Das Aufwärmprogramm 11+ der Fédération Internationale de Football Association (FIFA) ist im Jahr 2006 aus einer Kooperation der Santa Monica Sports Medicine Foundation (SMSMF) und dem Sporttrauma- und Forschungszentrum in Oslo (OSTRC) als ein vollständiges Aufwärmprogramm für Amateurfußballer entwickelt worden, mit dessen Anwendung die Fußballer Verletzungen vorbeugen.
Die Studienlage zu diesem Aufwärmprogramm erweist sich als umfassend. In den vergangenen Jahren haben umfangreiche randomisierte Kontrollstudien die Befunde der Herausgeber bestätigt: Das Aufwärmprogramm verhindert deutlich kontaktlose Verletzungen im Fußball. Seitdem die FIFA das 11+-Programm eingeführt hat, sind Forschungsstudien in Europa, Nordamerika, Afrika und Asien durchgeführt worden. Um eine weitere Verbreitung des Programms voranzutreiben, verfolgen FIFA und FIFA Medical Assessment and Research Centre (F-MARC) weltweit das strategische Ziel, Verletzungen im Fußball zu verhindern und die Sportart Fußball „als gesundheitsfördernde Freizeitaktivität“ zu etablieren.
Nun soll die Theorie der Fußballspezifik und der Verletzungsminderung von 11+ in der Praxis mit einer sechswöchigen empirischen Studie untersucht werden. Unter Berücksichtigung der häufigsten Verletzungen im Fußball und des subjektiven Eindrucks, dass die Seniorenmannschaften eines Amateurvereins besonders häufig von dieser Verletzung betroffen sind, wird deshalb die Wirksamkeit des Aufwärmprogramms in Bezug auf muskuläre Probleme der Oberschenkelrückseite betrachtet.
Die Fragestellung der Untersuchung lautet demnach: Kann das Aufwärmprogramm 11+ die Verletzungshäufigkeit durch muskulären Probleme der Oberschenkelrückseite minimieren? Des Weiteren wird ermittelt, ob die Verletzungsdauer bei einer derartigen Verletzung durch die präventive Wirkung des Aufwärmprogramms verkürzt werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- Sportartanalyse und Anforderungsprofil der Sportart Fußball
- Anforderungen an die Ausdauer
- Anforderungen an die Kraft
- Anforderungen an die Koordination
- Weitere Anforderungen
- Häufige Verletzungen im Fußballsport und deren Ursachen
- Klassifizierungen von Verletzungen
- Ursachen für Verletzungen
- Verletzungsgefahren im Training und Spiel
- Verletzungseinflüsse speziell im Fußball
- Darstellung des Aufwärmprogramms 11+ der FIFA
- Analyse zur Fußballspezifik des Aufwärmprogramms 11+
- Empirische Durchführung eines sechswöchigen Aufwärmprogramms
- Auswertung und Fazit der empirischen Durchführung
- Verletzungsanzahl
- Verletzungshäufigkeit pro Trainingseinheit
- Verletzungsdauer in verpassten Trainingseinheiten
- Prozentuale Betrachtung von Verletzungsrate und Verletzungsdauer
- Verletzungen pro 100 Stunden Aktivität
- Fazit
- Rückschlüsse der empirischen Untersuchung auf 11+
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit beschäftigt sich mit der Wirksamkeit des Aufwärmprogramms 11+ im unterklassigen Amateurfußball, insbesondere im Hinblick auf muskuläre Probleme der Oberschenkelrückseite. Ziel der empirischen Studie ist es, die Effektivität von 11+ im Vergleich zu einer Kontrollgruppe zu untersuchen, um die Prävention von Verletzungen in dieser Spielerpopulation zu optimieren.
- Analyse der Anforderungen im Fußballsport und der damit verbundenen Verletzungsrisiken
- Darstellung des Aufwärmprogramms 11+ und seiner spezifischen Elemente
- Empirische Untersuchung der Wirksamkeit von 11+ auf die Verletzungsrate und -dauer im Amateurfußball
- Auswertung der Ergebnisse und Ableitung von Rückschlüssen auf die Anwendung von 11+ in der Praxis
- Relevanz des 11+ Programms für die Prävention von muskulären Problemen der Oberschenkelrückseite
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Analyse der Sportart Fußball und der spezifischen Anforderungen an die Athleten, die zu Verletzungen führen können. Anschließend wird das Aufwärmprogramm 11+ im Detail vorgestellt und seine Fußballspezifik erläutert. Im empirischen Teil der Arbeit wird die Durchführung eines sechswöchigen Aufwärmprogramms mit 11+ in einer Amateurfußballmannschaft beschrieben. Die Ergebnisse der Studie werden anschließend detailliert ausgewertet, wobei die Verletzungsanzahl, -häufigkeit und -dauer in der Interventionsgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe analysiert werden. Die Ergebnisse der Studie dienen als Grundlage für die Schlussfolgerungen und Empfehlungen zur Anwendung von 11+ im unterklassigen Amateurfußball.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf Themen wie Verletzungsprävention, Aufwärmprogramm, 11+, Amateurfußball, muskuläre Probleme, Oberschenkelrückseite, empirische Studie, Interventionsgruppe, Kontrollgruppe, Verletzungsrate, Verletzungsdauer.
- Quote paper
- Tobias Schlattmann (Author), 2018, Die Wirksamkeit des Aufwärmprogramms 11+ im unterklassigen Amateurfußball. Kann es die Verletzungshäufigkeit durch muskuläre Probleme der Oberschenkelrückseite minimieren?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/913262