Charlie Chaplin war einer der größten (pantomimischen) Schauspieler und Komiker, die die Welt je gesehen hatte. Bekannt wurde er durch seine grotesken Komödien, in denen er den „Tramp“ verkörperte: eine Figur irgendwo zwischen Landstreicher und Adeligem. Doch dieser Mensch, der zu seiner Zeit die ganze Welt zum Lachen veranlasste, benutzte seine Begabung, aus normalem Verhalten in besonderen Situationen Komödiantisches zu entwickeln, von Zeit zu Zeit auch dazu, seinem eigenen Gefühl und seinen Anliegen Ausdruck zu verleihen. So geschehen während des I. und II. Weltkrieges, als er 1918 „Shoulder Arms“ drehte und 1939/40 „The Great Dictator“ auf Leinwand bannte. Diese beiden Filme entstanden aus einer Idee Chaplins heraus. In beiden Filmen brachte er seine pazifistische Haltung und seinen Abscheu gegen den Krieg zum Ausdruck. Doch inwiefern kann man diese beiden Film miteinander vergleichen?
Ziel meiner Arbeit wird es sein, darzulegen, dass beide Filme Chaplins Versuch darstellten, den Menschen seine (friedlichen) Ansichten anzubieten. Dennoch gibt es erhebliche Unterschiede bezüglich der genauen Motivation Chaplins, sich an das jeweilige Projekt heranzumachen. Zunächst werde ich einen kurzen biographischen Überblick über das Leben des Filmemachers geben. In Punkt 3. und 5. Werden schließlich die Umstände dargestellt, die zu der Entscheidung führten, einen Film über das Leben an der Front, bzw. einen Film über einen Diktator zu machen. Neben Entstehung, Produktion und Entwicklung der Filme „Shoulder Arms“ und „The Great Dictator“, werde ich ebenso auf die Rezeption der beide Filme beim Publikum, wie auch auf die Aufnahme durch die Kritiker eingehen (Punkte 3.3 und 5.3). Chaplins Filme waren schon immer Mittelpunkt von kontroversen Meinungen, aber gerade diese beiden Filme ließen die Meinungen noch weiter auseinander driften, als es bei den anderen üblich war. Die essentielle Frage bei der Betrachtung der beiden Filme ist dann schließlich, ob „Gewehr über“ und „Der Große Diktator“ davon zeugen, dass Chaplin zu Zeiten des Krieges politisch Stellung bezog und sich gegen Deutschland wendete und mit diesen Filmen versuchte, die Kriegsbemühungen der Alliierten zu unterstützen. Um ein klares Bild von Chaplins politischem Denken und seiner Position während des Krieges zu bekommen, ist es außerdem wichtig aufzuzeigen, welche Anstrengungen Chaplin des weiteren unternahm, um den Krieg zu einem schnellen Ende zu führen.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- BIOGRAPHISCHE ANGABEN ZU CHARLIE CHAPLIN
- „SHOULDER ARMS“
- CHAPLIN UND DIE WAR BONDS
- Kritik an Chaplins „Patriotismus“
- Unterstützung des Krieges an der „Home Front“
- ENTSTEHUNG DES FILMS
- REZEPTION/KRITIK
- CHAPLIN UND DIE WAR BONDS
- CHAPLIN IN DER ZWISCHENKRIEGSZEIT
- CHAPLINS BESUCH IN DEUTSCHLAND, 1931
- BEURTEILUNG CHAPLINS IN AMERIKA, EUROPA UND DEUTSCHLAND
- „DER GROßE DIKTATOR“
- ENTSTEHUNG DES FILMS
- Chaplin und Hitler
- Entscheidung für den Film
- Kritik und Produktion
- REALITÄT, FIKTION UND VISION IN „DER GROßE DIKTATOR“
- REZEPTION/KRITIK
- CHAPLINS WEITERER KAMPF GEGEN DEN NATIONALSOZIALISMUS
- ENTSTEHUNG DES FILMS
- SYNTHESE
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die beiden Filme „Shoulder Arms“ (1918) und „The Great Dictator“ (1940) von Charlie Chaplin, um die politische Haltung des Komikers während des Ersten und Zweiten Weltkriegs zu beleuchten. Sie befasst sich mit den Motiven, die Chaplin zur Produktion dieser Filme bewegten, und analysiert die Rezeption und die Kritik, die diese Filme erhielten.
- Chaplins politische Haltung während der Weltkriege
- Die Entstehung und Produktion der Filme „Shoulder Arms“ und „The Great Dictator“
- Die Rezeption und Kritik der Filme
- Chaplins Engagement im Kampf gegen den Krieg und den Nationalsozialismus
- Der Vergleich der beiden Filme und die Unterschiede in Chaplins Motivation
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den historischen Kontext und die zentralen Fragestellungen der Untersuchung darlegt. Anschließend werden die biographischen Angaben zu Charlie Chaplin behandelt, wobei insbesondere seine Zeit in den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts im Fokus steht. Das dritte Kapitel analysiert den Film „Shoulder Arms“ und beleuchtet dabei die Entstehung des Films, die Kritik an Chaplins vermeintlichem Patriotismus und die Rezeption des Films. Kapitel 4 beschäftigt sich mit Chaplins politischem Verhalten in der Zwischenkriegszeit, wobei sein Besuch in Deutschland und die Beurteilung seiner Person in den USA, Europa und Deutschland im Vordergrund stehen. Kapitel 5 behandelt den Film „The Great Dictator“, wobei die Entstehung des Films, Chaplins Verhältnis zu Hitler und die Rezeption des Films im Mittelpunkt stehen.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen der Arbeit sind Charlie Chaplin, Film, Krieg, Nationalsozialismus, Politik, Humor, Rezeption, Kritik, Kriegspropaganda, Pazifismus, Antifaschismus.
- Arbeit zitieren
- Magister Artium Florian Jetzlsperger (Autor:in), 2004, Charlie Chaplins "Shoulder Arms" (1918) und "The Great Dictator" (1940), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/90696