Ziel dieser Arbeit ist es, das Potenzial des Romans „Drachenläufer“ für das interkulturelle Lernen zu untersuchen. Es soll herausgestellt werden, inwiefern die literaturästhetischen Mittel einen Beitrag zum interkulturellen Lernen leisten. Darüber hinaus reagiert die Arbeit darauf, dass bisher keine expliziten Erörterungen zum Einsatz des Romans „Drachenläufer“ vorliegen. Zwar wurde von Marlies Koenen ein Leseportfolio für den Unterricht herausgegeben. Allerdings fehlen didaktische Überlegungen im Hinblick auf die Bedeutung des Romans für das interkulturelle-literarische Lernen.
Von diesem Interesse ausgehend gestaltet sich der Aufbau der Arbeit wie folgt: Um die Relevanz des interkulturellen Lernens aufzuzeigen, wird zunächst die Geschichte der deutschen Migrationsgesellschaft umrissen. Anschließend wird die bildungspolitische Entwicklung im Umgang mit der gesellschaftlichen Heterogenität und der daraus resultierenden Mehrsprachigkeit aufgezeigt.
Ausgehend von literaturwissenschaftlichen Fragestellungen über die Interkulturalität und Transkulturalität wird die Bedeutung der interkulturellen Literatur erläutert. Weiterführend liegt der Fokus auf literaturdidaktischen Fragestellungen. Zunächst werden die grundlegenden Ziele der interkulturellen Literaturdidaktik skizziert. Darauf aufbauend wird die Diskussion der Phasenmodelle des interkulturellen Lernens aufgezeigt. Abschließend werden die theoretischen Überlegungen der Literaturwissenschaft und Literaturdidaktik auf den Roman „Drachenläufer“ angewandt. Der Schwerpunkt der literaturwissenschaftlichen Analyse liegt auf ausgewählten literaturdidaktischen Gestaltungsmitteln im Hinblick auf die Interkulturalität. Aus literaturdidaktischer Perspektive wird die exemplarische Bedeutung des Romans und seine inhaltlich-pädagogische und fachlich-literarische Relevanz untersucht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gesellschaftliche und Bildungspolitische Entwicklungen
- Historischer Exkurs - Geschichte der Migrationsgesellschaft
- Mehrsprachigkeit im Kontext von Migration
- Interkulturalität im Bildungsplan
- Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 25.10.1996 in der Fassung vom 05.12.2013
- Kompetenzbereiche des Deutschunterrichts
- Zur Theorie literarisch-interkulturellen Lernens
- Interkulturalität und Transkulturalität
- Interkulturelle Literatur
- Grundlagen interkultureller Literaturdidaktik
- Ziele interkultureller Literaturdidaktik
- Phasenmodelle interkulturellen Lernens
- Zum interkulturellen Wirkungspotenzial des Jugendromans „Drachenläufer“ von Khaled Hosseini
- Interkulturell relevante autobiografische Einflussfaktoren
- Die Art und Weise interkulturellen Erzählens
- Zur interkulturellen Funktion ausgewählter Figuren
- Amir „die gesellschaftlich akzeptierte Hälfte“
- Hassan ganz „ohne Privilegien und Ansehen“
- Baba- ein Leben zwischen Traditionen und Wünschen
- Zeit- und Raumgestaltung
- Sprachgestaltung
- Zum interkulturellen Wirkungspotenzial des Jugendromans im Hinblick auf potenzielle Leserinnen und Leser
- Literarisch-interkulturelle Bildung durch „Drachenläufer“
- Exemplarische Bedeutung und potenzielle Erfahrungsbezüge
- Inhaltlich-pädagogische und fachlich-literarische Relevanz
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende wissenschaftliche Arbeit untersucht das Potenzial des Romans „Drachenläufer“ für das interkulturelle Lernen. Ziel ist es, zu analysieren, inwiefern die literaturästhetischen Mittel einen Beitrag zum interkulturellen Lernen leisten. Besonderer Fokus liegt dabei auf der Frage, wie der Roman die Lernenden für die Begegnung mit anderen Kulturen sensibilisieren kann.
- Entwicklungen der Migrationsgesellschaft in Deutschland
- Bildungspolitische Konzepte zum interkulturellen Lernen
- Theorie des literarisch-interkulturellen Lernens
- Analyse des Romans „Drachenläufer“ im Hinblick auf seine interkulturellen Aspekte
- Didaktische Potenziale des Romans für den Deutschunterricht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Relevanz des interkulturellen Lernens in der heutigen Gesellschaft beleuchtet und die Forschungsfrage der Arbeit formuliert.
Kapitel 2 widmet sich den gesellschaftlichen und bildungspolitischen Entwicklungen im Umgang mit der Migrationsgesellschaft. Es wird die Geschichte der Migrationsgesellschaft in Deutschland beleuchtet und die Bedeutung von Mehrsprachigkeit im Kontext von Migration aufgezeigt. Darüber hinaus wird der aktuelle Bildungsplan im Hinblick auf die Integration interkultureller Kompetenzen analysiert.
Kapitel 3 beschäftigt sich mit der Theorie des literarisch-interkulturellen Lernens. Es werden die Begriffe Interkulturalität und Transkulturalität erläutert und die Bedeutung der interkulturellen Literatur für den Unterricht hervorgehoben. Darüber hinaus werden die Ziele und Phasenmodelle der interkulturellen Literaturdidaktik vorgestellt.
Kapitel 4 analysiert das interkulturelle Wirkungspotenzial des Romans „Drachenläufer“. Es werden die interkulturell relevanten autobiografischen Einflussfaktoren des Autors, Khaled Hosseini, sowie die Art und Weise seines interkulturellen Erzählens untersucht. Darüber hinaus wird die interkulturelle Funktion ausgewählter Figuren, wie Amir, Hassan und Baba, beleuchtet. Die Analyse umfasst auch die Zeit- und Raumgestaltung sowie die Sprachgestaltung des Romans.
Kapitel 5 diskutiert die exemplarische Bedeutung des Romans für den Deutschunterricht. Es wird untersucht, welche Erfahrungsbezüge Schülerinnen und Schüler mit dem Roman herstellen können und welche inhaltlich-pädagogischen und fachlich-literarischen Relevanzen der Roman für den Unterricht bietet.
Ein abschließendes Fazit fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und zeigt die Relevanz des Romans „Drachenläufer“ für das interkulturelle Lernen auf.
Schlüsselwörter
Interkulturelles Lernen, Migrationsgesellschaft, Mehrsprachigkeit, Interkulturalität, Transkulturalität, interkulturelle Literatur, Literaturdidaktik, „Drachenläufer“, Khaled Hosseini, Jugendroman, literarische Mittel, Deutschunterricht.
- Arbeit zitieren
- Hatice Karaca (Autor:in), 2020, Interkulturelles Lernen mit Khaled Hosseinis "Drachenläufer". Potenziale der literaturästhetischen Mittel im Roman, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/912657