Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Abkürzungen
0-1 / α - β
A
B
C
D
E
F
G
H
I
J
K
L
M
N
O
P
Q
R
S
T
Ü
U
V
W
X / Y
Z
Deutschsprachige Literatur und Quellen
Vorwort
Es sind schon einige Jahre her, als ich die Eintragung einer Pflegekraft in einer Patientendokumentation gelesen habe: „Der Patient hat sich an seiner Paella verletzt.“ Ich musste schmunzeln. Man kann leicht die Kniescheibe (Patella) mit einem spanischen Reisgericht (Paella) verwechseln, wenn man Hunger hat. Dies ist auch deshalb möglich, weil beide Wörter ihren Ursprung im lateinischen Wort patella (eine Art große Platte oder flache Schüssel aus Metall) haben.
Wenn man Fachwörter verwendet und die wirkliche Bedeutung nicht immer bekannt ist, hat man heutzutage schließlich diverse Websites, die einem erklären, was eigentlich eine Patella oder Paella ist. Ein kurzer Blick auf den Display und schon hat man sie erklärt bekommen: die Fachbegriffe. Doch hier ist auch Vorsicht geboten: Je nach Quelle, kann man auch unvollständige oder sogar falsche Antwort bekommen.
Die Idee, ein Lexikon für die außerklinische Intensivpflege und Beatmung zu erstellen, ist allerdings erst aus meiner mehrjährigen Tätigkeit als Dozent in diesem Bereich entsprungen. Bei Verwendung von Fachbegriffen werde ich oft nach deren Bedeutung gefragt. Wer nicht fragt sucht meist im Internet und nicht immer ist die Interneterklärung fachlich sicher. Dazu kommt noch der Aspekt des Sprachverständnisses für Menschen mit Migrationshintergrund.
Die vorliegende Nomenklatur versteht sich als Nachschlagewerk zu den Themen der außerklinischen Intensivpflege und Beatmung und richtet sich, in erster Linie, an alle in der außerklinischen Intensivpflege und Beatmung Tätigen.
Die Stichwörter stammen aus unterschiedlichen Bereichen, die im engeren oder weiteren Sinne den Bereich der außerklinischen Intensivpflege und Beatmung betreffen. Das Werk ist so angelegt, dass es auch die theoretischen Fächer und die benachbarten Disziplinen berücksichtigt. Man findet z.B. Einträge zu Anatomie und Physiologie, Pathophysiologie, Pädiatrie, Viszeral- und Neurochirurgie, Gynäkologie, Urologie, Dermatologie, Infektionskrankheiten, Hämatologie, Onkologie, Nephrologie, Psychologie, Psychiatrie, Neurologie, Pharmakologie, Histologie, Rettungsmedizin, Pflege, Hygiene etc. Der rechtliche Rahmen der außerklinischen Intensivpflege und Beatmung hat auch Einzug gefunden. Auch ökonomische Begriffe sind zu finden. Nicht zuletzt sind auch bei vielen Fachbegriffen Angaben zur deren sprachwissenschaftlichen Herkunft beigefügt.
Dieses Werk umfasst weit über 7.200 Begriffe, Wörter, Phrasen, Fachbegriffe und Abkürzungen aus dem Bereich der außerklinischen Intensivpflege und Beatmung. Diese sind kurz definiert und erläutert oder mit Querverweisen (-) zu Synonymen und verwandten Themen versehen. Alle Inhalte orientieren sich an wissenschaftlichen Leitlinien der deutschen Fachgesellschaften und basieren auf Veröffentlichungen mit hohem Evidenzgrad. Die dargestellten Informationen dürfen auf keinen Fall als Ersatz für professionelle medizinische Beratung oder medizinische Behandlung durch approbierte Ärzte angesehen werden. Sie sind ausschließlich für den Informationsgebrauch bestimmt und erfolgen ohne Gewähr.
Der Aufbau des lexikalischen Teils ist alphabetisch. Am Ende des Buches befinden sich die aktuellen deutschsprachigen Literaturangaben und ein Register der gebrauchten Begriffe und Abkürzungen.
Bei der Entstehung dieses Nachschlagewerkes war mir wichtig, einen verlässlichen Begleiter für Fortbildungsveranstaltungen oder einen Helfer bei der Lektüre von Fachliteratur zu erstellen. Es gibt inzwischen zwar eine ganze Reihe ansehnlicher Lexika, doch viele sind mit medizinischer Terminologie überfrachtet und stark auf die klinische Medizin ausgerichtet. In der außerklinischen Intensivpflege und Beatmung braucht man dringend, angesichts der fortschreitenden Spezialisierung, eine verständliche Erklärung der oft unbekannten Begriffe der modernen Fachsprache. Die eigentliche Herausforderung lag darin, die Verbindung von Sachkompetenz und guter Lesbarkeit sowie Verständnis entstehen zu lassen.
Vor allem drei Dinge haben mich bei der Erstellung, im Bezug auf außerklinische Intensivpflege, überrascht:
1) die Fülle des zusammengetragenen Materials,
2) die Anzahl der vorliegenden Synonyme, und
3) der Umfang der verwendeten Abkürzungen.
Die Materialfülle ergab sich aus der Anzahl der Fachtermini der außerklinischen Intensivpflege und Beatmung und daraus resultierender Notwendigkeit auch die Begriffe zu erklären, die für die Beschreibung der eigentlichen Fachtermini gebraucht wurden. Hinzu kam noch die erstaunlich große Zahl der Synonyme.
Ursprünglich wollte ich auch keine Abkürzungen in die Auflistung aufnehmen. In der Praxis ist mir oft so ergangen: Ich erhalte über einen Patienten einen Befundbericht mit allen möglichen abgekürzten Einzelbefunden, kann aber nicht sofort differenziert einsortieren, was diese Aussagen bedeuten… Viele verwechseln manchmal die Verwendung möglichst vieler Fachabkürzungen mit Fachkompetenz. Die Gefahr liegt auch darin, dass dieser Trend zum unkontrollierten Selbstläufer wird. Inzwischen gibt es sogar gleiche Abkürzungen für unterschiedliche Bezeichnungen. Missverständnisse sind also vorprogrammiert, Verwechslungen drohen. Es wundert deshalb nicht, dass in den USA, das Verwenden von Abkürzungen in Diagnosen und Gutachten, untersagt ist. Auch die anerkannten Lexika, wie „Pschyrembel - Klinisches Wörterbuch“ oder „Roche Lexikon Medizin“ befassen sich kaum mit Abkürzungen und Akronymen. Ich habe mich trotzdem entschieden die Abkürzungen beizubehalten, damit die Pflegekräfte in der außerklinischen Intensivpflege und Beatmung, nicht irgendwann vor einer unlösbaren Frage stehen müssen.
Das hier voliegende Nomenklatur der außerklinischen Intensivpflege und Beatmung dient als Erstinformation, als erste Anlaufstelle für medizinisch-pflegerische Fachfragen und – wie jedes menschliche Werk – soll es in der Zukunft die notwendige praxisbezogene, qualitätsgesicherte, evidenzbasierte, Erweiterung und Aktualisierung erhalten.
Im August 2020
Bronislaw Gembala
Abkürzungen
- Verweis auf Synonym im Glossar bzw. auf ein verwandtes Thema
Abs. Absatz
arab. arabisch
Art. Artikel
bzw. beziehungsweise
ca. circa
d.h. das heißt
engl. englisch
etc. et cetera
evtl. eventuell
franz. französich
ggf. gegebenenfalls
griech. griechisch
hebr. hebräisch
i.A. im Auftrag
i.d.R. in der Regel
i.S. im Sinne
lat. lateinisch
LJ Lebensjahr(e)
min. mindestens
Min. Minute(n)
neulat. neulateinisch
o.Ä. oder Ähnliches
Pl. Plural
Sg. Singular
spätlat. spätlateinisch
u.a. unter anderen
v.a. vor allem
z.B. zum Beispiel
z.T. zum Teil
0-1
2019-nCoV
-SARS-Coronavirus, -SARS-CoV, -Neuartiges Coronavirus 2019, -SARS-assoziiertes Coronavirus, -SARSr-CoV, -SARS-CoV-1, -SARS-CoV-2, -Coronavirus, -2019-novel Corona virus, -Wuhan-Coronavirus.
2019-novel Corona virus
-SARS-Coronavirus, -SARS-CoV, -Coronavirus, -SARS-assoziiertes Coronavirus, -SARSr-CoV, -SARS-CoV-1, -SARS-CoV-2, -2019-nCoV, -Neuartiges Coronavirus 2019, -Wuhan-Coronavirus.
3MRGN
-Gramnegative Stäbchen, die gegen drei von insgesamt vier Antibiotika-klassen -resistent sind. Meist ist hier noch die Klasse der -Carbapeneme wirksam.
4MRGN
-Gramnegative Stäbchen, die gegen alle vier Antibiotikaklassen -resistent sind.
5-HAT
-Serotonin, -Enteramin, -5-Hydro-xytryptamin.
5-Hydroxytryptamin
-Serotonin, -5-HAT, -Enteramin.
6-R-Regel
Sie beschreiben den pflegerischen Auftrag im Umgang mit Medikamenten:
1. dem richtigen Patienten,
2. das richtige Medikament,
3. in richtiger Dosierung,
4. zur richtigen Zeit,
5. durch richtige Applikation zu verabreichen. Diese fünf Kernregeln sind um die Notwendigkeit
6. der richtigen Dokumentation ergänzt.
α - β
α-Aminoglutarsäure
-Glutaminsäure, -L-Glutaminsäure, -Monoaminopropandicarbonsäure.
α-Motoneuron
-Alpha-Motoneuron.
β-Adrenozeptorblocker
-Betablocker, -Betarezeptorenblocker, -Beta-Adrenorezeptor-Antagonist.
β-Lactam-Antibiotikum
-Beta-Laktam-Antibiotikum, -Betalaktamantibiotikum, -Beta-Lactam-Antibiotikum.
A
AAT-Defizit
-Alpha-1-Antitrypsin-Mangel, -Proteaseinhibitormangel, -Laurell-Eriksson-Syndrom.
Abaxial
Von der gedachten Gliedmaßenachse weg gelegen.
Abbauen
-Degenerieren.
Abdomen
(lat. abdomen, Bauch, Unterleib, Wanst) -Venter, -Bauch, -Bauchraum.
In der anatomischen Fachsprache der Bereich des -Rumpfes zwischen -Brustkorb und -Becken. Bauch besteht aus -Bauchwand, -Bauchhöhle und -Baucheingeweiden.
Abdominal
Am Bauch, im Bauch, den Bauch bzw. die Bauchwand betreffend.
Abdominalatmung
-Bauchatmung, -Zwerchfellatmung, -Diaphragmalatmung.
Abdominalhöhle
-Cavitas abdominalis, -Bauchhöhle.
Abducens
-Wegführend, abspreizend.
Abductio
(lat. abductio, wegführen) -Wegführ-en, -Abduktion.
Bewegung vom Körper (Hauptachse) weg.
Abduktion
-Wegführen, -Abductio.
ABEDL
-Aktivitäten, existenzielle Erfahrungen und Beziehungen des täglichen Lebens.
Abführmittel
-Laxans, -Laxativum.
Abhängigkeit
-Sucht, -Abhängigkeitserkrankung.
Das zwanghafte Bedürfnis bzw. den unwiderstehlichen Drang nach einem bestimmen -Stimulus (z.B. -Droge).
Abhängigkeitserkrankung
-Abhängigkeit, -Sucht.
Abhören
-Auskultation.
Das diagnostische Erfassen von Körpergeräuschen über das Ohr des Untersuchers mit Hilfe von einem -Stethoskop.
Abhusten
-Expektoration, -Sekretexpektoration, -Husten, -Tussive Clearance, -Sekretelimination.
Auswurf vom -Schleim bei -Husten.
Abklopfen
-Perkussion, -Klopfen.
Ableben
-Sterben, -Verscheiden.
Ableitende Harnwege
-Harnwege, -Harntrakt.
Abmagerung
-Auszehrung, -Cachexia, -Kachexie, -Tumorkachexie, -Gewichtsverlust, -Gewichtsabnahme.
Abneigung
-Aversion.
Aboral
Eine anatomische Lage- bzw. Richtungsbezeichnung für Strukturen oder Vorgänge, die vom Mund weg (zum -Anus hin) gerichtet sind.
Absaugen
Absaugen ist eine Maßnahme des Atemwegsmanagements. In der professionellen Pflege und in der Notfall- und Intensivmedizin werden mit Hilfe einer -Absaugpumpe und einem -Absaugkatheter flüssiges Atemwegssekret, -Speichel, -Blut oder aspirierte Stoffe aus den Atemwegen entfernt.
Absauggerät
-Absaugpumpe.
Ein Absauggerät ist eine medizinische Pumpe, die einen Unterdruck erzeugt, um Luft oder zusammen mit einem sterilen -Absaugkatheter Körperflüssigkeiten abzusaugen. Sie besteht aus einer Pumpeneinheit und einem Auffangbehälter für abgesaugte Flüssigkeiten.
Absaugkatheter
Ein Hilfsmittel bzw. Zubehör bei der Absaugung von Sputum oder Flüssigkeiten aus Rachen und Luftröhre im menschlichen Körper, welcher im Rahmen des Atemwegsmanagements an eine Absaugpumpe angeschlossen wird. Bestimmung der Größe: 1/3 bis Hälfte des Innendurchmessers der Trachealkanüle (1 CH = 0,3 mm).
Absaugpumpe
-Absauggerät.
Absaugtechnik
Es gibt verschiedene Techniken: -orales Absaugen, -transnasales Absaugen, -intermittierendes Absaugen, -endotracheales Absaugen über einen Endotrachealtubus oder eine Trachealkanüle und -bronchoskopisches Absaugen. Besondere Form der Absaugtechnik ist ein -geschlossenes Absaugsystem.
Absencen
(eng. absence Abwesenheit) Zumeist wenige Sekunden anhaltende reine -Bewusstseinsstörungen. Typische Absencen zählen zu den idiopathisch-generalisierten -Epilepsien und haben eine genetische Prädisposition.
Absolute Arrhythmie
Völlige Unregelmäßigkeit beim Herzschlag. Unregelmäßiges Zusammenziehen der -Herzkammern, die dadurch nicht mehr ausreichend mit -Blut gefüllt werden und ihre Pumpfunktion verlieren können.
Absolute Feuchtigkeit
Aktuelle Menge an Wasserdampf in der -Luft bei einer bestimmten -Temperatur (mg/l).
Absonderung
-Sekret.
Absorption
Die Aufnahme von Substanzen (u.a. Medikamenten) in eine -Zelle oder ein -Gewebe durch eine Grenzschicht. Der Begriff wird häufig synonym für -Resorption verwendet.
Abspannung
-Atonie, -Schlaffheit, -Erschlaffung, -Mangelhafte Muskulaturspannung, -Muskel, -Muskeltonus.
Abstammung
Die biologische Herkunft eines -Individuums. Eine Verwandtschaft, die auf der Weitergabe von -Genen über die Generationen hinweg beruht.
Abstammungslehre
-Phylogenetik.
Absteigende Nervenbahn
-Efferente Nervenbahn, -Efferenter Nerv, -Motorischer Nerv.
Absteigendes Kolon
-Colon descendens.
Absturz
Fall aus großer Höhe.
Abszess
Umkapselte Eiteransammlung in einem durch Gewebszerstörung entstandenen Hohlraum.
Abtasten
-Palpieren.
Abulie
(griech. abulia, Willenlosigkeit) Eine pathologische Willenlosigkeit und Willensschwäche. Zudem besteht die Unfähigkeit, Entscheidungen zu treffen.
Abusus
-Missbrauch.
Meist ist damit der Missbrauch von Genussmitteln, -Medikamenten oder Drogen gemeint.
Abwehrmechanismus
In der -Psychoanalyse bzw. -Psychotherapie eine Methode des „Ichs“, den Bedürfnissen bzw. Trieben des „Es“ gegenüberzutreten, die entweder generell oder aufgrund der momentanen Situation vom „Über-Ich“, dem Gewissen, verboten worden sind. Abwehrmechanismen treten nicht bewusst, sondern weitgehend unbewusst auf.
Abwehrreaktion
Der Begriff Abwehrreaktion hat in der -Medizin verschiedene Bedeutungen: -Immunreaktion, körperlicher -Abwehrreflex, psychischer -Abwehrmechanismus.
Abwehrreflex
-Schutzreflex, -Abwehrreaktion.
Die körperliche Antwort auf einen äußeren -Reiz, dessen -Wahrnehmung eine mögliche Schädigung des Organismus signalisiert.
Abwehrsystem
-Immunsystem, -Immunabwehr.
Abwehrzellen
-Leukozyten, -Weiße Blutkörperchen.
ACC
-Acetylcystein.
ACE
-Angiotensin Converting Enzym, -Kininase II, -Angiotensin-Konversionsenzym, -Angiotensin-konvertierendes Enzym.
ACE-Hemmer
Medikamente, die den -Blutdruck senken, indem sie ein spezielles -Enzym, das -ACE, hemmen. Eingesetzt hauptsächlich bei der Behandlung von Bluthochdruck und chronischen -Herzinsuffizienzen. Die wichtigsten Wirkstoffe sind -Ramipril, -Enalapril, -Lisinopril und -Captopril.
Aceton
Abfallprodukt der Fettverbrennung. Wird in -Harn und -Atemluft ausgeschieden, riecht nach faulem Obst und Nagellack
Acetylcholin
-ACH, -Botenstoff.
-Neurotransmitter, der an Nervenendigungen frei wird und eine Erregungsübertragung ermöglicht. Viele wichtige Funktionen des menschlichen Körpers wie die Übertragung der Erregung zwischen -Nerv und -Muskel (-motorische Endplatte) sind an Acetylcholin als Botenstoff gebunden. Acetylcholin wirkt grundsätzlich erregend auf die nachgeschalteten Strukturen.
Acetylcholinesterase
-Enzym, das den -Botenstoff -Acetylcholin spaltet und damit in seiner Wirkung hemmt.
Acetylcholinesterase-Hemmer
Medikamente, die durch Hemmung der -Acetylcholinesterase den Abbau von -Acetylcholin verhindern und somit die Wirkung des Acetylcholins verlängern.
Acetylcystein
-ACC.
Ein Arzneimittel, das hauptsächlich als -Expektorans oder -Antidot verwendet, kann jedoch auch anderweitig eingesetzt werden.
Acetylsalicylsäure
-ASS.
Schmerz- und Fiebermittel. Wirkt auch als -Thrombozytenfunktionshemmer und wird zur Vorbeugung von -Blutgerinnseln und damit von Durchblutungsstörungen des Herzens und Gehirns eingesetzt.
ACH
-Acetylcholin, -Botenstoff, -Neurotransmitter.
Achillessehne
-Tendo calcaneus, -Tendo calcanei, -Tendo Achillis, -Tendo musculi tricipitis surae.
Die stärkste -Sehne des menschlichen Körpers. Sie verbindet die wichtigsten Beugemuskeln des -Unterschenkels mit dem -dorsalen Teil des -Fußskeletts und ermöglicht dadurch die -Plantarflexion.
Acholie
(griech. acholos, ohne Galle) Fehlende oder eingeschränkte -Sekretion von -Galle in den -Darm entweder aufgrund mangelnder Gallebildung oder Verstopfung der -Gallenwege.
Achselarterie
-Arteria axillaris, -Achselschlagader.
Achselschlagader
-Arteria axillaris, -Achselarterie.
Achsenzylinder
-Axon, -Neurit, -Neuritum, -Neuraxon, -Nervenfaser.
Acidum
-Säure.
Acidum carbonicum
-Kohlensäure.
Acidum phosphoricum
-Phosphorsäure, -Orthophosphorsäure.
Acidum salicylicum
-Salicylsäure, -Spirsäure.
Acidum uricum
-Harnsäure, -Urica.
Acidus
-Sauer, -Azid.
Acinus
(lat. acinus, Traube) -Azinus.
Etwa beerenförmige, sekretorische Endstück von -Drüsen, das als funktionelle Einheit der Abscheidung des primären -Sekretes dient. Auch beerenförmige Ansammlung der -Alveolen.
Acrum
-Akre.
Actin
-Aktin, -Dünnes Filament, -I-Fila-ment.
Acute Respiratory Distress Syndrome
-ARDS.
Eine massive Reaktion der -Lunge auf verschiedene schädigende Faktoren, unabhängig davon, ob die daraus resultierenden pulmonalen -Entzündungsmechanismen primär pulmonal oder systemisch ausgelöst werden. Dem ARDS muss eine identifizierbare, nichtkardiale Ursache zugrunde liegen. Siehe auch -Akutes progressives Lungenversagen oder -Schocklunge.
Ad manum medici
Für die Hand des Arztes.
Ad usum proprium
Zum eigenen Gebrauch.
Adaptation
-Anpassung.
Durch Selektion entstandene Ausbildung von Merkmalen, die den Umweltbedingungen und der Lebensweise eines Organismus bzw. einer Art entsprechen.
Adductio
(lat. adducere, hinziehen) Zum Kör-per, zur Hauptachse hin bewegen.
Adduktion
Heranführen.
Adenokarzinom
Aus -Drüsengewebe hervorgehender -Krebs.
Adenom
-Drüsengeschwulst.
Adenosintriphosphat
-Adenosin-Triphosphorsäure, -ATP.
Eine Gruppe von phosphathaltigen und energiereichen -Molekülen, die als Hauptenergiespeicher innerhalb von -Zellen dienen.
Adenosin-Triphosphorsäure
-Adenosintriphosphat, -ATP.
Adenoviren
DNA-haltige Viren, die Erkrankungen der Atmungsorgane verursachen können.
Ader
-Blutgefäß, -Blutbahn, -Vas sanguineum.
ADH
-Antidiuretisches Hormon, -Vasopressin.
Adhäsiv
-Anhaftend, (an-)klebend.
Adipös
(lat. adiposus, fetthaltig, fettleibig) Fettleibig, krankhaft übergewichtig.
Adipositas
-Fettleibigkeit, -Fettsucht, -Übergewicht, -Obesitas.
Übermäßige Vermehrung von Fettgewebe im Körper (-BMI > 30). Eine chronische Erkrankung, die mit einem erhöhten -Morbiditäts- und -Mortalitätsrisiko einhergeht. Der Übergang vom Übergewicht zur Adipositas wird bei einem -Body-Mass-Index von 30 erreicht.
Adipozyt
-Fettzelle, -Fettgewebszelle, -Lipozyt.
Die Fett speichernden Zellen des -Fettgewebes.
Aditus laryngis
Eingang in den -Kehlkopf.
Adjuvans
(Pl. Adjuvantien ; lat. adiuvare, unterstützen) In der -Pharmakologie ein Hilfsstoff, der die Wirkung eines -Arzneistoffes verstärkt - möglichst ohne eine eigene pharmakologische Wirkung zu entfalten.
Adjuvante Therapie
Eine Ergänzende oder unterstützende Therapiemaßnahme, die zusätzlich zu der Primärtherapie eventuell noch angeordnet wird.
Adnexe
-Hautanhangsgebilde, -Hautan-hangsorgane.
Adrenalin
Im -Nebennierenmark gebildeter -Botenstoff, der auch als -Stresshormon bezeichnet wird. Adrenalin versetzt den Körper in Erregung: Das -Herz schlägt schneller, der -Blutdruck steigt an, die -Atemwege weiten sich.
Adrenergikum
-Sympathomimetikum, -Betamimetikum.
-Medikamente, die wegen ihrer erweiternden Wirkung auf die -Bronchien eine große Bedeutung für die Behandlung von -Asthma und -COPD haben.
Advanced Life Support
-Erweiterte lebensrettende Maßnah-men.
AED
-Automatisierter Externer Defibrillator.
AEDL-Strukturmodell
-Modell der fördernden Prozesspflege, -System der fördernden Prozesspflege, -Pflege nach Krohwinkel, -Pflege nach AEDLs.
Aerob
Bezeichnung für Lebensvorgänge, für die die Gegenwart von -Sauerstoff nötig ist.
Aerogen
Von der Luft aus, auf dem Weg über die Luft.
Aerophagie
-Luftschlucken.
Aerosol
Eine Mischung aus einem Gas und einer fein verteilten Flüssigkeit oder einem fein verteilten Feststoff (Staub), wie z.B. Dampf, Rauch und Nebel.
Aerosoltherapie
-Inhalation von -Medikamenten in einem -Aerosol. Das Medikament gelangt auf diese Weise direkt und rasch in die -Atemwege.
Aerotolerant
-Mikroorganismen, die zwar in Gegenwart von -Sauerstoff wachsen können, ihn aber nicht für ihren -Stoffwechsel verwenden.
Affektiv
Den Affekt betreffend. Ein Verhalten, das überwiegend von kurzen, impulsartigen Gefühlsregungen und nicht von -kognitiven Prozessen bestimmt ist.
Afferens
-Afferenz, -Afferent.
Afferent
(lat. afferre, hintragen) -Afferenz, -Afferens.
Alle Zuflüsse von Information oder Material zu einer definierten Struktur. Im engeren Sinne werden die -Erregungen, die aus der -Peripherie dem -zentralen Nervensystem zugeleitet werden, als Afferenzen bezeichnet.
Afferente Faser
-Aufsteigende Nervenbahn, -Afferente Nervenbahn, -Afferente Nervenfaser, -Sensorische Nervenbahn, -Sensorischer Nerv.
Afferente Nervenbahn
-Aufsteigende Nervenbahn, -Afferente Nervenfaser, -Sensorische Nervenbahn, -Sensorischer Nerv, -Afferente Faser.
Nervenbahnen, die von der -Peripherie über das -Rückenmark ins -Gehirn verlaufen und -sensorische Informationen des Körpers übermitteln.
Afferente Nervenfaser
-Aufsteigende Nervenbahn, -Afferente Nervenbahn, -Sensorische Nervenbahn, -Sensorischer Nerv, -Afferente Faser.
Afferenz
-Afferent, -Afferens.
Afferenzen
Die Gesamtheit aller -Nervenfasern, die von der -Peripherie (-Sinnesorgane, -Rezeptoren) zum -zentralen Nervensystem laufen.
Affolter-Modell
Ein neurologisch-pädiatrisches Therapiekonzept zur Behandlung von neurologisch betroffenen Patienten mit Wahrnehmungsstörungen. Affolter ist eine „geführte Interaktionstherapie“, um praktisch und alltagsbezogen zu lernen.
A-Filament
-Myosin, -Dickes Filament.
After
-Anus, -Darmausgang.
Aganglionäres Megakolon
-Morbus Hirschsprung, -Kongenitales Megakolon, -Megacolon congenitum, -Intestinale Aganglionose.
Agglomeration
-Aggregation, -Verklumpung, -Anhäufung.
Aggregation
(lat. aggregare, beigesellen, hinzugesellen) -Agglomeration, -Verklumpung, -Anhäufung.
Die Zusammenballung bzw. das Verklumpen von biologischen Strukturelementen.
Aggregations-Hemmer
-Thrombozytenaggregations-Hemmer, -TAH, -Plättchenaggregationshemmer, -Thrombozytenfunktionshemmer.
-Hemmstoffe einer -Verklumpung.
Aggregatzustand
(lat. aggregare, sich versammeln) -Phase. Die morphologisch wahrnehmbare Form der Materie. Man unterscheidet folgende Formen des Aggregatzustandes:
a) Feste Phase (kristalline Phase);
b) Flüssige Phase (amorphe Pha-se);
c) Gasförmige Phase;
d) Plasma.
Aggression
Eine dem Menschen innewohnende Disposition und Energie, die der Selbstbehauptung dient.
Aggressives Verhalten
Jegliche Form verbalen, nonverbalen oder körperlichen Verhaltens, welches für den Patienten selbst, andere Personen oder deren Eigentum eine Bedrohung darstellen oder körperliches Verhalten, wodurch der Patient selbst, andere Personen oder deren Eigentum zu Schaden gekommen sind. Aggression ist ein Verhalten, das subjektiv als Bedrohung erlebt wird und/oder objektiv eine Schädigung verursacht.
Agitation
-Agitiertheit.
Die -pathologisch gesteigerte, unproduktive motorische Aktivität eines Patienten.
Agitierte Depression
Form der -Depression, bei der der Patient nicht in Antriebslosigkeit verfällt, sondern verzweifelt und extrem unruhig ständig hin und her läuft.
Agitiertheit
-Agitation.
Agnosie
Unfähigkeit des (Wieder-)Erkennens von -Sinneswahrnehmungen trotz normaler Funktion der -Sinnesorgane.
Agonale Atmung
-Schnappatmung.
Agonist
Der Handelnde. Der Begriff bezeichnet eine Substanz oder Struktur, die im Hinblick auf eine bestimmte Aktion verursachend wirkt, z.B. ein Muskel im Hinblick auf eine bestimmte Bewegung.
AICD
-Automatischer implantierbarer Kardioverter, -Defibrillator.
Air stacking
-Luft-stapeln.
Technik zur -Sekretmobilisation. Über einen -Handatembeutel werden stoßweise kleine Mengen Luft in die -Lunge gepumpt, ohne dass der Patient zwischendurch ausatmet. Ist die Lunge gut ausgedehnt, muss das Mundstück des Handatembeutels ausgespuckt und gleichzeitig abgehustet werden, damit -Sekret in der Lunge mobilisiert werden kann.
Airway remodelling
-Remodelling der Atemwege.
Akinese
-Bewegungslosigkeit.
Akinetisch
-Bewegungslos.
Akre
(Pl. Akren; griech. akros, äußerstes Ende) -Acrum.
Die stammfernen Körperspitzen, also die „Enden“ des Organismus. Dabei handelt es sich in erster Linie um die peripheren Extremitätenenden.
Akrozyanose
Krankhafte Blaufärbung der Körperenden.
Aktin
-Actin, -Dünnes Filament, -I-Filament.
Ein -Protein, das sich in der -Muskelfaser befindet und zusammen mit -Myosin, die kontraktile Einheit des -Muskels bildet.
Aktionspotential
-Aktionspotenzial, -Nervenimpuls, -AP.
Eine kurz anhaltende Änderung des -Membranpotentials über der -Zellmembran. Es dient der -Reizweiterleitung über -Axone an weitere erregbare -Zellen.
Aktive Atemgasklimatisierung
Bei den aktiven Befeuchtungsverfahren wird dem Atemgas unter Einsatz von beispielsweise elektrischer Energie Feuchtigkeit und Wärme zugeführt.
Aktive Befeuchtung
Methode zur Anfeuchtung des Atemgases bei maschinell beatmeten Patienten durch -aktive Befeuchtungssysteme.
Aktive Befeuchtungssysteme
Technische Geräte zur künstlichen Erzeugung der Wärme und/oder Feuchtigkeit.
Aktive Sterbehilfe
Gezielte Herbeiführung des -Todes durch eine andere Person (ohne oder mit Einverständnis des Betroffenen). Siehe auch -Euthanasie.
Aktives Zuhören
In der interpersonellen Kommunikation die gefühlsbetonte (affektive) Reaktion eines Gesprächspartners auf die Botschaft eines Sprechers.
Aktivitäten, existenzielle Erfahrungen und Beziehungen des täglichen Lebens
-ABEDL.
Das Modell der fördernden Prozesspflege oder System der fördernden Prozesspflege von Monika Krohwinkel. Das Pflegemodell, basiert auf der 1993 vorgestellten und weiterentwickelten Pflegetheorie nach Krohwinkel, orientierte sich zunächst an den Aktivitäten und existenzielle Erfahrungen des Lebens (AEDL), seit 1999 wurde die Beziehung als zusätzlicher Faktor von Krohwinkel vorgestellt.
Aktivitätsumsatz
-Leistungsumsatz.
Akustisch
Das Hören bzw. Gehör betreffend.
Akustische Wahrnehmung
-Hörsinn, -Gehör, -Auditus, -Gehörsinn, -Auditive Wahrnehmung, -Schallwahrnehmung, -Hören.
Akut
Plötzlich einsetzend oder auftretend und meist von kürzerer Dauer, heftig verlaufend.
Akute Bronchitis
Eine neu entstandene -Entzündung der größeren verzweigten -Atemwege mit -Husten, -Schleimproduktion und -Fieber sowie weiteren -Allgemeinsymptomen.
Akute inflammatorische demyelinisierende Polyneuropathie
-Guillain-Barré-Syndrom, -Idiopa-thische Polyradikuloneuritis, -Chro-nische inflammatorische demyelini-sierende Polyneuropathie, -Landry-Guillain-Barré-Strohl-Syndrom.
Akute respiratorische Insuffizienz
-Respiratorisches Versagen, -Atemversagen.
Eine Störung des pulmonalen Gasaustausches mit -pathologisch veränderten Blutgaswerten.
Akuter Myokardinfarkt
-AMI, -Herzinfarkt, -Myokardinfarkt, -MI, -Herzmuskelinfarkt.
Akuter Schmerz
-Schmerz als zeitlich begrenzte Reaktion und Warnsignal.
Akutes progressives Lungenversagen
-ARDS, -Acute Respiratory Distress Syndrome.
Unzureichende Lungenfunktion aufgrund von direkten oder indirekten Schädigungen an der Lunge.
Akutphase
Beginn einer Krankheit, meist die Phase der stärksten Beschwerden.
Akzelerator
-Katalysator.
Akzidenteller Zelltod
-Nekrose, -Necrosis, -Necrose, -Gewebetod, -Zelltod.
Ein -Zelltod, der durch einen akuten schädigenden Einfluss von außen entsteht.
Akzidentiell
-Zufällig.
Ala nasi
-Nasenflügel, -Pinna nasi.
Albumin
Eiweißfraktion im -Blutserum. Herstellung in der -Leber.
Albumine
Sammelbezeichnung für alle in reinem Wasser löslichen -Proteine aus Körperflüssigkeiten.
Alfentanil
Ein starkes -Analgetikum aus der Gruppe der synthetischen -Opioide.
Algesie
-Schmerz, -Dolor.
Algor mortis
(lat. algor, Kälte und mors, Tod) -Totenkälte, -Leichenkälte.
Die reduzierte -Körpertemperatur nach Eintreten des -Todes aufgrund der fehlenden Wärmeerzeugung durch -Stoffwechselvorgänge.
Algurie
Schmerzhaftes Wasserlassen.
Aliphatisch
Kennzeichnung für -Moleküle mit einem oder mehreren offenen, kettenförmigen -Kohlenwasserstoffresten.
Alkaliämie
Alkalivermehrung im -Blut über die Norm.
Alkalisch
Ein -pH-Wert größer als 7.
Alkaloid
(arab. al-qalya, die Pflanzenasche und altgriech. oides, ähnlich) Chemische Verbindungen, die Stickstoffatome enthalten und sich meist von -Aminosäuren herleiten.
Alkalose
Eine Störung des -Säure-Basen-Haushaltes, bei der der -pH-Wert des Blutes auf über 7,45 ansteigt.
Alkoholentzugsdelir
-Delirium tremens, -Alkoholentzugssyndrom.
Alkoholentzugssyndrom
-Delirium tremens, -Alkohol-entzugsdelir.
Allergene
(griech. allos, fremd) Substanzen, die beim Kontakt mit dem Organismus von dessen -Immunsystem als fremd erkannt werden. Üblicherweise wird gegen solche Substanzen eine -Immunreaktion eingeleitet, die das Krankheitsbild einer -Allergie hervor-rufen.
Allergie
Bezeichnung für eine überschießende -immunologische Reaktion des Kör-pers gegen einzelne Stoffe (-Aller-gene).
Allergische Reaktion
-Anaphylaktische Reaktion, -Allergi-scher Schock, -Anaphylaktischer Schock.
Eine -Immunreaktion des Körpers auf nicht-infektiöse Fremdstoffe.
Allergischer Schock
-Anaphylaktische Reaktion, -Aller-gische Reaktion, -Anaphylaktischer Schock.
Akute -allergische Reaktion des Organismus auf -Allergene.
Allergisches Asthma
Erkrankung der -Atemwege, die auf einer -allergischen Reaktion beruht.
Allgegenwärtig
-Ubiquitär.
Allgemeinsymptom
Unspezifische Krankheitszeichen, die zwar auf das Vorliegen einer Erkran-kung hinweisen, aber zunächst keine Aufschlüsse über ihren Charakter, ihre Ursache oder ihre Lokalisation zulassen.
Allosom
-Geschlechtschromosom, -Gono-som, -Heterochromosom, -Hetero-som.
Alpha-1-Antitrypsin
-Protein. -Eiweiß des -Blutserums. Hemmt -Proteasen und verhindert so, dass diese beim Entzündungsprozess Körpergewebe angreifen. Genetisch bedingter Mangel an diesem Protein kann zu schwerer Lungenerkrankung führen. Siehe auch -AAT-Defizit.
Alpha-1-Antitrypsin-Mangel
-AAT-Defizit, -Proteaseinhibitor-mangel, -Laurell-Eriksson-Syndrom.
Eine erbliche Stoffwechselerkrankung aufgrund eines Fehlers im Erbgut. Ein Mangel an Proteaseinhibitoren kann zu -Leberzirrhose und -Lungen-emphysem führen (ein Schutzstoff für das Lungengewebe fehlt).
Alpha-1-Blocker
Durch eine Blockade der s.g. -Alpha-1-Rezeptoren an den -Blutgefäßen können die -Botenstoffe -Adrenalin und -Noradrenalin nicht mehr binden. Dadurch haben Alpha-1-Blocker eine blutdrucksenkende Wirkung.
Alpha-1-Rezeptoren
-Rezeptoren, deren Erregung -Nor-adrenalin und -Adrenalin im -peri-pheren Nervensystem vor allem eine -Kontraktion glatter Muskelzellen hervorruft, im -zentralen Nerven-system dagegen einen verminderten -Sympathikotonus, -Sedierung und -Analgesie.
Alpha-Glukosidasehemmer
-Enzymhemmer, die die Aufnahme von -Glukose in den -Darm ver-zögern und dadurch nach den Mahlzeiten den -Blutzuckerspiegel senken.
Alpha-Motoneuron
-α-Motoneuron. -Nervenzellen des -zentralen Ner-vensystems, die über -motorische Endplatten die -Skelettmuskelfasern innervieren und für die -Muskel-kontraktion zuständig sind.
ALS
-Amyotrophe Lateralsklerose, -Lou-Gehrig-Syndrom, -Charcot-Krank-heit, -Motor Neuron Disease.
Altenhilfe
In Deutschland gesetzlich bestimmte Maßnahmen und Initiativen zur För-derung und Unterstützung alter Men-schen.
Altenpflege
Ein Teilbereich der -Altenhilfe. Es ist eine Profession im -Gesundheits-wesen mit sozialpflegerischen und pflegerischen Aufgaben, Begleitung, Betreuung, Beratung und Versorgung von gesunden und kranken alten Menschen unter Berücksichtigung und Einbeziehung der körperlichen, see-lischen, sozialen und spirituellen Be-dürfnisse des Einzelnen.
Alter
-Lebensalter. Eine biometrische Messgröße, welche die seit dem Zeit-punkt der -Geburt abgelaufene Zeit-spanne der Existenz eines Lebewe-sens angibt. Das Alter markiert damit gleichzeitig die ungefähre Posi-tion im Lebenszyklus, die durch den physiolo-gischen Prozess der -Alterung deter-miniert ist.
Alternative Medizin
-Komplementärmedizin, -Alternativ-medizin.
Alternativmedizin
-Alternative Medizin, -Komplemen-tärmedizin.
Altersschluckstörung
-Presbyphagie.
Alterung
Ein biologischer Prozess, der alle Organisationsebenen eines -Orga-nismus erfasst und sich durch unter-schiedliche Veränderungen manife-stiert. Die progrediente Alterung führt bei einer -Zelle zur -Apoptose, bei einem multizellularen Organismus zum -Tod.
Altgedächtnis
-Tertiäres Gedächtnis.
Enthält Informationen, die oft wiederholt wurden und einen hohen Emotionsgehalt besitzen und deshalb für lange Zeit behalten werden sollen. Die Informationen werden getrennt nach inhaltlichem, visuellem und auditivem Wissen kodiert und gespeichert. Die Dauer der Speiche-rung ist dabei sowohl von der Spei-cherkapazität als auch von der Art der Informationsorganisation abhängig. Sie kann durch Wiederholung, sowie durch Suggestion einer erhöhten Wichtigkeit erhöht werden.
Alveolardruck
Druck in den -Lungenbläschen. Die Differenz zwischen Alveolardruck und dem Druck der Umgebungsluft (atmo-sphärischer Druck) ist bei offenen Atemwegen die treibende Kraft für die Inspiration (Alveolardruck < Umge-bungsdruck) und Exspiration (Alveo-lardruck > Umgebungsdruck).
Alveoläre Hyperinflation
-Lungenüberblähung.
Eine Gasaustauschstörung bedingt durch vermehrten Luftgehalt der Lun-ge.
Alveoläre Hypoventilation
Eine Gasaustauschstörung, bei der es zu einer unzureichenden Belüftung der Lungenalveolen kommt. Eine Form der -respiratorischen Insuffi-zienz.
Alveoläre Ventilation
-Alveolarventilation.
Die inspiratorische -Ventilation der -Alveolen als physiologische Voraus-setzung des alveolären -Gasaus-tauschs.
Alveolarepithel
Das einschichtige -Epithel, das die -Lungenbläschen auskleidet.
Alveolarepithelzelle
-Pneumozyt, -Alveolarzele.
Spezialisierte -Zellen des -Lungen-gewebes, welche die -Alveolen aus-kleiden. Sie bilden das -Alveolar-epithel.
Alveolarepithelzelle Typ I
-Pneumozyt Typ I, -Deckzelle.
Alveolarepithelzelle Typ II
-Pneumozyt Typ II, -Nischenzelle.
Alveolärer Totraum
Beinhaltet die Anteile der -Alveolen, die üblicherweise aufgrund pathologi-scher Veränderungen nicht mehr am Gasaustausch teilnehmen.
Alveoläres Lungenödem
Eine -Flüssigkeitsansammlung in den -Lungenbläschen.
Alveolargang
(Pl. Alveolargänge) -Ductus alveo-laris.
Teil des terminalen Gangsystems ein-es -Lungenazinus. Sie gehen aus den -Bronchioli respiratorii hervor und enden jeweils blind in einem -Alveo-larsack.
Alveolarmakrophage
-Makrophagen, die man in den -Alveolen antrifft.
Alveolarmembran
-Alveolokapilläre Membran.
Die -permeable Membran, durch die der -Gasaustausch stattfindet.
Alveolarsack
-Alveolarsäckchen, -Saccus alveola-ris, -Sacculus alveolaris, -Azinus.
Alveolarsäckchen
-Alveolarsack, -Saccus alveolaris, -Sacculus alveolaris, -Azinus.
Alveolarseptum
-Interalveolarseptum.
Eine -Trennwand zwischen benach-barten -Alveolen. In den Alveolar-septen finden sich feinste Poren, die s.g. -Kohnsche Poren, welche be-nachbarte Alveolen miteinander ver-binden.
Alveolarventilation
-Alveoläre Ventilation.
Alveolarzele
-Pneumozyt, -Alveolarepithelzelle.
Alveole
(Pl. Alveolen; lat. alveolus, kleine bauchartige Vertiefung) -Lungen-bläschen, -Alveolus, -Alveoli pul-monis.
Die rund 400 Millionen funktionellen Elemente der -Lunge, in denen bei der -Atmung der -Gasaustausch zwischen -Blut und Alveolarluft er-folgt.
Durchmesser von 0,3 mm. Ge-samtoberfläche als Austauschfläche ca. 80-120m2. Pro Alveole 1.000 Kapilre.
Alveoli pulmonis
-Lungenbläschen, -Alveole.
Alveolitis
Entzündung der -Alveolen.
Alveolokapilläre Membran
-Alveolarmembran.
Die -permeable -Membran über die -Gasaustauch erfolgt.
Alveolokapillärer Block
-Alveolo-kapillärer Block.
Verlängerung der -Diffusionsstrecke für -Sauerstoff in der -Lunge mit nachfolgender pulmonaler -Diffu-sionsstörung. Ein alveolokapillärer Block entsteht durch eine Verdickung der Alveolar- und Kapillarwand infolge eines -interstitiellen oder -intra-alveolären -Ödems sowie bei einer -Lungenfibrose.
Alveolo-kapillärer Block
-Alveolokapillärer Block.
Alveolus
-Alveole, -Lungenbläschen. Kleiner Hohlraum.
Alzheimer-Krankheit
-Morbus Alzheimer, -Demenz vom Alzheimer-Typ, -Präsenile Demenz.
Eine auf einer multifaktoriellen Ver-erbung basierende, üblicherweise zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr auftretende, -progressive -Atrophie der -Großhirnrinde.
Ambrobeta ®
-Expektorans, -Ambroxol.
Ein -Arzneimittel zur Schleimlösung bei Atemwegserkrankungen mit zäh-em Schleim.
Ambroxol
Ein Arzneistoff vor allem zur Behandlung von produktivem Husten mit zähem, festsitzendem Schleim. Gehört zur Gruppe der -Expekt-oranzien. Handelsnamen: -Ambro-beta®, -Expit®, -Frenopect®, -Lin-doxyl®, -Mucoangin®, -Mucosol-van®.
Ambubeutel
-Handbeatmungsbeutel, -Beatmungsbeutel.
Ambulant
-Ambulante Behandlung.
Medizinische Leistungen oder Pflege-leistungen, bei denen der Patient die Behandlungs- oder Pflegeeinrichtung nur vorübergehend nutzt und sie spätestens zur Nacht wieder verlässt.
Ambulante Behandlung
-Ambulant.
AMG
-Arzneimittelgesetz.
AMI
-Akuter Myokardinfarkt, -Herzin-farkt, -Myokardinfarkt, -MI, -Herz-muskelinfarkt.
Aminocarbonsäure
-Aminosäure.
Aminoferase
-Transaminase, -Aminotransferase.
Aminosäure
-Aminocarbonsäure.
Chemische Verbindungen, Bausteine von -Proteinen, dienen vor allem dem Aufbau von Körpergewebe. Essentielle Aminosäuren kann ein Organismus nicht selber herstellen, sie müssen mit der Nahrung auf-genommen werden.
Aminotransferase
-Transaminase, -Aminoferase.
Ammoniak
(nach dem altägyptischen Fruchtbar-keitsgott Amon genannt) Ein stechend riechendes, farbloses Gas, das aus einem Stickstoff- und drei Wasser-stoffatomen aufgebaut ist.
Ammonium
Ein -Kation, das die Fähigkeit besitzt, als starkes -Neurotoxin zu wirken. Dies beruht auf seiner großen Ähnlichkeit zu -Kalium-Ionen. Es nimmt daher an einigen Stellen im menschlichen Körper deren Stellung ein (z. B. an -Synapsen).
Amnesie
-Erinnerungslücke.
Unfähigkeit, sich an etwas zu erinnern. -Gedächtnisverlust für ei-nen bestimmten Zeitabschnitt.
Amorph
(griech. a morphos) Ohne Gestalt oder ohne Struktur.
Ampicillin
Halbsynthetisches Penizillins-Derivat, wirkt -bakteriostatisch. Siehe auch -Antibiotikum.
Amplifikation
-Vervielfältigung.
Ampulla recti
-Pars ampullaris recti, -Rektumam-pulle, -Mastdarmampulle.
Der am weitesten gelegene Teil des -Rektums. Bei Befüllung der Ampulle mit Stuhl tritt der Stuhldrang ein.
Amputation
(lat. amputatio, Absetzen, Entfernen, rundherumschneiden) Medizinisch indiziertes Abtrennen von -Extre-mitäten.
AMV
-Atemminutenvolumen, -Minuten-volumen.
Amygdala
-Corpus amygdaloideum, -Mandel.
Kurzform für: -Mandelkern, -Mande-lkörper.
Amylose
Ein Hauptbestandteil der -Stärke und macht etwa 25% ihrer Masse aus.
Amyotrophe Lateralsklerose
(griech. myos, Muskel und trophe, Ernährung) -ALS, -Motor Neuron Disease, -Lou-Gehrig-Syndrom, -Charcot-Krankheit.
Diese Krankheit gehört zur Gruppe der Motoneuron-Krankheiten und ist eine nicht heilbare degenerative Erkrankung des motorischen Nerven-systems. Das Degenerieren der ersten -Motoneurone führt zu einem er-höhten Muskeltonus (-Lähmung). Durch Schädigung der zweiten Moto-neuron kommt es zu zunehmender -Muskelschwäche (-Parese bis -Ple-gie), die mit -Muskelschwund einher-geht.
Amyotrophie
-Muskelatrophie, -Atrophia muscu-lorum, -Muskelschwund.
Anabol
(griech. anabolé, Vertagung, Aufschiebung) Den Aufbau (von kör-pereigenen Substanzen oder Gewe-ben) betreffend oder zum -Ana-bolismus gehörig. Ein Eigenschafts-wort, das körperaufbauende Vor-gänge beschreibt. Siehe auch -Ana-bolisch.
Anaboler Stoffwechsel
-Anabolismus.
Die Reaktionen des -Stoffwechsels, die dem Aufbau von chemischen Verbindungen dienen; im Zuge der anabolen Reaktionen werden über die -Nahrung aufgenommene Fremd-stoffe abgebaut und ihre Bestandteile zum Aufbau körpereigener Substan-zen benutzt.
Anabolisch
Körperaufbauend.
Anabolismus
-Anaboler Stoffwechsel.
Anaerob
Keinen -Sauerstoff benötigend.
Anal
(lat. ānus, After) Den Afterbereich betreffend, zum After gehörig.
Analgesie
-Schmerzausschaltung, -Schmerz-losigkeit.
Eine Aufhebung bzw. Unterdrückung der Schmerzempfindung.
Analgetikum
(Pl. Analgetika) Schmerzlinderndes -Arzneimittel. Eingesetzt zur Be-handlung von -akuten oder -chro-nischen Schmerzen.
Siehe auch -Schmerzmittel.
Analgetisch
Schmerzstillend, schmerzhemmend.
Analgosedierung
Die medikamentöse -Schmerzaus-schaltung (-Analgesie) bei gleich-zeitiger Beruhigung (-Sedierung). Im Unterschied zur -Narkose reagiert der Patient auf äußere Reize und atmet selbständig.
Analog
Funktionsgleich.
Analoge Kommunikation
Übermittlung von Informationen, die in ungefähren, indirekten Zeichen verschlüsselt sind, die nur in einer Ähnlichkeitsbeziehung zum Informa-tionsobjekt stehen (z.B. Körper-haltung, Mimik, Blick, Tonfall etc.). Der analogen Informationsüber-mittlung entspricht deshalb der Be-griff der -nonverbalen Kommunika-tion.
Anämie
-Blutleere, -Blutarmut, -Blutman-gel.
Verminderte Zahl der -Erythrozyten bzw. durch Blutverlust eine Verminde-rung des sauerstofftragenden -Pro-teins -Hämoglobin im Blut.
Anamnese
(griech. anamnesis, Erinnerung) Eine systematische Befragung, die den Gesundheitszustand eines Individu-ums zum Thema hat. Sie umfasst die aktuellen Beschwerden, die gesund-heitliche Vorgeschichte, besondere Dispositionen, die Lebensumstände und das genetische Risiko des Patien-ten. Die Bezeichnung Anamnese wird sowohl für den Vorgang, die Ana-mneseerhebung, als auch für den Inhalt der Krankengeschichte ver-wendet. Von der Anamnese abge-grenzt wird die gezielte Gewinnung weiterer Informationen durch die -Exploration.
Anaphylaktische Reaktion
-Allergischer Schock, -Allergische Reaktion, -Anaphylaktischer Schock.
Akute und rasch einsetzende, be-drohliche Sofortreaktion des -Im-munsystems aufgrund einer -aller-gischen Reaktion mit auftretender Symptomatik: -Kollaps, -Schock, -Juckreiz, -Quaddelbildung, -Atem-not und -Kreislaufstilstand. Bei fehlender ärztlicher Hilfe besteht die Gefahr, dass der Patient im ana-phylaktischen Schock stirbt.
Anaphylaktischer Schock
-Anaphylaktische Reaktion, -Aller-gischer Schock, -Allergische Rea-ktion.
Anasarka
(griech. sarkos, sarx, Muskel-)Fleisch, über dem Fleisch) Eine Ansammlung von Gewebsflüssigkeit im -Bindege-webe der Unterhaut mit Zeichen von -Dystrophie in den -Epidermis-schichten. Anasarka treten u.a. bei -Rechtsherzinsuffizienz und -Nie-renversagen auf.
Anästhesie
(griech. anaisthesia, Empfindungs-losigkeit) Ein Zustand der Empfin-dungslosigkeit zum Zweck einer ope-rativen oder diagnostischen Maß-nahme und zugleich das medizinische Verfahren, um diesen herbeizuführen. Umgangssprachlich wird Anästhesie oft mit -Narkose oder -Betäubung übersetzt, wobei der Begriff „Narkose“ nur bei einer Allgemeinanästhesie (Vollnarkose) verwendet wird. Bei Betäubung einzelner Körperregionen, sprechen wir von einer -Regional-anästhesie (-Lokalanastesie).
Anästhesiologie
Die Lehre der Methoden der Be-wußtseinsausschaltung, sowie der -Schmerztherapie, -Intensivmedizin und der -Notfallmedizin.
Anatomie
(griech. anatemnein, trennen, zerschneiden) Die beschreibende Leh-re vom Aufbau bzw. der Gestalt des menschlichen Körpers und seiner Ge-webe sowie deren Entwicklung.
Anatomisch
Auf die Anatomie bezogen bzw. Aufbau und Struktur eines physio-logisch gesunden Körpers oder Ge-webes betreffend.
Anatomischer Shunt
Ein Shunt, der durch -anatomisch angelegte Gefäßverbindungen zwi-schen dem venösen und dem arte-riellen Schenkel des -Blutkreislaufs bedingt ist.
Anatomischer Totraum
Das Volumen der -Atemwege von der -Nasenhöhle bis hin zu den -Bronchioli terminales, die nicht am Gasaustausch teilnehmen, sondern physiologischerweise nur an der Aufarbeitung der -Atemluft beteiligt sind. Die Atemluft wird gereinigt, angefeuchtet, gewärmt und transpor-tiert.
Anbieter
In der Pflege: -Provider, -Dienste-anbieter, -Dienstleister, -Zwischen-händler, -Lieferant, -Versorger.
Andockstellen
Spezialisierte Rezeptoren der -Membranen, die neben der Übertragung von Signalen erfüllen auch zusätzlich die Funktion, Substanzen in eine Zelle hinein zu transportieren.
[...]
- Arbeit zitieren
- Bronislaw Gembala (Autor:in), 2020, Nomenklatur der außerklinischen Intensivpflege und Beatmung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/919531
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