Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Soziologen Rene König (1906-1992), der hier hinsichtlich seines Beitrages zur Modesoziologie vorgestellt wird.
Möchte man den Soziologen Rene König den Leser näher bringen, so ist es wichtig auf die lange Wirkungszeit seiner Forschung, die von der Veröffentlichung seines ersten Zeitschriftenbeitrages im Jahr 1931 bis kurz vor seinem Ableben Anfang der 90er Jahre dauerte, aufmerksam zu machen. Die also fast 60 jährige wissenschaftliche Arbeit Königs bietet sowohl ein breites Feld von Interessengebieten, Wirkungsbereichen, Wirkungsorten aber auch Publikationen, die von Rene König bearbeitet, gestaltet und geprägt wurden. Hinzukommt die interessante Tatsache, dass Rene König zwar seine Bedeutung als Wissenschafter im Fach Soziologie erlangt hat, dieses Fach aber nicht studierte. Während seiner akademischen Ausbildung existierte das Lehrfach der Soziologie gar nicht, dies konnte erst 1950 geändert werden. Die Lehrjahre des späteren Soziologen Rene König, führten ihn selbst durch das Studium der Philosophie, Kunstwissenschaft, Ästhetik und Völkerkunde.
Die Ansätze Rene Königs waren auch bezüglich der Soziologie im Allgemeinen, somit auch in Bezug auf die hier relevante Modesoziologie interdisziplinär angelegt, was im Verlauf der hier angestrebten Darstellung sichtbar werden wird.
Sein Begriff und seine wissenschaftliche Arbeit im Bereich der Soziologie waren betrachtet man die Zeitepoche der 50er-80er Jahre nicht an den damals üblichen Schwerpunkten orientiert. König setzte sich bewusst nur am Rande mit der damals führenden Psychoanalyse auseinander. Sein hauptsächliches Interesse galt der Ethnologie und der Kunstwissenschaft, die er stets mit der Soziologie in Verbindung zu setzten verstand.
Die Schaffensphasen Königs werden von Alemann grob in sechs Abschnitte unterteilt worden. So ist die erste Phase seiner Arbeit auf die Bereiche der Ästhetik und Kunstwissenschaft konzentriert. Zeitlich beginnt dieser Abschnitt mit dem Erscheinen seines ersten Buches zum Thema Ästhetik im Jahr 1931.
Bis zur seiner Emigration aus Nazideutschland in die Schweiz im Jahr 1937 befasste sich König bereits mit der Soziologie bzw. arbeiteten seine Themen in die Soziologie ein. Dies gilt auch für den Essay zur „Machiavelli“, im dem König seine Ablehnende Haltung zur Nazi-Diktatur ausdrückte und begründete.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vorgehensweisen
- Definitionen
- Der Begriff: Mode
- Der Begriff: Modetheorie
- Die modesoziologischen Ansätze von Rene König
- Mode als soziales Phänomen
- Mode als anthropologisches bzw. kulturelles Phänomen
- Mode als historisches Phänomen
- Modetheorie als Theorie des Wandels
- Modeentstehung
- Modeerscheinung
- Modeauswirkung
- Die Ausbreitungsstile der Mode nach König vor dem Hintergrund bekannter Modetheorien
- Dimensionen des Wandels
- Tiefendimension
- Oberflächendimensionen
- Optische Dimension
- Akustische Dimension
- Olfaktische Dimension
- Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Beiträge des Soziologen Rene König (1906-1992) zur Modesoziologie. Der Fokus liegt auf der Erörterung seiner Ansätze und Theorien, insbesondere in Bezug auf Mode als soziales, anthropologisches, kulturelles und historisches Phänomen.
- Rene Königs interdisziplinärer Ansatz in der Modesoziologie
- Der Begriff des "Totalphänomens" und seine Anwendung auf die Mode
- Die Theorie des Modewandels nach König
- Die Ausbreitungsstile der Mode
- Dimensionen des Modewandels: Tiefendimension und Oberflächendimensionen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik der Arbeit ein und präsentiert Rene Königs Biografie sowie die wichtigsten Stationen seiner wissenschaftlichen Laufbahn. Es wird auch die Bedeutung seiner interdisziplinären Herangehensweise in Bezug auf die Modesoziologie beleuchtet.
Im zweiten Kapitel werden Königs Ansätze zur Modesoziologie genauer betrachtet. Es werden seine Definitionen von Mode als soziales, anthropologisches und kulturelles Phänomen vorgestellt und in den Kontext seiner breiteren soziologischen Forschung eingebettet.
Das dritte Kapitel widmet sich Königs Modetheorie als Theorie des Wandels. Hier werden die Prozesse der Modeentstehung, -erscheinung und -auswirkung analysiert und in den Kontext der breiteren Theorie des Modewandels gestellt.
Das vierte Kapitel beleuchtet die Ausbreitungsstile der Mode nach König und stellt sie anderen bekannten Modetheorien gegenüber. Der Fokus liegt auf der Einordnung und kritischen Diskussion der von König vorgeschlagenen Ausbreitungsstile im Vergleich zu anderen Ansätzen.
Das fünfte Kapitel behandelt die verschiedenen Dimensionen des Modewandels nach König. Es wird zwischen einer Tiefendimension und verschiedenen Oberflächendimensionen (optisch, akustisch und olfaktisch) unterschieden und die Auswirkungen dieser Dimensionen auf den Modewandel diskutiert.
Schlüsselwörter
Modesoziologie, Rene König, Totalphänomen, Modewandel, Ausbreitungsstile, interdisziplinärer Ansatz, anthropologische Perspektive, kulturelle Perspektive, soziale Perspektive, historische Perspektive.
- Quote paper
- Aleksandra Fedorska (Author), 2007, Rene König als Modesoziologe, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/92237