Diese Bachelorarbeit beschäftigt sich mit der Repräsentationsfähigkeit des deutschen Parteiensystems im Längsschnitt auf der Basis einer vergleichenden Analyse von Repräsentationsindikatoren. Dabei wird auf die theoretische Einbettung, die Konzeptionalisierung der Repräsentationsindikatoren und die Entwicklung und Herausforderung des deutschen Parteiensystems eingegangen.
Das Forschungsinteresse entstand durch den Wahlerfolg der Alternative für Deutschland (AfD), welche im Jahre 2017 drittstärkste Kraft im deutschen Bundesparlament wurde. Den Wahlerfolg einer mittlerweile eindeutig klassifizierbaren rechtspopulistischen Partei, wird als Herausforderung für die Demokratie Deutschlands gesehen. In der Literatur ist das Aufkommen der AfD des Öfteren aufgrund einer "Repräsentationslücke" beschrieben. Diese Erscheinung weckte mein Interesse.
Während der Recherche haben sich weitere Faktoren der deutschen Demokratie offenbart, die schon seit langem das Parteiensystem herausfordern. Beispielsweise wird ein Rückgang der Volksparteien verzeichnet, eine allgemein sinkende Wahlbeteiligung und eine sinkende Parteienidentifikation, etc. die in ihrer Summe eine sinkende Repräsentationskraft von Parteien zum Ausdruck bringen können. Einige Autoren, wie zum Beispiel Frank Decker (2016) sprechen sogar von einer "Krise der Demokratie".
Es entwickelte sich das Interesse, die repräsentative Demokratie genauer zu untersuchen. Der Fokus soll dabei nicht auf einer politischen Partei beschränkt sein. Stattdessen soll das Parteiensystem in seiner Gesamtheit analysiert werden. Um Aufschluss darüber zu entwickeln, seit wann Repräsentationslücken im deutschen Parteiensystem bestehen, wird eine Längsschnittuntersuchung vollzogen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Einbettung
- Parteien und Parteiensysteme
- Kernbestandteile repräsentativer Demokratien
- Krisen und Herausforderungen
- Konzeptionalisierung der Repräsentationsindikatoren
- Wahlbeteiligung
- Cleavage-Modell
- Entwicklung und Herausforderung des deutschen Parteiensystems
- 1953 bis 1976
- 1976 bis 1998
- 1998 bis 2005
- 2005 bis 2017
- Resümee und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Repräsentationsfähigkeit des deutschen Parteiensystems im Längsschnitt, indem sie verschiedene Repräsentationsindikatoren analysiert. Ziel ist es, die Entwicklung des Parteiensystems und die Herausforderungen für die Repräsentationskraft im Laufe der Zeit zu beleuchten.
- Entwicklung des deutschen Parteiensystems in verschiedenen Phasen
- Analyse der Repräsentationsindikatoren, insbesondere der Wahlbeteiligung
- Bedeutung des Cleavage-Modells für die Analyse des Parteiensystems
- Herausforderungen für die Repräsentationsfähigkeit des deutschen Parteiensystems
- Krise der Demokratie und die Rolle des Parteiensystems
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und den Hintergrund der Arbeit dar. Sie erläutert das Interesse an der Untersuchung der Repräsentationsfähigkeit des deutschen Parteiensystems im Kontext des Aufstiegs der AfD und der Entwicklung der deutschen Demokratie. Kapitel 2 legt den theoretischen Rahmen für die Untersuchung fest. Es werden politische Parteien, die Kernbestandteile repräsentativer Demokratien und die Herausforderungen und Krisen für die Demokratie beleuchtet. Kapitel 3 präsentiert die Konzeptionalisierung der Repräsentationsindikatoren, insbesondere der Wahlbeteiligung und des Cleavage-Modells. In Kapitel 4 werden die Entwicklungsphasen des deutschen Parteiensystems von 1953 bis 2017 anhand der gewählten Repräsentationsindikatoren analysiert. Das Resümee und der Ausblick schließen die Arbeit ab.
Schlüsselwörter
Repräsentation, Parteiensystem, Wahlbeteiligung, Cleavage-Modell, Demokratie, Krise, Deutschland, AfD, Rechtspopulismus, Längsschnitt, Vergleichende Analyse, Volksparteien, Parteienidentifikation.
- Citation du texte
- Isabel Irene Wolframm (Auteur), 2020, Repräsentationsfähigkeit des deutschen Parteiensystems im Längsschnitt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/916964