Die Arbeit widerspricht der These, dass die Gewaltenteilung nach Montesquieu eine inhaltliche Kontrolle der Legislative durch die Judikative (im Sinne des heutigen Bundesverfassungsgerichts) beinhaltet. Sie versucht zu zeigen, dass eine solche Kontrolle weder durch Montesquieu intendiert, noch im Vorverfassungsstaat überhaupt möglich gewesen wäre.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Methodische Anmerkungen
- Die,,Staatsgewalten“ und ihre „Teilung“ bei Montesquieu.
- Die Exekutive
- Die Legislative
- Die Judikative
- Die Kontrollfunktion der judikativen Gewalt
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert Montesquieus politische Theorie der Gewaltenteilung und stellt den Versuch dar, die gängige Interpretation seiner Gedanken zu hinterfragen. Dabei wird angenommen, dass die heutige Sichtweise von Montesquieus Theorie eine Kontrolle der Legislative durch die Judikative beinhaltet, welche jedoch im „Vorverfassungstaat“ nicht möglich und auch von Montesquieu selbst nie beabsichtigt war.
- Analyse von Montesquieus Theorie der Gewaltenteilung
- Hinterfragung der gängigen Interpretation von Montesquieus Gedanken zur Kontrolle der Legislative durch die Judikative
- Untersuchung der Rolle der Judikative in Montesquieus politischer Theorie
- Begutachtung der historischen und theoretischen Grenzen einer Kontrolle der Legislative durch die Judikative im „Vorverfassungstaat“
- Darlegung von Montesquieus Ansichten zur Kontrollfunktion der Judikative
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt das Prinzip der Gewaltenteilung im Kontext des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vor und führt Montesquieus Rolle in der Entwicklung dieser Idee aus. Sie benennt den Mangel an tiefgreifender Auseinandersetzung mit Montesquieus Werk und erläutert die Zielsetzung der Untersuchung, die sich auf die Frage konzentriert, ob die gängige Sichtweise auf Montesquieus Gewaltenteilungstheorie dem ursprünglichen Gedanken des Autors entspricht.
- Methodische Anmerkungen: Dieses Kapitel befasst sich mit den Herausforderungen, die sich aus der Übersetzung von Montesquieus Werk „Vom Geist der Gesetze“ ergeben. Es wird auf den Begriff der „Gewaltenteilung“ und dessen Verwendung bei Montesquieu eingegangen sowie die Problematik der Reduktion einer politischen Theorie auf prägnante Lehrsätze und Begriffe angesprochen. Schließlich wird die Entscheidung für die Verwendung einer deutschen Übersetzung des „Geist der Gesetze“ begründet.
- Die ,,Staatsgewalten“ und ihre „Teilung“ bei Montesquieu: Das dritte Kapitel präsentiert die Dreiteilung der Staatsgewalt in Exekutive, Legislative und Judikative bei Montesquieu. Es werden die drei Arten von Gewalten und deren Funktionen in Montesquieus Werk dargestellt. Dabei wird die Frage nach der tatsächlichen Existenz dieser idealtypischen Gewalten in der Realität aufgeworfen.
- Die Kontrollfunktion der judikativen Gewalt: In diesem Kapitel wird die Kontrollfunktion der Judikative in Montesquieus Theorie der Gewaltenteilung genauer beleuchtet. Es wird untersucht, ob eine inhaltliche Kontrolle der Legislative durch die Judikative theoretisch möglich ist und welche Meinung Montesquieu zu dieser Frage hatte.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema der Gewaltenteilung in der politischen Theorie von Montesquieu. Im Zentrum stehen die Funktionen der Judikative und ihre mögliche Rolle bei der Kontrolle der Legislative im „Vorverfassungstaat“. Wichtige Begriffe sind: Gewaltenteilung, Exekutive, Legislative, Judikative, „Vom Geist der Gesetze“, Montesquieu, Kontrolle, Vorverfassungstaat.
- Arbeit zitieren
- Stefan Weidemann (Autor:in), 2007, Montesquieu und die judikative Gewalt, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/92247