Das Gründungsgeschehen ist ein wichtiger Gradmesser für Dynamik und Stärke einer Volkswirtschaft. Die Gründungswilligen sind eine bedeutende Antriebsfeder, die mit Know-how und Engagement neue Arbeitsplätze schaffen und Innovationen einführen. Der notwendige Strukturwandel hin zur Dienstleistungs-, Informations- und Wissensgesellschaft vollzieht sich stetig und wird von der Dynamik von flexiblen, innovativen Unternehmensgründungen getragen. Diese Vorhaben sind natürlich häufig mit Risiken behaftet – für den Gründungswilligen selbst, aber auch für das finanzierende Kreditinstitut. Die Finanzintermediäre erfüllen aus volkswirtschaft-licher Perspektive die Funktion, das knappe Gut Kapital für die jeweils wirtschaftlich sinnvollste Verwendung bereitzustellen. Mit Hilfe professioneller betriebswirtschaftlicher Beratung könnten Fehlallokationen verhindert werden, neu geschaffene Arbeitsplätze gefestigt und letztendlich die von den Gründungswilligen ausgehenden Wachstumsimpulse verstärkt werden.
Häufig erhalten die Gründungswilligen allerdings nur unzureichende Beratung. So wiesen die beurteilten Erstberatungen einer Untersuchung der Stiftung Warentest in fast allen Fällen große Lücken auf. Den getesteten Beratern gelingt es gemeinhin nicht, die vorgestellten Geschäftsmodelle systematisch und profund auf ihre Realisierbarkeit zu prüfen.
Im Rahmen seiner Semesterarbeit hat sich der Autor im Frühjahr 2003 intensiv mit dem Förderangebot für Existenzgründer in der Hansestadt Hamburg auseinandergesetzt. Er kommt zu der Feststellung, dass die Gründungswilligen schon bei der Vorbereitung ihres Vorhabens viele zeit- und kraftraubende Strecken zurücklegen müssen und die sinnvollen Stationen des Hamburger Gründungsnetzwerkes zunächst für sich selbst eruieren müssen. Hieraus reift die Überlegung zum Ausbau der Angebotspalette der Hamburger Sparkasse AG durch die Aufnahme einer frühzeitigen, betriebswirtschaftlichen Existenzgründerberatung.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- 1. Einführung in das Thema
- 1.1 Gründe für die Themenwahl
- 1.2 Das StartUp-Center der Hamburger Sparkasse AG
- 1.3 Zielsetzung der Arbeit
- 1.4 Zum Aufbau der Arbeit
- 2. Allgemeine Vorüberlegungen
- 2.1 Existenzgründerberatung
- 2.1.1 Unternehmensberatung versus Existenzgründerberatung
- 2.1.2 Existenzgründerberatung als Bankdienstleistung
- 2.2 Consulting Banking
- 2.3 Bundeszuschuss für Existenzgründerberatung
- 2.4 Ganzheitliche Existenzgründerberatung
- 2.5 Rollenverhalten des Beraters
- 2.6 Zusammenfassung von Sollzielen
- 2.1 Existenzgründerberatung
- 3. Der Markt für Existenzgründerberatung
- 3.1 PEST-Analyse des Makroumfelds
- 3.1.1 Analyse des politischen Umfelds
- 3.1.2 Analyse des ökonomischen Umfelds
- 3.1.3 Analyse des sozialen Umfelds
- 3.1.4 Analyse des technologischen Umfelds
- 3.1.5 Zusammenfassung
- 3.2 Branchenwettbewerb
- 3.2.1 Five-Forces-Analyse: Branchenanalyse mit regionalen Aspekten
- 3.2.2 Eintrittsbarrieren
- 3.2.2.1 Existenzgründungsaktivitäten und Branchenwachstum
- 3.2.2.2 Komplexität der Informationslage
- 3.2.2.3 Produktdifferenzierung
- 3.2.2.4 Heterogenität der Konkurrenten
- 3.2.3 Verhandlungsstärke der Existenzgründer
- 3.2.4 Substitutionsgefahr
- 3.2.5 Verhandlungsstärke der Lieferanten
- 3.2.6 Zusammenfassung
- 3.1 PEST-Analyse des Makroumfelds
- 4. Weitere Untersuchungsmethoden und ihre Ergebnisse
- 4.1 Mini-Delphi-Umfrage zur Existenzgründerberatung
- 4.1.1 Wesen der Delphi-Methode
- 4.1.2 Durchführung der Mini-Delphi-Umfrage in Hamburg
- 4.1.3 Gruppenurteil der Mini-Delphi-Umfrage in Hamburg
- 4.2 Break-Even-Analyse
- 4.3 Ausgangslage der Hamburger Sparkasse AG
- 4.3.1 Profilanalyse
- 4.4 Handlungsszenarien
- 4.5 Strategische Entscheidung
- 4.6 Zusammenfassung
- 4.1 Mini-Delphi-Umfrage zur Existenzgründerberatung
- 5. Möglichkeiten zur Differenzierung und das favorisierte Preismodell für die Existenzgründerberatungsdienstleistung der Hamburger Sparkasse AG
- 5.1 Möglichkeiten zur Differenzierung gegenüber anderen Anbietern
- 5.1.1 Beratungsphilosophie
- 5.1.2 Qualitätsmanagement
- 5.1.3 Aufbau einer hohen Reputation
- 5.1.4 Assessment-Center als Steuerungsinstrument
- 5.1.5 Wissensmanagement
- 5.2 Das favorisierte Preismodell für die Existenzgründerberatungsdienstleistung der Hamburger Sparkasse AG
- 5.1 Möglichkeiten zur Differenzierung gegenüber anderen Anbietern
- 6. Kritische Würdigung
- 6.1 Realisierbarkeit dieser neuartigen Bankdienstleistung
- 6.2 Offene Probleme
- 6.3 Ausblick auf zukünftige Entwicklungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die Chancen und Risiken der betriebswirtschaftlichen Beratung von Existenzgründern durch Kreditinstitute, am Beispiel der Hamburger Sparkasse AG. Ziel ist es, die Marktsituation, die Wettbewerbsbedingungen und potentielle Differenzierungsstrategien für ein solches Beratungsangebot zu analysieren.
- Analyse des Marktes für Existenzgründerberatung
- Bewertung der Wettbewerbslandschaft
- Untersuchung der Chancen und Risiken eines solchen Angebots für die Hamburger Sparkasse AG
- Entwicklung von Differenzierungsstrategien
- Analyse der Realisierbarkeit und potentieller Probleme
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführung in das Thema: Dieses einführende Kapitel beschreibt die Motivation des Autors für die Themenwahl, stellt das StartUp-Center der Hamburger Sparkasse AG vor und definiert die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit. Es legt den Fokus auf die praxisorientierte Untersuchung der betriebswirtschaftlichen Beratung von Existenzgründern durch die Hamburger Sparkasse AG, mit einem Marktanteil von ca. 70% im Hamburger Raum.
2. Allgemeine Vorüberlegungen: Dieses Kapitel beleuchtet grundlegende Aspekte der Existenzgründerberatung, unterscheidet zwischen Unternehmensberatung und Existenzgründerberatung und betrachtet letztere als Bankdienstleistung im Kontext des "Consulting Banking". Es analysiert die Rolle des Beraters, die Bedeutung ganzheitlicher Beratung und den Einfluss von staatlichen Förderprogrammen. Die Zusammenfassung der Sollziele im letzten Unterkapitel dient als Brücke zu den folgenden Kapiteln, welche die praktische Umsetzung im Detail untersuchen.
3. Der Markt für Existenzgründerberatung: Dieses Kapitel untersucht den Markt für Existenzgründerberatung mittels einer PEST-Analyse des Makroumfeldes (politisch, ökonomisch, sozial, technologisch) und einer Five-Forces-Analyse des Branchenwettbewerbs (Verhandlungsstärke der Kunden und Lieferanten, Eintrittsbarrieren, Substitutionsgefahr). Es analysiert die Marktdynamik und identifiziert wesentliche Faktoren, die den Erfolg oder Misserfolg der Existenzgründerberatung beeinflussen. Die regionale Perspektive (Hamburg) spielt eine entscheidende Rolle in dieser Analyse.
4. Weitere Untersuchungsmethoden und ihre Ergebnisse: Dieses Kapitel präsentiert Ergebnisse von weiterführenden Untersuchungen, darunter eine Mini-Delphi-Umfrage zur Existenzgründerberatung in Hamburg, welche die Einschätzung von Experten einbezieht, und eine Break-Even-Analyse. Die Ausgangslage der Hamburger Sparkasse AG wird mittels einer Profilanalyse erörtert, um Handlungsszenarien und die strategische Entscheidung im Kontext der Beratungstätigkeit zu beleuchten. Der Abschnitt liefert quantitative und qualitative Daten zur Bewertung des Beratungsangebots.
5. Möglichkeiten zur Differenzierung und das favorisierte Preismodell für die Existenzgründerberatungsdienstleistung der Hamburger Sparkasse AG: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Entwicklung von Differenzierungsstrategien für die Existenzgründerberatung der Hamburger Sparkasse. Es analysiert Möglichkeiten, sich von Mitbewerbern abzuheben – beispielsweise durch eine spezifische Beratungsphilosophie, Qualitätsmanagement, Reputationsaufbau, den Einsatz von Assessment-Centern und Wissensmanagement. Des Weiteren wird das favorisierte Preismodell für die Beratungsdienstleistung diskutiert und begründet.
Schlüsselwörter
Existenzgründung, Existenzgründerberatung, Kreditinstitute, Hamburger Sparkasse AG, Consulting Banking, Marktforschung, PEST-Analyse, Five-Forces-Analyse, Differenzierung, Preismodelle, Wettbewerbsvorteil, Mini-Delphi-Umfrage, Break-Even-Analyse, Risikoanalyse, Chancenanalyse.
Häufig gestellte Fragen zur Diplomarbeit: Existenzgründerberatung der Hamburger Sparkasse AG
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit untersucht die Chancen und Risiken der betriebswirtschaftlichen Beratung von Existenzgründern durch Kreditinstitute, am Beispiel der Hamburger Sparkasse AG. Der Fokus liegt auf der Analyse der Marktsituation, der Wettbewerbsbedingungen und potenzieller Differenzierungsstrategien für ein solches Beratungsangebot.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Analyse des Marktes für Existenzgründerberatung, Bewertung der Wettbewerbslandschaft, Untersuchung der Chancen und Risiken eines solchen Angebots für die Hamburger Sparkasse AG, Entwicklung von Differenzierungsstrategien und Analyse der Realisierbarkeit und potenzieller Probleme.
Welche Methoden werden in der Arbeit angewendet?
Es werden verschiedene Methoden angewendet, darunter eine PEST-Analyse des Makroumfelds, eine Five-Forces-Analyse des Branchenwettbewerbs, eine Mini-Delphi-Umfrage zur Existenzgründerberatung in Hamburg und eine Break-Even-Analyse. Zusätzlich wird eine Profilanalyse der Hamburger Sparkasse AG durchgeführt.
Welche Ergebnisse liefert die Mini-Delphi-Umfrage?
Die Ergebnisse der Mini-Delphi-Umfrage, die die Einschätzung von Experten in Hamburg einbezieht, werden im Kapitel 4 präsentiert. Die genauen Ergebnisse sind im Dokument selbst nachzulesen.
Welche Differenzierungsstrategien werden vorgeschlagen?
Die Arbeit schlägt verschiedene Differenzierungsstrategien vor, um sich von Mitbewerbern abzuheben. Dazu gehören eine spezifische Beratungsphilosophie, Qualitätsmanagement, Reputationsaufbau, der Einsatz von Assessment-Centern und Wissensmanagement.
Welches Preismodell wird favorisiert?
Die Arbeit diskutiert und begründet ein favorisiertes Preismodell für die Existenzgründerberatungsdienstleistung der Hamburger Sparkasse AG. Die Details hierzu sind im Kapitel 5 zu finden.
Wie wird die Realisierbarkeit des Beratungsangebots bewertet?
Die Arbeit bewertet die Realisierbarkeit der neuartigen Bankdienstleistung kritisch und diskutiert offene Probleme und einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen im Kapitel 6.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Einführung, Allgemeine Vorüberlegungen, Der Markt für Existenzgründerberatung, Weitere Untersuchungsmethoden und ihre Ergebnisse, Möglichkeiten zur Differenzierung und das favorisierte Preismodell, sowie eine Kritische Würdigung.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Existenzgründung, Existenzgründerberatung, Kreditinstitute, Hamburger Sparkasse AG, Consulting Banking, Marktforschung, PEST-Analyse, Five-Forces-Analyse, Differenzierung, Preismodelle, Wettbewerbsvorteil, Mini-Delphi-Umfrage, Break-Even-Analyse, Risikoanalyse, Chancenanalyse.
Wo finde ich weitere Informationen?
Das vollständige Dokument mit allen Details zu den einzelnen Kapiteln und den verwendeten Methoden steht zur Verfügung (implizit durch die Bereitstellung des Inhaltsverzeichnisses und der Kapitelzusammenfassungen).
- Quote paper
- Dipl.-Betriebswirt (FH) Frank Eckhoff (Author), 2004, Existenzgründung - Chancen und Risiken der betriebswirtschaftlichen Beratung durch Kreditinstitute am Beispiel der Hamburger Sparkasse AG, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/90922