Noch in den 1970er Jahren war Politics among Nations von Hans Morgenthau das am häufigsten zitierte Werk in den IB. Bei der heutigen wissenschaftlichen Arbeit stehen andere Werke im Vordergrund, nichtsdestotrotz wird Politics among Nations noch immer als Grundlagenwerk der Theorie des Realismus betrachtet. Das zentrale Anliegen des traditionellen Realisten Morgenthau war es, eine Theorie der internationalen Politik als Theorie der Außenpolitik eines Nationalstaats zu formulieren. In der Tradition des Realismus steht die 1979 von Kenneth Waltz mit seinem Buch Theory of International Politics begründete Denkrichtung des Neorealismus. Diese schließt, im Gegensatz zum traditionellen Realismus, in ihren „Erklärungen grundlegend von der Struktur des internationalen Systems auf das Verhalten der Staaten und wird daher oft auch als struktureller Realismus bezeichnet.“ Beide sind als Theorien in den IB „road maps that allow us to make sense of unfamiliar terrain.” Ziel dieser Arbeit ist es, mit dem Realismus und dem Neorealismus zwei Möglichkeiten zur Orientierung in den IB aufzuzeigen und einander gegenüberzustellen.
Da bei beiden Theorien aufgrund ihrer engen Verwandtschaft ähnliche oder gleiche Begriffe im Zentrum stehen, werde ich diese zentralen Begriffe jeweils anhand beider Theorien diskutieren, um so einerseits das Grundverständnis beider Theorien herauszuarbeiten und andererseits die Unterschiede aufzuzeigen. Dabei stehen der traditionelle Realismus Hans Morgenthaus, des Begründers des Realismus, und der Neorealismus Kenneth Waltz’, des Begründers des Neorealismus, bei der Beantwortung der zentralen Fragestellung der Arbeit im Vordergrund.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Hauptteil
- 2.1. Intention und historischer Kontext
- 2.2. Das anarchische Umfeld
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit verfolgt das Ziel, den Realismus und den Neorealismus als zwei zentrale Theorien der Internationalen Beziehungen (IB) vorzustellen und gegenüberzustellen. Dabei wird die Entwicklung beider Theorien im Kontext ihres historischen Hintergrunds und die wichtigsten Gemeinsamkeiten und Unterschiede beleuchtet.
- Das anarchische Umfeld in der Internationalen Politik
- Macht als zentrale Kategorie im Realismus und Neorealismus
- Das Sicherheitsdilemma als Grundprinzip des internationalen Systems
- Der Vergleich der Konzepte von Hans Morgenthau und Kenneth Waltz
- Die Rolle des Nationalstaates im internationalen System
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik des Realismus und Neorealismus in der Internationalen Politik ein. Sie stellt die Bedeutung des traditionellen Realismus und des Neorealismus sowie deren historische Entwicklung im Kontext der politischen und wissenschaftlichen Entwicklungen dar.
2. Hauptteil
2.1. Intention und historischer Kontext
Dieser Abschnitt beleuchtet die Entstehungsgeschichte des Realismus und des Neorealismus. Er beschreibt die Intentionen der Begründer beider Theorien, Hans Morgenthau und Kenneth Waltz, und stellt ihre Werke im Kontext der jeweiligen historischen Ereignisse dar.
2.2. Das anarchische Umfeld
In diesem Kapitel wird das anarchische Umfeld, das in den Theorien des Realismus und Neorealismus eine zentrale Rolle spielt, näher betrachtet. Die Arbeit analysiert die unterschiedlichen Perspektiven von Morgenthau und Waltz auf die Ursachen und Auswirkungen des anarchischen Systems und beleuchtet dabei das Konzept des Sicherheitsdilemmas.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Begriffen und Konzepten des Realismus und des Neorealismus, darunter Anarchie, Macht, Sicherheitsdilemma, Nationalstaat, internationales System, und die Außenpolitik.
- Citation du texte
- Robert Falk (Auteur), 2008, Traditioneller Realismus und Neo-Realismus: Grundzüge, Gemeinsamkeiten und Unterschiede beider Theorien unter Berücksichtigung von Morgenthau und Waltz , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/92166