Die Arbeit unternimmt den Versuch, die Reformen des Föderalismus seit der Wiedervereinigung als politischen Prozess darzustellen, zu analysieren und zu vergleichen. Anhand der öffentlich bekannten Quellen zum Verlauf der Verhandlungen sowie vorhandener Sekundärliteratur wird der Diskussions- und Verhandlungsprozess, i.e. die Akteurskonstellation, das Akteursverhalten sowie die zentralen Konfliktlinien, herausgearbeitet und analysiert. Akteure sind dabei, orientiert an der Methode des akteurszentrierten Institutionalismus, in ihren Präferenzen, Handlungsressourcen und Wahrnehmungen darzustelle. Im Ergebnis wird der politische Prozess dargestellt und verglichen sowie der Verlauf und das Ergebnis anhand der theoretischen Grundlagen erklärt. Denn „erst die vergleichende Betrachtung der Reformprozesse selbst ermöglicht indes systematische Aussagen über die Handlungsmuster der Akteure und die vielfältigen gesellschaftlichen und politischen – strukturellen wie historisch-situativen – Grenzen von Reformen“ .
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vorgeschichte der Reformen des Föderalismus in Deutschland
- Fragestellung und Vorgehen
- Literatur
- Theoretischer Rahmen
- Die Versuche einer Reform des Föderalismus in Deutschland
- Föderalismusreform im Rahmen der gemeinsamen Verfassungskommission von Bundestag und Bundesrat sowie des Gesetzgebungsverfahrens 1991 bis 1994
- Notwendigkeit und Gelegenheit zur Verfassungsreform
- Akteure, Akteurskonstellationen und effektive Vetospieler
- Parteipolitische und bundesstaatliche Präferenzen und Konfliktlinien
- Die Entscheidungsprozesse
- Allgemeine Analyse
- Verhandlungen zum Thema „Grundgesetz und Europa“
- Verhandlungen zur „Gesetzgebung im Bundesstaat“
- Fazit der Verhandlungen 1991-1994
- Die Rot-Grün-Schwarze Föderalismusreform - Scheitern in letzter Minute
- Vorgeschichte der Reform
- Die Arbeit der „KoMbO“
- Akteure und Konfliktlinien in der Vor- und Frühphase der KoMbO
- Analyse des politischen Verhandlungsprozesses bis Dezember 2004
- Bilanz des Reformprozesses 2003/2004
- Neuer Anlauf die Föderalismusreform der Großen Koalition
- Von der KoMbO zur Großen Koalition
- Entscheidungsprozesse in der Reform der bundesstaatlichen Ordnung 2005/2006
- Vorbemerkungen
- Die Verhandlungen in der Koalitionsarbeitsgruppe und mit den Ländern
- Das parlamentarische Verfahren
- Zusammenfassung und Bilanz
- Vergleich der Föderalismusreformprozesse und Fazit
- Die Phase der Kommissionsarbeit
- Das parlamentarische Verfahren
- Analyse der Akteure und ihrer Konstellationen
- Identifizierung und Analyse der Konfliktlinien in den Verhandlungsprozessen
- Vergleich der verschiedenen Reformprozesse hinsichtlich ihrer Entwicklung und Ergebnisse
- Bewertung der Erfolgsfaktoren und Hindernisse bei der Reform des Föderalismus
- Bedeutung des akteurszentrierten Institutionalismus für die Analyse der Reformprozesse
- Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik der Föderalismusreform ein, beleuchtet die Vorgeschichte der Reformen in Deutschland und stellt die Fragestellung sowie das Vorgehen der Arbeit dar. Zudem werden die theoretischen Grundlagen des akteurszentrierten Institutionalismus vorgestellt.
- Die Versuche einer Reform des Föderalismus in Deutschland: Dieses Kapitel widmet sich der ersten großen Föderalismusreform im vereinten Deutschland von 1991 bis 1994. Es analysiert die Notwendigkeit und die Gelegenheit zur Verfassungsreform, die beteiligten Akteure, die Konfliktlinien und die Entscheidungsprozesse.
- Die Rot-Grün-Schwarze Föderalismusreform - Scheitern in letzter Minute: Dieses Kapitel untersucht den gescheiterten Reformprozess der Jahre 2003/2004, der durch die „Kommission zur Modernisierung der bundesstaatlichen Ordnung“ (KoMbO) initiiert wurde. Der Fokus liegt auf der Analyse der beteiligten Akteure, den Konfliktlinien und dem Verlauf des Verhandlungsprozesses.
- Neuer Anlauf die Föderalismusreform der Großen Koalition: Dieses Kapitel befasst sich mit dem erfolgreichen Reformprozess der Jahre 2005/2006, der im Zuge der großen Koalition umgesetzt wurde. Die Analyse fokussiert auf die Entscheidungsprozesse innerhalb der Koalition und mit den Ländern sowie auf die Ergebnisse des parlamentarischen Verfahrens.
- Vergleich der Föderalismusreformprozesse und Fazit: Dieses Kapitel zieht ein Fazit aus den Analysen der verschiedenen Reformprozesse und vergleicht die jeweiligen Ergebnisse. Dabei werden die Besonderheiten der Kommissionsarbeit und des parlamentarischen Verfahrens in den verschiedenen Phasen der Reform hervorgehoben.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Reformen des Föderalismus seit der Wiedervereinigung als politischen Prozess und zielt darauf ab, die Akteure, ihre Konstellationen und das Verhalten sowie die zentralen Konfliktlinien in den Verhandlungen zu identifizieren und zu analysieren. Dabei werden die Prozesse von 1991-94, 2003/04 und 2005/06 miteinander verglichen.Zusammenfassung der Kapitel
Schlüsselwörter
Die Arbeit widmet sich zentralen Themen des deutschen Föderalismus und den Reformbemühungen seit der Wiedervereinigung. Die Schlüsselbegriffe umfassen: Föderalismusreform, Politikverflechtung, Parteienstaat, akteurszentrierter Institutionalismus, Vetospieler, Konfliktlinien, Entscheidungsprozesse, Verhandlungsprozesse, Kommissionsarbeit, parlamentarische Verfahren, Bundesstaat, Grundgesetz, Verfassung.- Citation du texte
- Mirko Hanke (Auteur), 2007, Die Föderalismusreform zwischen Politikverflechtung und Parteienstaat , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/90951