Diese Arbeit beschäftigt sich mit Auguste Rodins Gipsfassung "Die Bürger von Calais", die auf der neunten Sezessionssausstellung und auf der vierten Biennale in Venedig 1901 ausgestellt wurde. Ziel ist es sowohl, Rodin als Person als auch sein Œuvre nach modernen Merkmalen zu analysieren. Dabei liegt ein Fokus auf den Gipsarbeiten, um darauf aufbauend Überlegungen zur Gipsarbeit "Die Bürger von Calais" nachvollziehen zu können.
Anschließend folgen eine Beschreibung und Analyse der späteren Rezeption des Werkes durch Candida Höfer. Durch Höfers Rezeption wird deutlich werden, inwiefern sich Rodins Plastik "Die Bürger von Calais" einer neuen Fragestellung zu Beginn des 20. Jahrhunderts widmet, da Höfer diese in besonderer Weise zitiert und erweitert.
Durch ihre fotografische Arbeit intensiviert sich der Eindruck der Plastik Rodins, wie auch die theoretischen Überlegungen, die auf der Grundlage seiner Arbeit entstehen. Gleichzeitig wird der Diskurs um die Einordnung der Begriffe Original und Reproduktion um eine, sich mit dieser Frage erneut befassenden Künstlerin, bereichert.
Rodins Gipsfassung befindet sich heute im Ca‘ Pesaro, als Teil der Sammlung der Galeria Internationale d’Arte Moderna. 1901 wurde sie von der Stadt Venedig für diese Sammlung angekauft. Das Repertoire der Sammlung erfasst preisgekrönte Werke, welche in den frühen Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts auf der Biennale in Venedig ausgestellt und dann verkauft worden waren. Der Fokus der Sammlung liegt, wie bereits im Namen d’Arte Moderna (ital. Moderne Kunst) deutlich wird, auf der Moderne.
Warum also Rodin mit seiner Plastik Einzug in diese Sammlung erhält, warum er Teil dieser modernen Sammlung ist, soll im Folgenden ebenso beantwortet werden, wie auch die Frage, wieso im Ca’ Pesaro eine Gipsplastik, eigentlich im klassischen Sinne ein Modell für ein späteres Original, gezeigt wird.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Auguste Rodin - „Die Bürger von Calais“
- 2.1 Auguste Rodin
- 2.2.,,Die Bürger von Calais“
- 2.3. Die Bedeutung von Gips im Œuvre Rodins
- 2.4. Rodins Testament
- 3. Candida Höfer – Zwölf
- 3.1. Candida Höfer – Biografisches und Gesamtœuvre
- 3.2. Zwölf Twelve
- 3.3. Interpretation der Rezeption Höfers
- 4. Abschließende Betrachtungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Gipsfassung von Rodins „Die Bürger von Calais“ und deren Rezeption durch Candida Höfer. Der Fokus liegt auf der Einordnung der Plastik in den Kontext der modernen Kunst und der Rolle des Gipses im Œuvre Rodins. Außerdem wird untersucht, inwieweit Höfers Interpretation der Plastik eine neue Fragestellung zum Thema „Original“ und „Reproduktion“ aufwirft.
- Rodins „Die Bürger von Calais“ im Kontext der Moderne
- Die Bedeutung des Gipses in Rodins Werk
- Die Rezeption der Plastik durch Candida Höfer
- Das Verhältnis von „Original“ und „Reproduktion“ in der Kunst
- Die künstlerische Auseinandersetzung mit historischen Ereignissen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung stellt die Gipsfassung von Rodins „Die Bürger von Calais“ als Ausgangspunkt der Analyse vor. Sie erläutert die Geschichte der Plastik, ihre Bedeutung für die moderne Kunst und die Rezeption durch Candida Höfer.
2. Auguste Rodin - „Die Bürger von Calais“
Dieses Kapitel befasst sich mit der Biographie von Auguste Rodin und seinen wichtigsten Werken. Es analysiert die Bedeutung des Gipses im Œuvre Rodins und erläutert den Kontext der Entstehung der „Bürger von Calais“.
3. Candida Höfer – Zwölf
Dieses Kapitel widmet sich der Biographie und dem Gesamtœuvre von Candida Höfer. Es analysiert ihr Werk „Zwölf Twelve“ und untersucht die Rezeption von Rodins „Die Bürger von Calais“ durch Höfer.
Schlüsselwörter
Auguste Rodin, „Die Bürger von Calais“, Gips, Candida Höfer, „Zwölf Twelve“, Moderne Kunst, Original, Reproduktion, Rezeption, Historische Ereignisse, Kunst und Fotografie.
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- Laura Gruhn (Autor), 2019, Rodins Gipsfassung der "Bürger von Calais" und deren künstlerische Rezeption von Candida Höfer, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/923433