und zum Nationalsozialismus
- Die Rezeption Schmitts in der Staatsrechtswissenschaft
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den Autor Carl Schmitt und sein Werk "Der Begriff des Politischen" vor. Es wird auf die kontroversen Reaktionen auf Schmitts Denken hingewiesen und die Struktur der Arbeit erläutert.
- Kurze Biographie des Carl Schmitt: Dieses Kapitel bietet einen kurzen Überblick über Schmitts Leben und Karriere, insbesondere seine akademische Tätigkeit und seine Rolle im Nationalsozialismus.
- Der Begriff des Politischen: Dieses Kapitel beleuchtet Schmitts Definition des Staates und des Politischen. Es stellt die Freund-Feind-Unterscheidung als zentrale Kategorie des Politischen heraus und diskutiert deren Bedeutung für die Legitimation politischer Einheit.
- Die Freund-Feind-Unterscheidung: Dieses Kapitel analysiert Schmitts "Freund-Feind"-Unterscheidung im Detail. Es beschreibt die Bedeutung der Unterscheidung, ihre Selbstständigkeit gegenüber anderen Sachgebieten und die Rolle der "volonté générale" in diesem Kontext.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Begriffen aus dem Werk Carl Schmitts, insbesondere mit der Freund-Feind-Unterscheidung, dem Begriff des Politischen, der Souveränität, dem Ausnahmefall, der Legitimität von Krieg und der Anthropologie. Sie analysiert Schmitts Verhältnis zum Liberalismus und zum Nationalsozialismus und beleuchtet die Rezeption seines Denkens in der Staatsrechtswissenschaft.
- Arbeit zitieren
- Petra Dutt (Autor:in), 2005, Die Freund-Feind-Unterscheidung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/90505