Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1 DIAGNOSE
1.1 Allgemeine und biometrische Daten
1.2 Ausdauertestung und Leistungsdiagnostik
1.2.1 Begründung der Auswahl des Ausdauertests
1.2.2 Testablauf und Testergebnisse
1.3 Bewertung des Gesundheits- und Leistungsstatus
2 ZIELSETZUNG UND PROGNOSE
3 TRAININGSPLANUNG DES MESOZYKLUS
3.1 Grobplanung des Mesozyklus
3.2 Detailplanung des Mesozyklus
3.3 Begründung des Mesozyklus
4 EFFEKTE DES AUSDAUERTRAININGS BEI ÜBERGEWICHT/ADIPOSITAS
5 LITERATURVERZEICHNIS
6 TABELLENVERZEICHNIS
1 Diagnose
Im Folgenden wird eine Trainingssteuerung nach dem 5-Stufen Modell durchgeführt, dieses besteht aus den Stufen Diagnose, Zielsetzung, Trainingsplanung, Trainingsdurchführung und Trainingsevaluation (Oliver, Marshall & Büsch, 2008, S. 55-57). Zunächst wird die Diagnose durchgeführt, diese besteht aus einem Eingangsgespräch, biometrischen und motorischen Tests.
1.1 Allgemeine und biometrische Daten
Tab. 1: Allgemeine Daten aus dem Eingangsgespräch
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tab. 2: Gemessene biometrische Daten
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Der BMI liegt über dem Normalbereich von 18,8-24,9 kg/m2, dies ist jedoch auf das langjährige Krafttraining und die dadurch aufgebaute Muskelmasse zurückzuführen (World Health Organization, o.J.). Der Körperfettanteil von 15,5%, welcher im Normalbereich von 8-20% liegt, bestätigt diese Aussage (Gallagher et al. S. 699). Die Person ist dahingehend als voll belastbar anzusehen. Des Weiteren liegt der Ruhepuls am unteren Ende des Normalbereichs von 60 bis 100 Schlägen/Minute. Eine Person mit einem Ruhepuls in diesem Bereich ist in der Regel körperlich viel aktiv oder sehr sportlich (American Heart Association, 2015). Auch dies wird als ein Indikator für eine volle Belastbarkeit angesehen. Ein Normaler Blutdruck liegt zwischen 120-129 mmHg systolisch und 80-84 mmHg diastolisch, wobei der Wert, welcher sich in der schlechteren Kategorie befindet entscheidend ist. Daher wird der Blutdruck der Person mit 125,3/66,4 mmHg als normal kategorisiert (Williams et al., 2018, S. 3030). Auch dies spricht für eine volle Belastbarkeit. Diese Erkenntnisse decken sich mit den früheren und aktuellen sportlichen Aktivitäten, welche ebenfalls auf eine volle Belastbarkeit schließen lassen. Trotzdem sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass die Person keinerlei Erfahrung im Ausdauertraining besitzt.
1.2 Ausdauertestung und Leistungsdiagnostik
1.2.1 Begründung der Auswahl des Ausdauertests
Um die Ausdauerleistungsfähigkeit der Person festzustellen soll zunächst ein Ausdauertest durchgeführt werden. Dabei soll es sich um einen Test auf dem Fahrradergometer handeln, weil die Ausführung vergleichsweise einfach und ungefährlich ist, gleichzeitig kann der Widerstand sehr einfach und beinahe kontinuierlich gesteigert werden, die Leistung (Watt) einfach gemessen und während des Tests der Puls ebenfalls einfach gemessen werden (World Health Organization, 1968, S. 11).
Weiter kommen drei mögliche Testarten zur Auswahl, ein Ausbelastungstest, ein Dauertest oder ein Stufentest.
Ausbelastungstests sind stark anaerob orientiert mit einer Dauer von ca. 120 Sekunden. Diese Tests sind hochbelastend, sind und geben Rückschlüsse auf die anaerobe Ausdauerleistungsfähigkeit einer Person (Hofmann et al., 2017, S. 81.). In Anbetracht der Trainingsziele und der nicht vorhandenen Erfahrung in einem solchen Trainingsbereich, wird diese Art Test nicht weiterverfolgt.
Dauertests wie der Cooper Test oder der Walking-Test, sind wie die Ausbelastungstests einstufige Tests, jedoch von einer längeren Dauer, hierbei wird die Dauer (Cooper Test) bzw. die Distanz (Walking-Test) vorgegeben. Auch bei diesen Tests ist die Dauer oft so gering, dass mit einem erheblichen anaeroben Anteil zu rechnen ist, dies ist in der Leistungsdiagnostik, vor allem bei untrainierten Personen kritisch zu beurteilen (Hofmann, Müller & Tschakert, 2017, S. 81.).
Da die beiden oben behandelten Testarten nicht eingesetzt werden, fällt die Wahl auf einen Stufentest. Dieser empfiehlt sich vor allem, weil keine Ausbelastung notwendig ist, die gemessene aerobe Leistungsfähigkeit mit einer Norm-Soll-Leistungstabelle verglichen werden kann, der Test sehr praxistauglich ist und zuverlässige Ergebnisse liefert (Institut für Prävention und Nachsorge, 2004, S. 15). Bei einem Stufentest werden zunächst die Eingangsstufe, Stufendauer und Stufenhöhe definiert. Die Testperson startet dann auf der Eingangsstufe und erhöht nach Ablauf der Stufendauer immer um die Stufenhöhe (Fünten, Faude, Skorski & Meyer, 2013, S. 172).
Die Wahl des Stufentests fällt auf den IPN-Test®, da dieser die individuellen Daten Ruhepuls, Alter, Geschlecht, Gewicht und die Trainingshäufigkeit berücksichtigt und damit neben einem intraindividuellen auch ein interindividueller Vergleich sehr gut möglich ist (Institut für Prävention und Nachsorge, 2004, S. 7-9).
Die Wahl des Belastungsschemata fällt auf das Hollmann/Venrath-Schema, weil auf Grund der vorhandenen Informationen zu Ruhepuls, Körperfettanteil und sportlicher Vorerfahrung davon ausgegangen wird, dass die Person dazu in der Lage ist mindestens 150 Watt auf dem Radergometer submaximal zu bewältigen.
1.2.2 Testablauf und Testergebnisse
Tab. 3: Testparameter und Personendaten
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Tab. 4: Testprotokoll
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tab. 5: Testergebnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Wird das Ergebnis einem Norm-Sollwert-Vergleich anhand der relativen Watt-Soll-Leistung (pro Kg) bei Männern unterzogen, so liegt die Person unter Berücksichtigung ihres Alters im oberen Durchschnittsbereich. Das heißt, dass die Person im Stande ist das Leistungsvermögen, welches sie ohne Leistungseinschränkungen zu leisten im Stande sein sollte, erbringen kann (Institut für Prävention und Nachsorge, 2004, S. 9). Die Person ist demnach voll trainierbar.
1.3 Bewertung des Gesundheits- und Leistungsstatus
Der durch die biometrischen und allgemeinen Daten erwartete gute Gesundheitsstatus kann durch die Leistungsdiagnostik bestätigt werden. Der Leistungsstatus der Person liegt im Mittelfeld des Gesundheits- und Fitnesssports (Institut für Prävention und Nachsorge, 2004, S. 9), demnach wird die Person als voll belastbar bzw. trainierbar bewertet.
2 Zielsetzung und Prognose
Da die Diagnose nun abgeschlossen ist, folgt als nächste Stufe des 5-Stufen-Modells nach Oliver, Marshall und Busch (2008, S.55-57) die Zielsetzung. Hierbei werden in Absprache mit der Person die Trainingsmotive in eine konkrete Zieldefinition, bestehend aus Inhalt, Ausmaß und Zeit überführt.
Tab. 6: Zielsetzung für die Trainingsplanung
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Das Trainingsmotiv der allgemeinen Fitness wird transferiert in eine Steigerung der Ausdauerleistungsfähigkeit um 10%. Die Person hat eine durchschnittliche Ausdauerleistungsfähigkeit und ist aus gesundheitlicher Sicht voll trainierbar, daher ist ein solches Ziel durchaus realistisch (Bouaziz et al., 2018, S. 2284; Dransmann, 2020, S. 67; Durkalec- Michalski, 2018, S. 370). Für die Person ist dieses Ziel sehr attraktiv, da sie dadurch in der Kategorisierung nach dem Institut für Prävention und Nachsorge (2004, S. 8) von durchschnittlich nach leicht überdurchschnittlich/mäßig trainiert rutscht.
Mit dem zweiten Ziel wurde das Trainingsmotiv der Gesundheitsförderung aufgegriffen. Ein niedriger Ruhepuls kann, sofern dieser nicht durch die Einnahme von Medikamenten, wie z.B. Beta-Blockern, verursacht wird, als ein Zeichen eines gesunden und leistungsfähigen Herzens interpretiert werden. Die Reduktion ist grundsätzlich nicht nötig, da sich der Ruhepuls der Person bereits im unteren Bereich des Normalbereichs liegt, jedoch ist es für die Person erstrebenswert, weil damit gemeinhin auch eine gewisse athletische Fitness verbunden wird (American Heart Association, 2015). Eine Senkung des Ruhepulses um ein bis zwei Schläge pro Minute innerhalb von 12 Wochen ist realistisch (An et al., 2000, S. 492), da die Person auf Grund ihrer gesundheitlichen Voraussetzungen voll trainierbar ist.
Die Reduktion des Körperfettanteils ist aufgrund ästhetischer Ansichten der Person attraktiv und kann durch das Ausdauertraining, für welches die Person alle gesundheitlichen Voraussetzungen erfüllt, erreicht werden (Kang, Kim & Ko, 2016, S. 1766). Eine Reduktion des Körperfettanteils um 1,17%, setzt eine Reduktion der Körperfettmasse um ein Kilogramm voraus. Wird der Wasseranteil im Fettgewebe außer Acht gelassen, muss für die Abnahme von einem Kilogramm Körperfett ein Mehrverbrauch von ca. 9000kcal durch das Training erreicht werden. Die wöchentliche Trainingsdauer beträgt durchschnittlich ca. 2,5 Stunden. Durch die Zusammensetzung von Training auf dem Laufband, Crosstrainer und dem Fahrradergometer zu annähernd gleichen Teilen kann von einem Verbrauch von rund 450 kcal pro Stunde ausgegangen werden (Moyna et al., 2001, S. 1406). In den 8 Wochen die als Zeitraum für die Zielerreichung gegeben sind werden demnach durch das Ausdauertraining 9000 kcal verbrannt. Der Wasseranteil im Fettgewebe, welcher zuvor außer Acht gelassen wurde, dienen als Puffer um die Wahrscheinlichkeit der Zielerreichung zu erhöhen, das Ziel ist demnach realistisch.
3 Trainingsplanung des Mesozyklus
Nachdem die Ziele für die Person nun eindeutig definiert sind folgt die Trainingsplanung unter Berücksichtigung aller geltenden Trainingsprinzipien.
3.1 Grobplanung des Mesozyklus
Tab. 7: Grobplanung des Mesozyklus
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
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