Die Bestätigungsbullen der Gesellschaft Jesu im Vergleich


Exposé Écrit pour un Séminaire / Cours, 2008

14 Pages, Note: 1,7


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1. Einführung

2. Quellenbeschreibung

3. Einordnung in den historischen Kontext

4. Die Gesellschaft Jesu
4.1. Ignatius von Loyola

5. Vergleich der Gründungsbullen
5.1 Kapitel I
5.2 Kapitel II
5.3 Kapitel III
5.4 Kapitel IV
5.5 Kapitel V

6. Resümee

7. Literatur und Quellenangaben

1. Einführung

Die vorliegende Proseminararbeit beschäftigt sich mit der Entstehung der Gesellschaft Jesu im 16. Jahrhundert unter dem Gesichtspunkt der politischen Legitimität durch die päpstlichen Bullen von 1540 und 1550.

Auf Grund der Komplexität des Themas wird sich diese Arbeit etwas genauer mit dem Gründer Ignatius von Loyola, seinen sechs Studienfreunden und deren Gründungsbeschluss der Gesellschaft Jesu befassen. In diesem Kontext soll der Frage nachgegangen werden, welche die Grundsteine der Ordensgründung gewesen sind.

Entstehen soll eine Abhandlung, die einen Überblick über die geschichtlichen Zusammenhänge während der Gründungszeit gibt. Besonders herzuvorheben sind die Gründungsbullen der jeweils im Amt stehenden Päpste. Ihre Bestätigungsbullen sollen genauer untersucht werden und deren Unterschiede miteinander vergleichen werden. Mit diesem Vergleich möchte ich der Frage nachgehen, inwieweit die Bestätigungsbullen von Papst Paul III.[1] und Papst Julius III.[2] Unterschiede aufweisen. Von besonderer Bedeutung werden die Stellung und der Aufgabenbereich des General Oberen sein.

Zunächst wird im ersten Kapitel das Ziel und die Namensgebung des Ordens herausgearbeitet werden. Weiterhin wird diesem, im zweiten Kapitel die besondere Verbundenheit mit dem Papst gegenübergestellt und auf die daraus folgenden Verpflichtungen. Im dritten Kapitel wird auf die Stellung und Aufgaben des General Oberen eingegangen. Sowohl das Gelübde der Armut, die Finanzierung der Gesellschaft Jesu als auch die Lehre an Universitäten und Kollegien stehen im vierten Kapitel in Mittelpunkt der Argumentation. Abschließend wird im fünften Kapitel die Frage der Aufnahme von neuen Weggefährten in die Gesellschaft Jesu behandelt.

2. Quellenbeschreibung

Die in dieser Arbeit benutzten Primärquellen sind zwei aus dem lateinischen ins deutsche übersetzte päpstliche Bullen. Sie entstanden unter der Einwirkung von Ignatius von Loyola und den Päpsten Paul III. und Julius III. im 16. Jahrhundert und dienten der Gesellschaft Jesu als Grundlage für ihr Handeln. Die verwendete Übersetzung aus dem lateinischen stammt von Peter Knauer[3], einem Mitglied des Jesuiten Ordens. Die Tatsache, dass alle Texte von Religiösen und Mitgliedern der Gesellschaft Jesu geschrieben worden sind, rückt ihre Gedanken in den Mittelpunkt. Daher ist die Annahme der Formulierungen mit einiger Vorsicht verbunden und die Lektüre von Sekundärliteratur sinnvoll.

3. Einordnung in den historischen Kontext

Zum Zeitpunkt der Geburt des Gründers Ignatius von Loyola war der amerikanische Kontinent in Europa noch völlig unbekannt. Erst die Aussendung des Christoph Kolumbus durch die katholischen Könige in die überseeischen Gebiete ermöglichte die Endeckung der Neuen Welt. Nach Beendigung der Reconquista[4] und der Entdeckung Westindiens am 12. Oktober 1492, leitete die Conquista[5] die Missionierung der neu entdeckten Gebiete im vermeidlichen Westindien ein.

Jene Zeit war geprägt von gesellschaftlichen und ideologischen Wandel des Denkens. In der Übergangsperiode zwischen Mittelalter und Renaissance wurde durch die Weltumsegelung 1519-21 des Fernão de Magalhãnes[6] die Kugelgestalt der Welt bestätigt und die kirchliche Weltvorstellung widerlegt. Kurze Zeit nach Anerkennung des Ordens im Jahre 1540 veröffentlichte Nicolas Kopernikus seine Theorie des heliozentrischen Sonnensystems. Dies führte zunehmend zu Autoritätsproblemen der katholischen Kirche in Europa.

Die gesamte Zeit war geprägt von Kriegen, Sklavenhandel, Neuentdeckungen und der Missionierung der überseeischen Gebiete durch die christlichen Orden Europas. Am 9. Juli 1553 wurde auf portugiesischem Boden die erste offizielle Ordensprovinz der Gesellschaft Jesu in den überseeischen Gebieten gegründet.[7]

Die Überseegebiete spanisch- und portugiesisch- Amerikas baten dem Jesuiten Orden große ethnische und geografische Vielfalt, um den politischen und geistigen Gedanken der Missionierung nach zu gehen. Ihre größten Erfolge hatte sie in Paraguay, wo tausende von Indigenen durch die Jesuiten im Laufe der Zeit missioniert wurden. Nach zweihundert Jahren Missionstätigkeit wurde die Gesellschaft Jesu aus Amerika vertrieben und jede weitere Missionstätigkeiten verboten.

4. Die Gesellschaft Jesu

Die Vereinigung amigos en el señor[8] gelobte am 15. August 1534 in der Kapelle von Montserrat ein Leben in Keuschheit und Armut zu führen, wie es die Apostel Jesus getan hatten. Gemeinsam planten sie 1537 eine Pilgerreise nach Jerusalem, jedoch wurde die Unternehmung durch die andauernden Türkenkriege verhindert. Aus diesem Grund erklärten sie Rom zu ihrer Heiligen Stätte.

Somit wollte sich die junge Gruppe 1538 der katholischen Kirche in Rom unterstellen und bot im selben Zug ihre bedingungslosen Dienste an. Ein Jahr später bekräftigten sie ihren Beschluss und verfassten ihren ersten Entwurf einer Konstitution, welche unter dem Namen „Fünf Kapitel“ bekannt ist und legten diese im August 1539 Papst Paul III. vor.[9] Nach einigen Modifikationen wurde die Gesellschaft Jesu schließlich am 27. September 1540 durch die päpstliche Bulle Regimini militantis ecclesiae[10] bestätigt und nahm ihre Tätigkeit auf. Die letzten Änderungen in den Satzungen und dessen Legitimation sind unter der päpstlichen Bulle Exposcit debitum[11] bekannt, die am 21. Juli 1550 durch Papst Julius III. veröffentlicht wurde.

4.1. Ignatius von Loyola

Ignatius von Loyola[12] wurde 1491 auf Schloss Loyola bei Azpeita in Navarra geboren. Nachdem 1512 der südliche Teil Navarras durch Ferdinand von Aragón erobert worden war, trat Ignatius 1517 in den Dienst des Vizekönigs von Navarra. Wenige Jahre später, im Jahre 1521, wurde er bei der Verteidigung von Pamplona schwer verletzt. In der Zeit der Genesung widmete er sich der Lektüre Ludolf von Sachsen und Jacobus de Voragine.[13] Nach und nach entschloss er sich dem Dienst Gottes hinzugeben. Um diesem Lebenswandel mehr Ausdruck zu verleihen, verließ er Ende Februar 1522 das Schloss Loyola und reiste zum Bergkloster Santa María de Montserrat.

[...]


[1] Papst der katholischen Kirche in Rom von Oktober 1534 bis November 1549

[2] Nachfolger von Papst Paul III. von Februar 1550 bis März 1555

[3] *1953 in Berlin, katholischer Theologe

[4] Prozess der Rückeroberung der iberischen Halbinsel

[5] Prozess der Eroberung des amerikanischen Kontinents ab dem 16. Jahrhundert

[6] Ferdinand Magellan (1480-1521) trat eine Weltumseglung in Auftrag der spanischen Krone an

[7] Meier, Johannes/ Amado Aymoré, Fernando: Jesuiten aus Zentraleuropa in Portugiesisch- und Spanisch-Amerika. Ein bio-bibliographisches Handbuch Brasilien (1618-1760), Bd. 1, Münster 2005, S. 6f.

[8] Übers.: Freunde im Herren

[9] Loyola, Ignatius von: „Die fünf Kapitel und die Formulae instituti“ in: Knauer, Peter (Hg.): Deutsche Werkausgabe: Gründungstexte der Gesellschaft Jesu, Bd. 2, Würzburg 1998, S. 303

[10] Übers.: Leitung der streitenden Kirche

[11] Übers.: Es fordert die Pflicht

[12] im Spanischen: Iñigo López de Loyola

[13] Ebneter, Albert: Der Jesuiten Orden, Zürich 1982, S. 12

Fin de l'extrait de 14 pages

Résumé des informations

Titre
Die Bestätigungsbullen der Gesellschaft Jesu im Vergleich
Université
University of Cologne  (Iberische und Lateinamerikanische Abteilung des Historischen Seminars)
Cours
Die Missionierung Lateinamerikas: Jesuiten in Paraguay, Brasilien und Mexiko
Note
1,7
Auteur
Année
2008
Pages
14
N° de catalogue
V92316
ISBN (ebook)
9783638061162
Taille d'un fichier
412 KB
Langue
allemand
Annotations
Eine insgesamt gute und sehr sorgfältig gearbeitete Darstellung.
Mots clés
Bestätigungsbullen, Gesellschaft, Jesu, Vergleich, Missionierung, Lateinamerikas, Jesuiten, Paraguay, Brasilien, Mexiko
Citation du texte
Manuel Molina Vogelsang (Auteur), 2008, Die Bestätigungsbullen der Gesellschaft Jesu im Vergleich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/92316

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