Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Zielsetzung und Gang der Arbeit
2 Theoretische Grundlagen des Ratings
2.1 Geschichte und Begriffsbestimmung
2.2 Arten des Ratings
2.3 Internes versus externes Rating
3 Ablauf eines Ratings
3.1 Ratingprozess
3.2 Einflüsse im Rating
3.3 Vor- und Nachteile
4 Moody - Ratingsanalyse am Beispiel einer Ratingagentur
4.1 Branchenprofil von Moody
4.2 Branchenprofil von Standard and Poor‘s
4.3 Betrachtung der Ratinganalyse
4.4 Kritische Würdigung (und Handlungsempfehlungen)
5 Fazit
5.1 Zielerreichung
5.2 Perspektiven
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Konzeptionen der Unternehmensbewertung im Zeitablauf
Abbildung 2: Marktanteile der Ratingagenturen weltweit
Abbildung 3: Der Ratingprozess
Tabellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 Einleitung
1.1 Problemstellung
Die ersten Ratingagenturen hatten ihre Entstehung vor 100 Jahren. Sie stellten sich dabei als Institutionen raus, die Kreditwürdigkeiten von Finanzprodukten, Unternehmen und Staaten prüfen. Da sie Unternehmungen rasch einordnen konnten, inwieweit deren Zahlungsbereitschaft liegt, wurden Ratingagenturen als ernstzunehmende Meinung klassifiziert. Spiegelt das den heutigen Werdegang wider, oder verkörpert eine Ratingagentur mehr als reine Unternehmensbewertung? In Zeiten wie der weltweiten Wirtschafts- und Finanzmarktkrise sind Ratingagenturen besonders hervorzuheben. Die großen Ratingagenturen stellen sich in der jüngsten Krise und den Eigenkapitalvorschriften nach Basel II vor der Herausforderung. Ob Ratingsysteme in Frage gestellt werden müssen und Staaten davon profitieren ist fraglich. Die Vergangenheit konnte aufdecken, dass Ratingagenturen ihren Gipfel der Prominenz nach einer Krise erleben.
1.2 Zielsetzung und Gang der Arbeit
Vor diesem Hintergrund stellt die vorbezeichnete Hausarbeit eine kritische Analyse des externen Ratings dar und erläutert im ersten Kapitel die Methodik und Grundlagen von Ratingagenturen. Das Kapitel zwei beinhaltet die Vorstellung von namhaften Unternehmen und grundsätzliche Informationen, die die Thematik des Ratings darlegt. Dem Leser soll nicht nur geboten werden, wie sich das System einordnen lässt, sondern auch den einzuhaltenden Prozess eines solchen Ratings sowie Unwägbarkeiten nahegelegt werden.
Im vierten Kapitel wird eine Unternehmung analysiert, die Ratings kategorisiert und Folgen kritisch betrachtet. Der Leser erhält eine generelle Sensibilisierung für diese Angelegenheit. Daneben erhält der Leser einen Einblick von einem Mitbewerber.
In dieser Seminararbeit werden grundlegende Methoden angegangen, die einen Stellenwert im Bereich Rating einnehmen, um Aufmerksamkeitsempfinden für Krisensituation zu erhalten. Dabei werden unter anderem Ansatzpunkte und Grundkonzepte aufgezeigt.
2 Theoretische Grundlagen des Ratings
2.1 Geschichte und Begriffsbestimmung
Das englische Wort Rating wurde ins deutsche übernommen und lässt sich aus dem englischen Infinitiv ,,to rate“1 2 3 übersetzen. Es lässt sich ins deutsche übersetzen mit ,,be- werten“, „schätzen“. Dabei gibt es keine festgelegte Definition . Ratingurteile der großen Agenturen wie Moody’s, Standard & Poor oder Fitch, genießen in den vereinigten Staaten von Amerika uneingeschränkte Meinungsäußerung . In der Literatur wurde eine Begrifflichkeit angenommen. So soll die Beurteilung eines Ratings, die Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens ausdrücken4. In diesem Sinne ist die Kreditfähigkeit eines Schuldners einhergehend. Wie kann also ein Schuldner seiner Zahlungsverpflichtung nachkommen. Ratings geben an, auf welchen Niveau die Wahrscheinlichkeit liegt, den Kredit von Gläubigern nicht mehr bedienen zu können. Im 19. Jahrhundert wurden die ersten Ratings in den USA gegründet, um die infrastrukturelle Ausweitung durch Eisenbahnen auszuweiten. Dem gegenüber standen Banken, die nicht durch eigene Kraft sämtliche Finanzierungen tragen konnten5. Einige Jahre später, im Jahr 1936, wurden durch die US-Börsenaufsicht mehrere Agenturen beauftragt, diverse Geldanlagen zu klassifizieren. Wohlgleich legt die US-Börsenaufsicht fest, dass alle Unternehmen, die ab dem Jahr 1975 einen Börsengang anstreben, sich zunächst einem Ratingprozess unterziehen müssen.6
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: In Anlehnung an Langguth, H., Wertmanagement, 2008, S. 8.
2.2 Arten des Ratings
Arten des Ratings sind zu klassifizieren nach dem zu untersuchenden Objekt, Auftraggeber und Zieldefinierung. Es existieren verschiedene Möglichkeiten eines Ratings, um Unternehmen zu bewerten. In erster Linie unterscheidet der Kunde nach welchen Kriterien ein Rating vollzogen werden soll. Die Vergütung dieser Bewertung richtet sich ebenfalls an diese Kriterien.
Eine weitere Möglichkeit besteht ein Unternehmen zu bewerten, wo das zu bewertende Unternehmen nicht selbst den Auftrag zur Bewertung erteilt, sondern Interessegruppen. Auftraggeber können Investoren oder Bewertungsagenturen sein, die im späteren Verlauf ihre Bewertung an das zu bewertende Unternehmen abgeben. Dabei werden die Kosten nicht vom Kunden selbst, sondern durch die Ratingagentur oder Investoren getragen. Erst im Nachhinein, kann die Bewertungsnote umgelegt werden. Bei der Ratingmethode werden Bewertungen auf Grundlage von öffentlich zugetragener Information erstellt. Dabei fällt allerdings die tatsächliche Finanzstärke eines Unternehmens aus dem Raster, da nicht alle innerbetrieblichen Kennzeichen analysiert werden können.
Als zusätzlichen Gesichtspunkt kann eine Segmentierung nach Emittenten- und Emissionenrating angestrebt werden. Emissionenratings beziehen sich auf Finanztitel wie An- 7 leihen oder Schuldscheindarlehen . Dabei ist die Kreditwürdigkeit zu beachten, denn hier besteht ein kausaler Zusammenhang. Ratings werden zunehmend beeinflusst durch Merkmale der zeitlichen Dauer oder Modalitäten der Zins- und Tilgungszahlung. Dies ist der Grund, weshalb abweichende Ratingklassifizierungen beim gleichen Finanztitel auftreten. Das Emittentenrating steht für die Zensur einer allgemeinen Bonität. Es bedeutet, dass das jeweilige Branchenrisiko, die Marktstellung, die Wettbewerbsposition, die Kosteneffizienz, ferner das Management, Strategie und schließlich die Unternehmenssteuerung begutachtet werden . Das Ergebnis stellt wie zuvor beschrieben eine Gesamtnote dar, die die Ratingagentur ermittelt.
Schließlich ist die Ausrichtung eines Ratings zu definieren. Dabei lassen sich Debt Rating segmentieren. Dazu gehört auch das das Equity Rating. Merkmal ist die Zielgruppe.7 8 Debt Rating liefert Informationen über die Kreditwürdigkeit von Unternehmungen, wohingegen Equity Rating Geldgeber adressiert werden, die das Wachstum einer Investition nicht abschätzen können9.
2.3 Internes versus externes Rating
Der Leser soll neben der vertieften Analyse des externen Ratings auch den Einblick zum internen Rating erhalten. Die Fachausdrücke extern und intern beziehen sich auf den Urheber der erstellten Prüfung.
In der heutigen Wirtschaftszeit existiert für das interne Rating eine Richtlinie wie Basel II, an die sich Ratingagenturen strikt halten müssen. Basel II hat die vorherige Eigenkapitalvereinbarung Basel I zum 01.01.2007 abgelöst. Dabei müssen Vorgaben für das Kreditvergabegeschäft eingehalten werden. Interne Ratings werden diesbezüglich von Banken in Eigenregie erstellt und die Kreditvergabe wird für Unternehmen und Einzelpersonen zugrunde gelegt. Durch die Umstellung auf Basel II wird die Aufmerksamkeit der Banken auf das Verfahren gelegt. Basel II assoziiert die Hinterlegung des Kapitals an das Schuldnerrating. Ferner werden strikte Regeln für die Generierung von internen Ratings gegeben. Hierbei wird der Prozess von einem durchgreifenden Monitoring überwacht. Die Überschriften der Säulen lauten Mindestkapitalanforderung, aufsichtliches Überprüfungsverfahren und Marktdisziplin.10 Diese werden grundsätzlich bei Banken verwendet, da bereits bekannt ist, dass interne Ratings von Banken erstellt werden, um die Kreditvergabe zu klassifizieren. Dabei stellen die internen Ratings in der Regel informationstechnologische Urteile über Bonitäten von Wirtschaftssubjekten dar.11
Abbildung 2: Marktanteile der Ratingagenturen weltweit
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Gegenüber dem internen Rating, steht das externe Rating bei dem sich die Bewertungsergebnisse auf unabhängige Ratingagenturen beziehen. Dabei verteilt sich der Großteil auf die drei größten Agenturen wie Standard & Poors, Fitch sowie Moody’s. Der Leser erhält mit der vorbezeichneten Abbildung einen Überblick darüber. Es wird deutlich, dass die Ratingagenturen ein Oligopol abbilden, da es lediglich drei Marktmächte gibt. Die Auftraggeber sind in der Regel Unternehmer oder Investmentgesellschaften die ursächlich für die Berichtserstellung sind. Es korrespondieren Geschäftsbeziehungen oder Investitionen. Alltäglich werden Mitarbeiter mit Leitungsfunktion geleitet von den Entscheidungen in Abhängigkeit von externen Ratings.
Als wesentlicher Unterschied gilt es festzuhalten, dass eine Ratingagentur keinen Unterschied bei den gewählten Kriterien macht. Lediglich bei der Quantität kommen Abweichungen vor. Bankinstitute legen 20 bis 60 verschiedene Kriterien fest. Dabei können Infolge der Wichtigkeit des externen Ratings erfolgt ausschließlich eine Thematisierung dieser Art des Ratings.
3 Ablauf eines Ratings
3.1 Ratingprozess
Ratingagenturen unterscheiden bei den Abläufen der Ratingprozesse. Da verschiedene Faktoren zu berücksichtigen sind, handelt es sich bei einem Rating um keine zeitpunktbezogene Aktivität. Vielmehr wird der Prozess über einem allmählichen Zeitraum und regelmäßigen Überprüfungen begleitet. Bei internen Ratings können bestehende Ressourcen eingebunden werden, dadurch ist diese Form weniger zeitaufwendig. Nachstehende Abbildung zeigt den Ratingprozess.
Abbildung 3: Der Ratingprozess
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Vgl. Reichling P., Risikomanagement, 2007, S. 60.
Der Ablauf des Ratings ist angelehnt an den Vorgängen von Ratingagenturen. Zunächst steht die Korrespondenz an, um die Ausrichtung des Ratings zu vereinbaren. International angesehene Ratingagenturen dienen als Sprungbrett für Kapitalmärkte. Alternativ
Nachhaltige Korrespondenz ist ein wichtiger Schlüssel, um ein zielführendes Rating zu erstellen. Es werden notwendige Unterlagen eingereicht, um das eigene Interesse weiterhin zu vertreten. In der Vorbereitungs- und Konsultationsphase werden von externen und internen Anlaufstellen, deren Informationen über das Unternehmen recherchiert und ausgewertet.12 Dabei wird eng mit dem Management gearbeitet. Begleitet wird diese Auseinandersetzung von qualitativen und quantitativen Dynastien. Der Leser erhält im Kapital 3.2 näheren Einblick dazu. Das Ergebnis lässt sich indoktrinieren durch Wettbewerbsanalysen und der jeweiligen Marktposition.13
In der Analysephase finden die ersten Gespräche statt. Dort werden Verhandlung zwischen der bewerteten Agentur und Geschäftsführer der Unternehmung abgehalten. Erst dann kann das erste Urteil gefällt werden. Neben dem allgemeinen Austausch der Zahlen, Daten, Fakten wird eine Zukunftsprognose erstellt. Die Ratingagentur nimmt die vorgetragen Informationen auf und prüft die Eintrittswahrscheinlichkeiten. Es herrscht absolute Verschwiegenheit über die unternehmensinterne Information, denn es droht für die Agentur eine Rufschädigung.
Die Ratingagentur bewertet die größten Einflussfaktoren. Dabei setzen Analytiker auf Grundlage derer Erfahrungsschätze und vergangener Arbeit mit Referenzunternehmen. Schließlich setzt sich daraus ein Credit Committee zusammen. Die Konstellation setzt sich in der Regel aus sieben bis neun Teilnehmern zusammen.14 Die Verhandlungen und Ergebnisfindung der Noten untereinander erfolgten problemlos. Sodann kann dem Auftragserteiler das Resultat der Verhandlungen präsentiert werden; dieser kann vor Publikation noch Modifizierungen anstellen. Allerdings muss der Auftraggeber damit rechnen, dass seine Freigabe nicht direkt zur Veröffentlichung führt, denn diese wird durch erst nach Billigung des Unternehmens erteilt. Die Bonität kann durch das Ergebnis beeinflusst werden.
[...]
1 Vgl. https://www.linguee.de/englisch-deutsch/uebersetzung/rate.html, Zugriff am 31.05.2020.
2 Vgl. Horsch A., Rating und Regulierung, 2008, S. 33.
3 Vgl. https://www.handelsblatt.com/fimanzen/banken-versicherungen/regulierungen-und-klagen- ratingagenturen-im-feuer/3261398.html?ticket=ST-157149-puadC04snwENdNWBduf4-ap3, Zugriff am 31.05. 2020.
4 Vgl. Schneck, O. Lexikon der Betriebswirtschaft, 2011, S. 12.
5 Vgl. Schneck O., Rating, 2008 S. 47.
6 Vgl. https://www.auxmoney.com/de/geldanlage-heute/ratingagenturen-und-ihre-geschichte.html, Zugriff am 03.06.2020.
7 Vgl. https://www.ehrg.de/unternehmensrating/emissionsrating/, Zugriff am 03.06.2020.
8 Vgl. https://www.ehrg.de/unternehmensrating/emittentenrating/, Zugriff am 03.06.2020.
9 Vgl. Mansch M., W B., Rating, 2001, S. 25.
10 Vgl. Reichling P., Risikomanagement, 2007, S. 15 ff..
11 Vgl. https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/credit-rating-29476, Zugriff am 05.07.2020.
12 Vgl. Munsch M., W B., Rating, 2001, S. 51. sowohl qualitative als auch quantitative Kriterien gewählt werden, bei denen unterschiedliche Bewertungskriterien grundlegend sind.
13 können Kleinagenturen das Ansehen in der hiesigen Wirtschaft aufzeigen. Das auftraggebende Unternehmen entscheidet sich für die ihn passende Agentur.
14 Vgl. Hundt I., Neitz B., Grabau F., Chance für kleine und mittlere Unternehmen, 2003 S. 24.