Thomas Bernhard ist mit dem Roman "Frost" 1963 ein Durchbruch gelungen, dem ein Aufstieg folgte, der ihn zum fixen Bestandteil der deutschsprachigen Literatur- und Schauspielszene werden ließ. Seine Helden sind "elitäre Geistesmenschen", die sich über die Aussichtslosigkeit ihrer Bemühungen keiner Illusionen hingeben und ihren schicksalhaften menschlichen, beruflichen bzw. politischen Verstrickungen letztendlich auch nicht entgehen können. Es ergibt sich nun die Frage, ob hinter diesen ewig gleichen Figuren Bernhard selbst und eine kohärente Philosophie steckt oder ob er aus Opportunismus einen einmal erfolgreichen Charakterentwurf perpetuiert. Der Autor kommt zur Auffassung, dass diese Charaktere die Befindlichkeiten Bernhards sehr genau widerspiegeln, jedoch als Repräsentanten allgemein gültiger, philosophisch untermauerter Lebensentwürfe weder gesehen werden wollen noch brauchbar erscheinen. Den Vorwurf des Opportunismus kann man Bernhard dennoch nicht machen. Er hat sich allen Versuchen, sich politisch vereinnahmen zu lassen, stets entzogen und seine Kritik gleichmäßig auf alle politischen Lager verteilt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Facetten des Weltbildes von Thomas Bernhard
- Jugend
- Krankheit, Todesnähe
- Religion
- Freunde, Lebenspartner
- Karriere
- Besitz
- Heimat
- Staat
- Politik, Politiker
- Nationalsozialismus
- Das Ich
- Die Anderen
- 3. Hatte Thomas Bernhard ein geschlossenes Weltbild?
- 4. Hat uns Thomas Bernhard eine Botschaft hinterlassen?
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht das Weltbild des Autors Thomas Bernhard anhand seiner Werke und persönlicher Zeugnisse. Ziel ist es, die Elemente seines Weltbildes zu identifizieren und zu analysieren, um zu klären, ob und inwiefern dieses ein kohärentes philosophisches System darstellt.
- Analyse der verschiedenen Facetten von Bernhards Weltbild (Jugend, Krankheit, Politik etc.)
- Untersuchung der Frage nach der Geschlossenheit seines Weltbildes
- Recherche nach einer möglichen Botschaft Bernhards
- Vergleich mit philosophischen Konzepten (z.B. Jerusalem)
- Einordnung von Bernhards Werk in den Kontext seiner Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und erläutert den methodischen Ansatz der Arbeit. Der Autor präsentiert Wilhelm Jerusalems philosophisches Werk als Ausgangspunkt seiner Untersuchung und definiert, was er unter einem "philosophischen Weltbild" im Sinne Jerusalems versteht. Er betont die Beschränkungen seiner Arbeit, die auf dem Tagebuch von Karl Ignaz Hennetmair und den Analysen von Alfred Pfabigan und Bernhard Sorg basiert. Die Arbeit konzentriert sich auf die Identifizierung von Elementen eines möglichen philosophischen Weltbildes bei Bernhard und auf die Frage, ob dieses den von Jerusalem aufgestellten Kriterien entspricht.
2. Die Facetten des Weltbildes von Thomas Bernhard: Dieses Kapitel analysiert verschiedene Aspekte von Bernhards Leben und Werk, um die Komponenten seines Weltbildes zu rekonstruieren. Es untersucht seine Jugend, seine Auseinandersetzung mit Krankheit und Tod, seine religiösen Ansichten, seine Beziehungen zu Freunden und Partnern, seine Karriere, seinen Besitz, seine Heimat, seine Sicht auf den Staat, die Politik, den Nationalsozialismus, sein Ich und seine Wahrnehmung der Anderen. Durch die Analyse dieser Facetten wird ein vielschichtiges Bild von Bernhards Weltanschauung entworfen, das sowohl persönliche Erfahrungen als auch gesellschaftliche und politische Kontexte umfasst. Die Kapitel erforschen die komplexen und oftmals widersprüchlichen Elemente, die Bernhards Perspektive prägen.
3. Hatte Thomas Bernhard ein geschlossenes Weltbild?: Dieses Kapitel bewertet die Ergebnisse der vorhergehenden Analyse. Es untersucht, ob die identifizierten Elemente von Bernhards Weltbild ein kohärentes Ganzes bilden oder ob es sich um eine Ansammlung von Einzelaspekten handelt, die nicht unbedingt in einem geschlossenen System zusammenpassen. Die Frage nach der Geschlossenheit seines Weltbildes wird in Bezug auf die Definition eines philosophischen Weltbildes nach Jerusalem diskutiert und kritisch hinterfragt. Der Fokus liegt auf der Konsistenz und Einheitlichkeit der identifizierten Elemente.
4. Hat uns Thomas Bernhard eine Botschaft hinterlassen?: Dieses Kapitel befasst sich mit der Frage nach einer möglichen Botschaft oder Kernbotschaft in Bernhards Werk. Es untersucht, ob sich aus seinen Werken und seinem Leben eine zentrale Aussage oder ein übergeordnetes Thema ableiten lässt, das als Botschaft an den Leser verstanden werden kann. Die Analyse berücksichtigt die verschiedenen Aspekte von Bernhards Weltbild und hinterfragt, ob diese Aspekte auf eine gemeinsame Kernaussage hindeuten. Es werden mögliche Interpretationen der "Botschaft" diskutiert und kritisch bewertet.
Schlüsselwörter
Thomas Bernhard, Weltbild, Philosophie, Österreich, Literatur, Biographie, Analyse, Psychologie, Soziologie, Nationalsozialismus, Krankheit, Tod, Kritik, Gesellschaft.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Das Weltbild von Thomas Bernhard
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Diese Seminararbeit analysiert das Weltbild des österreichischen Autors Thomas Bernhard anhand seiner Werke und biografischer Informationen. Sie untersucht die verschiedenen Facetten seines Weltbildes und hinterfragt, ob dieses ein kohärentes philosophisches System darstellt.
Welche Aspekte von Thomas Bernhards Leben und Werk werden untersucht?
Die Arbeit betrachtet eine breite Palette an Aspekten, darunter Bernhards Jugend, seine Erfahrungen mit Krankheit und Tod, seine religiösen Ansichten, seine Beziehungen, seine Karriere, sein Besitz, seine Sicht auf Heimat und Staat, seine politische Haltung, seine Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus, sein Selbstbild und seine Wahrnehmung anderer Menschen.
Wie wird das Weltbild von Thomas Bernhard definiert und untersucht?
Die Arbeit orientiert sich an der Definition eines philosophischen Weltbildes nach Wilhelm Jerusalem. Sie identifiziert verschiedene Elemente in Bernhards Leben und Werk und analysiert, ob diese ein kohärentes Ganzes bilden oder eher eine Ansammlung von Einzelaspekten darstellen. Die Arbeit basiert unter anderem auf dem Tagebuch von Karl Ignaz Hennetmair sowie Analysen von Alfred Pfabigan und Bernhard Sorg.
Welche Forschungsfragen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die zentralen Forschungsfragen lauten: 1. Welche Facetten weist das Weltbild von Thomas Bernhard auf? 2. Stellt das Weltbild von Thomas Bernhard ein geschlossenes philosophisches System dar? 3. Lässt sich in Bernhards Werk eine übergeordnete Botschaft identifizieren?
Welche Kapitel umfasst die Seminararbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Eine Einleitung, die die Thematik und den methodischen Ansatz erläutert; ein Kapitel zur Analyse der verschiedenen Facetten von Bernhards Weltbild; ein Kapitel zur Frage nach der Geschlossenheit seines Weltbildes; ein Kapitel zur möglichen Botschaft Bernhards; und ein abschließendes Fazit.
Welche Methodik wird in der Seminararbeit angewendet?
Die Seminararbeit verwendet eine qualitative Forschungsmethode, die auf der Analyse von Texten (Werke Thomas Bernhards, Tagebuch von Karl Ignaz Hennetmair) und Sekundärliteratur beruht. Sie kombiniert literaturwissenschaftliche und philosophische Ansätze.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant für die Seminararbeit?
Schlüsselbegriffe sind: Thomas Bernhard, Weltbild, Philosophie, Österreich, Literatur, Biographie, Analyse, Psychologie, Soziologie, Nationalsozialismus, Krankheit, Tod, Kritik, Gesellschaft.
Welche Quellen werden in der Seminararbeit verwendet?
Die Arbeit basiert auf den Werken von Thomas Bernhard, dem Tagebuch von Karl Ignaz Hennetmair und den Analysen von Alfred Pfabigan und Bernhard Sorg. Weitere Quellen werden im Literaturverzeichnis aufgeführt (nicht in diesem Auszug enthalten).
Gibt es ein Fazit in der Seminararbeit?
Ja, die Seminararbeit endet mit einem Fazit, das die Ergebnisse der Untersuchung zusammenfasst und die Forschungsfragen beantwortet.
Wo finde ich die vollständigen Kapitelzusammenfassungen?
Die vollständigen Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel befinden sich im Hauptteil der Seminararbeit (in diesem Auszug nur gekürzt dargestellt).
- Citation du texte
- Dr. Hans Christian Egger (Auteur), 2004, Thomas Bernhard - Philosoph oder Opportunist?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/92339