Eine Art Spongebob Schwammkopf verursacht einen Unfall mit Todesfolge, zieht sich notdürftig die Haut des Opfers über, um sich so von dessen Familie zu verabschieden, da – so der Unfallverursacher – jeder gute Christ so gehandelt hätte. Aufgrund einer dummen Verwechslung entführt und missbraucht ein vermeintlicher Superheld, der Superman zum Verwechseln ähnlich sieht, ein kleines Mädchen, die er für eine Ziege hält. Eine sprechende mannshohe Gurke richtet im Namen Gottes ein blutiges Massaker an, um ein Zeichen gegen Masturbation zu setzen. Wer der Auffassung ist, Trickfilme seien etwas für Kinder, wird durch Serien wie Drawn Together, in welcher vorher angeführte Szenen und Vergleichbares zum Standard gehören, eines Besseren belehrt.
So krank und kontrovers der Humor in Drawn Together auch sein mag, ihm liegt aufgrund seines gesellschaftskritischen Charakters ein gewisser Anspruch inne. Die folgende Arbeit soll, nach einem kurzen Exkurs in das Handlungskonzept der Serie, die – meines Erachtens nach – wichtigsten Mittel offen legen und erläutern, die von den Autoren genutzt werden, um das nahezu allgegenwärtige satirische Element zu vermitteln. Mein Ziel ist es, zu verdeutlichen, dass ein weit reichendes bis komplettes Verständnis der verwendeten Anspielungen und Muster an ein umfangreiches Wissen über (Pop-)Kultur, damit verbundener Referenzen auf andere Werke verschiedenster Medien und schließlich Personenmuster gekoppelt ist, denn erst dadurch erschließt sich dem Zuschauer die versteckte Intention der Serie und es ist ihm möglich, die verdeckte Moral aufzudecken. In diesem Sinne widme ich den Hauptteil meiner Arbeit den Komplexen Intertextualität und Stereotype, die zwar beide in zahlreichen fachliterarischen Werken häufig ausführlich untersucht wurden, jedoch durch Formate wie Drawn Together einen spezifischen neuen Verwendungszweck erhalten, der bisher von Seiten der Wissenschaft leider nur selten und oberflächlich bearbeitet wurde.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Was ist Drawn Together?
- 2.1 Fakten zur Serie
- 2.2 In Fäkalhumor versteckter Anspruch – Stilmittel in Drawn Together
- 3. Intertextualität
- 3.1 Das unüberschaubare Netz der Textrelationen
- 3.2 Parodie und Travestie
- 4. Stereotype und Vorurteile
- 4.1 Vorurteile die Folgen fehlgeleiteter Stereotype
- 4.2 Stereotype-kognitive Entlastungen im Umgang mit Unbekannten
- 4.3 Aufeinandertreffen der Stereotype in der Drawn Together-WG
- 5. Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert den derben Zeichentrick für Erwachsene "Drawn Together" und untersucht die Mittel, mit denen die Serie ihre satirische Botschaft vermittelt. Ziel ist es aufzuzeigen, dass das Verständnis des Humors ein umfassendes Wissen über Popkultur und intertextuelle Referenzen voraussetzt. Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse der Intertextualität und der Verwendung von Stereotypen und Vorurteilen in der Serie.
- Analyse des satirischen Humors in "Drawn Together"
- Untersuchung der Intertextualität und ihrer Bedeutung für das Verständnis der Serie
- Bedeutung von Stereotypen und Vorurteilen als Stilmittel
- Die Rolle von Popkultur-Referenzen für die Wirkung des Humors
- Verdeckte Moral und Gesellschaftskritik in der Serie
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt mit drastischen Beispielen aus der Serie "Drawn Together" in die Thematik ein und stellt die These auf, dass hinter dem scheinbar geschmacklosen Humor ein gesellschaftskritischer Anspruch steckt. Die Arbeit soll die wichtigsten Stilmittel der Serie erläutern und verdeutlichen, wie ein umfassendes Wissen über Popkultur für das Verständnis der versteckten Intentionen notwendig ist. Die methodische Vorgehensweise, die auf mehrmaliger Rezeption und Analyse der Episoden sowie dem Vergleich mit Aussagen der Macher und Rezipienten basiert, wird ebenfalls skizziert.
2. Was ist Drawn Together?: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die Serie "Drawn Together". Es beschreibt die grundlegenden Fakten, wie die Entstehung, Ausstrahlung und das Konzept der Serie, das das Zusammenleben verschiedener animierter Charaktere aus unterschiedlichen Universen in einer Reality-Show-artigen Umgebung darstellt. Die Charaktere und der Zeichenstil werden beschrieben, und die Kombination aus kindgerechter Ästhetik und erwachsenem, oft kontroversen Humor wird hervorgehoben. Besonders wird auf die Parodien bekannter Filme und Serien und die gezielte Überschreitung von Grenzen in Bezug auf Sprache, Sex und Gewalt eingegangen, um den einzigartigen Charakter der Serie zu verdeutlichen. Das Kapitel betont die satirische Absicht der Autoren, die darin besteht, auf Missstände in der Gesellschaft hinzuweisen.
Schlüsselwörter
Drawn Together, Zeichentrick, Satire, Intertextualität, Stereotype, Vorurteile, Popkultur, Gesellschaftskritik, Fäkalhumor, Medienanalyse.
Häufig gestellte Fragen zu "Drawn Together": Eine Analyse des satirischen Zeichentricks
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Zeichentrickserie „Drawn Together“ für Erwachsene und untersucht, wie die Serie ihre satirische Botschaft vermittelt. Der Fokus liegt auf der Intertextualität und der Verwendung von Stereotypen und Vorurteilen als Stilmittel.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Analyse des satirischen Humors in „Drawn Together“, die Untersuchung der Intertextualität und ihrer Bedeutung, die Rolle von Stereotypen und Vorurteilen als Stilmittel, den Einfluss von Popkultur-Referenzen auf den Humor und die verdeckte Moral und Gesellschaftskritik der Serie.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Was ist Drawn Together?, Intertextualität, Stereotype und Vorurteile und Schlussbemerkung. Jedes Kapitel befasst sich mit einem spezifischen Aspekt der Serie und ihrer satirischen Intentionen.
Was wird im Kapitel "Was ist Drawn Together?" behandelt?
Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die Serie: Entstehung, Ausstrahlung, Konzept, Charaktere, Zeichenstil, die Kombination aus kindgerechter Ästhetik und erwachsenem Humor, Parodien bekannter Werke und die gezielte Überschreitung von Grenzen (Sprache, Sex, Gewalt). Es betont die satirische Absicht der Autoren, gesellschaftliche Missstände aufzuzeigen.
Welche Rolle spielt die Intertextualität in der Serie?
Die Arbeit untersucht, wie die Serie durch Intertextualität – also dem Bezug auf andere Texte und Werke der Popkultur – ihren Humor erzeugt und ihre Botschaft vermittelt. Das Verständnis des Humors setzt ein umfassendes Wissen über Popkultur und intertextuelle Referenzen voraus.
Wie werden Stereotype und Vorurteile in der Analyse berücksichtigt?
Die Analyse untersucht, wie Stereotype und Vorurteile als Stilmittel eingesetzt werden und welche Rolle sie im satirischen Kontext der Serie spielen. Es wird betrachtet, wie das Aufeinandertreffen verschiedener Stereotypen in der WG der Serie funktioniert.
Welche Schlussfolgerung zieht die Arbeit?
Die Arbeit argumentiert, dass hinter dem scheinbar geschmacklosen Humor von „Drawn Together“ ein gesellschaftskritischer Anspruch steckt. Das Verständnis der versteckten Intentionen erfordert ein umfassendes Wissen über Popkultur und die Fähigkeit, intertextuelle Referenzen zu erkennen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Drawn Together, Zeichentrick, Satire, Intertextualität, Stereotype, Vorurteile, Popkultur, Gesellschaftskritik, Fäkalhumor, Medienanalyse.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit richtet sich an ein akademisches Publikum, das sich für Medienanalyse, Satire und die Darstellung von Stereotypen in Medien interessiert. Die Arbeit ist für die akademische Auseinandersetzung mit der Serie „Drawn Together“ konzipiert.
- Citation du texte
- David Füleki (Auteur), 2008, Geschmacklose Hülle – Kritischer Kern: Eine Analyse des derben Zeichentricks für Erwachsene am Beispiel von Drawn Together, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/90702