Im Folgenden soll versucht werden, Kants Darstellung der 'Deduktion der reinen ästhetischen Urteile' zusammengefasst und daraufhin auf Tauglichkeit seiner Anwendung auf die aktuelle Bewusstseins- und Qualia-Debatte überprüft zu werden. Die entsprechenden Textstellen finden sich bei Kant in der Kritik der Urteilskraft (im Folgenden KdU) unter den §§ 30-38. Zunächst soll Kants Gedankengang strukturiert und relevante Aspekte derart in diese Betrachtung transportiert werden, dass ihr Inhalt zumindest begrifflich auf Bereiche der Geist-Körper-Diskussion angewandt werden kann. Sicherlich ließen sich weitere Implikationen aus anderen Paragraphen – insbesondere aber der Kritik der ästhetischen Urteilskraft – herausarbeiten, doch soll sich diese Arbeit auf die genannten §§ 30-38 beschränken, um in Anbetracht der vielen möglicher Anknüpfungspunkte nicht den Blick für das Detail zu verlieren.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Zusammenfassung der Deduktion der reinen ästhetischen Urteile
- § 30: Der Hintergrund
- § 31: Die Zweckmäßigkeit der Vorstellung
- § 32: Pseudoobjektivität
- § 33: Souveränität
- § 34: Kein objektives Prinzip des Geschmacks
- § 35: Die Einbildungskraft als subjektives Prinzip des Geschmacks
- § 36: Das Apriori synthetischer Urteile
- § 37: Der Inhalt von Geschmacksurteilen
- § 38: Die Deduktion von Geschmacksurteilen
- 3. Die Herleitung ästhetischer Urteile heute
- Pseudoobjektivität: Die Erklärungslücke
- Souveränität: Unmittelbarkeit und Unvermittelbarkeit
- Die Deduktion: Freiheit und Gesetzmäßigkeit
- 4. Kommentar
- 5. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Anwendbarkeit von Kants Deduktion der reinen ästhetischen Urteile auf die moderne Philosophie des Geistes, insbesondere die Bewusstseins- und Qualia-Debatte. Sie analysiert Kants Argumentation in der Kritik der Urteilskraft (§§ 30-38) und prüft die Übertragbarkeit seiner Konzepte auf aktuelle Debatten.
- Zusammenfassung und Interpretation von Kants Deduktion der reinen ästhetischen Urteile.
- Untersuchung des Unterschieds zwischen Schönem und Erhabenem bei Kant.
- Analyse der Rolle der Zweckmäßigkeit der Vorstellung in ästhetischen Urteilen.
- Anwendung von Kants Konzepten auf die aktuelle Philosophie des Geistes.
- Auslegung möglicher Widersprüche zwischen Kants Philosophie und modernen Ansätzen.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt das Ziel der Arbeit: die Anwendung von Kants Deduktion der reinen ästhetischen Urteile auf die aktuelle Debatte um Bewusstsein und Qualia. Sie skizziert die Vorgehensweise, die eine systematische Zusammenfassung von Kants Argumentation in der Kritik der Urteilskraft (§§ 30-38) beinhaltet, gefolgt von einer kritischen Prüfung der Übertragbarkeit auf moderne philosophische Positionen. Besonderes Augenmerk liegt auf der Vermeidung einer willkürlichen Anpassung von Kants Text an moderne Fragestellungen und der Berücksichtigung des Gesamtkontexts seiner Argumentation sowie relevanter Sekundärliteratur.
2. Zusammenfassung der Deduktion der reinen ästhetischen Urteile: Dieses Kapitel bietet eine detaillierte Zusammenfassung von Kants Deduktion der reinen ästhetischen Urteile in der Kritik der Urteilskraft (§§ 30-38). Es beginnt mit einer Klärung des Unterschieds zwischen dem Schönen und dem Erhabenen, wobei hervorgehoben wird, dass ästhetische Urteile primär auf dem Schönen basieren, da dieses im Gegensatz zum Erhabenen objektive Eigenschaften besitzt, die unabhängig vom Subjekt sind. Die folgenden Paragraphen werden dann im Detail erläutert, wobei die Rolle der Zweckmäßigkeit der Vorstellung für die Legitimation ästhetischer Urteile im Mittelpunkt steht. Es wird analysiert, wie Kant die Subjektivität und Objektivität in ästhetischen Urteilen verbindet und wie diese mit dem Konzept der Einbildungskraft zusammenhängt.
3. Die Herleitung ästhetischer Urteile heute: Dieses Kapitel wendet die im vorherigen Kapitel dargestellte kantianische Theorie auf aktuelle Debatten in der Philosophie des Geistes an. Es diskutiert die Übertragbarkeit von Konzepten wie "Pseudoobjektivität", "Souveränität" und der "Deduktion" auf Fragen des Bewusstseins und der Qualia. Die Kapitel untersuchen, wie die kantianische Perspektive auf ästhetische Urteile zur Klärung aktueller philosophischen Probleme beitragen kann und welche Herausforderungen sich dabei ergeben. Der Fokus liegt auf der Analyse möglicher Übereinstimmungen und Diskrepanzen zwischen Kants Position und modernen Ansätzen.
Schlüsselwörter
Kant, Ästhetik, Urteilskraft, Deduktion, reines ästhetisches Urteil, Schönes, Erhabenes, Zweckmäßigkeit der Vorstellung, Philosophie des Geistes, Bewusstsein, Qualia, Subjektivität, Objektivität, Einbildungskraft, Gemeinsinn.
Häufig gestellte Fragen zu: Kant's Deduktion der reinen ästhetischen Urteile und ihre Anwendung auf die moderne Philosophie des Geistes
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht, inwieweit Kants Deduktion der reinen ästhetischen Urteile auf die moderne Philosophie des Geistes, insbesondere die Bewusstseins- und Qualia-Debatte, anwendbar ist. Sie analysiert Kants Argumentation in der Kritik der Urteilskraft (§§ 30-38) und prüft die Übertragbarkeit seiner Konzepte auf aktuelle Debatten.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit umfasst eine detaillierte Zusammenfassung und Interpretation von Kants Deduktion der reinen ästhetischen Urteile, inklusive einer Analyse des Unterschieds zwischen Schönem und Erhabenem und der Rolle der Zweckmäßigkeit der Vorstellung. Sie wendet Kants Konzepte auf aktuelle Fragen der Philosophie des Geistes an und untersucht mögliche Übereinstimmungen und Diskrepanzen zwischen Kants Position und modernen Ansätzen. Der Fokus liegt auf der kritischen Prüfung der Übertragbarkeit von Kants Theorie auf die heutige Zeit, unter Vermeidung einer willkürlichen Anpassung an moderne Fragestellungen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Zusammenfassung der Deduktion der reinen ästhetischen Urteile (mit detaillierter Erläuterung der Paragraphen 30-38 der Kritik der Urteilskraft), Die Herleitung ästhetischer Urteile heute (Anwendung auf aktuelle Debatten in der Philosophie des Geistes), Kommentar und Literaturverzeichnis. Jedes Kapitel hat spezifische Schwerpunkte, die sich auf die Analyse von Kants Theorie und deren Relevanz für moderne philosophische Probleme konzentrieren.
Wie wird Kants Theorie in der Arbeit dargestellt?
Die Arbeit bietet eine systematische Zusammenfassung von Kants Argumentation in der Kritik der Urteilskraft (§§ 30-38). Sie erläutert detailliert Kants Konzepte wie Pseudoobjektivität, Souveränität und die Deduktion ästhetischer Urteile. Besonderes Augenmerk liegt auf der Rolle der Zweckmäßigkeit der Vorstellung und der Verbindung von Subjektivität und Objektivität in ästhetischen Urteilen.
Wie wird Kants Theorie auf die moderne Philosophie des Geistes angewendet?
Das dritte Kapitel wendet die kantianische Theorie auf aktuelle Debatten in der Philosophie des Geistes an. Es diskutiert die Übertragbarkeit von Konzepten wie "Pseudoobjektivität", "Souveränität" und der "Deduktion" auf Fragen des Bewusstseins und der Qualia. Es untersucht, wie Kants Perspektive zur Klärung aktueller Probleme beitragen kann und welche Herausforderungen sich dabei ergeben.
Welche Schlüsselbegriffe sind zentral für die Arbeit?
Zentrale Schlüsselbegriffe sind: Kant, Ästhetik, Urteilskraft, Deduktion, reines ästhetisches Urteil, Schönes, Erhabenes, Zweckmäßigkeit der Vorstellung, Philosophie des Geistes, Bewusstsein, Qualia, Subjektivität, Objektivität, Einbildungskraft und Gemeinsinn.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Anwendbarkeit von Kants Deduktion der reinen ästhetischen Urteile auf die aktuelle Debatte um Bewusstsein und Qualia zu untersuchen. Sie will Kants Argumentation systematisch darstellen und kritisch prüfen, ob und wie seine Konzepte auf moderne philosophische Positionen übertragen werden können.
- Quote paper
- Mark Wernsdorfer (Author), 2008, Ein Versuch der Anwendung von Kants Deduktion der reinen ästhetischen Urteile auf die moderne Philosophie des Geistes, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/91453