Ziel der Arbeit ist es zu zeigen, wie Parei mit Hilfe von Metaphern und Symbolik bestimmte politische und historische Zusammenhänge darstellt, um sie politisch und moralisch zu bewerten. Dazu gehören die gesellschaftlichen Zustände der Bundesrepublik Deutschland in den 70er Jahren, die Vernichtungspolitik des Dritten Reiches und der politische Widerstand gegen das Erbe dieses Staates. Auch die Darstellung von der Schwierigkeit des Erinnerns und Gedenkens traumatischer Ereignisse im Roman und die Folgen dieses Erinnerungsverlusts für die nachkommende Generation werden untersucht. Ferner geht es darum, auf Erklärungsmuster einiger der genannten Phänomene einzugehen, die im Text angedeutet werden.
2003 wurde Inka Parei für das Eröffnungskapitel ihres zweiten Romans "Was Dunkelheit war" der Ingeborg-Bachmann-Preis verliehen. Der alte Mann, Protagonist des Romans, hat kurz vor seinem Tod von einem Unbekannten ein Haus geerbt, in das er einzieht. Mit viel Einfühlungsvermögen erzählt Parei von der letzten Nacht vor seinem morgendlichen Tod in diesem Haus. Seine sinnlichen Empfindungen und Gedankengänge werden fragmentarisch dargestellt. Er lässt noch einmal sein Leben vor seinem inneren Auge vorüberziehen. Die Erwähnung des Urals und Bilder von Birkenwäldern mit Streifschüssen lassen erahnen, dass es insbesondere seine Zeit als Wehrmachtssoldat bei dem Überfall auf die Sowjetunion ist, an die er sich erinnert. Gleichzeitig versucht er verzweifelt, seine Gegenwart im Herbst 1977 der Bundesreplik Deutschland zu verstehen, als Bombenanschläge, Entführungen und Erschießungskommandos der Roten Armee Fraktion die Bürger in Angst und Schrecken versetzen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I.1 Das Haus
- I.2 Das Haus als Hölle
- I.3 Die Bewohner
- I.4 Die Reise
- I.4.1 Die Stadt Dis
- I.4.2 Der Innerste Kreis
- II. Der Fremde
- II.1 Der Fremde als Opfer von Kriegsverbrechen
- II.2 Der Fremde als Terrorist
- II.3 Der Fremde als Frau
- II.4 Der Fremde als Symbol
- III. Die Erinnerung
- IV. Die persönliche Verantwortung
- Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel der Arbeit ist es zu zeigen, wie Parei mit Hilfe von Metaphern und Symbolik bestimmte politische und historische Zusammenhänge darstellt, um sie politisch und moralisch zu bewerten.
- Die gesellschaftlichen Zustände der Bundesrepublik Deutschland in den 70er Jahren
- Die Vernichtungspolitik des Dritten Reiches
- Der politische Widerstand gegen das Erbe dieses Staates
- Die Darstellung von der Schwierigkeit des Erinnerns und Gedenkens traumatischer Ereignisse im Roman
- Die Folgen dieses Erinnerungsverlusts für die nachkommende Generation
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel untersucht, wie Parei mit Hilfe der Metapher des Hauses die ethischen und politischen Aspekte des Erinnerns veranschaulicht. Das zweite Kapitel konzentriert sich auf die politische Bedeutung der religiösen Motive zur Beschreibung der Figur des Fremden. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit den physischen Gründen für die metaphorisch dargestellten Erinnerungsmuster und ihre gesellschaftlichen Folgen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Erinnern, Gedenken, Trauma, Schuld, Verantwortung, Metapher, Symbolik, Nationalsozialismus, Bundesrepublik Deutschland, Rote Armee Fraktion, Kriegsverbrechen, Terrorismus und 1968er Bewegung.
- Quote paper
- Kirsten Altenau (Author), 2016, Persönliche und kollektive Erinnerung in Metapher und Symbolik in Inka Pareis "Was Dunkelheit war", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/916381