Die vorliegende Belegarbeit gibt einen Einblick in die österreichische Wohnungspolitik und den Wohnungsmarkt. Dabei wird betrachtet, ob das in der Literatur üblicherweise verwendete Charakteristikum des konservativen, kontinentaleuropäischen Regimetyps auch im Bereich der Wohnungspolitik und des Wohnungsmarktes Österreichs nachvollziehbar ist.
Um einen verständlichen Einblick in die Rahmenbedingungen des Wohnungsmarktes zu geben, werden nach der Darstellung des österreichischen Wohnungsmarktes im historischen Zeitverlauf die Ebenen der Instrumente der Wohnungspolitik näher erläutert. Hierbei wird auf die wesentlichen Gesetze, die für den Wohnungsmarkt von Relevanz sind, eingegangen. Des Weiteren wird das Konzept der Wohlfahrtsregime nach Esping-Andersen dargestellt und geprüft, ob Österreich in den oben genannten Regimetyp einzuordnen ist.
Im Folgenden werden typische Merkmale des österreichischen Wohnungsmarktes gekennzeichnet, um den Einfluss der Wohnungspolitik zu verdeutlichen. Da in Österreich Wohnungspolitik und –markt in engem Zusammenhang stehen, werden die Auswirkungen der Politik auf den Wohnungsmarkt skizziert. Bei der Bearbeitung des Themas wurde ersichtlich, dass in Österreich Ausländer erschwerte Zugangsbedingungen zum Wohnungsmarkt haben. Diese Problematik wird im letzten Kapitel behandelt.
Die Hausarbeit knüpft an die Ausführungen des im Oberseminar „Wohnungsmarkt und Wohnungspolitik“ gehaltenen Referats an, Anmerkungen der Seminarteilnehmer wurden eingearbeitet. Eine Form der österreichischen Wohnungspolitik kam erstmals 1917 zum Tragen. Zu diesem Zeitpunkt entschied sich die österreichische Regierung eine Mieterschutzverordnung zu erlassen, um den Familien der Soldaten des ersten Weltkrieges einen Schutz zu gewähren. In diesem Zusammenhang war es dem Vermieter untersagt, die Mieten zu erhöhen. 1922 wurde die Mieterschutzverordnung in die Rechtsordnung der österreichischen Politik übernommen.
Ein weiteres Problem, welches den Eingriff der Regierung erforderte, war die in den zwanziger Jahren fast zum Erliegen kommende private Bautätigkeit. Die bereits vorher bestehende Wohnungsnot nahm kontinuierlich zu und machte einen öffentlichen Wohnungsbau unabdingbar (VGL. LEXIKON AEIOU). Insbesondere in der Hauptstadt Wien war die Situation unhaltbar.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Wohnungspolitik Österreichs
- Die historische Entwicklung der Wohnungspolitik
- Die Ebenen und Instrumente der Wohnungspolitik
- Das Zweckzuschussgesetz
- Das Gesetz zur Förderung des Wohnbaus und der Wohnhaussanierung
- Das Mietrechtsgesetz
- Kennzeichen der Wohnungspolitik
- Tendenzen in der Wohnungspolitik
- Entwicklung des Wohnungsmarktes unter den politischen Rahmenbedingungen
- Ausländerproblematik bezogen auf den österreichischen Wohnungsmarkt
- Literaturangabe
- Anmerkungen der Autoren
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die österreichische Wohnungspolitik und ihren Einfluss auf den Wohnungsmarkt. Ziel ist es, die Charakteristika des österreichischen Systems in Bezug auf die Wohnungspolitik und den Wohnungsmarkt zu untersuchen und zu beurteilen, ob sie mit dem in der Literatur üblichen Konzept eines konservativen, kontinentaleuropäischen Regimetyps übereinstimmen.
- Die historische Entwicklung der österreichischen Wohnungspolitik
- Die Ebenen und Instrumente der Wohnungspolitik
- Die Auswirkungen der Wohnungspolitik auf den österreichischen Wohnungsmarkt
- Die Problematik des Zugangs zum Wohnungsmarkt für Ausländer in Österreich
- Die Einordnung Österreichs in das Konzept der Wohlfahrtsregime nach Esping-Andersen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der österreichischen Wohnungspolitik und des Wohnungsmarktes ein und skizziert die Zielsetzung der Arbeit. Außerdem stellt sie die Relevanz des Themas im Kontext der Wohlfahrtsregime nach Esping-Andersen dar.
- Die Wohnungspolitik Österreichs: Dieses Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung der österreichischen Wohnungspolitik, wobei insbesondere die Entstehung und Entwicklung des Mietenschutzes sowie des öffentlichen Wohnungsbaus im Fokus stehen. Weiterhin werden die Ebenen und Instrumente der Wohnungspolitik detailliert vorgestellt, wobei die wesentlichen Gesetze wie das Zweckzuschussgesetz, das Gesetz zur Förderung des Wohnbaus und der Wohnhaussanierung und das Mietrechtsgesetz erläutert werden.
- Entwicklung des Wohnungsmarktes unter den politischen Rahmenbedingungen: Dieses Kapitel analysiert die Entwicklung des österreichischen Wohnungsmarktes unter dem Einfluss der Wohnungspolitik. Es werden typische Merkmale des österreichischen Wohnungsmarktes dargestellt und die Auswirkungen der Wohnungspolitik auf den Markt skizziert.
- Ausländerproblematik bezogen auf den österreichischen Wohnungsmarkt: Dieses Kapitel behandelt die erschwerten Zugangsbedingungen zum Wohnungsmarkt für Ausländer in Österreich und analysiert die Problematik im Detail.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse der österreichischen Wohnungspolitik und ihrer Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt. Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Wohnungspolitik, Wohnungsmarkt, Mieterschutz, öffentlicher Wohnungsbau, Wohlfahrtsregime, Esping-Andersen, Ausländer, Zugangsbedingungen.
- Arbeit zitieren
- Franziska Noltenius (Autor:in), Grit Kämmerer (Autor:in), 2004, Die Wohnungspolitik Österreichs und deren Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/90863