Diese Arbeit untersucht die Fragestellung, inwieweit ein Bedeutungswandel des Revolutionsbegriffes stattgefunden hat und wird dabei herausstellen, welche spezifischen Bereiche des allgemeinen Verständnis’ davon beeinflusst wurden. Ebenso soll herausgearbeitet werden, welche Ursachen eines vermuteten Bedeutungswandels zugrunde liegen — welche Ereignisse haben stattgefunden, dass solch ein Prozess vollzogen werden konnte?
Wer sich mit dem Begriff der Revolution näher beschäftigt, sei es ganz gleich im Sinne antiker Umwälzungen, der Glorious Revolution von 1688, der Amerikanischen Revolution knapp hundert Jahre später oder der Französischen Revolution, der vielleicht einprägsamsten, wird sich unweigerlich mit dem Namen selbst befassen: aus dem Lateinischen "revolvere", sprich zurückdrehen, ist ein durch die Sache zu drehen (re-volvere) geworden. Sprachen die antiken Griechen und Römer noch von einer στάσις (altgr.), beziehungsweise einer stasis (lat.), bezeichnete dies einen bürgerkriegsähnlichen Zustand beziehungsweise eine politische Starre, darauf wird im nächsten Kapitel noch einmal näher eingegangen, deren Bedeutung sich vom heutigen Verständnis einer Revolution grundlegend unterscheidet.
Der irrtümliche Versuch, re-volvere als die Sache drehen zu bezeichnen, wodurch sich der lateinische Ablativ in einen Nominativ verändert, steht hierbei ganz sinnbildlich für den modernen Gedanken einer Revolution: Die Sache verändern, die Sache modernisieren, die Sache so zu wenden, dass in ihr etwas gänzlich Neues entsteht. Dass eben jenes Verständnis, wie später detailliert dargelegt, keine Trivialität ist, man denke an den eben genannten Begriff der στάσις/stasis, bildet die Grundlage für die Diskussion über den Bedeutungswandel des Revolutionsbegriffes.
Die Bedeutung eines Wortes, das Verständnis über Selbiges, wird spätestens dann essenziell, wenn in historischen Überlieferungen Urteile gefällt und Wörter Relevanz erhalten, die in der Gegenwartsliteratur gleichermaßen von Bedeutsamkeit sind. Dahingehend ist das Gewicht einer detaillierten Erarbeitung und Unterscheidung deshalb notwendig, weil die Einordnung des historischen Begriffsverständnis’ von relevanter Entscheidung ist: So muss der signifikante Unterschied bedacht werden, ob Autoren des antiken Griechenlandes oder eben ein Benjamin Franklin über Revolutionen spricht.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Von »revolvere« zur »Revolution«
- i. Begriffsbestimmung zwischen Antike und früher Neuzeit
- ii. Das moderne Verständnis von »Revolution«
- III. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht den Bedeutungswandel des Begriffs "Revolution" von der Antike bis in die Moderne. Sie analysiert, wie sich das Verständnis von Revolution im Laufe der Zeit verändert hat und welche Faktoren diesen Wandel beeinflusst haben. Die Arbeit konzentriert sich auf die Unterschiede im Verständnis von Revolution in der Antike und der Neuzeit und zielt darauf ab, ein zeitgenössisches Verständnis des Begriffs zu entwickeln.
- Bedeutungswandel des Begriffs "Revolution"
- Vergleich des antiken und modernen Revolutionsverständnisses
- Ursachen des Bedeutungswandels
- Einfluss historischer Ereignisse auf den Revolutionsbegriff
- Die Rolle von historischen Persönlichkeiten im Verständnis von Revolutionen
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Bedeutungswandels des Revolutionsbegriffs ein. Sie hebt die Diskrepanz zwischen dem ursprünglichen lateinischen Verständnis von "revolvere" (zurückdrehen) und dem modernen Verständnis von Revolution als grundlegender gesellschaftlicher Wandel hervor. Die Arbeit betont die Bedeutung einer präzisen Begriffsbestimmung, insbesondere im Hinblick auf historische Analysen und die unterschiedlichen Perspektiven antiker und moderner Autoren. Sie benennt die zentralen Forschungsfragen und skizziert den methodischen Ansatz, der sich auf die Werke von Jürgen Osterhammel und Hannah Arendt stützt. Die These der Arbeit ist, dass Revolutionen stets den jeweiligen Zeitgeist widerspiegeln und im Denken der Menschen ihre Wurzeln haben.
II. Von »revolvere« zur »Revolution«: Dieses Kapitel untersucht den Wandel des Begriffs "Revolution" über die Zeit. Es unterteilt die Analyse in eine antike/frühneuzeitliche und eine moderne Epoche. Im ersten Teil wird gezeigt, dass das antike Verständnis von "Revolution" sich stark von der modernen Vorstellung unterscheidet. Ereignisse wie der Sklavenaufstand von Spartacus oder die Ständekämpfe der Plebejer werden als Beispiele herangezogen, um zu verdeutlichen, dass der Fokus damals eher auf kurzfristigen Veränderungen der aktuellen Situation lag, im Gegensatz zum umfassenderen Transformationsgedanken des modernen Revolutionsverständnisses. Der Fokus liegt auf dem Kontrast zwischen dem Streben nach kurzfristigen Verbesserungen und dem umfassenderen Transformationsansatz der modernen Revolutionen.
Schlüsselwörter
Revolution, Bedeutungswandel, Antike, Frühe Neuzeit, Moderne, revolvere, Stasis, Spartacus, Plebejer, Jürgen Osterhammel, Hannah Arendt, gesellschaftlicher Wandel, Freiheitsbegriff.
Häufig gestellte Fragen zur Hausarbeit: Bedeutungswandel des Begriffs "Revolution"
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht den Bedeutungswandel des Begriffs "Revolution" von der Antike bis in die Moderne. Sie analysiert die Veränderungen im Verständnis von Revolution im Laufe der Zeit und die Faktoren, die diesen Wandel beeinflusst haben. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Vergleich des antiken und modernen Revolutionsverständnisses.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, ein zeitgenössisches Verständnis des Begriffs "Revolution" zu entwickeln, indem sie den Bedeutungswandel von der ursprünglichen lateinischen Bedeutung ("revolvere" - zurückdrehen) bis zum modernen Verständnis als grundlegender gesellschaftlicher Wandel nachzeichnet. Sie untersucht die Unterschiede im Verständnis von Revolution in der Antike und der Neuzeit und analysiert die Ursachen für diesen Wandel.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Bedeutungswandel des Begriffs "Revolution", Vergleich des antiken und modernen Revolutionsverständnisses, Ursachen des Bedeutungswandels, Einfluss historischer Ereignisse auf den Revolutionsbegriff und die Rolle historischer Persönlichkeiten im Verständnis von Revolutionen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Hausarbeit besteht aus drei Kapiteln: Eine Einleitung, ein Hauptteil ("Von »revolvere« zur »Revolution«") und einer Schlussbetrachtung. Der Hauptteil unterteilt sich in die Analyse des antiken/frühneuzeitlichen und des modernen Verständnisses von Revolution.
Wie wird der Bedeutungswandel des Begriffs "Revolution" dargestellt?
Der Bedeutungswandel wird durch einen Vergleich des antiken und modernen Verständnisses von Revolution verdeutlicht. Die Arbeit zeigt, wie sich der Fokus von kurzfristigen Veränderungen (z.B. Sklavenaufstand von Spartacus) zu einem umfassenderen Transformationsgedanken im modernen Revolutionsverständnis entwickelt hat.
Welche Autoren werden in der Arbeit zitiert?
Die Arbeit stützt sich auf die Werke von Jürgen Osterhammel und Hannah Arendt.
Welche Schlüsselbegriffe sind für das Verständnis der Arbeit relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Revolution, Bedeutungswandel, Antike, Frühe Neuzeit, Moderne, revolvere, Stasis, Spartacus, Plebejer, Jürgen Osterhammel, Hannah Arendt, gesellschaftlicher Wandel, Freiheitsbegriff.
Welche These vertritt die Arbeit?
Die Arbeit vertritt die These, dass Revolutionen stets den jeweiligen Zeitgeist widerspiegeln und im Denken der Menschen ihre Wurzeln haben.
Welche Methodik wird in der Arbeit angewendet?
Die Einleitung skizziert den methodischen Ansatz der Arbeit, der sich auf die Werke von Jürgen Osterhammel und Hannah Arendt stützt. Die genaue Methodik wird im Text detaillierter erläutert.
- Citation du texte
- Marcel J. Paul (Auteur), 2019, Bedeutungswandel des Revolutionsbegriffs. Eine überblickshafte Darstellung von der Antike bis in die Moderne, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/908873