Mein Ziel ist, zu zeigen, dass es sich bei dem fiktiven Fürsten von Machiavelli um einen (ein Staatsoberhaupt widerspiegelnden) Sonderfall handelt, weil dessen gesellschaftliche Stellung seine moralischen Handlungsmöglichkeiten beeinflusst, sowie, dass Machiavellis Ratschläge moralisch nicht verwerflich sind, sondern legitim sein können.
In den Kapiteln XV-XVIII seines Werkes "Der Fürst" rät Machiavelli einer Person mit einer staatsführenden gesellschaftlichen Rolle zu Handlungsoptionen in einem politischen Rahmen, die auf den ersten Blick den Eindruck erwecken, sich an einem unmoralischen Verhalten zu orientieren. Zu Beginn stellt er dazu die These auf, dass aus erwünschten Handlungen unerwünschte und aus unerwünschten Handlungen erwünschte Ergebnisse für den Akteur resultieren können.
Deswegen sei es für ein Staatsoberhaupt ratsam, wider dem Löblichen (dem Moralischen) zu handeln, um seine gesellschaftliche Position zu sichern. Hierbei bleibt allerdings unklar, ob Machiavelli die Moral als solche, nur in bestimmten Teilaspekten oder einen gänzlich anderen Aspekt kritisieren möchte.
Außerdem analysiert Machiavelli die Verhältnisse von menschlichen Charaktereigenschaften in Bezug zu damit einhergehenden, moralisch bewertbaren Verhaltensweisen stark gebunden an einen Akteur von besonderer gesellschaftlicher Stellung. Daher stellt sich mir zudem die Hauptfrage, ob die moralischen Handlungsmöglichkeiten eines Akteurs durch seine gesellschaftliche Stellung beeinflusst werden.
Aufgrund dieser Überlegungen möchte ich mich zunächst mit den allgemeinen Aussagen der besagten Kapitel befassen und dabei Machiavellis Verständnis von einem Herrscher und das von ihm skizzierte Menschenbild untersuchen, um herauszuarbeiten, in welcher Beziehung diese Begriffe zueinander stehen, sowie woran sich Machiavellis Kritik tatsächlich richtet.
Daraufhin möchte ich andere Verstehensansätze einführen und mit der bei Machiavelli thematisierten Problematik in Verbindung setzen, um zu erarbeiten, ob die gesellschaftliche Rolle eines Akteurs Einfluss auf dessen Handlungsoptionen in Bezug zu moralischen Richtlinien nimmt, sowie ob dies sich anhand eines moraltheoretischen Ansatzes rechtfertigen lässt.
Inhalt
1. Einleitung
2. Die allgemeinen Aussagen der Kapitel XV-XVIII aus ‚Der Fürst’
2.1 Machiavellis Verständnis des Fürsten
2.1.1 Der ‚ideale’ Fürst
2.1.2 Der ‚reale’ Fürst
2.1.3 Das Ziel des Fürsten
2.2 Machiavellis Menschenbild
3. Das Abhängigkeitsverhältnis bei Machiavelli
4. Verschiedene Verstehensansätze der Problematik
4.1 Der Humanismus und der Fürstenspiegel
4.2 Ethik und Hypokrisie in der Politik
4.3 Common Morality und der Begriff der Rechtfertigung
5. Fazit
Literaturverzeichnis
- Arbeit zitieren
- Kim Ann Woodley (Autor:in), 2018, Nimmt die gesellschaftliche Stellung eines politischen Akteurs Einfluss auf seine moralischen Handlungsmöglichkeiten? Der fiktive Fürst von Machiavelli, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/911115
-
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen.