Die Arbeit untersucht die Faktoren, die einen hegemonialen Konflikt zwischen den Vereinigten Staaten und China anheizen könnten. Ausgehend von der Analysefolie des sogenannten Thucydides's Trap, die zu diesem Zweck operationalisiert und methodisch angereichert wird, bestimmt die Arbeit in einem ersten Schritt kausale Faktoren für Hegemonialkriege und entwirft daraus ein Forschungsparadigma mit fünf unabhängigen Variablen und zwei Vergleichsfällen. In einem zweiten Schritt werden diese Variablen mittels eines Differenzvergleichs US-amerikanischer und chinesischer Hegemonialkonflikte seit 1945 getestet. Der Differenzvergleich seinerseits dient als Grundlage für die abschließende Beurteilung über die Möglichkeiten anhaltender sino-amerikanischer Spannungen sowie für einige Spekulationen über die künftige Aussicht auf eine internationale Ordnung, die sich aus den neuen Dynamiken ergibt.
Der Aufstieg Chinas in internationaler Politik und Wirtschaft sowie der Rückzug der USA aus dem Multilateralismus sind viel diskutierte Phänomene im Diskurs über die zukünftige Ordnung der internationalen Beziehungen, die sich immer stärker von den während der "Wendezeit" zu Ende des Kalten Krieges entstandenen Paradigmen zu lösen scheinen. Eine der Kernfragen lautet, wie sich abzeichnende Konflikte zwischen den neuen Supermächten USA und China auf friedliche Weise gelöst werden können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung und Explanandum: Ein Hegemonialkonflikt zwischen den USA und China.
- Forschungsparadigma: Die Falle des Thukydides
- Die Struktur hegemonialer Kriege
- Das Thucydides's Trap Project der Harvard University
- Von Thucydides's Trap zur Erstellung eines Forschungsdesigns
- a) Ermittlung und Auswahl der unabhängigen Variablen
- b) Auswahl der zu vergleichenden Fälle
- Zusammenfassung des Forschungsdesigns
- Analyse: Amerikanische und chinesische Hegemonialkonflikte seit 1945.
- Hohe Interdependenz
- Rüstungsregulierung
- Bündnissystem
- Innenpolitische Faktoren und interkulturelle Kompetenz
- Unterschätzung der Kriegsgefahr
- Gelegenheit zum Kompromiss
- Zusammenfassung der Analyseergebnisse
- Ausblick: Ein Hegemonialkonflikt zwischen den USA und China?
- China als Bedrohung
- China als Chance
- Weltordnung
- Resümee: So entkommen die USA und China der Falle des Thukydides
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Faktoren, die einen Hegemonialkonflikt zwischen den USA und China befördern könnten. Sie greift auf das Thucydides's Trap Project der Harvard University zurück, um ein Forschungsparadigma mit unabhängigen Variablen und vergleichbaren Fällen zu entwickeln. Ziel ist es, die Analyse der US-amerikanischen und chinesischen Hegemonialkonflikte seit 1945 zu nutzen, um die Wahrscheinlichkeit weiterer Spannungen zwischen den beiden Ländern zu beurteilen und die Zukunft der internationalen Ordnung zu erforschen.
- Die strukturellen Bedingungen hegemonialer Kriege
- Die Rolle der Machtverteilung zwischen einer etablierten Führungsmacht und einer aufstrebenden Macht
- Die Faktoren, die zu einer Eskalation der Beziehungen zwischen den USA und China führen können
- Die Bedeutung von Innenpolitik und interkultureller Kompetenz im Kontext von Hegemonialkonflikten
- Die Möglichkeiten zur Vermeidung eines Hegemonialkonflikts zwischen den USA und China
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit vor und definiert den Begriff des Hegemonialkonflikts. Das erste Kapitel analysiert das Forschungsparadigma des Thucydides's Trap Project und stellt die unabhängigen Variablen und vergleichbaren Fälle vor. Das zweite Kapitel befasst sich mit der Analyse der US-amerikanischen und chinesischen Hegemonialkonflikte seit 1945. Es untersucht die Rolle von Interdependenz, Rüstungsregulierung, Bündnissystemen, Innenpolitik und interkultureller Kompetenz. Schließlich betrachtet das dritte Kapitel die Zukunft der Beziehungen zwischen den USA und China und erörtert die Möglichkeiten zur Vermeidung eines Hegemonialkonflikts.
Schlüsselwörter
Hegemonialkonflikt, USA, China, Thucydides's Trap, Machtverteilung, Interdependenz, Rüstungsregulierung, Bündnissysteme, Innenpolitik, interkulturelle Kompetenz, Weltordnung, Zukunft der internationalen Beziehungen.
- Citation du texte
- Magnus Obermann (Auteur), 2019, Hegemonialkonflikt zwischen den USA und China, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/922099