In dieser Arbeit wird zunächst das Selbstbild der Kanaken in "Kanak Sprak" auf Basis der Monologe analysiert. Anschließend wird untersucht, inwieweit sich die Gruppe der Kanaken aus dem Text zu einer traditionellen Diaspora zum Beispiel nach William Safran oder einem veränderten Diasporabegriff zuordnen lassen.
"Kanak Sprak" gehört neben "Abschaum" und "Koppstoff" zu Feridun Zaimoglus ersten Werken. Sie alle verbindet ein „quasi-dokumentarischer Ansatz“. Zaimoglu ging zunächst während der Gespräche mit den Kanaken wie ein Ethnologe vor und bearbeitete das entstandene Material danach als 'literarische Person'. Auch wenn Zaimoglu selbst in seinem Vorwort betont, dass es ihm darum ging, ein „authentisches Sprachbild“ zu schaffen und er sich selbst primär als Reporter und nicht als Autor sieht, ist "Kanak Sprak" demnach kein authentischer, sondern ein literarischer Text, in dem Zaimoglu die sprechenden Figuren literarisch gestaltet hat. Durch die geschickte Formulierung „Misstöne vom Rande der Gesellschaft“ entzieht sich Zaimoglu der Diskussion, ob die Texte dokumentarisch oder literarisch sind und lässt sie als Misstöne beides zugleich sein.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Charakterisierung des „Kanaken“
- Inwieweit zählt die Gruppe der Kanaken in „Kanak Sprak“ zu einer traditionellen Diaspora?
- Der traditionelle Diasporabegriff nach William Safran
- Veränderter Diasporabegriff
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert Feridun Zaimoglus „Kanak Sprak“, indem sie zunächst das Selbstbild der als „Kanaken“ bezeichneten Protagonisten untersucht. Im Anschluss wird die Einordnung dieser Gruppe in den traditionellen und veränderten Diasporabegriff diskutiert. Die Arbeit konzentriert sich auf die sprachliche und soziale Konstruktion der Identität der „Kanaken“ und deren Verhältnis zur deutschen Mehrheitsgesellschaft sowie zur türkischen Minderheit.
- Das Selbstbild der „Kanaken“ in „Kanak Sprak“
- Die Einordnung der „Kanaken“ in den traditionellen Diasporabegriff
- Die Einordnung der „Kanaken“ in einen veränderten Diasporabegriff
- Die sprachliche Konstruktion der Identität
- Das Verhältnis der „Kanaken“ zur deutschen Mehrheitsgesellschaft und zur türkischen Minderheit
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt „Kanak Sprak“ von Feridun Zaimoglu als literarischen Text vor, der zwar einen quasi-dokumentarischen Ansatz verfolgt, aber dennoch literarisch gestaltet ist. Sie erläutert Zaimoglus Herangehensweise, die sprachliche Ambivalenz des Begriffs „Kanake“ und den biographischen Hintergrund des Autors. Die Einleitung skizziert den Forschungsfokus der Arbeit: die Analyse des Selbstbildes der „Kanaken“ und deren Einordnung in den Diasporabegriff.
Charakterisierung des „Kanaken“: Dieses Kapitel charakterisiert die „Kanaken“ in „Kanak Sprak“ als soziale Unterschicht, die sich sowohl von der deutschen Mehrheitsgesellschaft als auch von der integrierten türkischen Minderheit abgegrenzt sieht. Es wird analysiert, wie die „Kanaken“ sich selbst wahrnehmen: Einerseits mit einem geringen Selbstwertgefühl, das sich in selbstabwertenden Äußerungen zeigt. Andererseits mit Stolz, Ehrgeiz und einer festen Moralvorstellung, die sich gegen die von ihnen abgelehnte Popkultur richtet. Die Beziehung zu den Eltern wird als überwiegend negativ beschrieben, geprägt von Enttäuschung und mangelnder Verständigung.
Inwieweit zählt die Gruppe der Kanaken in „Kanak Sprak“ zu einer traditionellen Diaspora?: Dieser Abschnitt untersucht die Anwendbarkeit des traditionellen Diasporabegriffs nach William Safran auf die Gruppe der „Kanaken“ in Zaimoglus Werk und beleuchtet die Grenzen dieses Ansatzes. Es wird analysiert, inwieweit die in „Kanak Sprak“ dargestellten Merkmale einer traditionellen Diaspora entsprechen und inwieweit sie davon abweichen. Der Fokus liegt auf dem Vergleich der dargestellten Situation mit Safrans Kriterien. Der Abschnitt wird schließlich in die Diskussion um einen veränderten Diasporabegriff münden.
Schlüsselwörter
Kanak Sprak, Feridun Zaimoglu, Diaspora, Identität, Migration, Selbstbild, deutsch-türkische Literatur, soziale Unterschicht, Integration, Identitätskonstruktion, sprachliche Hybridität.
Häufig gestellte Fragen zu Feridun Zaimoglus "Kanak Sprak"
Was ist der Inhalt dieser HTML-Datei?
Diese HTML-Datei bietet eine umfassende Vorschau auf eine wissenschaftliche Arbeit über Feridun Zaimoglus Roman "Kanak Sprak". Sie enthält ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und die Themenschwerpunkte der Arbeit, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und eine Liste der Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf der Analyse des Selbstbildes der im Roman beschriebenen "Kanaken" und deren Einordnung in den traditionellen und veränderten Diasporabegriff.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit analysiert das Selbstbild der als "Kanaken" bezeichneten Protagonisten in "Kanak Sprak". Sie untersucht, inwieweit diese Gruppe den traditionellen und veränderten Diasporabegriff erfüllt. Weitere Schwerpunkte sind die sprachliche und soziale Konstruktion der Identität der "Kanaken", ihr Verhältnis zur deutschen Mehrheitsgesellschaft und zur türkischen Minderheit, sowie die Beziehung zu ihren Eltern.
Wie wird der "Kanake" in der Arbeit charakterisiert?
Die "Kanaken" in "Kanak Sprak" werden als soziale Unterschicht dargestellt, die sich sowohl von der deutschen Mehrheitsgesellschaft als auch von der integrierten türkischen Minderheit abgrenzt. Sie zeigen ein ambivalentes Selbstbild: einerseits mit geringem Selbstwertgefühl und selbstabwertenden Äußerungen, andererseits mit Stolz, Ehrgeiz und einer festen Moralvorstellung, die sich gegen die abgelehnte Popkultur richtet. Die Beziehung zu den Eltern wird als überwiegend negativ beschrieben.
Wie wird der Diasporabegriff in der Arbeit angewendet?
Die Arbeit untersucht die Anwendbarkeit des traditionellen Diasporabegriffs nach William Safran auf die Gruppe der "Kanaken". Sie analysiert, inwieweit die im Roman dargestellten Merkmale einer traditionellen Diaspora entsprechen und inwieweit sie davon abweichen. Die Arbeit geht auch auf einen veränderten Diasporabegriff ein und diskutiert dessen Relevanz für die Analyse der "Kanaken"-Gruppe.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Kanak Sprak, Feridun Zaimoglu, Diaspora, Identität, Migration, Selbstbild, deutsch-türkische Literatur, soziale Unterschicht, Integration, Identitätskonstruktion, sprachliche Hybridität.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst die Kapitel: Einleitung, Charakterisierung des „Kanaken“, Inwieweit zählt die Gruppe der Kanaken in „Kanak Sprak“ zu einer traditionellen Diaspora? (inkl. Unterkapitel zum traditionellen und veränderten Diasporabegriff), und Fazit.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Zielsetzung der Arbeit ist die Analyse von Feridun Zaimoglus "Kanak Sprak" durch die Untersuchung des Selbstbildes der "Kanaken" und deren Einordnung in den traditionellen und veränderten Diasporabegriff. Die Arbeit konzentriert sich auf die sprachliche und soziale Konstruktion der Identität und das Verhältnis der "Kanaken" zur deutschen Mehrheitsgesellschaft und zur türkischen Minderheit.
- Quote paper
- Lena Hans (Author), 2020, "Kanak Sprak". Das Bild des 'Kanaken' bei Feridun Zaimoglus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/912342