Diese Arbeit wird von der Fragestellung begleitet, wann sich Mediation als
Konfliktlösungsverfahren eignet, und was sie von anderen Verfahren unterscheidet.
Insbesondere soll die Anwendung im Gesundheitswesen debattiert werden. Auch wenn
in einigen Bereichen7 die Mediation in den letzten Jahren einen regelrechten
Aufschwung erlebt hat, bleibt zu klären, warum im interaktionsintensiven
Dienstleistungssektor Gesundheitswesen Konflikte bisher nur geringfügig mit Hilfe von
Mediatoren gelöst wurden. 8
Im Folgenden wird die Mediation als Vermittlung durch Dritte in ihrer Methodik
vorgestellt. Ein historischer Überblick zeigt die Ursprünge und Entwicklungen dieser
Moderationstechnik zu heutigen Anwendungsfeldern auf. Im darauffolgenden Abschnitt
werden, mit einem Exkurs in die Konflikttheorie, ausgewählte sozialpsychologische
Aspekte der Mediation vorgestellt. Dass sich die Mediation auch im Gesundheitswesen
zur kreativen Konfliktlösung anbietet, wird im dritten Abschnitt erläutert. Dieses
Anwendungsfeld umspannt eine Fülle von Interaktionsebenen. Organisations-, Rollenund
Teamkonflikte, sowie Konflikte zwischen Arzt und Patient werden beschrieben, um
anschließend die Chancen und die Einwände gegen die Mediation darzulegen. Ein
dokumentiertes Beispiel des mediativen Verfahrens wird mit einem
krankenhausinternen Konflikt auf der Chefarztebene gegeben. Da dem Leser, neben
dem Einblick in diese erfolgversprechende Form des Konfliktmanagements, auch die
Gelegenheit gegeben werden soll, sich weitergehend mit diesem Themenfeld zu
befassen, werden abschließend die Aus- und Weiterbildungsadressen zum Mediator
aufgelistet.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- 1. Das Konfliktlösungsmodell Mediation
- 1.1 Was ist Mediation?
- 1.1.1 Ein historischer Überblick
- 1.1.2 Anwendungsfelder
- 1.2 Maximen und Phasen der Mediation
- 1.2.1 Das Harvard-Konzept
- 2. Ausgewählte sozialpsychologische Aspekte der Mediation
- 2.1 Konflikte
- 2.1.1 Soziale Konflikte
- 2.1.2 Konfliktursachen
- 2.1.3 Perspektive der Streitgegenstände
- 2.2 Verhandeln durch Kommunikation
- 2.2.1 Der Inhalts- und Beziehungsaspekt
- 2.2.2 Selbstoffenbarung und Appell
- 2.2.3 Verhandeln
- 3. Mediation im Gesundheitswesen und in der Sozialwirtschaft
- 3.1 Konfliktfelder des Gesundheitswesens
- 3.1.1 Organisationskonflikte
- 3.1.2 Rollenkonflikte des Arztes
- 3.1.3 Teamkonflikte
- 3.1.4 Konflikte mit Patienten
- 3.2 Wo liegen die Chancen eines mediativen Verfahrens?
- 3.3 Welche Aspekte sprechen gegen eine Mediation?
- 3.4 Ein gutes Beispiel aus der Praxis
- 4. Fazit
- 5. Ausgewählte Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten
- 6. Literatur
- Der historische Überblick über die Mediation als Vermittlungsform
- Die sozialpsychologischen Aspekte der Mediation, insbesondere im Kontext von Konflikten
- Die Chancen und Herausforderungen der Mediation im Gesundheitswesen
- Die Rolle der Mediation in der Bewältigung von Organisations-, Rollen-, Team- und Patientenkonflikten
- Ein Beispiel für die praktische Anwendung der Mediation in einem Krankenhauskonflikt
- A. Einleitung: Die Einleitung stellt die Problematik von Konflikten in sozialen Interaktionen dar und führt die Mediation als eine alternative Konfliktlösungsmethode ein. Sie betont die Notwendigkeit einer zukunftsorientierten Lösung für Konflikte, besonders im Arbeitskontext, und erklärt die Bedeutung der Mediation als Entlastung für die Gerichte.
- 1. Das Konfliktlösungsmodell der Mediation: Dieses Kapitel definiert die Mediation als Vermittlung durch Dritte und beleuchtet ihren historischen Ursprung. Es erläutert, wie Gruppen durch Kooperation stabile soziale Strukturen schaffen können und wie die Mediation in Situationen interveniert, in denen diese Kooperation scheitert.
- 2. Ausgewählte sozialpsychologische Aspekte der Mediation: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit den psychologischen Aspekten von Konflikten. Es untersucht die Entstehung sozialer Konflikte, die Ursachen für diese Konflikte und die Perspektive der Streitgegenstände. Darüber hinaus behandelt es die Bedeutung der Kommunikation für die Verhandlungsprozesse in Konflikten.
- 3. Mediation im Gesundheitswesen und in der Sozialwirtschaft: Dieses Kapitel betrachtet die Anwendung der Mediation im Gesundheitswesen und in der Sozialwirtschaft. Es analysiert verschiedene Konfliktfelder im Gesundheitswesen, wie z.B. Organisationskonflikte, Rollenkonflikte, Teamkonflikte und Konflikte mit Patienten. Es diskutiert die Chancen und Herausforderungen der Mediation in diesem Bereich und präsentiert ein Beispiel aus der Praxis.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, wann sich das Verfahren der Mediation als Konfliktlösungsmethode eignet und wie es sich von anderen Verfahren unterscheidet. Insbesondere wird die Anwendung im Gesundheitswesen beleuchtet. Trotz des Aufschwungs der Mediation in den vergangenen Jahren, soll untersucht werden, warum Konflikte im interaktionsintensiven Dienstleistungssektor Gesundheitswesen bisher nur begrenzt mit Hilfe von Mediatoren gelöst wurden.
Zusammenfassung der Kapitel
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Mediation als ein Verfahren zur Konfliktlösung im Gesundheitswesen und in der Sozialwirtschaft. Zentrale Themen sind die Analyse von Konfliktursachen, die sozialpsychologischen Aspekte der Kommunikation in Konflikten, die Vorteile und Herausforderungen der Mediation in diesen Bereichen und die Darstellung eines Fallbeispiels für die erfolgreiche Anwendung der Mediation in einem Krankenhauskonflikt.
- Arbeit zitieren
- Tanja Kandolf (Autor:in), 2007, Das Mediationsverfahren im Gesundheitswesen und der Sozialwirtschaft, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/90789