Beeinträchtigungen in der Sprache zählen zu den offensichtlichsten Symptomen des autistischen Syndroms. Die ausbleibende oder auffällige Sprache ist für Eltern oft das erste eindeutige Zeichen, dass in der Entwicklung ihres Kindes „etwas nicht stimmt“. Daher sind Hals-Nasen-Ohren-Ärzte, Sprachheilpädagogen und Logopäden häufig die ersten Fachleute, denen ein Kind mit Autismus vorgestellt wird.
Da sprachliche Auffälligkeiten bei Autismus so offensichtlich sind, nehmen sie auch innerhalb der Literatur und Forschung einen zentralen Stellenwert ein. Zeitweise betrachteten Wissenschaftler Defizite in der Sprache als Ursache für autistische Verhaltensweisen. Diese Auffassung gilt heute als überholt. Sprachdefizite werden als Folge von anderen, grundlegenden Beeinträchtigungen angesehen.
Das autistische Syndrom geht mit einer Vielzahl von Symptomen einher. Förderansätze zielen daher meist auf eine Verbesserung in mehreren oder allen Bereichen der Entwicklung ab. Das heißt, sprachliche Förderung wird nicht isoliert betrieben, sondern ist Bestandteil einer umfassenderen Therapie.
Der Titel meiner Arbeit lautet: „Sprachliche Förderung von Kindern mit Autismus“. Sprachliche Förderung ist jedoch nicht auf das Kindesalter begrenzt. Da Autismus bis heute als nicht heilbar gilt, sollte die Förderung auch im Erwachsenenalter fortgeführt werden und darauf abzielen, dass Betroffene ihr Leben so selbständig wie möglich führen können.
Inhaltsverzeichnis
- Autismus
- Begriffsklärung und historische Betrachtung
- Autismus als tiefgreifende Entwicklungsstörung
- Diagnostische Merkmale des autistischen Syndroms
- Soziale Interaktion
- Kommunikation
- Stereotypien und Sonderinteressen
- Kognitive Fähigkeiten
- Verhaltensauffälligkeiten
- Zugehörige Merkmale und Störungen
- Differentialdiagnose
- Epidemiologie
- Der Verlauf des autistischen Syndroms
- Prognose
- Ursachen
- Der Spracherwerb
- Lautäußerungen im Säuglingsalter
- Die Lallphase
- Erste bedeutungstragende Lautgebilde und Holophrasen
- Beginn der Zweiwortsätze
- Erste Mehrwortsätze
- Haupt- und Nebensatzkonstruktionen
- Auffälligkeiten im Sprachverständnis und Sprachgebrauch
- Kommunikation über Entfernungen
- Sprachverständnis
- Echolalie
- Pronominale Umkehr
- Paraphrasien und Neologismen
- Sprachliche Förderung- lebenslange Förderung
- Früherkennung und Frühförderung
- Förderung im Elternhaus
- Schulische Förderung
- Inhalte der schulischen Förderung
- Berufliche Förderung
- Leben außerhalb des Elternhauses
- Ansätze zur Förderung
- Verhaltenstherapie
- Applied Behavior Analysis (ABA)
- Der TEACCH-Ansatz
- Das Bremer Elterntrainingsprogramm (BET)
- Die kommunikative Sprachtherapie
- Körperbezogene Therapieansätze
- Sensorische Integrationstherapie
- Psychomotorik
- Audiosensorische Therapie
- Psychotherapeutische Förderansätze
- Die Aufmerksamkeits-Interaktions-Therapie (AIT)
- Festhaltetherapie
- Förderung von nonverbalen Kommunikationsformen
- Ergänzende Maßnahmen
- Verhaltenstherapie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der sprachlichen Förderung von Kindern mit Autismus. Sie untersucht die Ursachen für sprachliche Auffälligkeiten bei Autismus und beleuchtet verschiedene Fördermethoden, die darauf abzielen, die sprachlichen Fähigkeiten von Betroffenen zu verbessern. Die Arbeit hebt die Bedeutung einer lebenslangen Förderung hervor, um Menschen mit Autismus zu ermöglichen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
- Das autistische Syndrom und seine diagnostischen Merkmale
- Der Spracherwerb bei Kindern mit Autismus und typische Auffälligkeiten
- Verschiedene Förderansätze für Kinder und Erwachsene mit Autismus
- Die Bedeutung der lebenslangen Förderung im Hinblick auf Selbständigkeit und Teilhabe
- Nonverbale Kommunikation als alternative Kommunikationsform
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel behandelt das autistische Syndrom im Detail. Es liefert eine Begriffsklärung und eine historische Betrachtung des Autismus. Anschließend werden die diagnostischen Kriterien und zugehörige Merkmale und Störungen sowie die Epidemiologie des Syndroms dargestellt.
- Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Spracherwerb. Es wird ein Vergleich des Spracherwerbs bei normal entwickelten Kindern und Kindern mit Autismus gezogen. Dabei werden die typischen Phasen des Spracherwerbs und Auffälligkeiten im Sprachverständnis und Sprachgebrauch bei Kindern mit Autismus erläutert.
- Das dritte Kapitel widmet sich der lebenslangen Förderung von Menschen mit Autismus. Es werden verschiedene Förderorte, wie die Familie, die Schule und die Berufswelt, betrachtet und Inhalte der entsprechenden Förderung erläutert.
- Das vierte Kapitel stellt verschiedene Methoden zur Förderung von Menschen mit Autismus vor. Es werden sowohl verhaltenstherapeutische, körperbezogene als auch psychotherapeutische Ansätze vorgestellt und die Bedeutung der Förderung von nonverbaler Kommunikation hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Autismus, Sprachentwicklung, Sprachförderung, Frühförderung, Verhaltenstherapie, sensorische Integration, psychomotorische Förderung, Kommunikation, Selbständigkeit, Teilhabe
- Quote paper
- Bachelor of Arts Caroline Debelt (Author), 2008, Sprachliche Förderung von Kindern mit Autismus , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/92385