Diese Hausarbeit soll einen kurzen Einblick in die, für die Entwicklung der Porträtkunst, äußerst wichtige Zeit um 1500 geben und anhand von Albrecht Dürers Porträtwerken die Funktion, die Produktion und die Bedeutung jener Gedächtniskultur aufzeigen.
Zunächst soll eine Einführung in die Lage der nordalpinen Porträtkunst um das Jahr 1500 und ihren Werdegang gegeben werden. Anschließend soll die mit Dürer aufkommende Wichtigkeit für einige Gesellschaftsschichten und die damit verbundene rasche Entwicklung dieser Kunst und der ausführenden Künstler genauer beleuchtet werden.
Die weiterführende Fragestellung bezieht sich auf die Porträts der Familie Tucher, anhand derer ich die Beziehung zwischen Auftraggeber und Künstler erörtern möchte, sowie die traditionellen und internationalen Einflüsse auf das Kunstwerk „Porträt“ zu dieser Zeit.
Da das gewählte Thema mehr als ein ganzes Jahrhundert umfasst und bis über die Ländergrenzen von Deutschland reicht, ist es es im Rahmen dieser Hausarbeit leider nicht möglich alle Teilbereiche dieser Kunst mitsamt ihrer Künstler von allen Seiten zu beleuchten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Erinnerungskultur um 1500 – Das autonome Porträt
- Die Ausbreitung nach Deutschland
- Dürers Beitrag im Zuge der Porträtkunst - Genauere Erörterungen über Dürer als Porträtkünstler
- Dürer im Auftrag der Familie Tucher
- Schlusserörterung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entwicklung der Porträtkunst um 1500, insbesondere Albrecht Dürers Beitrag. Die Zielsetzung ist es, die Funktion, Produktion und Bedeutung der damaligen Erinnerungskultur anhand von Dürers Werk aufzuzeigen und die Rolle des Künstlers als Schöpfer und Wirtschaftsakteur zu beleuchten. Die Beziehung zwischen Auftraggeber und Künstler wird anhand der Porträts der Familie Tucher erörtert.
- Entwicklung der autonomen Porträtkunst um 1500
- Einfluss niederländischer Künstler wie Jan van Eyck und Rogier van der Weyden
- Ausbreitung des neuen Porträtstils in Deutschland
- Albrecht Dürers Innovationen in der Porträtmalerei
- Die Rolle des Künstlers und die Beziehung zu seinen Auftraggebern
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Diese Einleitung führt in das Thema der Hausarbeit ein und beschreibt die Intention, einen Einblick in die Entwicklung der Porträtkunst um 1500 zu geben und Albrecht Dürers Rolle darin zu untersuchen. Die Fragestellung konzentriert sich auf die Rolle des Künstlers, sowohl in Bezug auf die Schaffung der Kunstwerke als auch auf die wirtschaftlichen Aspekte seines Berufs. Die Porträts der Familie Tucher werden als Fallbeispiel für die Beziehung zwischen Künstler und Auftraggeber herangezogen. Die Arbeit konzentriert sich auf die wichtigsten Künstler und Werke, um die Entwicklung und die Umstände der Zeit zu beschreiben.
Erinnerungskultur um 1500 – Das autonome Porträt: Dieses Kapitel untersucht den Wandel der Erinnerungskultur um 1500 und den Aufstieg des autonomen Porträts als eigenständige Gattung. Es diskutiert den langsamen Wandel von der religiösen Bildnismalerei hin zur individuellen Porträtdarstellung, wobei der Beginn dieser Entwicklung nicht eindeutig feststellbar ist. Die Arbeit erwähnt frühe Beispiele wie die Porträts von König Johann dem Guten und Herzog Rudolf, welche die Entwicklung hin zu plastischer Darstellung und individuellem Ausdruck zeigen. Die Kapitel analysiert die Werke von Jan van Eyck und Rogier van der Weyden, die als Begründer des niederländischen Realismus und der detaillierten Oberflächenwiedergabe gelten, sowie deren Einfluss auf spätere Künstler. Das Kapitel beleuchtet auch den Kontrast zwischen individueller Darstellung und dem Gebrauch von idealisierten Gesichtszügen und wie diese beiden Aspekte sich in den Werken widerspiegeln.
Die Ausbreitung nach Deutschland: Dieses Kapitel beschreibt die Verbreitung des neuen Porträtstils aus den Niederlanden nach Deutschland. Es beginnt mit der Erwähnung von Hans Pleydenwurff, dessen Porträt des Grafen Georg von Löwenstein als Beispiel für die Ankunft des neuen Stils in Deutschland dient. Der Kapitel vergleicht die Werke verschiedener Künstler und stellt fest, dass sich neben der Übernahme des Stils auch eine stetige Weiterentwicklung und Anpassung an lokale Gegebenheiten und Anforderungen vollzog. Die Verschmelzung des neuen Stils mit individuellen künstlerischen Ausdrucksformen wird als komplexer Prozess dargestellt, der zu einer Vielfalt an künstlerischen Resultaten führte.
Dürers Beitrag im Zuge der Porträtkunst - Genauere Erörterungen über Dürer als Porträtkünstler: Dieses Kapitel konzentriert sich auf Albrecht Dürers Beitrag zur Entwicklung der Porträtkunst. Es hebt seine frühen Werke hervor, die zwar den Konventionen seiner Zeit entsprachen, aber bereits ein Streben nach naturgetreuer und individualisierter Darstellung zeigten. Der Einfluss seines Lehrers Michael Wolgemut wird besprochen, sowie die Unterschiede in der Darstellung weiblicher und männlicher Porträts dieser Zeit. Das Kapitel hebt Dürers frühen innovativen Geist hervor, der sich in der Verwendung moderner Bildformeln zeigte, und untersucht seinen Ansatz, das Aussehen von Menschen für die Familie und Nachwelt zu bewahren. Die Verbindung zwischen Dürers Porträts und dem wachsenden Interesse der bürgerlichen Elite an der Aufzeichnung der Familiengeschichte wird herausgestellt.
Dürer im Auftrag der Familie Tucher: Dieses Kapitel analysiert Dürers Porträts der Familie Tucher. Es hebt die Übereinstimmungen mit früheren Familienporträts bezüglich Format und Motivik hervor und argumentiert, dass Dürer die Bildnisse innerhalb eines Auftrags fertigte, der auf die visuelle Fortführung der Familiengeschichte ausgerichtet war. Die Verwendung von Granatapfelmusterbehängen wird als Hinweis auf den Handel der Familie mit Norditalien interpretiert. Das Kapitel betont Dürers Fähigkeit, althergebrachte und lokale Traditionen mit innovativen Elementen zu verbinden und eine neue, zeitgemäße Porträtmalerei zu schaffen. Die Schwankungen in der Qualität seiner Porträts werden mit den wirtschaftlichen Aspekten seines Berufs in Verbindung gebracht.
Schlüsselwörter
Albrecht Dürer, Porträtkunst, Erinnerungskultur, 15. Jahrhundert, Niederländische Malerei, Jan van Eyck, Rogier van der Weyden, Familie Tucher, Auftragsporträt, Innovation, Tradition, Nürnberg.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: Albrecht Dürer und die Porträtkunst um 1500
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die Entwicklung der Porträtkunst um 1500, insbesondere den Beitrag Albrecht Dürers. Sie beleuchtet die Funktion, Produktion und Bedeutung der damaligen Erinnerungskultur anhand von Dürers Werk und analysiert die Rolle des Künstlers als Schöpfer und Wirtschaftsakteur. Die Beziehung zwischen Auftraggeber und Künstler wird anhand der Porträts der Familie Tucher erörtert.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Entwicklung der autonomen Porträtkunst um 1500, den Einfluss niederländischer Künstler wie Jan van Eyck und Rogier van der Weyden, die Ausbreitung des neuen Porträtstils in Deutschland, Albrecht Dürers Innovationen in der Porträtmalerei, sowie die Rolle des Künstlers und seine Beziehung zu seinen Auftraggebern. Ein besonderer Fokus liegt auf den Porträts der Familie Tucher als Fallbeispiel für die Künstler-Auftraggeber-Beziehung.
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit?
Die Hausarbeit besteht aus folgenden Kapiteln: Einleitung, Erinnerungskultur um 1500 – Das autonome Porträt, Die Ausbreitung nach Deutschland, Dürers Beitrag im Zuge der Porträtkunst - Genauere Erörterungen über Dürer als Porträtkünstler, Dürer im Auftrag der Familie Tucher und Schlusserörterung. Jedes Kapitel behandelt einen spezifischen Aspekt der Porträtentwicklung und Dürers Rolle darin.
Welche Künstler werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich hauptsächlich auf Albrecht Dürer, aber auch auf wichtige niederländische Künstler wie Jan van Eyck und Rogier van der Weyden, deren Einfluss auf die Entwicklung der Porträtkunst im 15. Jahrhundert bedeutend war. Weitere Künstler wie Hans Pleydenwurff werden im Kontext der Verbreitung des neuen Stils in Deutschland erwähnt.
Wie wird die Rolle Albrecht Dürers in der Porträtkunst dargestellt?
Die Hausarbeit hebt Dürers Innovationen in der Porträtmalerei hervor, seinen frühen innovativen Geist und seinen Ansatz, das Aussehen von Menschen für die Familie und Nachwelt zu bewahren. Seine Verbindung zum wachsenden Interesse der bürgerlichen Elite an der Aufzeichnung der Familiengeschichte wird ebenfalls beleuchtet. Die Arbeit analysiert auch Schwankungen in der Qualität seiner Porträts im Zusammenhang mit den wirtschaftlichen Aspekten seines Berufs.
Welche Bedeutung haben die Porträts der Familie Tucher für die Hausarbeit?
Die Porträts der Familie Tucher dienen als Fallbeispiel, um die Beziehung zwischen Künstler und Auftraggeber zu analysieren. Die Arbeit untersucht die Übereinstimmungen mit früheren Familienporträts, die Auftragslage und die Interpretation von Symbolen wie den Granatapfelmusterbehängen im Kontext des Handels der Familie.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Albrecht Dürer, Porträtkunst, Erinnerungskultur, 15. Jahrhundert, Niederländische Malerei, Jan van Eyck, Rogier van der Weyden, Familie Tucher, Auftragsporträt, Innovation, Tradition, Nürnberg.
Welche Fragestellung steht im Mittelpunkt der Arbeit?
Die zentrale Fragestellung der Arbeit ist die Untersuchung der Rolle Albrecht Dürers in der Entwicklung der Porträtkunst um 1500, sowohl künstlerisch als auch wirtschaftlich, und die Analyse der Beziehung zwischen Künstler und Auftraggeber am Beispiel der Porträts der Familie Tucher.
- Quote paper
- Julian Simmer (Author), 2010, Albrecht Dürer. Porträtkunst im Kontext ihrer Entwicklung um 1500, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/923682