Politische Propaganda im Alten Orient am Beispiel des Felsreliefs von Bīsutūn


Pre-University Paper, 2019

23 Pages, Grade: 15 Punkte


Excerpt


Inhaltsverzeichnis

1. Vorstellung des Untersuchungsgegenstands

2. Der historische Hintergrund

3. Die Quellenlage

4. Das Monument Dareios’ I. von BTsutön
4.1 Die örtliche Lage des Monuments
4.2 Der Aufbau des Monuments und seine Entstehung
4.3 Die altpersische Inschrift

5. Die Verbreitungswege

6. Die Interpretation des Tatenberichts und des Bildreliefs

7. Politische Propaganda

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1 Bisutun-Felsen mit Dareios-Relief (Foto L. Trümpelmann aus Pracht und Prunk der Großkönige - Das Persische Weltreich. Herausgegeben vom Historischen Museum der Pfalz Speyer, 2006, S. 62)

Abb. 2 Dareios-Relief mit Beischriften (Zeichnung nach Leonard W. King & Reginald C. Thompson, The Sculptures and Inscription of Darius the Great on the Rock of Behistun in Persia, London 1907, Plate XIII)

Abb. 3 BisutUn-Relief (Foto Farzad Menati, abgerufen am 30.08.2020 https://newsmedia.tasnimnews.com/Tasnim/Uploaded/Image/ 1395/01/11/139501111600136567428744.jpg

Abb. 4 Relief und Inschriften (Zeichnung nach Leonard W. King & Reginald C. Thompson, a.a.O., Plate VI)

Abb. 5 Das Persische Großreich und seine Völker (nach Heidemarie Koch, Es kündet Dareios der König... Vom Leben im persischen Großreich, Mainz, 1994, Abb. 2)

1. Vorstellung des Untersuchungsgegenstands

„Deswegen stand Ahura Mazda mir bei, sowie die anderen Götter, die da sind, weil ich nicht treulos war, kein Lügenknecht, kein Gewalttäter, weder ich noch meine Sippe. Nach Gerechtigkeit bin ich verfahren. Weder einem Schwachen noch einem Mächtigen habe ich Gewalt angetan.“1

Mit diesen eindrucksvollen Worten wendet sich der Achaimenidenkönig Dareios I. (522-486 v. Chr.) in seiner BTsutön-Inschrift, einem der bedeutendsten Schriftzeugnisse des antiken Persiens2, an seine Zeitgenossen und die Nachwelt. In einem aufwendig gestalteten bildlichen und schriftlichen Felsrelief legt er Zeugnis ab von seinen politischen und religiösen Überzeugungen und berichtet über seine königliche Abstammung, die Umstände seiner Thronbesteigung und die Ereignisse seiner ersten Regierungsjahre. Immer wieder betont er dabei die Wahrheit seiner Darstellung und fordert die Betrachter auf, diese zu glauben und im Land zu verbreiten. So heißt es z. B. in den Paragrafen 56, 57 und 60 der Inschrift:3

„Du, der Du nachmals diese Inschrift: liest, glaube das, was von mir getan worden ist, halte es nicht für eine Lüge. “

„Bei Ahura Mazda schwöre ich, dass dies wahr, nicht erlogen ist, was ich in einem einzigen Jahre getan habe. “

„Glaube Du also jetzt, was von mir getan worden ist! Tue es so dem Volke kund, verheimliche es nicht!

Die wiederholten Wahrheitsbekundungen des Königs und verschiedene Unstimmigkeiten in seiner Schilderung haben jedoch schon in der Antike4 Zweifel an seiner Wahrheitsliebe und der historischen Zuverlässigkeit seiner Darstellung aufkommen lassen. Auch in der modernen Geschichtswissenschaft werden die propagandistischen Züge der Inschrift hervorgehoben und die Glaubwürdigkeit einzelner Passagen, teilweise aber auch des ganzen Tatenberichts in Frage gestellt5.

Aufgabe dieser Untersuchung ist es, die von Dareios hinterlassene Inschrift zu beschreiben, ihre inhaltlichen Aussagen und die mit ihnen verfolgten Ziele zu analysieren und zu untersuchen, ob es sich bei ihr um eine frühe Form politischer Propaganda handelt.

2. Der historische Hintergrund

Um die Inschrift am Felsen von BJsutün als Quelle analysieren und beurteilen zu können, muss sie zunächst in den historischen Zusammenhang eingeordnet werden. Hierzu ist ein kurzer Überblick über die Entstehung und Entwicklung des antiken Perserreichs und seiner Königsdynastie erforderlich.

Gründer des Perserreichs war der aus der Provinz Anschan stammende König Ky- ros II., der später den Beinamen „der Große“ erhielt. Nach seiner Thronbesteigung im Jahr 559 v. Chr. gelang es ihm in weniger als 30 Jahren, zunächst seinen Oberherrn, den Mederkönig Astyages, zu besiegen und anschließend das in der heutigen Türkei gelegene Lyderreich sowie das neubabylonische Reich zu unterwerfen. Beim Tod von Kyros im Jahr 530 v. Chr. herrschte dieser über ein Weltreich von bis dahin nicht gekannter Größe, das sich vom heutigen Afghanistan bis an die türkische Ägäisküste erstreckte. Kyros selbst führte seine Abstammung im sog. Kyros-Zylinder6 auf einen König Teispes zurück. Einen König namens „Achaimenes“ erwähnt er dort nicht, weshalb ihn die moderne Geschichtswissenschaft als „Teispiden“ bezeichnet und von der nachfolgenden Dynastie der „Achaimeniden“ abgrenzt.7

Nachfolger von Kyros II. war dessen ältester Sohn Kambyses II. (530-522 v. Chr.). Diesem gelang im Jahr 525 v. Chr. die Eroberung Ägyptens. Vor seinem Feldzug soll Kambyses, so wird in § 10 der BTsutün-Inschrift8 9 berichtet, seinen jüngeren Bruder Bardiya (griechisch: Smerdis) getötet haben. Diese Tat wird auch von Herodof und Ktesias10 überliefert, die den Mord allerdings in die Zeit datieren, in der sich Kambyses in Ägypten aufhielt. Kambyses wurde wegen der in seinem Reich ausgebrochenen Aufstände nach Persien zurückgerufen. Er starb auf der Heimreise in der syrischen Stadt Ekbatana.11

Der Tod des Kambyses leitete eine tiefe Krise des Imperiums ein, in deren Verlauf es zu zahlreichen Aufständen kam. Diese Krise wurde von Dareios I. überwunden, der im Jahr 522 v. Chr. den Thron bestieg. Dareios I. gelang es, das Reich durch umfassende Strukturreformen (Aufbau der sog. „Satrapenverwaltung“, Einführung eines stabilen Münzwesens, Ausbau eines leistungsfähigen Straßensystems) innenpolitisch zu stabilisieren. Nach außen setzte er die Expansionspolitik seiner Vorgänger fort. Unter ihm erlangte das Reich seine größte Ausdehnung.12 Dareios I. gilt neben dem Reichsgründer Kyros II. als bedeutendster Perserkönig. Allerdings liegt über der Art und Weise seiner Machtübernahme und der Frage der Legitimität seiner Herrschaft ein bis heute kaum zu durchdringender Schleier, der in der Geschichtswissenschaft zu zahlreichen Kontroversen geführt hat.13

Die Forschungskontroverse zu den Ereignissen des Jahres 522 v. Chr. lässt sich wie folgt zusammenfassen14:

Eine früher weit verbreitete Auffassung ging relativ kritiklos davon aus, dass Dareios’ Tatenbericht die Ereignisse nach dem Tod von Kambyses II. im Wesentlichen wahrheitsgemäß darstellt. Danach ist Dareios mit seinen Vorgängern verwandtschaftlich verbunden und aufgrund seiner Zugehörigkeit zum Königshaus der legitime Nachfolger des kinderlos verstorbenen Kambyses. Nach dieser Auffassung hat Kambyses II. seinen jüngeren Bruder Bardiya ermorden lassen, die Tat aber geheim gehalten. Während der Abwesenheit des Kambyses habe sich dann ein Magier namens Gau- mata, der dem ermordeten Bardiya/Smerdis ähnlich gesehen habe, für diesen ausgegeben und die Macht an sich gerissen. Dieser „falsche“ Smerdis sei dann nach dem Tod des Kambyses von Dareios und seinen Gefolgsleuten beseitigt worden.15

Dieser Darstellung widersprechen andere Autoren, die in Dareios einen Usurpator sehen, der die Macht widerrechtlich an sich gerissen habe. Ein Teil dieser Gelehrten sieht in Dareios ein Mitglied des Königshauses, andere bestreiten ein Verwandtschaftsverhältnis. Auch die Frage, ob es sich bei dem Magier Gaumata um eine reale Person oder eine bloße Erfindung des Dareios gehandelt habe wird unterschiedlich beurteilt. Teile der Literatur sind hier der Auffassung, dass es sich bei Gaumata um einen anderen familienfremden Usurpator gehandelt habe, der von Dareios aus dem Weg geräumt worden sei. Andere halten diese Figur für eine reine Erfindung Dareios’. Dieser habe nicht einen familienfremden Usurpator, sondern Bardiya den leiblichen Bruder und legitimen Thronerben des Kambyses beseitigt und diese Tat durch seine märchenhafte Erzählung vom „falschen Smerdis“ zu verschleiern versucht.16

Was genau geschehen ist, wird sich vermutlich nicht mehr vollständig aufklären lassen. Sicher scheint jedoch zu sein, dass das Relief von BTsutön zumindest in vielen Einzelfragen eine geschönte Darstellung liefert, die mit den tatsächlichen Abläufen nicht übereinstimmt.

3. Die Quellenlage

Eine der Hauptursachen dieser Kontroversen ist die außerordentlich dürftige Quellen- lage17, die bis heute Anlass für zahlreiche Spekulationen bietet. Die Hauptquelle für die Ereignisse um die Thronbesteigung des Dareios ist das von ihm selbst in Auftrag gegebene und zu seinen Lebzeiten vollendete Monument von BTsutön (dazu unter Ziffer 4). Dieses stellt die historischen Vorgänge aus seiner persönlichen Sicht dar. Die kritische Analyse dieser Quelle muss deshalb der unvermeidlichen Subjektivität18 eines solchen Selbstzeugnisses und ihren möglicherweise propagandistischen Zielsetzungen Rechnung tragen.19

Weitere zeitgenössische Quellen sind, die bei Grabungen in Persepolis entdeckten, rund 30.000 Tontäfelchen, aus denen sich teilweise die Namen der Könige und ihre Regierungszeit ableiten lassen.20 Schließlich stehen die Schriften der griechischen Historiker zur Verfügung. Von besonderer Bedeutung sind hier insbesondere die Historien des Herodot21, die ca. 100 Jahre nach der Thronbesteigung des Dareios verfasst wurden und das Werk des Ktesias22, eines um 415 v. Chr. am persischen Königshof tätigen griechischen Arztes.23

4. Das Monument Dareiosʼ I. von Bīsutūn

4.1 Die örtliche Lage des Monuments

Das Monument von BTsutön wurde von Dareios vermutlich unmittelbar nach seiner Machtergreifung im Jahr 521 v. Chr. in Auftrag gegeben und in mehreren Phasen erstellt. Das Monument ist in eine steile, ca. 1.000 Meter hohe Felswand gemeißelt. Diese liegt bei dem Ort BTsutön an einer alten Handelsstraße, die Babylon im mesopotami- schen Tiefland mit Ekba- tana, dem Hauptort des früheren Mederreichs, verband und von dort weiter nach Zentralasien verlief.24 Zu Füßen des Felsens liegt ein kleiner See, der von den vorbeiziehenden Karawanen als Rastplatz genutzt wurde. Felsen und Monument ziehen schon von weitem als gut sichtbare Landmarke die Blicke der Reisenden auf sich.25

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1 BTsutön-Felsen mit Dareios-Relief (Foto L. Trümpelmann)

Für die Wahl des Standortes dürfte neben der verkehrsgünstigen Lage vermutlich auch ausschlaggebend gewesen sein, dass es sich bei dem BTsutön-Berg um einen ein seit alters her heiliger Ort handelt, an dem die Perser ihren Göttern geopfert haben.26 Außerdem soll sich die Sommerresidenz des Usurpators Gaumata, in der dieser von Dareios I. und seinen Mitverschwörern getötet wurde, in der unmittelbaren Umgebung des Berges befunden haben.27

4.2 Der Aufbau des Monuments und seine Entstehung

Das BTsutön-Monument besteht aus einer bildlichen Darstellung (Relief) und drei, in akkadischer/babylonischer, elamischer und altpersischer Keilschrift verfassten Inschriften (vgl. zu den drei Schriftsprachen Anhang 1). Das Monument entstand in mehreren28 Phasen über einen Zeitraum von etwa drei Jahren.29

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2 Dareios-Relief mit Beischriften (Zeichnung nach King-Thompson)

In Phase I wurden das Bildrelief und die kurze elamische Beischrift A (elam.) in den geglätteten Felsen gemeißelt. Das Relief zeigt auf der linken Seite die durch seine Größe hervorgehobene Figur des Dareios. Hinter ihm stehen zwei Waffenträger. Dareios hält in seiner linken Hand einen Bogen. Seinen linken Fuß setzt er auf die Brust des vor ihm liegenden Gaumata, der seine Arme dem über ihm stehenden Dareios entgegenstreckt. Rechts neben Dareios folgen acht weitere Gefangene, die durch einen Strick um den Hals aneinandergebunden sind. Die Hände dieser Gefangenen sind auf dem Rücken gefesselt. Über der Reihe der Gefangenen schwebt eine geflügelte Scheibe, aus deren Mitte die Figur eines bärtigen Mannes herausragt.

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Abb. 3 Bisutun-Relief (Foto Farzad Menati)

Dieser lange Zeit als Symbol des Gottes Ahura Mazda30 gedeutete „Flügelmann“ wird im neueren Schrifttum als Geist der königlichen Vorfahren31 oder Sinnbild des Königtums32 interpretiert. Er hält in seiner linken Hand einen Ring, den er Dareios entgegenstreckt.

Über dem Kopf von Dareios ist die in der Literatur als „Königsbeischrift“33 bezeichnete Beischrift A (elam.)34 angebracht. Der in elamischer Keilschrift verfasste Text lautet übersetzt wie folgt:

"Ich bin Dareios der König, Sohn des Hystaspes, ein Achaimenide, König der Könige. Ich bin gegenwärtig König in Persien.

Es kündet Dareios der König: Mein Vater ist Hystaspes, des Hystaspes Vater ist Arsames, des Arsames Vater war Ariaramnes, des Ariaramnes Vater war Teispes, des Teispes Vater war Achaimenes.

Es kündet Dareios der König: Deswegen nennen wir unser Geschlecht das achaimenidische. Seit alters sind wir adlig, seit alters war unser Geschlecht königlich.

Es kündet Dareios der König: Acht Könige unseres Geschlechts haben vordem die Königsherrschaft ergriffen. Ich übe als neunter die Königsherrschaft aus. In zwei Linien sind wir Könige."35

In Phase II ließ Dareios auf der rechten Seite des Bildreliefs eine aus 69 Paragrafen bestehende elamische Inschrift anbringen36. Außerdem ließ er unter der Figur des Gaumata und über den Köpfen der acht stehenden Gefangenen die kurzen elami- schen Beischriften B-J (elam.) einmeißeln, in denen die Figuren namentlich vorgestellt werden. Diese Beischriften beginnen jeweils mit der Eingangsformel

"Dieser ... [Name des Königs] log“ und folgen anschließend einem einheitlichen Muster, das z. B. bei dem dritten Gefangenen von links wie folgt lautet:

„Ich bin Nebukadnezar, Sohn des Nabonëd, die Königsherrschaft in Babylonien übe ich aus. “37

Dem am Boden liegenden Gaumata wurde die Beischrift B (elam.) zugeordnet, die wie folgt lautet:

„Dieser Gaumata der Magier log: »Ich bin Smerdis, Sohn des Kyrus, ich übe die Königsherrschaft aus«“.38

Wegen der stets gleichlautenden Eingangsformel ihrer Beischriften werden die neun gefangenen Könige auch die „Lügenkönige“ genannt.

In Phase III wurde auf der linken Seite des Reliefs eine akkadische/babylonische Fassung der Inschrift angebracht. Außerdem wurden den Figuren der Lügenkönige ak- kadische Beischriften hinzugefügt, die inhaltlich den in Phase II erstellten elamischen Beischriften entsprechen. Zu der in Phase I erstellten Beischrift A (elam.) gibt es keine akkadische Fassung.39

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Abb. 4 Relief und Inschriften (Zeichnung nach King-Thompson)

In Phase IV ließ Dareios unter dem Relief in vier Säulen eine aus 70 Paragrafen bestehende altpersische Fassung der Inschrift anbringen. In einem neuen, in der elami- schen Inschrift noch nicht enthaltenen § 70 erzählt Dareios, dass er die hier verwendete altpersische Schrift eigens für diesen Zweck entwickeln ließ. Eine elamische Übersetzung des § 70 ließ Dareios in der linken oberen Ecke des Reliefs anbringen (Beischrift L (elam.)). Außerdem erhielten die Figuren des Dareios und der Lügenkönige jeweils eine altpersische Beischrift (Beischriften A-J (per.)).

In Phase V wurde auf der rechten Seite des Reliefs eine zehnte Gefangenenfigur hinzugefügt und mit einer elamischen und altpersischen Beischrift versehen. (Beischriften K (elam.) und K (per.)). Diese Figur stellt den Skythenkönig Skuncha dar, den Dareios in seinem zweiten und dritten Regierungsjahr (519/18 v. Chr.) besiegt hat. Skuncha trägt die für das Reitervolk der Skythen (Saken) typische Kopfbedeckung („Spitzhelm“) Um Platz für ihn zu schaffen, musste ein Teil, der in Phase II entstandenen elamischen Inschrift zerstört werden, weshalb unter dem Relief - links neben der altpersischen Fassung - eine neue zweite elamische Fassung angebracht wurde.

In Phase VI wurde der altpersischen Inschrift eine fünfte Säule mit sechs neuen Paragrafen (§§ 71 bis 76), hinzugefügt, die über die Ereignisse aus Dareios’ ersten drei Regierungsjahren berichten.

In Phase VII ließ Dareios die in Phase I angebrachte elamische Inschrift ins Altpersische übertragen und über der Beischrift A (elam.) anbringen (Beischrift A (per.)).

4.3 Die altpersische Inschrift

Die in den Phasen IV und VI entstandene altpersische Inschrift lässt sich inhaltlich in neun Hauptabschnitte gliedern40. Der erste Hauptabschnitt besteht aus neun Paragrafen. Die Paragrafen 1 bis 4 entsprechen der unter Ziffer 4.2 zitierten elamischen Beischrift. Die daran anschließenden Paragrafen 5 bis 9 lauten wie folgt:41

§ 5: “Es kündet Dareios der König: Nach dem Willen Ahura Mazdäs bin ich König. Ahura Mazda hat mir die Königsherrschaft verliehen. “

§ 6: „Es kündet Dareios der König: Dies sind die Länder, die mir zugekommen sind - nach dem Willen Ahura Mazdas war ich ihr König: Persien, Elam, Babel, Assyrien, Arabien, Ägypten, die Meerbewohner [auf den ägäischen Inseln lebende Griechen42 ], Sardes, lonien, Medien, Armenien, Kappadokien, Parthien, Drangiana, Areia, Chorasmien, Baktrien, Sogd, Gandhara, Skythien [Siedlungsgebiet der spitzhelmigen Saken43 ], Sattagydien, Arachosien, Maka, insgesamt 23 Länder. “

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Abb. 5 Das Persische Großreich und seine Völker (nach Koch)

§ 7: „Es kündet Dareios der König: Diese Länder, die mir zugekommen sind - nach dem Willen Ahura Mazdas wurden sie mir untertan. Sie brachten mir Tribut. Was ihnen von mir gesagt wurde, sei es bei Nacht oder bei Tage, das taten sie. “

§ 8: „Es kündet Dareios der König: In diesen Ländern habe ich einen Mann, der treu war, reich belohnt; doch wer treulos war, den habe ich streng bestraft. Nach dem Willen Ahura Mazdäs haben diese Länder mein Gesetz befolgt. Wie ihnen von mir gesagt wurde, so taten sie.“

§ 9: „Es kündet Dareios der König: Ahura Mazda hat mir diese Königsherrschaft verliehen. Ahura Mazda stand mir bei, bis ich diese Königsherrschaft erlangt hatte. Nach dem Willen Ahura Mazdas habe ich diese Königsherrschaft inne. “

Im zweiten Hauptabschnitt (§§ 10 bis 15) der Inschrift folgt der erste Teil des sog. Tatenberichts, in dem Dareios die Vorgeschichte und den Ablauf seiner Thronbesteigung darstellt.

§ 10 berichtet darüber, dass Kambyses II., „ein Sohn des Kyros ... aus unserem Geschlecht“, seinen Bruder Bardiya ermorden ließ. Ein Motiv für den Mord wird nicht genannt. Nach der Tat habe sich Kambyses auf einen Feldzug nach Ägypten begeben. Der Brudermord sei dem Volk verheimlicht worden. Während Kambyses’ Aufenthalt in Ägypten sei das Volk in den persischen Stammlanden und in anderen Teilen des Reichs „treulos“ geworden und die „Lüge [habe] im Lande überhand“genommen.44

Nach § 11 und § 12 der Inschrift habe ein Magier (vgl. hierzu Anhang 1), namens Gaumata das Volk belogen und sich diesem gegenüber als Bardiya, d. h. als Sohn des Kyros und Bruder des Kambyses, ausgegeben. Das Volk sei daraufhin von Kambyses abgefallen und habe sich der Königsherrschaft des Gaumata unterworfen. Der in Ägypten weilende Kambyses habe gegen die Machtübernahme des Magiers nichts mehr unternehmen können, weil er kurz darauf „seines eigenen Todes“gestorben sei.45

In § 13 folgt der Bericht über Dareios’ Machtergreifung, die sich wie folgt abgespielt haben soll:

„Da war niemand, weder ein Perser noch ein Meder und auch keiner aus unserem Geschlecht, der jenem Gaumata dem Magier die Königsherrschaft entrissen hätte. Das Volk hatte gewaltig vor ihm Angst, weil er viele Leute umbrachte, die früher Bardiya/Smerdis gekannt hatten. Deshalb brachte er Leute um: »Sie sollen von mir nicht merken, dass ich nicht Smerdis/Bardiya bin, der Sohn des Kyros«. Keiner wagte, etwas auszusagen über den Magier Gaumata, bis ich kam. Darauf betete ich zu Ahura Mazda. Ahura Mazda stand mir bei. Im 7. Monat am 10. Tage habe ich mit wenigen Mannen jenen Gaumata den Magier erschlagen samt seinen vornehmsten Anhängern. In einer Burg namens Sikayuvatisch, in einer Landschaft namens Nisaya in Medien, dort tötete ich ihn und entriss ihm die Königsherrschalt. Nach dem Willen Ahura Mazdas wurde ich König. Ahura Mazda hat mir die Königsherrschaft übertragen.“46

§ 14 berichtet, wie Dareios nach dem Sturz des Gaumata die alte Ordnung wiederhergestellt hat:

„Die Königsherrschalt, die unserem Geschlecht entrissen worden war, holte ich zurück und setzte sie an ihren Platz so wie früher. Ich errichtete die Heiligtümer wieder, die Gaumata der Magier zerstört hatte. Ich gab dem Volk zurück die Gehöfte, das Vieh und das Gesinde samt den Lehensleuten, die Gaumata der Magier ihnen geraubt hatte. Ich setzte das Volk wieder an seinen Platz - Persien, Medien und die sonstigen Länder So wie (es) vorher (gewesen war), schaffte ich wieder herbei, was weggenommen worden war. Nach dem Willen Ahura Mazdas tat ich dies...“.47

Im dritten bis fünften Hauptabschnitt (§§ 16 bis 51) der altpersischen Inschrift berichtet Dareios in großer Ausführlichkeit, wie er die nach seiner Thronbesteigung im gesamten Reich ausgebrochene Aufstände der Lügenkönige niedergeschlagen hat.48

Im sechsten Hauptabschnitt (§§ 52 bis 67) fasst er die vorstehenden Ereignisse zusammen und berichtet, dass er innerhalb eines Jahres insgesamt 19 Schlachten geschlagen und die aufständischen Lügenkönige gefangen genommen und getötet habe. Dies sei ihm mit Hilfe Ahura Mazdas gelungen, der die Abtrünnigen in seine Hände gegeben habe.49

Dem Tatenbericht folgen dann in den Paragrafen 55 bis 61 wiederholte Wahrheitsbekundungen und ausführliche Ermahnungen.

In § 55 wendet sich Dareios an nachfolgende Herrscher und ermahnt diese:

„Du, der Du nachmals König sein wirst, nimm Dich vor der Lüge fest in acht. Einen Mann, der ein Lügenknecht ist, den bestrafe streng.“50

In den Paragrafen 56 bis 60 fordert er den Betrachter auf, seiner Darstellung zu glauben und diese im Land zu verbreiten:

„Glaube Du also jetzt, was von mir getan worden ist! Tue es so dem Volke kund, verheimliche es nicht! Wenn Du diesen Bericht nicht verheimlichst, (sondern) dem Volke mitteilst, möge Ahura Mazda Dir freund sein und Deine Nachkommenschaft möge zahlreich sein, und du mögest lange leben...“

„Wenn Du diesen Bericht verheimlichst und dem Volke nicht mitteilst, möge Ahura Mazda Dich schlagen und Nachkommenschaft mögest Du nicht haben!“51

Im siebten Hauptabschnitt (§§ 68 und 69) nennt Dareios die Namen seiner Unterstützer und ermahnt seine Nachfolger, diesen ein ehrendes Andenken zu bewahren.52

Im achten Hauptabschnitt (§ 70) berichtet Dareios über die Erfindung der altpersischen Schriftsprache. Der neunte Hauptabschnitt (§§ 71 bis 76) schließt mit den Ereignissen seines zweiten und dritten Regierungsjahres, insbesondere mit dem Feldzug gegen die Skythen und der Gefangennahme und Absetzung des Skuncha den Bericht ab.53

5. Die Verbreitungswege

Trotz der verkehrsgünstigen Lage des BTsutön-Monuments an einer wichtigen Karawanenroute ist eine Verbreitung des in den Felsen gemeißelten Tatenberichts allein über die mündliche Weitergabe durch Reisenden nicht vorstellbar. Die Wissenschaft geht deshalb davon aus, dass Dareios zahlreiche Abschriften seiner Inschrift erstellen und im Reich verbreiten ließ.54 Diese Abschriften wurden vermutlich nicht nur auf Tontafeln, sondern insbesondere auch auf Papyrusrollen niedergeschrieben. Dabei dürften nicht nur die in BTsutun verwendeten Schriften (Altpersisch, Akkadisch und Ela- misch) verwendet, sondern auch Übersetzungen in andere Sprachen (z. B. in das weitverbreitete Aramäisch) vorgenommen worden sein55. Köhnken hält es sogar für wahrscheinlich, dass es eine griechische Fassung gab, die in den an der kleinasiatischen Küste liegenden Griechenstädten verbreitet wurde und dort auch dem aus Halikarnassos stammenden Herodot bekannt wurde.56 Eine griechische Abschrift ist aber bislang nicht aufgefunden worden.

Erhalten geblieben sind von den möglicherweise sehr zahlreichen Abschriften nur die Fragmente einer in Babylon entdeckten akkadischen Fassung57 sowie Teile einer auf einem Papyrus geschriebenen aramäischen Fassung, die in den Ruinen der ehemaligen Militärkolonie in Elephantine/Oberägypten gefunden wurden58. Für eine Weiterverbreitung der figürlichen Darstellung gibt es keine Belege59.

Da in den altorientalischen Kulturen vermutlich nur sehr wenige Menschen lesen konnten, dürfte der Tatenbericht überwiegend durch Erzähler und Vorleser verbreitet worden sein.60

6. Die Interpretation des Tatenberichts und des Bildreliefs

Die nach Kambyses’ Tod und der Ermordung von Bardiya in zahlreichen Regionen des Reichs ausgebrochenen Aufstände zeigen, dass Dareios’ Herrschaft von Anfang an auf erhebliche Widerstände stieß. Die ausgebrochenen Unruhen beschränkten sich dabei nicht auf die erst wenige Jahrzehnte zuvor von Kyros II. unterworfenen Provinzen, sondern erfassten gleichermaßen das persische Stammland und die dort beheimateten Adelsfamilien. Dareios muss also von Anfang an klar gewesen sein, dass er die Berechtigung seines Herrschaftsanspruchs überzeugend begründen musste, um die führenden Familien dauerhaft an sich zu binden und eine Befriedung seines Reichs herbeizuführen. Allein mit militärischen Mitteln hätte er den inneren Frieden in dem sich über drei Kontinente erstreckenden Riesenreich nicht wiederherstellen können.

Die vorstehenden Überlegungen dürften Dareios dazu veranlasst haben, sich sofort nach seiner Thronbesteigung und dem Ausbruch der Rebellion mit einer grundlegenden politischen Botschaft an sein Volk zu wenden, um mit ihr seinen Herrschaftsanspruch zu untermauern.61 Um mit dieser Botschaft ein Höchstmaß an Aufmerksamkeit und Wirkung zu erzielen, entschied er sich, diese an einer zentralen Stelle seines Reiches zu platzieren und von dort aus in alle Provinzen zu verbreiten.

Inhaltlich verfolgte Dareios mit seiner Inschrift die Absicht, seine Widersacher als „Lügenkönige“ zu verunglimpfen und dadurch dem von ihnen erhobenen Herrschaftsanspruch den Boden zu entziehen. Deutlicher noch als im Textteil seines Monuments kommt dieses Anliegen im Bildrelief zum Ausdruck. Die entwürdigende Darstellung der aneinander gefesselten, ihrer Kopfbedeckungen und Waffen beraubten Feinde steht dort in starkem Kontrast zur stolzen und überlegenen Haltung ihres Bezwingers. Mit diesem Bild bringt Dareios stärker als mit allen Worten zum Ausdruck, dass er und nicht der am Boden liegende Gaumata legitimer Nachfolger des Kambyses ist.

In seinem Tatenbericht verwendet Dareios drei verschiedene Argumentationsmuster, um seinen Herrschaftsanspruch zu begründen.62 Erstens erklärt er, dass er aufgrund seiner königlichen Abstammung und seiner Verwandtschaft zu Kambyses („ein Sohn des Kyros ... aus unserem Geschlecht, vgl. § 10 der Inschrift) der rechtmäßige König sei (vgl. Seite 8 f.).63 Zweitens beruft er sich an diversen Stellen seines Berichts (z. B. in § 13 der Inschrift) auf seine göttliche Erwählung. Ahura Mazda habe ihn auserkoren und in das Königsamt eingesetzt (vgl. Seite 11). Drittens habe er alle gegen ihn rebellierenden Feinde innerhalb eines einzigen Jahres besiegt und damit seine Herrscherqualitäten unter Beweis gestellt.64

Neben der Rechtfertigung seine Herrschaftsanspruchs senden das Relief und die Inschriften ein weiteres wichtiges Signal. Dieses lautet: Widerstand ist zwecklos. Wer sich gegen mich erhebt, wird schwer bestraft und verliert sein Leben, wer sich mir anschließt wird reich belohnt (vgl. § 8 der Inschrift auf Seite 11). Auch hier führt das eindrucksvolle Bild den Untertanen mehr als alle Worte vor Augen, was ihnen im Fall einer Rebellion droht.

7. Politische Propaganda

Abschließend ist die eingangs gestellte Frage nach der propagandistischen Ausrichtung des Monuments zu beantworten. Die Antwort auf diese Frage kann nicht eindeutig ausfallen. Unabhängig davon, ob die Darstellung des Dareios im Wesentlichen der Wahrheit entspricht oder ob es sich dabei um eine dreiste Geschichtsfälschung handelt, kann ihr eine propagandistische Zielrichtung nicht abgesprochen werden.65

Eine klare propagandistische Wirkung geht von der plakativen Bildsprache (z. B. dem am Boden liegenden Gaumata) und einzelnen polemisch zugespitzten Formulierungen („Lügenkönige“ und „Lügenknecht“) des Textes aus. Diese waren darauf angelegt, das Publikum emotional anzusprechen und eine abschreckende Wirkung zu erzielen. Für den Propagandacharakter der Inschrift spricht auch das erklärte Ziel, die Botschaft einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen (vgl. § 60 der Inschrift, Seite 1).

Nach anderer Auffassung66 verbietet es sich, den in der modernen Massengesellschaft geprägten Propagandabegriff auf antike Gesellschaftsordnungen zu übertragen. Diese Auffassung verweist zurecht darauf, dass die unzureichenden Kommunikationsmittel der Antike („Felsbilder“ und „Tontafeln“) eine gezielte Massenbeeinflussung ausschließen.67 Auch sei es den antiken Herrschern, anders als modernen Diktatoren, nicht um die Verbreitung von Ideologien gegangen, sondern um Repräsentation und Selbstdarstellung.68

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ANHANG 1: Herrscherchronologie der Achaimeniden (Auszug)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[...]


1 § 63 der altpersischen Fassung, übersetzt von Borger/Hinz (1984), S. 445.70

2 Die BTsutun-Inschrift wurde 2006 in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen.

3 Borger/Hinz (1984), S. 444 f.

4 vgl. bereits Herodot (1980), S. 429 [III 72], der dem Dareios folgende Worte in den Mund legt: „Wo eine Lüge am Platz ist, muss man eben lügen.“

5 Metzler (1975), S. 454, 458; Uehlinger (1995), S. 341; Ahn (1993), S. 176, 305; Dandamaev (1989), S. 133; ders. (1976), S. 60, 85; Hampl (1979), S. 190 f.; Rollinger (2006), S. 48, 53; Demandt (1996), S. 11.

6 vgl. hierzu: Schaudig (2006) S. 34.

7 Rollinger (1998), S. 209; ders. (2006), S. 41; Kuhrt/Sancisi-Weerdenburg (2018), Wiesehöfer (1978), S. 179 f.

8 Borger/Hinz (1984), S. 424 f.

9 Herodot (1980), S.387 f. [III 30].

10 König (1972), S. 5 f.

11 Herodot (1980), S. 419 f. [III 64].

12 Brodersen/Zimmermann (2006), S. 130.

13 Rollinger (2006), S. 42.

14 vgl. zu den unterschiedlichen Auffassungen: Hampl (1979), S. 190 f.

15 Bengtson (2002), S. 105 f.; Hinz (1976), S. 122 ff.

16 vgl. die teilweise nur in Nuancen voneinander abweichenden Auffassungen von Brosius (1996), S. 57 ff.; Wi- dengren (1968), S. 517 ff.; Nyberg (1954), S. 74 und Olmstead (1938), S. 392; ders. (959), S. 107 ff.

17 vgl. hierzu: Högemann (1992), S. 39 ff.; Koch (1996), S. 12 ff.

18 Wiesehöfer (1978), S. 6 f.

19 zur kritischen Analyse von Selbstzeugnissen historischer Persönlichkeiten vgl. auch Hampl (1979), S. 219.

20 Dandamaev (1976), S. 24 ff.; Koch (1996), S. 25 ff.; Nyberg (1954) S. 87; Demandt (1996), S. 110; Rollinger (2006) S. 48.

21 Nyberg (1954), S. 87.

22 vgl. hierzu König (1972), S. 5 ff.

23 Dandamaev (1976), S. 109 ff.; Müller (2010), Fn. 130 m.w.N.

24 Hinz (1976), S. 9; Luschey (1968), S. 66; Wiesehöfer (2005), S. 33.

25 Dandamaev (1976), S. 7 ff.; Luschey (1968), S. 66.

26 Dandamaev (1976), S 10 f.; Luschey (1968), S. 66.

27 Luschey (1968), S. 66 f.; Wiesehöfer (1978), S. 175; ders. (2005), S. 33.

28 Zur Anzahl und Einteilung der Entstehungsphasen gibt es in der Literatur unterschiedliche Auffassungen. Luschey (1968), S. 90 ff., unterscheidet drei, Hinz, zitiert nach Wiesehöfer (1978), S. 10, fünf, Dandamaev (1976), S. 74 f., sechs und Rollinger (2006), S. 43 sieben verschiedene Abschnitte.

29 Koch (1996), S. 14 ff.; Rollinger (2006), S. 44; Wiesehöfer (1978), S. 10 f.; ders. (2005), S. 36 f.

30 King/Thompson (1907), S. 22 ff.; Luschey (1968), S. 80 ff. m.w.N.

31 Wiesehöfer (2005), S. 36.

32 Ahn (1993), S. 208 ff. m.w.N.; vgl. zum Meinungsstreit auch Müller (2010), S. 9.

33 Wiesehöfer (2005), S. 36.

34 Borger/Hinz (1984), S. 422, 449; die Abkürzung DB A (elam.) steht für „elamische Beischrift A (der Inschrift) D(areios' I. aus) B(TsutUn).

35 Hinz (1974), S. 134; Borger/Hinz (1984); S. 421 f.; Koch (1996), S. 17.

36 diese wurde erstmals ins Deutsche übertragen von Hinz (1974), S. 123-133.

37 vgl. zu dieser Beischrift D (elam.): Hinz (1974), S. 134 (Nr. 3).

38 Hinz (1974), S. 134 (Nr. 1).

39 Borger/Hinz (1984), S. 421.

40 Borger/Hinz (1984), S. 424 f.

41 Borger/Hinz (1984), S. 425 f.

42 Borger/Hinz (1984), S. 426 f.

43 Borger/Hinz (1984), S. 427.

44 Borger/Hinz (1984), S. 427-442.

45 Borger/Hinz (1984), S. 444.

46 Borger/Hinz (1984), S. 444

47 Borger/Hinz (1984), S. 444 f.

48 Borger/Hinz (1984), S. 447 f.

49 Borger/Hinz (1984), S. 448 f.

50 Ahn (1993), S. 176; Borger/Hinz (1984), S. 419; Calmeyer (1985/86), S. 77; Dandamaev (1976), S. 49, 77 f.; Köhnken (1980), S. 39; Seidl (1976), S. 127.

51 Högemann (1992), S. 39.

52 Köhnken (1980), S. 40.

53 Wiesehöfer (2005), S. 40 f.; ders. (1978), S. 5 f.

54 Hinz (1976) S. 28; Koch (1996), S. 21; Metzler (1975), S. 454; Nyberg (1954), S. 80.

55 Rollinger (2006), S. 46.

56 Wiesehöfer (2005), S. 41.

57 zum „Legitimationsdruck“ vgl. auch Wiesehöfer (2005), S. 34

58 Ahn (1993), S. 78 ff., 90.

59 Koch (1996), S. 18; Rollinger (2006), S. 45; Ahn (1992), S. 265; ders. (1993), S. 53 ff.

60 vgl. Fn. 46.

61 Ahn (1993), S. 175 ff.; Dandamaev (1989), S. 133; Metzler (1975), S. 454; Rollinger (2006), S. 43; Uehlinger (1995), S. 341; Wiesehöfer (2005), S. 34.

62 Doering-Manteuffel (2005), S. 266 ff.

63 Doering-Manteuffel (2005), S. 267.

64 Doering-Manteuffel (2005), S. 271.

65 Ahn (1993), S. 175 ff.; Dandamaev (1989), S. 133; Metzler (1975), S. 454; Rollinger (2006), S. 43; Uehlinger (1995), S. 341; Wiesehöfer (2005), S. 34.

66 Doering-Manteuffel (2005), S. 266 ff.

67 Doering-Manteuffel (2005), S. 267.

68 Doering-Manteuffel (2005), S. 271.

69 Wiesehöfer (2005), S. 41.

70 Eder, W., Renger, J. (Hrsg.) (2004), Der Neue Pauly. Supplemente 1. Herrscherchronologien der antiken Welt. Namen, Daten Dynastien

Excerpt out of 23 pages

Details

Title
Politische Propaganda im Alten Orient am Beispiel des Felsreliefs von Bīsutūn
Grade
15 Punkte
Author
Year
2019
Pages
23
Catalog Number
V918397
ISBN (eBook)
9783346334930
Language
German
Keywords
politische, propaganda, alten, orient, felsreliefs, bīsutūn, Dareios
Quote paper
Jonathan Schultz-Aßberg (Author), 2019, Politische Propaganda im Alten Orient am Beispiel des Felsreliefs von Bīsutūn, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/918397

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