Diese Arbeit dokumentiert den Entscheidungsweg zur Einführung der gymnasialen Studienstufe an den meisten Hamburger Waldorfschulen sowie die Evaluierung dieses Prozesses. Dabei wird, vor dem Hintergrund der Individualität der Waldorfpädagogik, besonderes Augenmerk auf die Bedeutung der zwölften Klasse und des Abiturs im Spannungsfeld mit den staatlichen Vorgaben der Studienstufe gelegt. Es wird aufgezeigt, welche Konsequenzen die Umstellung auf wichtige Inhalte der Waldorfpädagogik hat und wie es in den einzelnen Schulen gelingt, essentielle Aspekte der Waldorfpädagogik auch in der zwölften und 13. Klasse beizubehalten. Deutlich wird, dass der Wechsel zur gymnasialen Studienstufe in Hamburg es den Schülern erleichtert, den höchsten schulischen Bildungsabschluss zu erreichen. Es entfällt unter anderem die künstliche Verknappung der Prüfungsvorbereitung auf ein Dreivierteljahr. Die Durchführung der Studienstufe gelingt unter weitgehender Beibehaltung zentraler Inhalte der Waldorfpädagogik.
"Nicht gefragt soll werden was braucht der Mensch zu wissen und zu können für die soziale Ordnung, die besteht - sondern: Was ist im Menschen veranlagt, und was kann in ihm entwickelt Werden?" so lautet einer der Kernsätze der Waldorfpädagogik. Rudolf Steiner forderte eine Erziehung, die sich an den Bedürfnissen des Kindes orientiert und gründete eine Schule für alle Kinder gleichermaßen. Waldorfschüler gehen von der ersten bis zur zwölften Klasse gemeinsam zur Schule.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Die Rahmenbedingungen der Waldorfpädagogik in der Oberstufe
- 2.1 Die Bedeutung des Abiturs an der Waldorfschule
- 2.2 Der Charakter der Waldorfpädagogik in der Oberstufe unter besonderer Berücksichtigung der Urteilsfähigkeit
- 2.3 Die Bedeutung der zwölften Klasse vor dem Hintergrund staatlicher Abschlüsse - Sind zwölf Jahre Waldorf in Stein gemeißelt oder verhandelbar?
- 2.4 Abschlüsse an Hamburger Waldorfschulen nach der Gesetzesnovelle des Hamburgischen Schulgesetzes von 2003
- 3 Der Weg in die gymnasiale Oberstufe
- 3.1 Die Externenprüfungsordnung (ExPO) und die Veränderungen durch die Gesetzesnovelle von 2003
- 3.2 Ausgewählte Rahmenbedingungen für die Abiturprüfung nach der Ausbildungs- und Prüfungsordnung zum Erwerb der Allgemeinen Hochschulreife und den Bildungsplänen für die gymnasiale Oberstufe
- 3.3 Der Arbeitskreis Schulaufsicht/Schulabschlüsse: Die Chronologie der Entscheidung
- 4 Die Umsetzung der Studienstufe an den Schulen
- 4.1 Waldorfessentials in der gymnasialen Oberstufe
- 4.2 Überblicksepochen und Bildungsideal in der gymnasialen Studienstufe
- 5 Stimmen der Prozessbeteiligten
- 5.1 Gespräch mit Ariane Jost - Deutschlehrerin und Oberstufenkoordinatorin Waldorfschule Nienstedten
- 5.2 Gespräch mit Klaus Michael Maurer - Geschäftsführer Rudolf-Steiner-Schule, Harburg
- 5.3 Gespräch mit Heike Rosenthal - Oberstufenkoordinatorin und Fachlehrerin für Biologie, Rudolf-Steiner-Schule Altona
- 6 Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht die Einführung der gymnasialen Studienstufe an Hamburger Waldorfschulen. Ziel ist es, den Entscheidungsfindungsprozess zu dokumentieren und die Auswirkungen auf die Waldorfpädagogik zu evaluieren. Besonderes Augenmerk liegt auf der Bedeutung der 12. und 13. Klasse sowie dem Abitur im Spannungsfeld zwischen Waldorf-Prinzipien und staatlichen Vorgaben.
- Einführung der gymnasialen Studienstufe an Hamburger Waldorfschulen
- Auswirkungen auf die Waldorfpädagogik
- Bedeutung des Abiturs im Kontext der Waldorfpädagogik
- Spannungsfeld zwischen Waldorf-Prinzipien und staatlichen Vorgaben
- Erfahrungen und Meinungen von Beteiligten
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Kontext der Arbeit und die Relevanz der Thematik, nämlich die Integration der gymnasialen Oberstufe in das System der Waldorfschulen in Hamburg. Sie skizziert die Forschungsfrage und den Aufbau der Arbeit.
2 Die Rahmenbedingungen der Waldorfpädagogik in der Oberstufe: Dieses Kapitel analysiert die spezifischen Rahmenbedingungen der Waldorfpädagogik in der Oberstufe. Es beleuchtet die Bedeutung des Abiturs im Kontext der Waldorfschulen, den Charakter der Waldorfpädagogik in der Oberstufe mit besonderem Fokus auf die Urteilsfähigkeit der Schüler und die Rolle der zwölften Klasse im Spannungsfeld zwischen Waldorf-Philosophie und staatlichen Anforderungen. Weiterhin werden die verschiedenen Abschlüsse an Hamburger Waldorfschulen nach der Gesetzesnovelle von 2003 diskutiert.
3 Der Weg in die gymnasiale Oberstufe: Dieses Kapitel beschreibt den Prozess der Einführung der gymnasialen Oberstufe an den Hamburger Waldorfschulen. Es beleuchtet die Rolle der Externenprüfungsordnung (ExPO), die Veränderungen durch die Gesetzesnovelle von 2003 und den Arbeitskreis Schulaufsicht/Schulabschlüsse. Die Chronologie der Entscheidung für die Einführung der Studienstufe wird detailliert dargestellt und analysiert.
4 Die Umsetzung der Studienstufe an den Schulen: Dieses Kapitel widmet sich der praktischen Umsetzung der Studienstufe an den Schulen. Es werden die wichtigsten Aspekte der Waldorfpädagogik, die in der gymnasialen Oberstufe beibehalten wurden, sowie die Überblicksepochen und das Bildungsideal der gymnasialen Studienstufe im Detail erläutert. Die Kapitel beleuchten, wie die Schulen die zentralen Elemente der Waldorfpädagogik in das neue System integriert haben.
5 Stimmen der Prozessbeteiligten: Dieses Kapitel präsentiert Interviews mit verschiedenen Akteuren des Prozesses – Lehrern und Schulverwaltern – um ein breiteres Verständnis der Herausforderungen und Erfolge der Integration der Studienstufe zu geben. Die Perspektiven der Interviewpartner bieten Einblicke in die praktischen Erfahrungen und Herausforderungen der Umsetzung.
Schlüsselwörter
Waldorfpädagogik, gymnasiale Oberstufe, Abitur, Hamburg, Studienstufe, Gesetzesnovelle, Externenprüfungsordnung (ExPO), Waldorfessentials, Bildungsideal, Urteilsfähigkeit, Integration, Evaluation.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Masterarbeit: Einführung der gymnasialen Studienstufe an Hamburger Waldorfschulen
Was ist der Gegenstand dieser Masterarbeit?
Die Masterarbeit untersucht die Einführung der gymnasialen Studienstufe an Hamburger Waldorfschulen. Sie dokumentiert den Entscheidungsfindungsprozess und evaluiert die Auswirkungen auf die Waldorfpädagogik.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit will den Entscheidungsfindungsprozess zur Einführung der Studienstufe an Hamburger Waldorfschulen dokumentieren und die Auswirkungen auf die Waldorfpädagogik evaluieren. Besonderes Augenmerk liegt auf der Bedeutung der 12. und 13. Klasse sowie dem Abitur im Spannungsfeld zwischen Waldorf-Prinzipien und staatlichen Vorgaben.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Einführung der gymnasialen Studienstufe, die Auswirkungen auf die Waldorfpädagogik, die Bedeutung des Abiturs im Kontext der Waldorfpädagogik, das Spannungsfeld zwischen Waldorf-Prinzipien und staatlichen Vorgaben sowie die Erfahrungen und Meinungen der Beteiligten.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst folgende Kapitel: Einleitung, Rahmenbedingungen der Waldorfpädagogik in der Oberstufe, Der Weg in die gymnasiale Oberstufe, Die Umsetzung der Studienstufe an den Schulen, Stimmen der Prozessbeteiligten und Fazit und Ausblick. Jedes Kapitel beleuchtet spezifische Aspekte des Themas.
Wie werden die Rahmenbedingungen der Waldorfpädagogik in der Oberstufe analysiert?
Kapitel 2 analysiert die Bedeutung des Abiturs an Waldorfschulen, den Charakter der Waldorfpädagogik in der Oberstufe (insbesondere die Urteilsfähigkeit), die Rolle der 12. Klasse und die verschiedenen Abschlüsse nach der Gesetzesnovelle von 2003.
Wie wird der Prozess der Einführung der gymnasialen Oberstufe beschrieben?
Kapitel 3 beschreibt den Einführungsprozess, die Rolle der Externenprüfungsordnung (ExPO), die Auswirkungen der Gesetzesnovelle von 2003 und den Arbeitskreis Schulaufsicht/Schulabschlüsse. Die Chronologie der Entscheidung wird detailliert dargestellt.
Wie wird die Umsetzung der Studienstufe an den Schulen behandelt?
Kapitel 4 befasst sich mit der praktischen Umsetzung, den beibehaltenen Aspekten der Waldorfpädagogik in der gymnasialen Oberstufe, den Überblicksepochen und dem Bildungsideal der Studienstufe.
Welche Perspektiven werden in der Arbeit einbezogen?
Kapitel 5 präsentiert Interviews mit Lehrern und Schulverwaltern, um die Herausforderungen und Erfolge der Integration der Studienstufe aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Waldorfpädagogik, gymnasiale Oberstufe, Abitur, Hamburg, Studienstufe, Gesetzesnovelle, Externenprüfungsordnung (ExPO), Waldorfessentials, Bildungsideal, Urteilsfähigkeit, Integration, Evaluation.
Wo finde ich detaillierte Informationen zum Inhaltsverzeichnis?
Das detaillierte Inhaltsverzeichnis befindet sich im Anfangsteil der Arbeit und listet alle Kapitel und Unterkapitel auf.
- Quote paper
- Monika Zöllner (Author), 2018, Neue Wege zum Abitur an der Waldorfschule - Die Einführung der gymnasialen Oberstufe in Hamburg, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/911978