Marktwirtschaftliche Monopole. Entstehung, Auswirkungen und Gegenmaßnahmen


Essai, 2020

13 Pages, Note: 1,3

Anonyme


Extrait


Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Einleitung

2 Wie entsteht ein Monopol?

3. Auswirkungen der Monopolstellung

4. Maßnahmen gegen Monopole
4.1 Maßnahmen bei natürlichen Monopolen
4.2 künstlich geschaffene Monopole

5. Fazit

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1 Marktformen nach Anbieter- und Nachfragerzahl

Abbildung 2 Ringe der Marktmacht

Einleitung

„Der Markt ist das Zusammentreffen von Angebot und Nachfrage, in dessen Ergebnis Preise entstehen.“1 Dem Wettbewerbsverhalten auf dem Markt wird eine wesentliche Aufgabe zu-geschrieben, nämlich die effizienzorientierte Unternehmensselektion sowie der Verbesse-rung der Marktergebnisse. Die traditionelle Marktformenlehre unterscheidet nach dem Kri-terium der Anzahl der Marktteilnehmer.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1 Marktformen nach Anbieter- und Nachfragerzahl 2

Ein vollkommener Markt ist also durch eine vollkommene Konkurrenz gekennzeichnet und ist damit ein Polypol. Gemäß der Abbildung 1 ergeben sich folglich neun Marktformen.3 Zudem wird die Preisbildung durch Kosten aber auch durch das auf dem den Markt existie-renden Wettbewerbsverhalten reguliert. Im Rahmen dieser Arbeit wird der Fragestellung nachgegangen, wie Monopole entstehen und wie man sie verhindern kann.

Von einem „klassischen“ oder „absoluten“ Monopol spricht man, wenn

- ein einziger Anbieter (Monopolist) den Markt bedient;
- viele kleine Nachfrager als Marktteilnehmer auf dem Markt vertreten sind;
- ein homogenes Produkt angeboten wird;
- Wettbewerb ausgeschlossen ist.4

Damit existiert auf dem Markt kein Wettbewerbsverhalten und keine übliche Preisentstehung durch Angebot und Nachfrage. Aus diesem Grund wird in der Literatur von einem Fall des Wettbewerbsversagens gesprochen. Aufgrund der Tatsache, dass kein Konkurrent für den Monopolisten existiert, zu denen die Nachfrager im Falle eines zu teuerern Angebots wech-seln könnten, hat er die alleinige Entscheidungsfreiheit über Preis und Produktionsmenge und kann diese für sich gewinnmaximierend festlegen. Der Nachfrager ist gezwungen den festgesetzten Preis zu zahlen. Außerdem besteht auf für den alleinigen Anbieter kaum die Motivation, sein Produkt günstiger oder auf besserem Weg herzustellen. Jedoch ist er stets bestrebt seine Monopolstellung zu bewahren. Die Monopolisten können beispielsweise ver-suchen ihren Produkten ein besonderes Image zu verleihen, um sich auf dem Markt als uner-setzbar zu positionieren. Ein Monopolist wird unter allen Umständen das Ziel verfolgen, ei-nen einfachen Marktzugang für Konkurrenten zu verhindern.

Neben dem Angebotsmonopol, wie zuvor beschrieben, gibt es ebenfalls das Nachfragemo-nopol bzw. Monopson. Dieser unterscheidet sich von einem Angebotsmonopol dadurch, dass vielen Anbietern nur ein einziger Nachfrager gegenübersteht. Meist geht das Nachfragemo-nopol vom Staat aus, wie im Falle der Nachfrage nach Rüstungsgüter, Polizeiuniformen und Autobahnen. Bei einem sogenannten zweiseitigem bzw. bilateralen Monopol, steht nur ei­nem Anbieter auch lediglich ein einziger Nachfrager gegenüber. Ein Beispiel hierfür ist ein alleiniger Produzent von Jagdflugzeugen, der seinen einzigen Nachfrager, die Bundeswehr, bedient.5

2 Wie entsteht ein Monopol?

Die Entstehung eines Monopols wird als Monopolisierung bezeichnet, die in der Regel als ungewünschte Marktform angesehen wird. Denn aufgrund des Wettbewerbsversagen auf dem Markt wird die übliche Preisbildung durch ein Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage verhindert. Grundsätzlich besteht für Wettbewerber große Motivation in solche Märkte der Monopole einzudringen. Die Monopolisierung wird durch verschiedene Einfluss-faktoren begünstigt:

I. Durch die Kostenstruktur mit hohen Fixkosten
II. Durch Netzwerkeffekte
III. Durch Markteintrittsbarrieren

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2 Ringe der Marktmacht6 I. Kostenstrukturen

Ein Monopol kann nur bestehen, wenn Markteintrittsbarrieren für andere Anbieter entstehen. Eine natürliches Monopol liegt dann vor, wenn hohe Fixkosten der Produktion vorliegen. Fixkosten sind die Ausgaben vor dem Verkauf eines einzigen Gutes und damit unabhängig von der Produktionsmenge. Wenn die Fixkosten über eine größere Produktionsmenge aufgeteilt werden können, so kann das Unternehmen schneller die Preise senken, je mehr sie pro-duziert.7 Verbreitet ist der Fall der hohen Fixkosten, während die Grenzkosten mit jeder wei-teren Produktionseinheit konstant bleiben. Damit weist die Produktion zunehmende Skalen-erträge auf, sodass jede zusätzliche Einheit mit monoton fallenden Durchschnittskosten her-gestellt werden kann. Beispiel hierfür sind Angebote wie die Stromversorgung, Telefon, Ka-bel- TV etc., die erheblich hohe Investitionen voraussetzten jedoch letztlich geringe Stück-kosten aufweisen.8 Gemäß der Abbildung 2 kann festgehalten werden: „Je mehr Personen zu einem Netzwerk beitragen, desto geringer sind die Kosten pro Nutzer (Skaleneffekte durch Fixkostendegression).“9

II. Netzwerkeffekte

Ein verbreitetes Beispiel für Unternehmen in der aktuellen Zeit, die enorm von Netzwerkef-fekten Profit machen, sind soziale Netzwerke wie Facebook & Co. Unternehmen, die Markt-vorreiter sind, profitieren durch Netzwerkeffekte schneller Preise zu reduzieren und zusätz-liche Nutzer anzulocken. Die Fixkosten stammen aus der digitalen Infrastruktur, während die Grenzkosten nahezu zu vernachlässigen sind. Jeder weitere Nutzer bringt dem Netzwerk ei-nen Mehrwert und verursacht dabei keine Zusatzkosten. Das Angebot steigert mit zusätzli-chen Mitgliedern ihren Wert an.

Zudem kommen sogenannte zusätzliche „Lock-In-Effekte“ vor, die zu einer hohen Kunden-bindung führen sowie stärkere Wechselbarrieren schaffen. Je stärker man ein System nutzt und sich daran gewöhnt hat, umso mehr Überwindungskraft wird benötigt zu anderen An-bietern zu wechseln. Diese ist meist eine strategische Maßnahme von Monopolisten.

III. Markteintrittsbarrieren

Zwei Formen von Marktzutrittsschranken lassen sich unterscheiden, die im Folgenden ge-nauer betrachtet werden:

Zum einen gibt es den Fall des natürlichen Monopols, bei dem die Markteintrittsbarriere für Konkurrenten in Form von hohen Fixkosten besteht. Ein rascher Marktzutritt hemmt die Wettbewerber erheblich. Diese Form wurde bereits unter „Kostenstrukturen“ beschrieben. Außerdem gibt es künstlich geschaffene Monopole, bei dem sich wiederum zwei Formen der Markteintrittsbarrieren unterscheiden lassen:

- Marktzutrittsschranken, die auf staatlichen Vorschriften und Gesetzen beruhen
- Markt
- Zutrittsschranken durch Firmenstrategien Als Beispiele für staatliche Regulierungen sind das Patentrecht, das Urheberrecht und der Gebrauchsmusterschutz zu nennen. Ein wesentlicher Grund für solch eine Wettbewerbsein-schränkung ist der Schutz der Bevölkerung. Diese Markteintrittsschranken sollen Innova-toren temporär vor Imitatoren schützen und damit ihre monopolistischen Stellungen begüns-tigen.

Im Gegensatz dazu kann auch die Firmenstrategie eine monopolistische Stellung anstreben. Diese kann darin bestehen, Absprachen über Mengen, Preise, Gebiete, Konditionen etc. mit anderen Anbietern zu treffen und sogenannte Kartelle zu bilden.

Weiterhin können Strategien gefahren werden, in dem etablierten Unternehmen einen Preis-kampf oder mit einer rasanten Erhöhung der Produktionsmenge androhen. Beide Fälle sen-ken die Attraktivität des Markteintritts, da bei beiden Unternehmensstrategien mit einem fal-lenden Gewinn für den Wettbewerber zu rechnen wäre. Hierbei wird das Risiko angenom-men, zum einen die Preise so anzusetzen, dass sie über den Grenzkosten stehen und darüber hinaus, dass die statisch optimale Wohlfahrt nicht mehr beachtet wird.

3. Auswirkungen der Monopolstellung

In diesem Kapitel wird die Auswirkung des Monopolisten und der Gesellschaft veranschau-licht. Der Monopolist der infolge eines staatlichen Schutzes oder auf Grund der exklusiven Verfügung über einer Innovation keiner Konkurrenz ausgesetzt ist. Auf der Konsumenten-seite gibt es viele kleine Nachfrager und dabei ist das genau betrachtete Gut ist zeitlich, räum-lich und sachlich völlig homogen. Es herrscht unter diesen Umständen eine vollkommene Markttransparenz. Dies bedeutet, dass der Monopolist seine Kosten- als auch die Nachfrage-funktion kennt. Der Nachfrager kennt seine Präferenzen, den Güterpreis sowie sein Einkom-men. In dem Fall passen die polypolistischen Nachfrager mit den Ihrer Konsummengen nut-zenmaximal an den festgesetzten Preis des Monopolisten an. Das Marktgleichgewicht stimmt mit dem Dispositionsgleichgewicht des Monopolisten überein. Es entsteht keine Marktange-botsfunktion und somit ist der Absatzmarkt ist konstant im Marktgleichgewicht. Die gewinn-maximale Preis-Mengen-Kombination wird vom Monopolisten auf der ihm vorordneten Marktnachfragefunktion gesucht. Hierbei kann der Monopolist seine Gewinnmaximierungs-kalkulation im Preis oder in der Produktionsmenge formulieren. Gemäß der Marktnachfra-gefunktion ergeben sich jeweils die anderen Größen. Dabei handelt es sich im ersten Fall um eine Mengenfixierung und im zweiten um eine Preisfixierung. Im Folgenden wird der erste Weg behandelt, um auf diese Weise zu verdeutlichen, wie Mengen bei vollkommener Kon-kurrenz angepasst werden.10

[...]


1 Forner, A., Volkswirtschaftslehre, 1992 S. 131.

2 Abbildung https://www.erp-system.de/ [Zugriff am 2020-05-02].

3 Vgl. Piekenbrock, D./Hennig, A., Einführung in die Volkswirtschaftslehre und Mikroökonomie, 2013 S. 183.

4 Forner, A., Volkswirtschaftslehre, 1992 S. 217.

5 Vgl. Forner, A., Volkswirtschaftslehre, 1992 S. 182 f.

6 Vgl. Forner, A., Volkswirtschaftslehre, 1992 S. 182 f.

7 Vgl. vwl_vertiefung_monopolmacht_wettbewerb.pdf, S. 138 ff., S. 139

8 Vgl. Krämer2019_Article_DigitalisierungMonopolbildungU.pdf, S. 47.

9 Krämer2019_Article_DigitalisierungMonopolbildungU.pdf, S.48.

10 Vgl. Woeckener, B., Einführung in die Mikroökonomik, 2006 S. 109.

Fin de l'extrait de 13 pages

Résumé des informations

Titre
Marktwirtschaftliche Monopole. Entstehung, Auswirkungen und Gegenmaßnahmen
Université
University of Applied Sciences Essen
Note
1,3
Année
2020
Pages
13
N° de catalogue
V907943
ISBN (ebook)
9783346206572
ISBN (Livre)
9783346206589
Langue
allemand
Mots clés
Monopol
Citation du texte
Anonyme, 2020, Marktwirtschaftliche Monopole. Entstehung, Auswirkungen und Gegenmaßnahmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/907943

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