Die Arbeit setzt sich mit dem Zusammenhang von Persönlichkeitseigenschaften und der individuellen Erschöpfung auseinander. Prädiktoren hierfür sind Intelligenz, Zielorientierung und Selbstwirksamkeit.
Kognitiv herausfordernde Aktivitäten können nur zu einem gewissen Ausmaß vom menschlichen Gehirn geleistet werden. Nach selbstkontrollfordernden Aufgaben sind Personen kognitiv erschöpft und können in darauffolgenden Selbstkontroll-Aufgaben weniger selbstregulativ handeln. Dieses Phänomen wird als Ego-Depletion bezeichnet. Selbstkontrolle gilt somit als limitierte Ressource. Der Ego-Depletion-Effekt wurde bereits vielmals untersucht und verschiedene dieser Studien wurden repliziert.
Zusammenhänge mit anderen Persönlichkeitsvariablen oder deren Einflüsse auf Ego-Depletion wurden dabei allerdings weniger erfasst. Ziel der vorliegenden Studie war es daher, Ego-Depletion und die Einflüsse von Intelligenz, Selbstwirksamkeit, Zielorientierung und Selbstkontroll-Kapazität zu untersuchen. Zudem sollte überprüft werden, wie Ego-Depletion wahrgenommen wird. Unter Anwendung des Dual-Task-Paradigmas, bei welchem es sich um zwei aufeinanderfolgende Aufgaben handelt, wurde eine Durchstreichaufgabe zur Manipulation selbstregulatorischer Anstrengung und eine Stroop-Test-Variation zur Messung der Leistung verwendet.
Die Studie wurde mit einer Stichprobe von 128 Probanden durchgeführt. Der Ego-Depletion-Effekt konnte in Bezug auf die Daten des Stroop-Tests nicht bestätigt werden. Bezüglich Intelligenz zeigte sich ein Interaktionseffekt zwischen der Bedingung und der Ausprägung der Intelligenz. Wie erwartet, wird Ego-Depletion nach der ersten Aufgabe in der Experimentalgruppe stärker wahrgenommen als in der Kontrollgruppe. Die Ergebnisse zeigen insignifikante Effekte für Zielorientierung, Selbstwirksamkeit und Selbstkontroll-Kapazität in Bezug auf Ego-Depletion. Allgemein ergeben sich aus den Ergebnissen Zweifel am Ego-Depletion-Effekt und der Forschung dazu.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung
- Abstract
- Inhalt
- Theoretischer Hintergrund
- Einleitung
- Selbstkontrolle als limitierte Ressource und im Kontext von Adaptation
- Forschungsparadigma
- Ziel der Studie: Fragestellung
- Leistung
- Intelligenz
- Zielorientierung
- Selbstwirksamkeit
- Selbstkontroll-Kapazität
- Subjektive Ego-Depletion
- Methoden
- Stichprobe und Design
- Versuchsmaterial
- Ablauf
- Datenanalyse
- Resultate
- Deskriptive Ergebnisse
- Testung der Hypothesen
- Weiterführende explorative Analysen
- Diskussion
- Ego-Depletion
- Ego-Depletion und Persönlichkeitseigenschaften
- Einschränkungen
- Konklusion
- Literaturverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit der Frage, wie verschiedene Persönlichkeitseigenschaften mit der Erschöpfung des Selbst zusammenhängen. Insbesondere wird untersucht, wie Intelligenz, Zielorientierung und Selbstwirksamkeit als Prädiktoren von Ego-Depletion wirken. Die Studie untersucht zudem, wie Ego-Depletion subjektiv wahrgenommen wird.
- Der Einfluss von Intelligenz, Zielorientierung und Selbstwirksamkeit auf Ego-Depletion
- Die subjektive Wahrnehmung von Ego-Depletion
- Die Bestätigung des Ego-Depletion-Effekts anhand des Dual-Task-Paradigmas
- Die Erforschung der Selbstkontroll-Kapazität im Zusammenhang mit Ego-Depletion
- Die Diskussion von Einschränkungen und konzeptionellen Aspekten der Ego-Depletion-Forschung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den theoretischen Hintergrund dar und erläutert das Konzept der Selbstkontrolle als limitierte Ressource. Des Weiteren wird das Forschungsparadigma des Ego-Depletion-Effekts erläutert. Das zweite Kapitel behandelt die Zielsetzung der Studie und die Forschungsfragen, die mit den jeweiligen Variablen (Leistung, Intelligenz, Zielorientierung, Selbstwirksamkeit, Selbstkontroll-Kapazität und subjektive Ego-Depletion) zusammenhängen. Das dritte Kapitel beschreibt die Methoden der Studie, die Stichprobe, das Design, das Versuchsmaterial, den Ablauf und die Datenanalyse. Das vierte Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Studie, sowohl deskriptiv als auch im Hinblick auf die Hypothesentestung. Das fünfte Kapitel diskutiert die Ergebnisse der Studie im Kontext des Ego-Depletion-Effekts und seiner Beziehung zu den untersuchten Persönlichkeitseigenschaften.
Schlüsselwörter
Die vorliegenden Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Begriffen Ego-Depletion, Selbstkontrolle, Intelligenz, Zielorientierung, Selbstwirksamkeit, Selbstkontroll-Kapazität und subjektive Wahrnehmung. Diese Konzepte werden im Rahmen der Forschung zu kognitiven Ressourcen und der Regulation von Verhalten erörtert. Die Studie basiert auf einem dualen Aufgabenparadigma und nutzt den Stroop-Test zur Messung der Leistung. Die Ergebnisse liefern wichtige Erkenntnisse zur Beziehung zwischen Persönlichkeitseigenschaften und der Erschöpfung des Selbst.
- Citation du texte
- Insa Uhlenkamp (Auteur), 2016, Persönlichkeitseigenschaften und die Erschöpfung des Selbst. Intelligenz, Zielorientierung und Selbstwirksamkeit als Prädiktoren von Ego-Depletion, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/911233