In der Arbeit möchte der Autor rekonstruieren, was genau Fred Adams und Ken Aizawa als alltägliches Verständnis von Kognition begreifen. Außerdem werden die zwei von ihnen genannten notwendigen Bedingungen für kognitive Prozesse erläutert und untersucht. Die These ist, dass Adams und Aizawa diese notwendigen Bedingungen in ihrer Argumentation als hinreichende Bedingungen benutzen, obwohl sie keinen expliziten Anspruch auf ihr Hinreichen erheben. Sollte dies der Fall sein, hätte das zur Folge, dass Adams und Aizawa vorgeben, eine schwächere Position zu vertreten als sie tatsächlich tun. Das würde dazu führen, dass nicht mehr klar ist, welche Position sie innerhalb der Debatte zwischen Internalisten und Externalisten einnehmen. Sie selbst bezeichnen sich als Kontingenz-Intrakranialisten, aber die Frage ist, wie kontingent ihr Kontingenz-Intrakranialismus wirklich ist.
Zwischen Internalisten und Externalisten herrscht in der Philosophie eine ungeklärte Debatte bezüglich kognitiver Prozesse: Der Internalist vertritt die These, dass kognitive Prozesse hirngebunden sind, während der Externalist die Gegenposition einnimmt, indem er davon ausgeht, dass auch externe Prozesse kognitiv sein können.
In "Die Grenzen der Kognition" argumentieren Adams und Aizawa für den Common Sense, worunter sie unser alltägliches Verständnis von Kognition verstehen, und vertreten somit eine internalistische Position. Dabei unternehmen sie den Versuch, notwendige Bedingungen für kognitive Prozesse zu definieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Adam und Aizawa über das alltägliche Verständnis von Kognition
- Adams und Aizawas notwendigen Bedingungen für Kognition
- Die erste Bedingung: Nichtabgeleiteter Gehalt
- Die zweite Bedingung: Kausale Individuierung
- Exkurs: Wann gelten Bedingungen als notwendig oder hinreichend?
- Anwendung auf Adams und Aizawa
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, wie kontingent der Kontingenz-Intrakranialismus von Adams und Aizawa tatsächlich ist. Die Autoren argumentieren für einen internalistischen Ansatz, der das alltägliche Verständnis von Kognition als hirngebunden betrachtet. Die Arbeit rekonstruiert Adams und Aizawas Position zum alltäglichen Verständnis von Kognition, analysiert ihre beiden genannten notwendigen Bedingungen für kognitive Prozesse und untersucht, ob diese Bedingungen in ihrer Argumentation tatsächlich als hinreichend verwendet werden.
- Rekonstruktion des alltäglichen Verständnisses von Kognition nach Adams und Aizawa
- Analyse der notwendigen Bedingungen für kognitive Prozesse nach Adams und Aizawa
- Untersuchung der Verwendung von notwendigen Bedingungen als hinreichende Bedingungen in der Argumentation von Adams und Aizawa
- Bewertung der Kontingenz des Kontingenz-Intrakranialismus von Adams und Aizawa
- Einordnung der Position von Adams und Aizawa in die Debatte zwischen Internalisten und Externalisten
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Debatte zwischen Internalisten und Externalisten bezüglich kognitiver Prozesse vor und führt die Position von Adams und Aizawa als Kontingenz-Intrakranialisten ein. Sie skizziert die Ziele der Arbeit und die Vorgehensweise, die in drei Schritte gegliedert ist.
- Adam und Aizawa über das alltägliche Verständnis von Kognition: Dieses Kapitel stellt die Position von Adams und Aizawa dar, die das alltägliche Verständnis von Kognition als hirngebunden betrachten und eine internalistische Perspektive vertreten. Es beschreibt die Kritik an der externalistischen Sichtweise und die Argumentation von Adams und Aizawa, die auf unserem bisher gesammelten Wissen über psychologische und physische Prozesse basiert.
- Adams und Aizawas notwendige Bedingungen für Kognition: Dieses Kapitel erläutert die beiden notwendigen Bedingungen für Kognition, die von Adams und Aizawa formuliert werden. Die erste Bedingung bezieht sich auf den intrinsischen, nichtabgeleiteten Gehalt kognitiver Zustände, während die zweite Bedingung die kausale Individuierung kognitiver Prozesse betont. Die Arbeit stellt jedoch die Frage, ob diese Bedingungen tatsächlich nur notwendig oder gleichzeitig auch hinreichend für die Definition kognitiver Prozesse sind.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die zentralen Themen der Debatte zwischen Internalismus und Externalismus in der Philosophie des Geistes. Sie konzentriert sich auf die Analyse des alltäglichen Verständnisses von Kognition nach Adams und Aizawa sowie auf die beiden notwendigen Bedingungen für kognitive Prozesse, die von den Autoren aufgestellt werden. Insbesondere werden die Begriffe "intrinsischer, nichtabgeleiteter Gehalt" und "kausale Individuierung" im Hinblick auf ihre Anwendung in der Argumentation von Adams und Aizawa untersucht. Die Arbeit greift außerdem auf die klassische Logik von notwendigen und hinreichenden Bedingungen zurück, um die Kontingenz des Kontingenz-Intrakranialismus von Adams und Aizawa zu bewerten.
- Arbeit zitieren
- Kim Ann Woodley (Autor:in), 2019, Wie kontingent ist der Kontingenz-Intrakranialismus wirklich?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/911126