Die vorliegende Arbeit will untersuchen, ob mit der Machtübergabe Putins, der sich laut Verfassung keiner dritten Amtszeit stellen darf, ein Wechsel in der russischen Politik einhergeht. Ergo, wird mit einem Rückfall in sowjetische Verhältnisse zu rechnen sein oder tritt doch eher eine vorwärts gerichtete Entwicklung ein? Anhand verschiedener Indikatoren sollen ein Szenario überprüft werden um daraus Schlussfolgerungen für die zukünftige Entwicklung Russlands ziehen zu können. Ob die Vorgänge, bzw. die Inszenierung des Machtwechsels in Russland als lupenrein demokratisch angesehen werden können, soll in dieser Arbeit nicht im Mittelpunkt stehen. Vielmehr soll der Fokus darauf gelegt werden, zu untersuchen wie das Russland nach Putin – bzw., um Bezug auf den Titel der Arbeit zu nehmen – zwischen Putin sich darstellen könnte, denn vieles deutet darauf hin, dass der von Putin auserwählte Dimitrij Medwedew eine Art Platzhalter darstellt, um spätestens nach Ablauf seiner ersten Amtszeit das „Feld“ für seinen Vorgänger zu „räumen.“
Die Arbeit ist folgendermaßen gegliedert: Ein kurzer biografischer Abriss der Vita Wladimir Putins soll einen Einblick in seinen Werdegang geben um anschließend die Machtübergabe von Jelzin auf Putin zu skizzieren und eventuelle Parallelen zur diesjährigen Wahl zu ziehen. Die Bilanz der Ära Putin, welche den folgenden Teil der Arbeit darstellt, soll als Ausgangspunkt verstanden werden, um einerseits Erfolge zu konstatieren und andererseits Umstände aufzudecken, die der künftigen Politik entweder dienlich oder hinderlich sein könnten. Der abschließende Teil der Arbeit stellt Dimitrij Medwedew als kommenden russischen Präsidenten vor und prüft anhand verschiedener Indikatoren die Wahrscheinlichkeit des Eintretens der von Roland Götz angebotenen Szenarien.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitendes
- Biografisches zu Putin
- Der Übergang von Jelzin zu Putin
- Die Entlassung Stepaschins
- Der Rücktritt Jelzins
- Warum Putin?
- Wladimir Putin – eine Bilanz nach 8 Jahren
- Erfolge der Ära Putin
- Wirtschaftliche Erfolge
- Außenpolitische Ausrichtung unter Putin
- Russische Probleme – Drogen, HIV und eine sterbende Gesellschaft
- Dimitrij Medwedew - Putins handverlesener Thronfolger
- Die Vita Medwedews
- Medwedew als Präsidentschaftskandidat
- Die Zukunft Russlands – Rückschritt oder Fortentwicklung?
- Szenario „Restauration“
- Szenario „Fortentwicklung“
- Die Szenarien im Kontext der Präsidentschaftswahlen vom 2. März 2008
- Fortentwicklung aus der Perspektive Medwedews
- Fortentwicklung aus der Perspektive Putins
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht den Machtwechsel in Russland nach Wladimir Putins zweiter Amtszeit. Ziel ist es, zu analysieren, ob es sich bei der Machtübergabe an Dimitrij Medwedew um einen tatsächlichen Wandel in der russischen Politik handelt oder ob es sich eher um einen Scheinwechsel handelt, der Putin letztendlich wieder an die Macht führen soll. Die Arbeit analysiert die Erfolge der Ära Putin, die Herausforderungen für die zukünftige Politik und die Wahrscheinlichkeit der Realisierung verschiedener Szenarien für die zukünftige Entwicklung Russlands.
- Die Machtübergabe von Boris Jelzin an Wladimir Putin und die Parallelen zur Präsidentschaftswahl 2008
- Die Bilanz der Ära Putin: Erfolge und Herausforderungen
- Die Rolle von Dimitrij Medwedew als Putins Nachfolger und die Wahrscheinlichkeit einer "Restauration" oder einer "Fortentwicklung" in Russland
- Die Analyse von verschiedenen Szenarien für die zukünftige Entwicklung Russlands
- Die Bedeutung der Präsidentschaftswahlen 2008 für die zukünftige Entwicklung Russlands
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel gibt einen kurzen Überblick über die Biografie von Wladimir Putin und skizziert den Übergang von Jelzin zu Putin. Es werden auch die Gründe für die Entlassung von Sergej Stepaschin als Premierminister diskutiert.
Das zweite Kapitel analysiert die Erfolge und Herausforderungen der Ära Putin. Dabei werden sowohl die wirtschaftlichen Erfolge als auch die außenpolitische Ausrichtung unter Putin beleuchtet. Außerdem werden die Probleme Russlands in Bezug auf Drogen, HIV und die demografische Entwicklung behandelt.
Das dritte Kapitel stellt Dimitrij Medwedew als Putins handverlesenen Thronfolger vor. Es wird die Vita Medwedews skizziert und erörtert, inwiefern er als Präsidentschaftskandidat in Frage kommt.
Das vierte Kapitel befasst sich mit der Zukunft Russlands und diskutiert die Wahrscheinlichkeit eines Rückschritts oder einer Fortentwicklung des politischen Systems. Dabei werden zwei Szenarien vorgestellt: "Restauration" und "Fortentwicklung".
Das fünfte Kapitel analysiert die beiden Szenarien im Kontext der Präsidentschaftswahlen vom 2. März 2008. Es wird untersucht, wie die Fortentwicklung aus der Perspektive Medwedews und Putins aussehen könnte.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen politische Systemtransformation, Machtübergabe, Präsidentschaftswahl, Wirtschaftliche Erfolge, Außenpolitik, Drogenproblem, HIV, Demografie, "Restauration", "Fortentwicklung" und die Analyse von Szenarien für die zukünftige Entwicklung Russlands.
- Arbeit zitieren
- Christian Gräber (Autor:in), 2008, Russland von Putin zu Putin – Fortschritt oder Rückentwicklung des politischen Systems?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/91213