„In meine Wohnung lasse ich keine Studenten oder Homosexuelle als Mieter
einziehen!“ oder „In meiner Firma stelle ich nur hübsche Frauen unter dreißig
ein!“.
Solch ein Verhalten könnte per Gesetz bald verboten werden und der
Vergangenheit angehören. Derzeit bieten derartige Einstellungen reichlich
Zündstoff für Diskussionen um das Antidiskriminierungsgesetz, welches
erstmals im Jahre 2001 im Bundestag thematisiert wurde und aktuell, in
mehrfach überarbeiteter Form, kurz vor der Verabschiedung steht. Hintergrund
dieses Gesetzentwurfes liegt in der Durchsetzung einer Richtlinie der
Europäischen Union, die in den Bereichen der Beschäftigung und des Berufes
zum Schutz vor Diskriminierung hinsichtlich der Merkmale Rasse und ethnische
Herkunft verpflichtet. Übertretungen dieses Gesetzes
könnten dabei die Möglichkeit einer Schadensersatzklage nach sich ziehen.
Wird ein Unternehmer künftig jedes Vorstellungsgespräch mit dem Gedanken
einer eventuell folgenden Schadensersatzklage führen und nicht vollkommen
autonom aussuchen können, wen er einstellt?
Das so oft gehörte Lied der Vertragsfreiheit würde etwas leiser spielen. Ist man
denn letztendlich wirklich so frei, selbst zu entscheiden, mit wem man bestimmte Verträge eingeht, wie man glaubt? Es besteht doch der Grundsatz
der Vertragsfreiheit. Doch was versteht man überhaupt unter genannter
Vertragsfreiheit?
Um eine Antwort auf diese Frage finden zu können, beleuchtet die vorliegende
Arbeit das Wesen der „Vertragsfreiheit“. Gegenstand soll dabei in erster Linie
ein allgemeiner Einblick in die Vertragsfreiheit mit Konzentration auf das BGBSchuldrecht
sein. Die Arbeit setzt sich aus drei Elementen zusammen:
Begonnen wird mit der Eingliederung der Vertragsfreiheit in das nationale
Rechtswesen, wobei zunächst die nationale Rechtsordnung, gefolgt von der
Privatautonomie, und später dem Vertrag dargestellt wird. Im Anschluss daran
wird die historische Entwicklung der Vertragsfreiheit anhand einer Zeitreihe, die
mit dem Antiken Rom einsetzt, über das Hochmittelalter, 19. Jahrhundert und
20. Jahrhundert bis hin zur Gegenwart langt, aufgezeigt. Der dritte Teil der
Arbeit legt seinen Schwerpunkt auf die einzelnen Komponenten der
Vertragsfreiheit, die jeweils in ihrer Dogmatik sowie in ihren Grenzen im
nationalen Recht nach hierarchischer Anordnung erläutert werden.
Abschließend wird in Form einer Zusammenfassung ein Überblick der Thematik
verschafft, bevor letztendlich ein Ausblick die Arbeit beschließt.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- B. Hauptteil: Die Vertragsfreiheit
- 1. Einordnung der Vertragsfreiheit in das nationale Rechtswesen
- 2. Historische Entwicklung der Vertragsfreiheit
- 2.1. Antike
- 2.2. (Hoch-) Mittelalter
- 2.3. 19. Jahrhundert
- 2.4. 20. Jahrhundert
- 2.5. Gegenwart
- 3. Komponenten der Vertragsfreiheit
- 3.1. Abschlussfreiheit
- 3.1.1. Dogmatik
- 3.1.2. Schranken
- 3.1.3. Aufhebungsfreiheit
- 3.2. Die Gestaltungsfreiheit
- 3.2.1. Die Inhaltsfreiheit
- 3.2.2. Formfreiheit
- 3.1. Abschlussfreiheit
- C. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Vertragsfreiheit im deutschen Recht. Sie beleuchtet die Einordnung der Vertragsfreiheit in das nationale Rechtswesen, verfolgt ihre historische Entwicklung und analysiert ihre zentralen Komponenten, namentlich die Abschluss- und Gestaltungsfreiheit. Der Fokus liegt auf der Erörterung von Dogmatik und Schranken dieser Freiheiten.
- Einordnung der Vertragsfreiheit im nationalen Rechtssystem
- Historische Entwicklung der Vertragsfreiheit von der Antike bis zur Gegenwart
- Die Abschlussfreiheit: Dogmatik und Schranken (Abschlussverbote und -gebote)
- Die Gestaltungsfreiheit: Inhalts- und Formfreiheit, inklusive deren Schranken
- Der Einfluss des Antidiskriminierungsgesetzes auf die Vertragsfreiheit
Zusammenfassung der Kapitel
A. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Vertragsfreiheit ein und illustriert den Konflikt zwischen individueller Freiheit und gesetzlichen Beschränkungen anhand von Beispielen aus dem Diskriminierungsrecht. Sie benennt das Antidiskriminierungsgesetz als aktuellen Kontext und verdeutlicht, wie dessen Umsetzung die Vertragsfreiheit potenziell einschränken könnte, insbesondere im Hinblick auf die freie Wahl von Vertragspartnern. Der Bezug auf das Antidiskriminierungsgesetz dient als Ausgangspunkt für die tiefergehende Auseinandersetzung mit der Vertragsfreiheit im Hauptteil der Arbeit.
B. Hauptteil: Die Vertragsfreiheit: Dieser Abschnitt befasst sich umfassend mit der Vertragsfreiheit. Er beginnt mit ihrer Einordnung in das nationale Rechtswesen, beleuchtet ihre historische Entwicklung über verschiedene Epochen und analysiert detailliert die Komponenten der Vertragsfreiheit. Die Kapitel zu Abschlussfreiheit und Gestaltungsfreiheit untersuchen die jeweilige Dogmatik und die bestehenden Schranken. Die Arbeit verknüpft historische Entwicklungen mit aktuellen Rechtsfragen und verdeutlicht die Komplexität und die Bedeutung der Vertragsfreiheit in der modernen Gesellschaft. Die Ausführungen zu den Schranken der Vertragsfreiheit zeigen auf, wie diese durch Gesetze und gesellschaftliche Entwicklungen beeinflusst werden.
Schlüsselwörter
Vertragsfreiheit, Privatautonomie, Abschlussfreiheit, Gestaltungsfreiheit, Inhaltsfreiheit, Formfreiheit, Schranken der Vertragsfreiheit, Antidiskriminierungsgesetz, nationales Rechtswesen, historische Entwicklung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Vertragsfreiheit
Was ist der Gegenstand der Seminararbeit?
Die Seminararbeit befasst sich umfassend mit der Vertragsfreiheit im deutschen Recht. Sie untersucht die Einordnung der Vertragsfreiheit in das nationale Rechtswesen, verfolgt ihre historische Entwicklung und analysiert ihre zentralen Komponenten: Abschluss- und Gestaltungsfreiheit.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit behandelt die Einordnung der Vertragsfreiheit im nationalen Rechtssystem, ihre historische Entwicklung von der Antike bis zur Gegenwart, die Abschlussfreiheit (Dogmatik und Schranken wie Abschlussverbote und -gebote), die Gestaltungsfreiheit (Inhalts- und Formfreiheit inklusive deren Schranken) und den Einfluss des Antidiskriminierungsgesetzes auf die Vertragsfreiheit.
Wie ist die Seminararbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen Hauptteil und einen Schluss. Der Hauptteil analysiert die Vertragsfreiheit detailliert, beginnend mit ihrer Einordnung im nationalen Rechtswesen und ihrer historischen Entwicklung. Die Komponenten der Vertragsfreiheit, insbesondere Abschluss- und Gestaltungsfreiheit, werden mit ihren jeweiligen Dogmatiken und Schranken untersucht.
Welche Kapitel gibt es und worum geht es in ihnen?
Die Einleitung führt in das Thema ein und illustriert den Konflikt zwischen individueller Freiheit und gesetzlichen Beschränkungen anhand von Beispielen aus dem Diskriminierungsrecht. Der Hauptteil befasst sich umfassend mit der Vertragsfreiheit, ihrer Einordnung, historischen Entwicklung und den Komponenten Abschluss- und Gestaltungsfreiheit. Der Schluss fasst die Ergebnisse zusammen (obwohl der bereitgestellte Text keinen expliziten Schlussteil enthält).
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Vertragsfreiheit, Privatautonomie, Abschlussfreiheit, Gestaltungsfreiheit, Inhaltsfreiheit, Formfreiheit, Schranken der Vertragsfreiheit, Antidiskriminierungsgesetz, nationales Rechtswesen, historische Entwicklung.
Welche Zielsetzung verfolgt die Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die Vertragsfreiheit im deutschen Recht, beleuchtet ihre Einordnung, historische Entwicklung und analysiert ihre zentralen Komponenten. Der Fokus liegt auf der Erörterung von Dogmatik und Schranken dieser Freiheiten.
Wie wird das Antidiskriminierungsgesetz in die Arbeit eingebunden?
Das Antidiskriminierungsgesetz dient als aktueller Kontext und verdeutlicht, wie dessen Umsetzung die Vertragsfreiheit potenziell einschränken könnte, insbesondere im Hinblick auf die freie Wahl von Vertragspartnern. Es wird als Ausgangspunkt für die Auseinandersetzung mit der Vertragsfreiheit verwendet.
- Arbeit zitieren
- Thomas Schmidtchen (Autor:in), 2005, Vertragsfreiheit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/90623